Nummer Serie DS213 extrem schlechte Schreibraten über LAN und USB3

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mighty

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Hallo liebes Synology-Forum,

ich bin seit einigen Tagen Besitzer eines DS213. Nach der Erstinstallation wollte ich das Teil befüllen. Verbaut sind 2x 3TB Platten von WD (WD30EZRX). Die Platten sind jeweils als einfache Volumes eingerichtet, da ich keine Ausfallsicherheit brauche. Viel mehr brauche ich die Kapazität.

Ich wollt das Nas also befüllen. Hab diverse Dateien auf meine externe USB3-Platte am PC kopiert. USB3-Performance absolut ok am PC (ca. 80MB Schreiben).

Platte danach ans NAS an einen USB3-Port angeschlossen und Kopierjob der Dateien auf das Nas gestartet...Schreibrate von gerade mal 20-25 MB. Teilweise sehr stark schwankend. Als der TB auf dem Nas lag (nach ca 15 Stunden!!!) habe ich gedacht es liegt evtl am Kabel oder am Controller der externen Platte...Also meine zweite externe 2,5" USB3-Platte am PC befüllt (Schreibraten ebenfalls vorbildlich), ans Nas gesteckt (wohlweislich an den anderen USB3-Port) und die Schreibraten sind ähnlich grottig. Ein anderes USB3-Kabel wurde übrigens verwendet.

Daraufhin habe ich mir ein langes LAN-Kabel aus dem Büro geborgt und den PC direkt über den Router mit dem NAS verbunden. Hatte einen Artikel gelesen in dem es hiess dass das Zusammenspiel von ext4 des Nas nicht so mit NTFS-Platten harmoniert. Am Webaccess angemeldet und über die File Station versucht Dateien hochzuladen und siehe da...Schreibraten um die 5 MB (ich habe ein Gigabit-LAN zu Hause). Also noch deutlich langsamer als über USB. Dann habe ich gedacht dass es evtl an der im Nas verbauten Platte liegen könnte. Kann ja sein dass die einen weg hat. Also Dateien auf das zweite Volume per USB3 und per LAN geschrieben. Leider mit den selben Resultaten.

Gestern abend war ich noch bei einem Freund zu Besuch. Er hat sich ebenfalls ein Nas geholt (DS212). Selbe Platten verbaut. Bei ihm kopiert er ähnlich langsam. An meinem Nas scheint es also nicht zu liegen.

Beide NAS haben die aktuellste DSM-Version installiert. Der Schreibcache ist deaktiviert.

Gibt es noch was was ich einstellen muss um an die auf der Synology-Homepage angegebenen Schreib- und Leseraten annähernd ranzukommen? Gibt es irgwelche Tweaks auf der Shell o.Ä.??

Bin um jeden Tipp dankbar. Sollte keine Besserung eintreten geht das Ding zurück und ich bau mir einen Server. Derart langsame Schreibraten sind für ein aktuelles Nas nicht akzeptabel.

Danke schonmal an alle!!!

P.s.: Die Platten werden lt. Synology-Homepage offiziell unterstützt!!!
 

amarthius

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NTFS ist langsamer, als wenn sie in ext4 formatiert wäre. Wie war denn die Auslastung der DS während des kopieren? Hast du Musik/Fotos/Filme in /photo, /music,/video kopiert? Dann beginnt der Indexierungsdienst und auch die Thumbnailerstellung was ziemlich Performance frisst. Sieht man wenn man sich die Prozesse im RessourcenMonitor anschaut.

Daten würde ich generell per Netzlaufwerk auf das NAS schieben und nicht per USB oder FileStation.
 

Matthieu

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Mal ein paar Anmerkungen und Tips dazu:

1. Die Dateigröße ist bei solchen Tests sehr wichtig. Kleine Dateien bremsen Transfers aus. Das ist in der Netzwerktechnik so und hat nichts mit NAS zu tun. Jede Datei schleppt eine Menge Overhead mit sich herum. Daher zum Testen Dateien ab 4GB nehmen.
2. Die File Station ist alles andere als ideal zum Testen. Sie ist ein Notbehelf wenn man mal unterwegs ist oder Kunden/Partner auf wenige Daten zugreifen müssen. Wenn Geschwindigkeit und Komfort aber im Vordergrund stehen, sollte man stets zur "nativen" Variante des Betriebssystems greifen um Daten zu übertragen. Bei Windows wäre das SMB, bei Mac AFP. Unter Windows lässt sich das mit Netzlaufwerken recht simpel einrichten.
3. Manchmal drücken Antivirenprogramme und zusätzlich installierte Firewalls das Ergebnis sehr deutlich.
4. Nur weil du ein Gigabit-Netz hast, muss das nicht auch gleich überall funktionieren. Speziell wenn man 8-11MB/s erreicht, sollte man sich da Gedanken machen. Schlechte oder schon leicht beschädigte Kabel können schnell dazu führen dass kein Gigabit mehr möglich ist.
5. Auch Switche und Kabel gehen kaputt. Daher vor einem endgültigen Urteil alles mal tauschen was zwischen DS und PC ist.
6. Nicht nur die Festplatten in der DS können limitieren, auch die Festplatten im PC/Mac können störend langsam sein. Ggf. mal die eigenen Platten einem Geschwindigkeitstest unterziehen.
7. Hintergrundprozesse und -dienste können den Prozessor auch gut auslasten. Daher bei Tests den Ressourcen Monitor des DSM im Auge behalten.
8. Verschlüsselung beim Transport drückt immer die Geschwindigkeit (sollte aber nur im LAN weg gelassen werden). Verschlüsselung von Daten auf DS oder PC macht Geschwindigkeitstests gleich ganz unbrauchbar (es sei denn man möchte explizit die Verschlüsselung testen). Die DS bietet z.b. die Verschlüsselung von "Gemeinsamen Ordnern", am PC käme da u.a. Truecrypt in Frage. Also das unbedingt weg lassen
9. Einige Ordner werden von internen Diensten auf Änderung überwacht. Insbesondere bei "photo" ist das kritisch, weil dort sofort die Bilder konvertiert werden. Aber auch andere Ordner sind davon betroffen. Daher für Tests einen neuen "Gemeinsamen Ordner" anlegen und mit dem testen.

Zum Thema USB:
Die DS basiert auf Linux. Dessen natives Dateisystem ist ext. Wenn man daher gute Performance via USB haben möchte, muss man auf ext3/ext4 setzen. Bei NTFS ist zusätzliche Rechenarbeit notwendig. Die Linux-Entwickler versuchen NTFS so gut es geht "nachzubauen", aber das wird nie so effizient sein wie Windows selbst. Außerdem drückt das stark auf den Prozessor. Dass USB3 in den kleinen DSen bei NTFS kaum was bringt ist bekannt.

MfG Matthieu
 

mighty

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Erst mal danke für die schnellen Reaktionen.

@ Matthieu

zu 1. Es wurde mit großen Dateien > 20GB getestet. Das die Schreibrate unter vielen kleinen Dateien leidet war mir bekannt
zu 2. SMB hatte ich auch getestet. War genau so lahm...
zu 3. Antivirenprog. + Firewall hatte ich ebenfalls deaktiviert
zu 4. Ich schliesse einen Kabelbruch eig aus. Das Kabel war noch Original verpackt und unbenutzt. Ausserden wäre das Kabel meines Kollegen ja auch kaputt...Sehr unwahrscheinlich
zu 5. Ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass bei mir und auch bei meinem Kollegen Hardware kaputt ist. Das wäre schon ein sehr großer Zufall. Zumal ich gestern auch bei ihm war um seinen flatsch neuen Router (TL-1043ND) einzurichten, sprich ich habe gestern bei ihm mit einem komplett neuen Router und ebenfalls den beiliegenden komplett neuen LAN-Kabel getestet. Ergebnis war ja äquivalent zu Meinem.
zu 6. Platten sind schnell genug. Ich habe ja geschrieben dass ich per USB3 von ein und der selben Platte mit ca 80MB/S schreiben kann. Auch interne Kopierjobs zwischen den internen Platten gehen sehr fix.
Habe auch vorsichtshalber von einer internen SSD (AS SSD Benches mit Schreib- und Leseraten >250MB/Sek) getestet und selbes Ergebnis.
zu 7. Vorm Kopierjob hat das Nas sich gelangweilt. CPU war im IDLE und RAM war auch fast unbenutzt. Ich werde aber mal die Prozesse im Auge behalten
zu 8. Verschlüsselung ist nicht aktiviert
zu 9. Ich vermute das hier das Problem liegt. Ich habe die Kopiertests immer in Ordner mit aktiviertem Medienindizierungsdienst gemacht. Es war auch per SSH und TOP zu beobachten, dass die CPU-Last ab Kopierstart bis zum Anschlag hoch ging und so gut wie nie unter 95% ging. Ich weiss jetzt leider nicht mehr den genauen Prozessnamen, denke aber dass es der Indizierungsdienst war. Das ist ja auch die Vermutung von amarthius.

Werde mich gleich mal per VPN zu Hause einwählen und dann einen Test von einem PC im Intranet mit deaktivierten Virenprog + Firewall per SMB auf das Nas in einen nicht indizierten Ordner machen.
Ich halt euch auf dem Laufenden und bedanke mich schonmal für die zeitnahen Antworten.

Ist die Vorgehensweise, vorrausgesetzt ich erreiche akzeptable Schreibraten, dann in ein nicht indiziertes Verzeichnis über SMB zu kopieren und nach Kopierende die Dateien in das indizierte Dir zu verschieben damit indexiert wird oder wie mache ich das am Geschicktesten??

Danke!!!!
 

mighty

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Also....

hab grade mal in einen neu erstellten nicht indexierten Gemeinsamen Ordner kopiert über SMB per Gigabit-Lan...Und siehe da...41 MB Schreiben und 62 MB Lesen.

Schon ne andere Hausnummer...Sind das ordentliche Werte?? Laut Homepage sollen ja 65 MB Schreiben und über 100MB lesen möglich sein...Oder erreiche ich die nur im Raid0-Verbund? Kann ich noch irgendwie sonst tunen??

Danke
 

Matthieu

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Ab da wird es nicht mehr ganz so einfach. Jedes Netz ist anders und es gibt eine Menge was man tun und lassen kann. Zum Beispiel ist die Netzwerkimplementierung von Microsoft nicht zwingend die schnellste. Pflicht ist auf jeden Fall eine halbwegs aktuelle Version (also aktuell Windows 7). Bei einigen hat wohl auch die Abschaltung von IPv6 geholfen - kann man sich natürlich drüber streiten ob das sinnvoll ist.
Was die Indizierung von Fotos angeht kann man die per DSM für eine bestimmte Zeit aufschieben oder komplett anhalten. Wenn der Prozess läuft ist beim Admin rechts oben ein kleiner Kreis aus Punkten zu sehen. Klickt man da drauf, bekommt man Status und Optionen angezeigt.
Raid ist immer so eine Sache. Auf der einen Seite ist dafür mehr Leistung nötig um die Verteilung der Daten zu koordinieren. Auf der anderen Seite hilft es über Limits von Festplatten hinweg. Vielleicht wäre das mal einen Versuch wert - die "Green" dürften zumindest nicht immer auf die 100MB/s kommen.
Um das Netzwerk als Fehlerquelle auszuschließen, hilft eine kurzzeitige Direktverbindung für die Zeit des Tests. Also das eine Kabelende an den PC, das andere an die DS. Weitere Einstellungen muss man nicht ändern, allerdings bekommt die DS dann eine neue IP-Adresse. Man muss also mit dem Synology Assistant wieder nach der DS suchen.

MfG Matthieu
 

mighty

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Hallo,

danke nochmal für die vielen Antworten. Ich bin aber nach vielem Hin und Her zu dem Entschluss gekommen dass ein Server für mich die bessere Wahl ist. Das Nas geht also zurück. Werd mir n potenten ESXI-Server zusammen bauen und unter Linux in ner VM Plex in Verbindung mit Owncloud und Zarafa installieren. Dann habe ich eig alle Features die ich auch durch das Nas habe und die mir wichtig sind, sprich ne Cloud (bei Owncloud sogar mit unbegrenzter Anzahl an zu synchronisierenden Ordnern; das nur 2 bei der DS213 gehen hat mich doch etwas erschrocken), Groupwarefunktionalität und Mailserver durch Zarafa und n DLNA-Mediaserver mit Plex. Und ich bin viel flexibler. Ich werd erst ma 8 GB RAM verbauen und einen sparsamen i5 mit "T" im Namen verbauen, der auch gerade mal 35Watt TDP hat. Wenn der im IDLE runter taktet wird sich vom Stromverbrauch zum Nas nichts tun. Und ich kann falls doch noch mal was dazu kommen sollte besser reagieren, entweder durch Installtionen weiterer Software oder durchs Aufsetzen weiterer VM's. Das Ding hat ja performancetechnisch noch genügend Reserven. Die Ansprüche und Anforderungen ändern und wachsen ja ständig.

Ausserdem kann ich mit m i5 auch transkodieren, womit die CPU des Nas gnadenlos überfodert wäre. Werd dann auch wg. der Ausfallsicherheit auf ein Raid 5 setzen. Preislich bin ich dann auch in etwa da wo die 4-Bay-Geräte von Synology anfangen (nicht die j-Modelle). Hab so in etwa 500 Euro ohne HDD's kalkuliert. N DS413 kostet ja auch um die 450 Euro, habe beim Server allerdings die deutlich größere Flexibilität.

Trotzdem danke für das kompetente und zeitnahe Feedback!!
 
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