Blackberry/RIM

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itari

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Es ist spannend die Entwicklung hinsichtlich des Datenschutzes zu verfolgen. Ich bin kein Freund vom Blackberry, weil ich persönlich der Meinung bin, dass Telefonate, Breife, E-Mails, SMS, usw. immer für jedermann einsehbar sein sollten - also ich bin eher ein Gegener des institutionellen Geheimnisses insbesondere des Briefgeheimnisses. Nicht weil ich was gegen Geheimnisse habe, sondern weil es keine wirkliche Geheimnisse gibt und daher etwas postuliert wird, was eigentlich nicht wahr ist. Deswegen finde ich Twitter so genial, weil man dort Geheimnisse nicht wirklich braucht.

Trotz allem gibt es das Phänomen, dass man sich nach einer völligen 'Privatheit' zwischen Absender und Empfänger einer Nachricht sehnt und denen, die es versprechen, gerne folgt: RIM. Und wenn die jetzt öffentlich weich gekocht werden, dann führt das schon zu Irritationen.

Weiterhin ist interssant, mit welchen Argumenten man Privatheit für sich reklamiert (Widerstandsbewegungen) und mit welchen Argumenten man sie wiederum aufgehoben haben möchte (staatliche Interessen).

Wir Deutschen wollen das auch noch toppen, in dem wir RIM weniger viel zutrauen als einer richtig deutschen Lösung (siehe Heise-Ticker und auch hier); zumindest sollen Regierung und hohe Politiker nicht blackbarrien und iphonen, weil das nicht 'geheim' genug ist. Auch wenn dabei eigentlich eher ein 'social factor' das Entscheidende ist, siehe das SMSgate der BuPräWa :D

Im Grunde stellt sich die Frage ja für jeden - auch nach der 10. BB-Staffel: Soll man ein Geheimnis haben oder lieber nicht ... :D

Itari
 

jahlives

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Witzig daran finde ich v.a. dass RIM sozusagen als einzige sichere Möglichkeit gepriesen wird. Wenn die Widerständler ihre Mails mit PGP verschlüsseln sind sie genau so sicher wie mit RIM.
Von dem her gewinnen die Regierungen gar nichts wenn sie RIM verbieten. Der kluge Widerständler wird einem Unternehmen, das die Daten nur über eigene Server verarbeitet wohl eh nicht trauen (die müssten eigentlich paranoider sein) und die Mail via PGP (mit entsprechender Verschlüsselung) verschicken :)
 

itari

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Ich denke, dass die Widerständler ja ein Gerät fürs Public Relation brauchen ("schwimme in der Mitte des Volkes" frei nach Mao), was schlicht und einfach ist und vor allem, was in großen Stückzahlen verfügbar ist und einen einfachen Kontakt zwischen dem eigentlich Widerstand und dem 'Volk' ermöglicht. Und da scheint das Blackberry wohl in besagten Ländern erste Sahne zu sein.

Bei uns machen die das einfach übers Telefonvoting der privaten Sender, denn im Grunde sind die Privaten ja bei uns die 5. Kolonne :D

Itari
 

itari

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Schließlich könnten auch Terroristen die Blackberry-Technik nutzen, um Nachrichten auszutauschen. Das Problem: Über so genannte Blackberry Enterprise Server versendete Mails werden stark verschlüsselt übertragen, sind für Geheimdienste nicht dechiffrierbar. Auch RIM weist immer wieder darauf hin, selbst nicht mitlesen zu können, da die Entschlüsselungscodes bei den Kunden liegen.

Nun aber ist in Indien angeblich doch eine Lösung gefunden worden, berichtet die " Economic Times". Demnach werden die E-Mails auf dem Weg vom Sender-Blackberry zum Empfänger-Blackberry für einen kurzen Augenblick unverschlüsselt auf dem Enterprise-Server zwischengespeichert. Ein Team von Regierungstechniker prüfe nun, ob es technische Möglichkeiten gibt, die Mails während dieser Transportpause im Klartext abzugreifen und eine Kopie an die Überwachungssysteme weiterzuleiten, die bei indischen Internetprovidern ohnehin installiert sind.

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,712682,00.html

Gab es da nicht auch bei epest-Signatur-55Cent-Mail das Problem der Verschlüsselungs-Lücke auf dem Server? Irgendwie ein déjà-vu ...

Schon seltsam, dass es so eine Lücke überhaupt gibt, wo doch die Keys beim Kunden sind und RIM selbst gar nicht an den Inhalt kommen kann ... trotz Lücke ... welche ja nicht gerade jetzt 'erfunden' wird, oder?

Itari
 

jahlives

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Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann muss RIM den Schlüssel ja kennen, sonst könnte die Mail ned kurzzeitig unverschüsselt gepseichert werden. Da grenzt irgendwie beinahe an Betrug am Kunden.
Also ist es auch keine End-to-End Verschlüsselung, wie immer behauptet wird. Entweder kennt RIM die Kundenschlüssel oder hat in die Verschlüsselung einen versteckten Masterkey eingebaut.
Drum nochmals: Selber blöd wer so was nutzt und dann noch Geheimnisse austauscht. Da gibt es wirksamere Lösungen mit offenen Standards.
Und Terroristen tauschen ihre wirklich wichtigen Infos nicht elektronisch aus. Das ist auch der Grund warum die elektronische Aufklärung relativ wenig aus Al-Kaida & Co herausholen kann. Wichtige Infos werden dort mit Low-Tech übertragen: tote Briefkästen, persönliche Treffen etc ppt.
 
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