Hall nochmal,
ich bin relativ schnell vom Tower-PC weg gegangen und bin aufs Notebook umgestiegen. Vom PC-Notebook dann rüber zum MacBook und schließlich zum iMac. Von da her ist es schon übersichtlich bei mir aufm Schreibtisch. Untern Schreibtisch steht nur noch die USV gegen gelegentliche Spannungsunterbrechungen. Und von der Leistung her reicht eigentlich vieles aus, bin auch kein Spiele-Fan.
Zum DNSmasq. Den gibts als eigenständiges Paket (spk) zum Download. Das hab ich mir auf der DS installiert, weil ich vorher schon Erfahrungen damit gemacht hatte. Der DNSmasq ist ein kleiner DNS-Server und ein kleiner DHCP-Server in einem. Synology bietet für beide Dienste separate Pakete an, die zwar wiederum mehr können, für den Heimgebrauch genügt aber der DNSmasq völlig, zumindest für ich. Läßt sich auch leicht konfigurieren, nämlich in einer Konfigurations-Datei. Da kann man auch die DHCP-Reservierungen eintragen. Da ich vorwiegend non-Windows-Geräte verwende (Windows hat eine eigene Namensauflösung auf Netbios-Ebene, non-Windows-Geräte benötigen einen dedizierten DNS-Server), ich aber auch meine Geräte mit Namen ansprechen möchte, brauche ich einen lokalen DNS-Server. Das macht einmal meine DS212+ und einmal ein Router mit DD-WRT und DNSmasq drauf. Durch geschickte Alias-Vergabe kann ich mit meiner DynDNS-Adresse auch auf die lokale IP umleiten, so ist der IP meiner DiskStation nicht nur der lokale Name (diskstation) sondern auch der dyndns-Name als Alias gepflegt. So kann ich div. Dienste (DS-Photo+, Homepage usw..) mit einem Namen ansprechen, egal ob intern oder extern.
So, nun zu Zarafa. Der Synology-eigene Mail-Server ist so gedacht, daß er EMails direkt empfängt und direkt sendet. Also muß er via MX-Record aufgelöst werden können.
Das hat natürlich gravierende Nachteile:
- ist die DiskStation offline (keine Internet-Verbindung, DS kaputt, Update, Reboot usw), werden keine Mails empfangen und zugestellt. Der Absender bekommt ggf. keine Fehlermeldung, die Mails laufen ins Nirvana
- gesendete Mails von dynamischen IPs direkt zum Empfänger-Mail-Server werden oft nicht zugestellt, Spam-Filter bevorzugen nur Mails von festen IPs. Dynamische Bereiche sind oft gesperrt.
Deshalb ist es notwendig, daß der Mail-Server die EMails quasi wie ein Mail-Client bei einem Server via POP3 abholt und via SMTP über diesen sendet. Z. B. kann man seine web.de, gmx.de usw. -Adresse dazu verwenden und holt Mails ab und sendet über deren Mail-Server die EMails. Dieses Szenario ist für den Synology-Mail-Server etwas tricky umzusetzen.
Ich verwende Zarafa und den Mail-Server von Synology als Mail-Server. Zarafa ist eine Groupware-Lösung für Mails, Adressen und Kalender. Positiv ist auch der verfügbare Push-Dienst, mit dem man Mails auf mobile Geräte pushen kann. Zarafa holt EMails bei div. Providern ab und speichert sie in der Zarafa-Tabelle in der MySQL / Maria-DB. Gesendet wird über den Synology-Mail-Server. Schön ist auch die Einrichtung am mobilen Client, man wählt einfach Exchange-Server aus und gibt die Adresse vom Zarafa-Server an, schon funktionierts.
Beim Betrieb eines lokalen Mail-Servers muß man halt auch bedenken, daß man von Unterwegs aus auch zugreifen kann, wenn aber die Internet-Verbindung zuhause weg ist, oder die DS ausgefallen ist (z. B. im Urlaub), kommt man nicht mehr an seine Mails ran. Die Postfach-Größe ist zwar nahezu unendlich groß, die Mails liegen auch nicht irgendwo im Internet, wo sie jeder Geheimdienst lesen kann, trotzdem gibts halt auch Gefahren. Vielleicht funktioniert Zarafa nach einem Firmware-Update nicht mehr, und schon steht man da. Soweit ich weiß, kann Zarafa Mails auch nicht intern zustellen, was man eigentlich von einem Mailserver erwartet.
Zarafa zu konfigurieren war damals etwas schwierig, bis ich es so hatte, wie es jetzt läuft. Ich hab da aber auch schon lang nix mehr mit gemacht / administriert. Es läuft halt ziemlich rund so.
Ciao Jan