Surveillance Station Einstellung der Parammeter für die Bewegungserkennung

volkerd

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Hallo,

ich habe seit einigen Monaten eine einfache IP Kamera und nutze bislang die mitgelieferte Software. Funktioniert soweit mit ein paar kleineren Schwächen. Eine davon ist aber nervig: die Bewegungserkennung. Sie funktioniert prinzipiell, löst aber viele Fehlalarme aus und ich kriege das nicht besser eingestellt.

Daher mein Versuch mit der surveillance station. Da gibt es sicher tausend Parameter mehr, aber leider auch hier ein ähnliches Problem: ich kriege die Bewegungserkennung nicht vernünftig eingestellt. Ich habe mit den drei Parameter "Empfindlichkeit", "Schwellwert" und "Dauer" bereits einiges probiert, aber glücklich geworden bin ich damit nicht.

Beispiel: um die Bewegung einer Person zu erkennen braucht es eine Empfindlichkeit von 90 oder sogar höher. Wieso das? Da bewegt sich ein "riesiges" Objekt, das kann doch nicht sein? Wann brauche ich dann eine Empfindlichkeit von 50 oder 20?

Ich hatte heute im Laufe des Tages eine Empfindlichkeit von 95 bei einem Schwellwert von 30 und einer Dauer von 2 Sekunden. Während dieser Zeit haben sich drei Personen in dem überwachten Raum bewegt, zwei davon wurden korrekt erkannt, die dritte nicht, trotz einer Empfindlichkeit von 95. Jedenfalls soweit ich das beobachten konnte, "Dank" Home Office kann ich das ja.
Ich habe dann die Empfindlichkeit auf 97 erhöht, den Schwellwert und die Dauer beibehalten, dann wurden aber drei Fehlalarme ausgelöst, keine Ahnung weshalb, vielleicht ausgelöst durch ein paar Schneeflocken?

alarm-snapshot.jpg


Ich habe daraufhin die Empfindlichkeit wieder auf 90 reduziert, kein Schneeflockenalarm mehr aber bei der Umschaltung von Tag- auf Nachtbetrieb gab es wieder einen Fehlalarm. Hei, da bewegt sich gar nichts, nur die IR LEDs der Kamera gehen an. Natürlich ändern sich dabei die Lichtverhältnisse total, aber es gibt dadurch keinerlei Bewegung im Bild.

Nun meine Frage an die erfahrenen User hier: bin ich zu doof oder ist das eher normal und es schlagen sich alle damit herum? Liegt es vielleicht an der billigen Kamera? Aber wenn doch die Software der surveillance station die Bildauswertung übernimmt, dann sollte doch das Kamera-Modell ziemlich egal sein, oder?


Volker
 

c0smo

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Eine Motion Detection bleibt eine Motion Detection, egal von welcher Hardware sie übernommen wird. Sie beruht immer auf Veränderungen der Pixel, also auch dann wenn nur IR aktiviert wird. Es werden schließlich Pixel in diesem Moment verändert.
Du redest immer von Fehlalarmen, das ist nicht korrekt. Es fehlen keine Alarme, sondern es werden fälschlicherweise welche ausgegeben. Ergo sind das Falschalarme!

Die Kunst der Motion Detection ist es, den Grad zwischen Falschalarmen und Fehlalarmen zu gehen. Um die Falschalarme zu reduzieren, müssen die Schwellwerte bzw die Empfindlichkeiten verändert werden. Wenn hier die Sprünge zu groß sind, wird zwar der Falschalarm reduziert, aber im Gegenzug werden die Fehlalarme mehr, also das nicht detektieren von Personen oder Fahrzeugen.

Wenn du gänzlich weg willst von diesem Drama, musst du auf KI Kameras umrüsten oder Geld in die Hand nehmen und eine professionelle VMS mit Analytik hinstellen.
Die Intelligenz hinter der KI sortiert alles raus, was nicht erwünscht ist und detektiert nur noch Personen und Fahrzeuge.

Mit reiner Pixelbasierter Motion Detection, ohne eine Analytik einer VMS dahinter, wirst du das Problem nur bedingt in den Griff bekommen. Du wirst also mit Fehlalarmen oder Falschalarmen leben müssen und den Grad dazwischen beschreiten.
Das bedeutet auch, im Winter sind es vermutlich andere Einstellungen als im Sommer.
 

volkerd

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Mit dem Begriff Falsch- und Fehlalarm hast Du sicher Recht, aber Du hast schon verstanden was ich meine. Aber wenn ich Dich richtig verstehe, dann wird so eine Motion Detection ja immer auslösen wenn die Kamera von Tag- auf Nachtbetrieb umschaltet, oder? Da ändern sich wahrscheinlich fast alle Pixel, man könnte allerhöchstens die Dauer auf lange stellen, weil die Umschaltung geht ja ziemlich schnell.

Rein technisch magst Du ja Recht haben, wenn einzelne Pixel miteinander verglichen werden, aber was hat das dann mit dem Begriff Bewegungserkennung oder Motion Detection zu tun? Für mich sollten da nur größere Objekte relevant sein, und nicht einzelne Pixel. Da kann ja schon das Rauschen als Bewegung erkannt werden.

Man könnte also zusammenfassend sagen: eine einfache IP Kamera taugt nicht, wenn man nur dann eine Meldung haben möchte, wenn sich eine Person oder ein Fahrzeug im beobachteten Raum bewegt, das können die einfach nicht. Entweder sie lösen viel zu häufig aus, auch wenn irgendwo ein Lichtlein angeht, oder man macht sie so unenmpfindlich dass nicht mal mehr ein Panzer erkannt wird.
 

c0smo

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Bewegungserkennung ist ein Begriff mit dem der User besser arbeiten kann. Aber ja, da hast du natürlich Recht. Genau genommen müsste es "Pixelveränderung" heißen.
Eine richtige Personen- Bewegungs - und Richtungserkennung erreichst du nur mit einer KI oder einer Analytik.

Die Objektgröße wird mit der Empfindlichkeit eingestellt. Der Software ist es egal ob hier eine Person oder eine Spinne im Bild ist. Eine Spinne direkt vor der Linse ist riesig. Ein Mensch in 3m Entfernung ist aber genauso groß. Die Software erkennt aber keinen Unterschied, sondern berechnet nur an Hand der prozentualen Veränderungen in den Frames der Bilder und entscheidet dann anhand der Empfindlichkeit und des Schwellwertes ob detektiert wird oder nicht.
Deshalb wird auch ein Bild in der Nacht, das ohne IR auskommt und komplett verrauscht ist, permanent aufgezeichnet.

Natürlich taugt eine IP Kamera! Was willst du sonst einsetzen? Im Industriebereich werden Thermalkameras mit VGA Auflösungen eingesetzt und die Erfassung liegt bei 99%.
Die Software der VMS und die Hardware der Kamera ist entscheidend, nicht die Verbindungstechnik. Du erzielst genauso gute Ergebnisse mit analog- TVI- SDI oder HDCVI Kameras, sofern eine KI oder Analytik dahinter steckt.

Und ja, ich verstehe dich! :)
 
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volkerd

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IP Kamera mit ein bisschen Intelligenz würde ich aber schon erwarten wenn dort Bewegungserkennung steht.

Wenn ich die Objektgröße mit der Empfindlichkeit beeinflussen kann, wieso schafft es die surveillance Software selbst bei einer Empfindlichkeit von 95 manchmal nicht, eine sich bewegende Person aus 2m Entfernung zu erfassen? Ich würde gerne die Empfindlichkeit herunter setzen, aber dann erfolgt gar keine Erkennung mehr.

Ich kann verstehen, wenn die Software bei einer Spinne oder Vogel oder Katze oder Mensch Alarm schlägt, sofern die Objekte groß genug abgebildet werden, das muss eine einfache Bewegungserkennung nicht unterscheiden können. Ich kann aber nicht verstehen, wenn das Ein- oder Ausschalten der IR "Beleuchtung" die Motion Detection aktiviert. Dafür braucht es doch nicht gleich künstliche Intelligenz. Da bewegt sich nichts.
 

c0smo

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Du musst endlich von deinem Denken wegkommen, dass die Software Bewegung erkennen kann bzw die Größe eines Objektes. Das kann sie nicht, Punkt.
Das schafft nur eine Analytik mit entsprechenden 2D/3D Modellen und Referenzpunkten im Bild, die einmalig festgelegt werden müssen.

Wenn IR eingeschaltet wird, werden 90-95% der Pixel verändert. Das löst unweigerlich einen Alarm aus, genauso wie Wolken, Sonne, Nebel, Regen und Bepflanzungen. Wenn hier nicht andere Parameter mit reinspielen, wie zb "Detektiere erst nach x Sekunden", dann wird einfach ausgelöst. Gute Kameras können dank besserer Chipsätze und guter Algorithmen auch eine bessere Bildanalyse durchführen. Axis liefert hier sehr gute Ergebnisse, auch ohne KI.

Eine normale Kamera bzw die SS hat keine Intelligenz, es werden Bilder bzw Pixel verglichen, mehr nicht. Der neue NVR hat eine KI an Board.

Ich kenne deine Einstellungen, Kameras und örtlichen Begebenheiten nicht im Detail, deshalb kann ich auch keine Aussage treffen, warum bei 95 einmal detektiert wird und einmal nicht. Ich vermute der Schwellwert ist zu hoch oder andere Parameter beeinflussen den Alarm.
 
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mb01

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Kann mich da c0smo nur anschließen: Die Bewegungserkennung der Surveillance Station erkennt nur "mengenmäßig definierte" Veränderungen von Bild-Pixeln, punkt, aus. Bis auf wenige Ausnahmen taugt so etwas nicht als "Alarmierung", sondern nur um die Menge der Aufzeichnungsdaten zu reduzieren, was im Vergleich zur eine Permanent-Aufzeichnung ja schon signifikant ist.

Wer erweiterte "Intelligenz" benötigt, gerade hinsichtlich einer "Alarmierung", braucht entweder ein anderes Surveillance-System oder zumindest "intelligentere Kameras". Ich hab hier z.B eine Cam von Hikvision, bei der man "in-Cam" die Bewegungserkennung z.B. aufgrund von Objektbewegung über definierte Linien definieren kann. Bei solchen Cams stellt man die Erkennung in Surveillance Station auf "Kamera", stellt das in der Cam richtig ein und dürfte recht gute Erfolge erzielen. Oder: Viele Cams (bzw. bestimmte in die Surveillance Station einbindbare Module) bieten einen "Digitaleingang" für externe Sensoren, wie z.B. PIR-Sensor oder Tür-Kontakte. Da kann man das PIR(-oder Türkontakt)-Signal nutzen, um eine Aufnahme/Meldung zu triggern.
 
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chrimu

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Vor allem muss man von der Besessenheit wegkommen sich von einer Videoüberwachung alarmieren lassen zu wollen. Dafür gibt's Alarmanlagen, und die können das weit besser und zuverlässiger.

Bewegungserkennung dient normal nicht zur Alarmierung, sondern dazu Aufnahmestreams um die unbewegten Passagen auszudünnen, und dadurch leichter Aufnahmen auswerten zu können, sowie auch um Aufnahmevolumen zu sparen.

KI dient normal dazu den CCTV-Opeator live auf gewisse potentiell kritische Veränderungen aufmerksam zu machen, und dessen Risikobewertung zu unterstützen.

All das hat mit dem was anständige Einbruchmeldeanlagen im Innen- und Aussenbereich können (müssen) nicht viel zu tun. Beide Systeme sid einander durchaus komplementär, haben aber nur beschrankte Schnittmengen und können sich schon gar nicht gegenseiting ersetzen.

Gruss, C.
 
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