Raspberry im Produktiveinsatz
Als ich mit dem Raspberry angefangen habe, war beim ersten "Querlesen" in den einschlägigen Foren mein erster Gedanke, dass es viele Stolperfallen gibt. Mein Eindruck war oft, dass am falschen Ende gespart wird und dies einen 24/7-Einsatz über kurz oder lang zunichte macht.
Die üblichen Problemzonen sind:
- Stromversorgung
- Speichermedium
- Kühlung
Thema Stromversorgung:
Der Raspberry benötigt eine
stabile Stromversorgung bei ziemlich genau 5 bis 5,1V, welche auch bei wechselnden Lasten immer gehalten werden muss. Hier werden aber oft Handynetzteile oder billig zusammengeschusterte
Chinaböller Netzteile verwendet. Dabei ist die Lösung so nah, sprich das Original Netzteil vom Raspberry (5V/2,5A bzw. 5V/3A), was dazu sogar preisgünstig ist (unter 10 Euro).
Thema Speichermedium:
Die ausgemusterte Noname-SD-Karte aus dem Althandy ist die falsche Wahl. Hier habe ich von Anfang an auf die besten SD-Karten gesetzt (z.B. Sandisk Extreme, Sandisk Extreme Pro). Ergebnis war, dass mir bisher keine SD-Karte das Zeitliche gesegnet hat. Bei einem Gerät bin ich dennoch inzwischen auf eine SSD umgestiegen.
Thema Kühlung:
Zielsetzung war ein lüfterloses Gehäuse um einen geräuschlosen Betrieb zu ermöglichen. Es eignen sich im Grunde zwei Gehäuse, die zwei Dinge gemeinsam haben: Ein rundum Metallgehäuse, sowie innen feste Kühlkörper, die vom Außengehäuse direkt auf die einzelnen Chips drücken und die Wärme fortwährend an das Gehäuse abgeben. Mit beiden Gehäusen schafft man es nicht trotz Volllast den Pi4 auf über 70° zu erhitzen. Idle liegt er bei 30-40°.
Für Pi4: iuniker Metallgehäuse (ca. 15 Euro, Amazon: B07ZVKN262) oder Flirc Metallgehäuse (ca. 20 Euro, Amazon: B07WG4DW52)
Ich habe beide Gehäuse im Einsatz, beide sind gut, das iuniker-Gehäuse würde ich bevorzugen, da es geringfügig besser ist.
Mein Ergebnis seit mehreren Jahren:
Einwandfreier Betrieb, keine Ausfälle, keine Abstürze.
Kleiner Tipp noch zum Abschluss:
Vom User "framp" gibt es das Tool "
raspiBackup" um die Daten
komplett (inkl. Bootpartition) während er läuft zu sichern. Absolut genial. So kann der Raspberry sich selber sichern und das Backup auf das NAS legen. So kann man jederzeit das Backup zurückspielen.
Einen Raspberry kaufen?
Da haben wir gerade die falsche Zeit. Der Markt ist leergefegt und nur noch Geräte zu hoffnungslos überteuerten Preisen zu bekommen. Ab und zu bekommt man bei Berrybase was. Vor ein paar Tagen konnten sie 500x Pi4 mit 2GB RAM anbieten. Die waren innerhalb weniger Stunden alle weg.
Ups... nu habe ich aber viel OT geschrieben. Man möge mir bitte verzeihen. Es hat mich getriggert und ich hatte Zeit...