Ergebnis Performance Test: DS213 vs. DS213+

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soeren petersen

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Da ich gerade beide hier stehen habe und selbst wissen wollte wie sich ein 2GHz Single Core Prozessor (DS213) zu einem 2x1GHz Dual Core Prozessor (DS213+) in der Praxis verhält hab ichs ausprobiert.

Testaufbau:

- Geräte identisch konfiguriert (Dienste, Pakete, Berechtigungen, etc.)
- Gleiche Festplatte: WD30EURS (*) als Basic Volume
- Identische Netzwerkumgebung (Telekom Speedport mit Gigabit LAN)
- DSM Version 4.2.x (jeweils die neueste installiert)
- 1x Videodatei: 640x480@25fps, 25MB = 1:09 Länge, 2910kBit/s Gesamtbitrate
- 1x Audiodatei: ca 5MB, 160kBit/s Bitrate
- 1x Datenpaket: 465MB verteilt auf 63 Dateien (etwa gleich groß, da es sich um gerippte CDs handelt)


Testdurchführung:

- Audiodatei via DS Audio auf einem Smartphone (Samsung, Android 2.x) laufen lassen
- Videodatei via DS Video auf einem Tablet (Samsung, Android 3.2) laufen lassen
- Datenpaket von einem Thinkpad via Windows Explorer (Win7SP1@64bit) in einen freigegebenen Netzwerkordner der Diskstation kopiert

Und das jeweils alles gleichzeitig. Alle Geräte via WLAN 802.11n im Netzwerk.


Ergebnis:

DS213
Die Prozessorlast bewegte sich zwischen 70% und 80%, RAM zwischen 15% und 20%
Audio lief flüssig.
Das Video hat während des Kopiervorgangs (Daten) deutlich geruckelt.

DS213+
Die Prozessorlast bewegte sich zwischen 30% und 40%, RAM zwischen 10% und 15%
Audio lief flüssig.
Video lief flüssig.



Das heisst also in der Praxis: Musik von der DiskStation streamen und nebenbei Daten verschieben läuft problemlos.
Will man zusätzlich noch ein Video anschauen kommt der Single Core (DS213) an seine Grenzen, der Dual Core (DS213+) schluckt das ganze scheinbar mühelos. Ich habe die Tests mehrfach mit identischem Resultat wiederholt, es handelt sich also nicht um vorübergehenden Schluckauf, sondern um das Standardverhalten beider Geräte.


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(*) Die WD30EURS ist laut offiziellen Synology Listen mit der DS213 kompatibel, mit der DS213+ allerdings NICHT kompatibel (oder besser: noch nicht ausreichend getestet)
 

Matthieu

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WLAN ist nicht gerade aussagekräftig. Kannst du es auch mal per Kabel probieren? Ich tippe mal eher darauf, dass das WLAN überlastet war und daher dem Video nicht mehr genügend Bandbreite zur Verfügung stand. Die Aussage, dass das Video nicht flüssig abgelaufen ist, ist auch nicht sehr aufschlussreich, solange du nicht schreibst mit welcher Geschwindigkeit die Daten transportiert wurden.

Zu deinem Test mit Dateien: Man nimmt für Performancetests immer Dateien von mehreren GB, mindestens aber doppelter RAM-Größe. Hat den einfachen Hintergrund dass viele kleine Dateien mehr Overhead im Netzwerk haben und daher immer auch langsamer transportiert werden als große Dateien.

MfG Matthieu
 

soeren petersen

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Matthieu, danke für Deinen Beitrag.

Dass die Testumgebung aus IT-Sicht nicht optimal ist ist mir bewußt. Aber was habe ich davon Benchmarks unter Laborbedingungen zu erstellen? Mir geht es hier explizit um Praxisnähe. Das heißt ich habe versucht zu simulieren wie ich meine DS zu Hause nutze: DS steht im Flur und hängt am WLAN Router, ich sitze mit dem Laptop auf der Couch (bin also über WLAN verbunden), importiere neu gekaufte Musik zum Archiv, höre nebenbei Musik und eines der Kinder schaut sich im Kinderzimmer ein Video an (auch WLAN). Und in dieser Konstellation kann man festhalten dass die DS213 deutlich an ihre Grenzen stösst, die DS213+ hingegen bewältigt die Aufgaben problemlos.

WLAN als Fehlerquelle schließe ich aus, denn das Video lief mit der DS213+ absolut flüssig. Ich habe den Test mit beiden Geräten fünf mal durchlaufen lassen, Ergebnis immer identisch. Um es noch zu vertiefen: Das Video lief die ersten Sekunden auch mit der DS213 flüssig, bis ich den Datentransfer gestartet habe, dann begann sofort das Ruckeln. Als der Datentransfer beendet war lief auch das Video wieder flüssig. Übrigens stand die CPU auch ohne Datentransfer schon bei 70% (also nur durch Audio und Video Station), scheinbar hat der Datentransfer den Systembus dann komplett ausgelastet. Oft ist es ja so dass schwächere Prozessoren nicht nur weniger Rechenleistung haben sondern auch mit geringerer Bandbreite an den Speicher bzw. Datenbus angebunden sind, das ist meine Vermutung bzw. Begründung für dieses Verhalten. Ich kenne die genauen Spezifikationen der Systeme nicht, vielleicht kann das jemand mit Zahlen belegen.
 

Matthieu

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Ebenso praxisnah wie es für dich ist, so praxisfern ist es für viele andere. WLAN hängt von einer Unmgenge an Faktoren ab. Da verlässliche Angaben zu bekommen, bei wem was möglich ist, ist beinah unmöglich. Erfahrungsgemäß lastet die DS den Prozessor zu 100% aus wenn es um Datentransfers geht. Daher kommt mir das ganze etwas seltsam vor. Auch die Festplatte im Zusammenspiel mit dem Chipsatz würde ich nicht sofort ausschließen, denn bei solchen Vorgängen muss die Festplatte ganz schön springen.

MfG Matthieu
 

soeren petersen

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Hallo Matthieu, einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit meiner Aussagen erhebe ich selbstverständlich nicht :)

Die Rahmenbedingungen für meinen Testaufbau sind dennoch klar benannt, insofern kann sich jeder selbst ein Bild davon machen aus welchem Blickwinkel die Ergebnisse Aussagekraft besitzen.

WLAN als Ursache schließe ich nach wie vor aus. Der Testaufbau unterscheidet sich ja nur an exakt einer Stelle - und das ist die verwendete Diskstation. Daraus kann man objektiv ableiten dass ein Dual-Core Prozessor besser mit mehren gleichzeitigen Tasks umgehen kann als ein Single Core (was ja auch niemanden überraschen sollte der die Materie wenigstens rudimentär versteht). Was mich ein wenig gewundert hat ist die geringe Auslastung des Arbeitsspeichers, ich hätte erwartet dass dieser wesentlich intensiver genutzt wird.

Mich persönlich hatte interessiert wie schnell ich die beiden Kisten an ihre Grenzen bringen kann, wovon ja letztendlich auch meine finale Kaufentscheidung abhängt. Schlussendlich gebe ich beide Geräte wieder zurück - die DS213 wegen zu schlechter Performance, die DS213+ wegen einiger genereller Zickereien. Ich werde mich nun eingehender mit 712+ und 713+ beschäftigen.
 

tresher

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Also wie man selbst das Ergebnis auch immer persönlich interpretiert, ich finde es jedenfalls sehr informativ und danke dir für deine gemachte Mühe !
 
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