Frage eines Backup Neulings

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

gully

Benutzer
Mitglied seit
06. Jan 2016
Beiträge
3
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
0
Hallo Zusammen & ein frohes neues Jahr!

Ich bin Student in der Wirtschaftsinformatik und beschäftige mich derzeit im Rahmen meiner Werkstudententätigkeit mit dem Thema Backup und Restore.

Aufgrund personeller Veränderungen ist das Wissen, das ich benötige leider nicht mehr abrufbar. Daher versuche ich es mal in eurem Backup Forum :-)

Mir geht es um das Verständnis für reale Anwendungsszenarien des Großvater-Vater-Sohn Prinzips. Generationenprinzip.jpg

Ich verwende bei meiner Frage das klassische Beispiel von 4 täglichen Sicherungen (Montag bis Donnerstag) und 3 Vollsicherungen für die Freitage im Monat. am letzten Freitag des Monats gibt es wie in der Theorie benannt ein Monatsbackup für den Banksafe/das Archiv.

Jetzt meine Frage:

In der Theorie spricht man immer von Magnetbändern. Ist das Vorgehen mit anderen Medien nicht durchführbar oder gar nicht sinnvoll?

Meine Frage bezieht sich insbesondere auf Festplatten. Werden bei einem Festplattenvorgehen (ausreichender Speicherplatz vorausgesetzt) alle täglichen inkrementellen und wöchentlichen Vollsicherungen auf eine einzige Festplatte kopiert?

Die Frage stellt sich mir, da ich dieses Vorgehen als unsicher empfinden würde. Wenn die Festplatte wegen eines Defektes ausfällt, sind alle Daten verloren.

Gleichzeitig verstehe ich dann aber auch die Anwendung bei den Bändern nicht. Beim inkrementellen Vorgehen benötige ich für einen Restore je nach Ausfallszenario ALLE Tagesbänder von Montag bis Donnerstag.

Wenn mir hier nur 1 Band flöten geht, hat sich das mit dem Restore erledigt und ich kann nur auf die letzte Vollsicherung von Freitag zurück gehen?

Hat jemand Erfahrung, wie solche Probleme in der Praxis behandelt werden?

Bei den Bändern würde nur eine weitere redundante Sicherung oder eine Änderung des Vorgehens helfen, oder? Aber wieso wird dann das Vater-Sohn Prinzip dann so oft verwendet? Ist es so selten, dass ein Band mal stirbt?

Wie wird da aber dann bei Festplatten vorgegangen? Gibt es so etwas wie Raid Backups (wenn man das so nennen kann?), wo die Daten beim Sicherungsprozess mit der Backupsoftware redundant auf mehrere Platten verteilt werden?

Sorry für denn langen Text, ich hoffe sehr, dass es sich jemand durchließt - haha.

Jedenfalls vielen vielen Dank im Voraus für eure Zeit und die Antworten. Bitte seid jedoch mit den Fachausdrücken nachsichtig. Ich arbeite noch nicht so lange im IT ;-)

Beste Grüße
gully
 
Magnetbänder deshalb, weil diese von allen Digitalen Datenträgern am Längsten halten was Datenverlust betrifft. Geh aber mit Festplatten genauso.

Ich mache es so, dass mein SHR Raid System vom ersten Server schon mal eine Sicherheit vor einem Festplattendefekt im Server bietet. Zusätzlich aber mache ich eine Sicherung täglich auf eine Externe USB Festplatte, inkrementell (nur Änderungen werden gesichert). Und auf einen zweiten Server, ebenfalls mit SHR wird auch noch kopiert.
 
Das beschriebene Szenario ist für Situationen gedacht in dem die Daten wirklichen Wert haben. Es geht darum möglichst lange Daten zurückholen zu können bei gleichzeitigem minimieren des Materialeinsatzes. Grundlage ist die Annahme das man Fehler an Daten die sich oft ändern schneller bemerkt (Die tägliche Sicherung) und man im Problemfall dann maximal einen Tag Daten verliert. Daten die man erst später vermisst kann man dann aus den archivierten Beständen zurückholen ohne alle täglichen Sicherungen aufheben zu müssen (Was viel Material und Lagerplatz braucht). Dabei ist allerdings die Möglichkeit eines Verlustes zwischen den Archivschritten möglich, daher zwei Ebenen (wöchentlich und monatlich).
Das Inkrementelle vorgehen sichert nur die Daten die sich seit dem letzten Schreiben auf das Medium geändert haben, ein Medium enthält aber immer den kompletten zum Sicherungszeitpunkt aktuellen Datenbestand.

Wie bereits gesagt kann man das mit allen Medien durchführen (Platte, CD, Band, ...). Das Vorgehen gibt es schon seit der Computersteinzeit und da gab es nur Bänder, vermutlich sind viele der Bilder schon älter.
 
ich hänge mich da mal rein. Mich würde interessieren ob diese Tages/Wochen/Monatsssicherungen in der Praxis noch groß eine Rolle spielen.
Ich kenne das (mit der Erweiterung um Quartal und Jahresbändern) eigentlich nur von Ende der 80er bis etwa mitte der 90er von der Sicherung von Unix (Filial-) Servern. Heute sehe ich da wirklich nur mehr den Vorteil unterschiedliche Versionen / Datenstände für eventuelle Rücksicherungen zu haben und ich mach das heute selber eigentlich nur mehr für ganz wenige Daten (lachhaft wenige Daten), da Speicherplatz in dieser Größe quasi keinerlei Rolle mehr spielt.
 
Das beschriebene Szenario ist für Situationen gedacht in dem die Daten wirklichen Wert haben. Es geht darum möglichst lange Daten zurückholen zu können bei gleichzeitigem minimieren des Materialeinsatzes. Grundlage ist die Annahme das man Fehler an Daten die sich oft ändern schneller bemerkt (Die tägliche Sicherung) und man im Problemfall dann maximal einen Tag Daten verliert. Daten die man erst später vermisst kann man dann aus den archivierten Beständen zurückholen ohne alle täglichen Sicherungen aufheben zu müssen (Was viel Material und Lagerplatz braucht). Dabei ist allerdings die Möglichkeit eines Verlustes zwischen den Archivschritten möglich, daher zwei Ebenen (wöchentlich und monatlich).
Das Inkrementelle vorgehen sichert nur die Daten die sich seit dem letzten Schreiben auf das Medium geändert haben, ein Medium enthält aber immer den kompletten zum Sicherungszeitpunkt aktuellen Datenbestand.

Wie bereits gesagt kann man das mit allen Medien durchführen (Platte, CD, Band, ...). Das Vorgehen gibt es schon seit der Computersteinzeit und da gab es nur Bänder, vermutlich sind viele der Bilder schon älter.


Besten Dank. Auf diesen Gedankenansatz bin ich noch gar nicht gekommen, dass man die wöchentlichen Daten genau deshalb jede Woche überschreibt. Klingt aber logisch, dass man Defekte oder Fehler von oft genutzten Daten innerhalb einer Woche merkt. Für alles weitere reichen dann natürlich die wöchentlichen oder monatlichen Backups. Super!

Also wenn ich das analog mit Festplatten mache, dann brauche ich genau so viele Festplatten, wie im obigen Beispiel an Bänder zur Verfügung stehen? Oder nutzt man in der Praxis weniger Festplatten?

z.B. 1 für die täglichen Sicherungen, 1 für die 3 wöchentlichen und eine für die monatlichen?

Oder werden da bei Unternehmen Systeme mit Festplattenverbände verwendet, wo dann die Daten redundant mehrfach drauf sind? Falls mal eine der Festplatten abraucht. Wenn man nämlich nur eine Festplatte hätte bzw. für jede inkrementelle Sicherung eines Wochentags eine Festplatte hätte, dann wäre ein Restore mit dem inkrementellen Vorgehen ja nicht möglich, wenn auch nur eine Platte stirbt?
 
ich hänge mich da mal rein. Mich würde interessieren ob diese Tages/Wochen/Monatsssicherungen in der Praxis noch groß eine Rolle spielen.

Also mein Unternehmen (Mittelstand) macht derzeit nur wöchentliche inkrementelle Sicherungen auf Band und alle x Wochen wird eine Vollsicherung in ein Bankschließfach ausgelagert. (Wegen Feuer/Diebstahl & co.)

Wir suchen aber nach Alternativen. Ich als Werkstudent soll daher mal ein paar Vorschläge einreichen. Das oben genannte Vorgehen klingt für mich bei sehr wichtigen Daten als Vorteilhaft. Bei weniger wichtigen Daten genügt wohl ein wöchentliches oder monatliches Vorgehen. Bei den wichtigen Daten, werde ich ein Vorgehen ansprechen, welches Festplatten mit dem obigen Sicherungsschema beinhaltet und die monatlichen Sicherungen zur Auslagerung auf Magnetbänder vorsieht.

Vielleicht hat ja jemand Lust und Wissen über eine Frage bzgl der Festplattenverbände :-)

Jedenfalls Danke für die bisherigen Posts!
 
Ich kenne es so, und würde es auch so machen:
NAS/SAN in einem Serverraum (klimatisiert usw.). Hier die üblichen Sicherungen über RAID und UPS.

In einem entfernten Raum (klimatisiert usw.) das gleiche System nochmal ebenfalls mit RAID und UPS. Bei Defekt eines Systems arbeitet das andere weiter. Zudem sichert es auch ab, wenn die Räume weit auseinander sind, dass 1 Raum abfackeln kann.

Zusammengefasst: RAID, UPS und örtlich getrennte Sicherung reicht.

Das was ihr derzeit macht klingt doch gut oder ist es euch zu langsam/aufwändig oder wo ist das Problem?

Bei einem Mittelstandsunternehmen würde ich doch einen IT-Dienstleister (mit Erfahrung) einschalten der vorort sich alles genau anschauen kann und das für euch optimale Sicherungskonzept vorschlägt als in einem Forum zu fragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich klinke mich auch mal ein aber mit einem anderen Hinweis
Egal wie(datenträger mäßig) oder wie oft man die Daten sichert gelten für manche Daten im geschäftlichen Umfeld ganz andere Rechtliche Grundlagen. So müssen die Daten dann unveränderbar gesichert werden, manche dürfen gar nicht gesichert werden (da eigentlich deren Speicherung schon nicht erlaubt ist und nur für die Verarbeitung solange vorgehalten werden dürfen) andere müssen 10 Jahre aufgehoben werden andere wiederum nur 4 Jahre dann welche auch nur 1 Jahr und dann dürfen manche nicht nur gelöscht werden sie müssen dann auch gelöscht werden. Auch wenn es löblich ist dass ihr überhaupt Backups macht (wobei ich eine Woche als extrem langen Abstand ansehe) wäre eine Beratung durch eine FachIT Firma die sich auf Backups spezialisiert hat bzw durch einen Fachanwalt IT /Steuerrecht auf jedenfall mehr als Sinnvoll. Denn spätestens wenn das Finanzamt eine Buchprüfung macht und dann die Daten nicht da sind oder in der vorgeschriebenen Form wirds richtig teuer(eben rückwirkend für die letzten 10 Jahren). Beim falschen sichern von Mails können dann die Angestellten klagen(jenachdem was es für Betriebliche Regeln für die Email Benutzung gibt). Oder auch bei einem Rechtsstreit mit einem Kunden/Lieferanten kann eine Rechtsichere Datensicherung eine Rolle spielen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
 

Kaffeautomat

Wenn du das Forum hilfreich findest oder uns unterstützen möchtest, dann gib uns doch einfach einen Kaffee aus.

Als Dankeschön schalten wir deinen Account werbefrei.

:coffee:

Hier gehts zum Kaffeeautomat