Meinung und Meinungsfreiheit

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itari

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Seit ein paar Tagen gibt es in D recht viel zu Meinung einer speziellen Person und Meinungsfreiheit an und für sich zu lesen. Sogar höchste politische Ämter entblöden sich nicht, da mitzumachen und haben mal so gerade die Kurve gekriegt (ohne sich nicht selbst massiv zu beschädigen). Es fordert schon immer sehr viel ab, die Meinung anderer zu ertragen, wenn sie der eigenen nicht entspricht. Und eigentlich müsste man gerade die andere Meinung verteidigen, weil man damit die Meinungsfreiheit unter Beweis stellt. Es gibt so viele Beispiele, wo wir das gerne in fernen Ländern fordern, aber wehe wir werden hautnah damit konfrontiert ... dann wird es sehr schwierig. Und schnell stellt sich die Frage, muss man jede Meinung tolerieren? Oder gibt es 'Untolerierbares'? Und wenn es da etwas gibt, wer verbietet oder klagt an? Gibt es Maßstäbe, die schon fertig in der Schublade liegen oder finden wir es besser, wenn lang und öffentlich darum gerungen wird, wie so mancher Journalist fordert? Und ... was ist mit Tabu-Themen?

Jetzt gibt es da ein Buch ... und es ist schwierig. Viele Analysen in dem Buch erhalten (sogar von den Gegnern) Zustimmung. Aber die Schlussfolgerungen passen nicht ins (deutsche) Weltbild. Warum? Weil Annahmen über das Menschenbild dabei Schaden nehmen würden; Annahmen, die aus gutem Grunde von mehr als 60 Jahren ins Grundgesetz, UN-Charta usw. aufgenommen wurden, weil gegenteilige Annahmen die Begründung für Kriegsanlässe und Machtstrukturen (Unterdrückung) verwendet wurden. Dass deswegen jetzt Kriege und Machtstrukturen gänzlich abgeschafft worden sind, schlußfolgern wir zwar nicht, aber wir haben ein gutes Gefühl, dass das eine Perspektive sein könnte. Und deswegen verteidigen wir diese (westlichen) Werte ... auch wenn bei der Verteidigung ab und zu mal daneben gegriffen wird. Aber es ist auch klar, dass die Annahmen und Forderungen 'alt' geworden sind ... was wäre denn, wenn es gute Gründe gibt, 'Gleichbehandlung' gegen 'Bevorzugung' oder 'Benachteiligung' auszutauschen? Zum Beispiel ist es doch nicht schlecht, wenn 'leistungsfähigere' Menschen, anderen, weniger 'leistungsfähigeren' beistehen sollen. Oder wir setzen die Hoffnung auf Bildung ... was ist mit den Rechten derjenigen, die sich die Freiheit nehmen, sich einer Bildung zu verweigern?

Auch das Buch zieht Schlussfolgerungen. Und bevor man sich in den Reigen der Befürworter oder Gegner einreiht, sollte man die 'sprachlichen' Animositäten ausräumen ... ja es kann durchaus sein, dass mehr dran und drin ist, als man vermeintlich denkt. Diesen Artikel sollte man auf jeden Fall dazu lesen.

Itari
 
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