+-Serie 412+ Welches RAID oder SHR?

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Der Neue

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Guten Morgen,

wie ihr seht, bin ich Syno-Neuling und nicht mehr so der Technick-Crack.

Da ich nicht so große Ansprüche an eine NAS stelle, habe ich mich für die etwas "veraltete" 412+ entschieden, da ich für meine persönlichen Bedürfnisse hier die längste "Laufzeit" in Bezug zur möglichen Kapazität sehe. Ich habe auch schon viel gelesen, aber das mit dem RAID etc. kapier ich nicht so recht.
Aus Kostengründen bestücke ich erst einmal nur mit 2x4TB WD40EFRX, welche ich spiegeln möchte. Auf die Platte(n) sollen dann Bilder, Musik etc., auf eine separate Einheit am USB3 möchte ich eine zusätzliche Datensicherung sensibler Daten einrichten.

Später, wenn 1. Platzbedarf besteht und 2. die Plattenpreise für 4TB auf einem niedrigeren Niveau sind, möchte ich nachrüsten. Was für Möglichkeiten habe ich hier mit den RAID-Systemen, wenn ich später also einfach nur aufrüsten möchte, ohne vorher eine aufwändige Datensicherung betreiben zu müssen. Kann ich hier erst einmal das SHR verwenden und später auf RAID 5 mit 4x4TB umstellen? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bietet RAID 5 hier ja die Möglichkeit die volle Kapazität von 3x4TB auszuschöpfen und dennoch eine Datensicherung jeder einzelnen Platte. Entspricht diese Form der Datensicherung dann einer Spiegelung, oder gehen hier trotzdem Daten
verloren? Wie sicher ist RAID 5 somit?

Ich freue mich auf Antworten.

Gruß,
Markus
 

trininja

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Raid1 (Oder auch das Syno eigene SHR, was Raid1 mit Platten unterschiedlicher Grösse erlaubt) ist genaugenommen eine 1:1 Spiegelung der Daten. Raid5 ist eine Kombination aus Raid0 (JBOD) und einer Paritätssicherung der Daten, die Paritätsinfos einer Datei werden verteilt auf alle Festplatten geschrieben, so das beim Ausfall einer Platte eben die anderen Platten die fehlenden Dateien rekonstruieren können. Alle Festplatten werden wie bei Raid0 in ein Stripe (Als ein Laufwerk) zusammengefasst. Raid5 ist im allgemeinen recht sicher, solange nur eine Platte ausfällt und im Gegensatz zu Raid1 eben kostengünstiger, da mehr Speicher zur Verfügung steht, bei einer etwas geringeren Sicherheit (Wenn dir zum Beispiel bei nem 8 x 4 TB Raid1 3 Platten abrauchen gleichzeitig, sind die Daten trotzdem noch vorhanden, bei Raid5 darf dir im Extremfall nur eine Platte ausfallen und nach dem Rebuild wenn du zufällig mit HotSpare arbeitest eine zweite Platte direkt danach, da die HotSpare Platte ja sofort die ausgefallene erste Platte ersetzt hat.). Muss man selber wissen, wie wichtig einem die Daten sind. Externe Festplatten finde ich persönlich nicht immer sehr geeignet als Sicherungsmedium, hab da schon schlechte Erfahrungen gemacht, Stichwort LCC bei den ganzen Modellen mit Advanced Powermanagment.

Generell würde ich direkt von Anfang an auf 1 Raid-Level setzen und nicht versuchen mittendrin zu wechseln, das kann schnell schief gehen. Für Raid5 brauchst du aber min. 3 Platten. Gerade Anzahl von Platten ist bei Raid5 nicht optimal, weswegen ich auch Raid5+HotSpare bei 8 Platten fahre, also 7 aktive und eine inaktive für den Fall des Ausfalls.

Raid1 und auch SHR haben den Vorteil, das es schneller ist, da keine Paritätsinfos errechnet und geschrieben werden müssen, im praktischen Einsatz merke ich den Unterschied aber kaum. Dies kommt meistens erst dann zum tragen wenn viele Nutzer gleichzeitig Daten schreiben.
 

Puppetmaster

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Hallo!

Also von einem RAID1 (Synology nennt das auch SHR, wobei ein SHR etwas mehr Möglichkeiten bietet) spricht man dann, wenn du hier 2 Platten eingebaut hast, wobei sich auf beiden Platten dieselben Daten befinden. Die Daten werden also in Echtzeit jeweils gespiegelt. Vorteil ist, dass das System nicht zusammenbricht, wenn eine Platte kaputt geht. Eine Datensicherung ist das noch nicht, denn niemand hindert dich daran deine Daten versehentlich selbst zu löschen etc.
Du verlierst dabei de facto die Kapazität einer Platte (Daten sind ja doppelt vorhanden).

Du kannst von diesem SHR (RAID1) dann durch Zufügen weiterer Platten auf einen höheren RAID-Level kommen. Diese Möglichkeit bieten die DSen über die Benutzeroberfläche an.

Von einem RAID1 kannst du also z.B. durch Zustecken einer weiteren Platte (mindestens gleicher Größe!) auf ein RAID5 kommen. Dabei erweitert sich der vorhandene Speicherplatz um eben den Speicherplatz einer (vorhandenen) Platte.
Im Prinzip kannst du immer so fortfahren und weitere Platten zustecken. Bei einem RAID5 bleibt es dann bei der Kapazität von [Anzahl der Platten gleicher Größe - 1] x [Speicherplatz einer Platte].

Das RAID5 unterscheidet sich vom RAID1 dann auch dadurch, dass man nicht mehr von einer Spiegelung der Daten sprechen kann, da alle Platten unterschiedliche Datenfragmente beherbergen.
Es genügen allerdings [Anzahl der Platten - 1] Platten um die Daten der fehlenden Platte zu errechnen. Und genau das ist auch der Grund, weshalb ein RAID5 nicht so ganz so performant wie z.B. ein RAID1 ist: es müssen bei Schreib- und Lesezugriffen einfach noch zusätzliche Rechenoperationen durchgeführt werden.

EDITH: war ich wohl zu langsam ;)
 

trininja

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Ich bin gerade auf Koffeinrausch, 4-fach Ristretto, ich schreib gerade schneller als ne Minigun. ^^
 

Puppetmaster

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Ok, da kann ich nicht mithalten, hier ist es zur Zeit nur ein grüner Tee... ;)
 

Der Neue

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Danke schon einmal für die schnellen Antworten.

Wenn ich Trininja jetzt richtig verstanden habe, dann ist Hot-Spare eine Reserveeinheit, welche im Fall der Fälle aktiviert wird. Ich nehme an die automatisierte Rekonstruktion lasst sich softwaremäßig ein- oder ausschalten. Inwieweit ist den eine gerade Anzahl an Laufwerken für R5 nicht sinnvoll? Die Performance ist nach heutiger Einschätzung zweitrangig. Lediglich die Erstinstallation und Übertragung der Daten wird lange dauern, wenn ich ich danach z.B. per upnp ein Video abrufe, werde ich wohl keinen Unterschied zwischen den RAID's erkennen.

Mein Hauptaugenmerk bei der Sicherung/Spiegelung ist einfach nur, das ich die entsprechenden Dateien nicht mehr wie heute auf x Laufwerke verteile, sondern konzentriert auf eine Einheit. Das bei einer Spiegelung dennoch Daten manuell gelöscht, Viren eingeschleppt usw. können ist klar. Das ist ja im Prinzip das, wie ich es heute auch betreibe. Ich hatte es ja eingangs bereits geschrieben, ich bin im Moment nicht bereit, 160€ für eine "für den Fall der Fälle" Platte auszugeben, insbesondere wenn man sich die rasante Preisentwicklung nach unten anschaut. Die Kapazität von 4TB (bei Speigelung) würde mich erst einmal eine Zeit begleiten.

Wie von Pupoetmaster geschrieben, bin ich also in der Lage, spater von R1 auf R5 zu wechseln. Geht dieser Wechsel denn Problemlos und ggf. auch mit Hot-Spare? SHR scheint ja nur bei unterschiedlicher Kapazität interessant zu sein. Vorerst werde ich die NAS eh erst einmal völlig unterfordern. Das was ich eigentlich nur möchte ist ein netzwerkfähiger Speicher, der meine Daten gesammelt beherbergen kann. Ich möchte dann z.B. vom TV via upnp zugreifen können, aber auch vom PC bzw Tablet. Prinzipiell erfüllen auch wesentlich einfachere Systeme diese geringen Anforderungen, aber ich habe immer gerne gewisse Reserven, denn im Laufe der Zeit werden die Ansprüche ja dann doch immer höher.

So, jetzt zapfe auch ich mir noch nen Kaffee, denn das Schreiben vom Tablet aus ist echt mühselig :)

Danke und Gruß,
Markus

Nachtrag: Die zusätzliche Sicherung am USB soll nur für wichtige Dokumente sein. Sollte sich eine Platte verabschieden, so habe ich geplant die NAS eh erst einmal abzuschalten. Da die Platten ja die gleiche Laufzeit haben, ist der Ausfall einer weiteren Platte in dem Moment dann wohl nur einen Frage der Zeit.
 
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