Hardware Kamera für Nebengebäude

VI_KOLA2

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Moin,

ich würde meinen Eltern gerne zu Weihnachten 2-3 Kameras sowie einen NAS schenken. Ich habe mich bereits etwas durch die letzten Posts gelesen, allerdings noch keine direkte Info gefunden.
Das Problem besteht darin, dass die Kameras nicht (nur) direkt am eigentlichen Haus angebunden werden sollen, sondern auch an einem nahestehenden Gebäude. Dieses 2. Gebäude hat jedoch keinen eigenen Router. Die Daten müssten also zwangsweise über WLAN übertragen werden. Die Luftlinie zwischen den beiden Gebäuden liegt bei etwa 8-10m, wobei der Router im Haus ziemlich nahe am Fenster steht, welches in Richtung Gebäude 2 "ausgerichtet" ist.

Meine Frage wäre jetzt, welche Kamera für den Fall am besten geeignet wäre. Macht es prinzipiell Sinn, es dennoch über WLAN zu probieren? Habe gehört, dass das nicht unbedingt die 1. Wahl dabei ist. Könnte man einfach einen Repeater im 2. Gebäude anbringen und dort versuchen, die Kamera per Ethernet zu verbinden? Also Repeater -> Ethernet -> Kamera.
 

Jim_OS

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Moin,

da ich nicht weiß wie gut Du im Thema bist erst einmal ein allgemeiner Hinweis: Ein Repeater macht nichts anderes als ein ankommendes Signal weiter zu leiten. Die Übersetzung des Wortes "Repeater" (Verstärker) lässt viele Leute vermuten das dieser das ankommende Signal verstärken würde. Dem ist nicht so. ;) Wenn wenig ankommt macht der Repeater daraus nicht mehr. :)

Die Idee den Repeater dann per LAN-Kabel mit der Kamera zu verbinden ist natürlich besser, allerdings wird der Repeater dann ja sicherlich in dem Gebäude stehen und dadurch erhält er ggf. wieder ein schwächeres Signal als die WLAN-Kamera außen am Gebäude.

Aus der Ferne kann das eigentlich keiner beurteilen. Da hilft nur selber vor Ort testen. Wichtig wäre halt das sowohl der Router, als auch die WLAN Kamera, ein sehr gutes WLAN hat. Bei Routern findet man dazu div. Erfahrungswerte von anderen Usern, bei Kameras wird das schon schwieriger. Der Hersteller geben meist einfach nur die unterstützen WLAN-Protokolle an, aber nicht die Sende-/Empfangsleistung von z.B. den Antennen. Aber selbst das würde Dir nicht wirklich etwas bringen, denn Herstellerangaben sind meist nur Theorie und die Praxis sieht meist ganz anders aus.
Und mal angenommen der jetzige Router ist bekannt dafür das sein WLAN nicht gut ist. Willst Du dann auch noch in einen anderen/zusätzliche Router/Access Point investieren?

Bei 8-10 Meter Luftlinie würde ich sagen das das schon schwierig wird. Was Du in Deine Überlegungen und Tests einbeziehen könntest wäre z.B. Powerline, oder auch Outdoor Access Points.

Also überlege ob eine LAN-Verkabelung nicht doch irgendwie möglich ist. Wenn das wirklich nicht geht musst Du halt vor Ort testen mit welchen Geräten, Anschlussarten und Konfigurationen Du eine möglichst stabile Verbindung zu der Kamera bekommst.

VG Jim
 

Synchrotron

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Du könntest versuchen, im Hauptgebäude einen AccessPoint in Richtung des Nebengebäudes aufzustellen, und den per LAN-Kabel anzuschließen. Eigenes Netz, 2,4GHz Band in einem wenig genutzten Kanal (überlappungsfrei sind eh nur 1, 6 und 11), und die Kamera sollte von dort aus zu sehen sein.

Ein alter Router ist für so etwas besser als ein kleiner Repeater in einer Steckdose: Bessere Antennen und Ausstattung, und flexiblere Aufstellung. Mit der Aufstellung ggf. etwas spielen, manchmal machen 1 m seitlich viel aus.

Für alles andere ein weiteres WLAN-Netz aufsetzen, heute meistens 5GHz. Dann hat die „entfernte“ Kamera ein Funknetz weitgehend für sich. Ich gehe jetzt von eher aufgelockerten Verhältnissen vor Ort aus, mit wenigen Netzen.

Wenn das nicht funktioniert, wäre tatsächlich ein LAN-Kabel zum Nebengebäude die beste Lösung. Bei der geringen Last sollte es aber auch mit PowerLine-Adaptern gehen. Es gibt welche, die zugleich einen AccessPoint für WLAN bereit stellen.
 

c0smo

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Ganz klar, vergiss es! Jede Wand reduziert das Signal, je nach Bauart, um bis zu 50-60%. Dann noch die Strecke dazwischen, die viel zu weit ist, da kommt nichts an. Wenn dann noch andere Signale in den Bereich sind, ists völlig aus.
Wenn dann noch TCP als Übertragung verwendet wird, viel Spaß.

Ein Repeater nimmt dir auch nochmal 20-40% der Signalleistung.

Wenn überhaupt, nimm Richtfunk.
 

Synchrotron

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Oben steht nix von Wand. Da steht was von Fenster (ja, auch nicht optimal, weil metallbedampft …), und Router eh ziemlich genau dort.

So etwas würde ich einfach vor Ort testen, Versuch macht kluch …

Wahrscheinlich läuft die Kamera am Nebengebäude wie ne Eins, und eine andere zickt 😂
 

c0smo

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Da steht nix von Wand, klar, aber sind den beide Geräte dann im Freien? Wohl kaum.
 

Dummbatz

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Ich musste meine Cam auch per W-Lan anbinden und das hat trotz Betonwände gut geklappt.

Zum einen kann man die Antenne austauschen, war bei mir nicht nötig. Man könnte auch die Antenne von Gerät weglegen um einen besseren Ort dafür zu suchen.

Ich habe auf bessere Antennen an meinen Fritz 1200 gewechselt und das reichte dann aus.

Vorher normal probiert und mich dann zu dem Weg entschlossen.

Inzwischen ist meine Hausverteilung für Powerline ausgerüstet, als nächstes wird dann der Schuppen entsprechend umgebaut.

Erste Tests mit Powerline waren zumindest hier im Haus schon mal vielversprechend.


Um für die Testerei nicht zu viel Geld auszugeben habe ich mir eine DAHUA IPC-HFW1435S-W-S2 geholt und muss sagen bis auf ein paar Kleinigkeiten läuft die Sache rund.

Zumindest seit dem letzten Update.


LG
 

Synchrotron

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Üblicherweise gehe ich davon aus, dass der Router warm & trocken steht, und die Kamera draußen bibbern muss.

Daher der Hinweis auf die Glasscheibe - heute üblicherweise mit einem Hauch Metall bedampft und daher nicht ganz optimal durchlässig. Bei uns reicht es für ganz ordentliche WLAN-Abdeckung im Garten, obwohl die Technik hinter Glas steht. 7-8m sollten mit 2,4GHz zu erreichen sein, ohne ein Riesenfass aufmachen zu müssen.
 

c0smo

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Das mag für Tante Google oder Youtube ausreichend sein, eine Kamera oder eine VMS stellt andere Herausforderungen auf.
Wenn alles über TCP läuft und die Verbindung in die Knie geht, werden permanent Pakete neu angefordert, was dazu führt, dass das Livebild nicht mehr flüssig läuft und Artefakte ins Spiel kommen. Das betrifft dann unweigerlich auch die Aufzeichnung.
Bei UDP, was von allen VMS bevorzugt behandelt wird, werden die verlorengegangen Pakete erst gar nicht neu angefordert und es fehlen komplette Frames im Livebild und in der Aufzeichnung.
Wenn das dann die Vorstellung von einer guten Überwachung ist, bitte, für mich wäre das inakzeptabel und mit solchen Aussichten würde ich nicht mal darüber nachdenken, eine Kamera zu installieren.

Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden, ich gebe nur Tipps aus meinem privaten und beruflichen Leben. Daher nochmal, wenn Funk, dann Richtfunk.
https://www.omg.de/ubiquiti-networks/airmax/nanostation/nanostation-m2-11-nsm2/a-78
 

VI_KOLA2

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Danke schon einmal für die ganzen Rückmeldungen!

Ich habe den groben Aufbau einmal skizziert, damit es etwas besser nachvollziehbar ist:
beispiel.jpg
Im 2. Gebäude (unten) sind die Fenster relativ alt, ich bezweifle deshalb, dass diese metallbedampft sind.
 

himitsu

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Für viele Router gibt es auch Ersatzantennen,
größer für bessere Sendeleistung, bzw. auch inkl. Richtcharakteristik.
https://www.google.com/search?q=fritzbox+antenne
https://community.hom.ee/t/power-fritzbox-bastelstunde/17705/11

Bei Funk zählt auch die "Sichtlinie" steht da auch nur etwas ungünstig halb im Weg (ein Baum)
oder die Wand, weil der Router/Antenne eben nicht im, sondern neben dem Fenster steht,
dann blockiert das auch schnell so Einiges.



Hier im Büro ... wir haben inzwischen erfahren, dass es mal als Bank geplant war ... da ist schon wenige Zentimeter nach den Fenster das WLAN weg.
(die komplette Wand verglast, mit Stahl zwischen den Fesntern)

Auch innerhalb des Büros, da machen uns Trockenbauwände, obwohl "eigentlich" recht durchlässig, hier und da einen Strich durch die Rechnung.

Und wenn dann noch der Router auf Eco/Energisparen eingestellt ist (weniger Sendeleistung), dann macht es noch mehr Spaß.
 


 

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