@T4B_
no problem ... hier ist der Beitrag:
Wie ein neuer Web-Server auf meinem Synology DS 207+ entstanden ist
Über meine ersten Schritte und Erfahrungen mit dem kleinen NAS-Server vor Synology habe ich bereit an anderer Stelle berichtet. Hier will ich nun beschreiben, wie ich den Apache-Web-Server neu aufgesetzt habe. Ziel dabei ist es, einen völlig neuen, mit allen notwendigen Funktionen ausgestatteten Web-Server zu installieren, der ohne die Restriktionen des mitgelieferten Web-Servers laufen kann.
Voraussetzungen für die Installation sind ein ftp-Client auf dem Windows-PC (muss man unter Programme/Windows-Funktionen aktivieren, falls man nicht irgendwelche andere Software für den Kontakt zu einem Linux-System hat.
Auf dem Synology-Server legt man am besten zwei Gemeinsamen Ordner namens opt und web an. Der Ordner web kann schon bereits existieren, wenn man die Web Station mal aktiviert hatte. Am besten schaltet man unter Netzwerkdienste/Webdienste/Webanwendungen Web Station und MySQL aus.
Zum Zwecke der Installation der neuen Software brauchen wir ein Package Management System namens ipkg. Die Quellen und Anweisungen für die Installation dieses Systems findet man hier. Für die Ausführung der Installation meldet man sich beim Synology-Server per ftp-Client an (user: root, password: xxx (xxx ist das Passwort, welches man in der Administrationsoberfläche vereinbart hat). Man arbeitet dann sozusagen im Zeilenkommando-Modus.
Wichtige Kommandos sind:
ls -l
listet den Inhalt eines Verzeichnisse an
cp file1 file2
kopiert file1 nach file2
pwd
zeigt den Namen des Verzeichnisses an, auf dem man gerade steht
cd dir1
wechselt in des Verzeichnis dir1 (/ ist das oberste Verzeichnis)
find / -name file1 -print
sucht die Datei file1 und zeigt den/die Pfad(e) an
ps -l | grep file1
zeigt an, ob und wie oft das Programm file1 läuft
vi file1
Editoraufruf für Datei file1
ipkg list
zeigt die möglichen zu installierenden Pakete an
ipkg install paket1
installiert paket1
Nachdem ipkg installiert ist (dabei wird schon ein Menge Zeugs in das Verzeichnis /opt kopiert), kann man die Software für den Web-Server installieren:
ipkg install php-apache und
ipkg install php-mysql und eventuell noch
ipkg install php-pear
Der neu-installierte Apache-Server müßte laufen (mit ps -l | grep httpd) überprüfen. Man kann den Apache-Server mit folgender Zeile beeinflussen:
/opt/etc/init.d/S80apache start|stop|restart
Zusammenhang: Dienste werden durch die Datei /etc/rc gestartet; diese ruft auch die Datei /etc/rc.local auf. Diese wiederum ruft die Datei /opt/etc/rc.optware auf. Dort wiederum wird nachgeschaut, ob im Verzeichnis /opt/etc/init.d Dateien mit S anfangen (S wie Start). Wenn ja, werden diese ausgeführt. Mit dieser Verkettung wird also beim Systemstart irgendwann das Skript S80apache (S-8-Null-apache) aktiviert.
Der Apache-Web-Server wird durch die Datei /opt/etc/apache2/httpd.conf konfiguriert. Hier muss man IP-Adresse oder Name des Servers, Port-Nummer, usw. einrichten. Ist recht gut kommentiert, aber man kann hierzu auch Anleitungen finden. Ist allerdings so wie bei jeden Apache-Web-Server. Wichtig sind nun zwei Dinge:
(1) den Pfad für die Web-Pages anpassen:
DocumentRoot "/volume1/web"
Damit hätte man wieder den Order, der auch bei den Web-Diensten vielleicht schon verwendet wurde.
(2) den Pfad für die PHP-Modul-Zuordnung:
Include etc/apache2/conf.d/php.conf
Bitte auch überprüfen, ob diese Datei die Eintragungen:
LoadModule php5_module libexec/libphp5.so
AddType application/x-httpd-php .php
enthält.
Apache-Web-Server restarten mit:
/opt/etc/init.d/S80apache restart
damit die Änderungen auch wirksam werden.
Nun ist die Konfiguations-Datei für PHP an der Reihe: /opt/etc/php.ini. Auch hier bitte in der einschlägigen Dokumentation nach schauen, was man alles anstellen kann. Nachprüfen, ob die extension=dom.so, xml.so und xsl.so eingetragen sind und unter der Rubrik [MySQL] überprüfen, ob der
mysql.default_port = 3306
eingetragen ist.
Auch MySQL hat noch eine Konfigurations-Datei: /opt/etc/my.cnf. Hier werden die unter anderem die Einstellungen für den Port aus Sicht von mySQL vorgenommen. Aber für das erstmalige Funktionieren, braucht man nichts eintragen oder ändern.
Für die Datenbank-Administration empfiehlt sich phpMyAdmin, mit dem man seine Datenbanken anlegen und pflegen (auch sichern) kann. Die eigentlichen Datenbankinhalte stehen übrigens jetzt unter /opt/var/lib/mysql. Das ist manchmal für die physikalische Sicherung einer Datenbank von Bedeutung - wobei auch klar sein muss, dass es wenig Sinn hat, im laufenden Betrieb zu sichern.
Nachdem ich nun noch meine Web-Pages mit dem Windows-Explorer ins neue Verzeichnis /volume1/web kopiert habe und ein wenig meine .htaccess-Files (wegen mod_alias und mod_rewrite) angepasst habe, läuft alles wie am Schnürchen.