Neuling-Fragen zum Dateisystem und zu Festplatten

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Bahnfreund_Bln

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Hallo!

Ich besitze bisher noch keine DS, wollte mir aber eine zulegen, um dort Daten abzulegen, die bisher auf den lokalen Festplatten von Rechner/Laptop liegen. Die DS verwendet Linux-Dateisysteme, die Rechner Windows. Nun bin ich mir nicht sicher, ob das, was ich plane, so auch funktionieren wird.

Die Rechner haben jeweils ein eigenes Volume für persönliche Daten, nebst dem LW C für die Windwos-Partition. Die Daten auf dem erstgenannten Laufwerk sind auch Desktop-PC und Laptop teilweise identisch. Nun hatte ich mir das so vorgestellt:

(1) Alle Daten, die Auf Desktop und Laptop gebraucht werden, von den lokalen Festplatten auf ein Volume der DS. Dieses wird dann in beide Systeme per Netzwerk eingebunden (mit lokalem LW-Buchstaben verbunden).

(2) Auf der DS wird ein zweites Volume auf einer anderen Festplatte erstellt, worauf die Daten des ersten Volumes mit der integrierten Backup-Funktion einmal am Tag gesichert werden. (Unabhängig davon kann man in größeren Abständen ja auch noch zusätzliche Sicherungen auf einem USB-Laufwerk vornehmen.) Das Backup auf der zweiten DS-Platte dient vor allem auch dazu, von Dateien, bei denen durch falsche Bearbeitung Mist entstanden ist, schnell das Backup auf das "Arbeits-Laufwerk" zurück zu holen.

Unter Windows (7) ist das Dateisystem NTFS üblich. Das Linux-System auf der DS kann damit nichts anfangen. Ich kann die Platten in der DS also logischerweise nicht mit NTFS formatieren. Stattdessen soll, wie ich nach Recherchen (auch in diesem Forum) heraus gefunden habe, ext3 oder (als aktuellste Variante) ext4 das System der Wahl sein.

Ich habe hier schon gelesen, die DS ist völlig blank, da man ja auch völlig blanke Festplatten einbaut, nachdem man sie gekauft hat. So muss also erst die Firmware aufgespielt werden. Währenddessen erfolgt das Formatieren der Platten. FRAGE: Wird dabei das Dateisystem automatisch festgelegt oder muss ich mich im Zuge der Firmware-Installation für eines von mehreren möglichen Dateisystemen entscheiden?

Wie funktioniert dann der Zugriff von Windows auf die Daten der DS? Kann ich das wie angedacht machen: Freigabe auf der DS erstellen, unter Win 7 mit lokalem LW-Buchstaben verbinden und Windows-Proggis können die Daten nutzen wie die auf einer lokalen Festplatte? Oder brauche ich ein Zusatztool (was ja ausschließen würde, dass ich die Dateien auf der DS direkt in Windows-Programme laden kann)? Wenn letzteres der Fall wäre, würde sich die DS nur als Ort für Backups eignen, aber nicht, um deren Laufwerke als Ersatz für ein (zu klein gewordenes) lokales Laufwerk zu verwenden.

Ich habe mir im Wiki auch schon die Erklärungen zu iSCSI durchgelesen, und bin zu dem Schluss gekommen, dass das nicht unbedingt das Ideale ist, sondern eine normale Netzwerkfreigabe die bessere Lösung wäre. Ich kann mich erinnern, gelesen zu haben, dass die Daten auf iSCSI-Targets auch nicht bei der Datensicherugn mit den Bordmitteln der DS berücksichtigt werden. Damit ginge also -- wenn ich es richtig verstanden habe -- das automatische Backup auf das zweite Volume der DS nicht.

Noch eine zwei abschließende Fragen zur Auswahl der Festplatten:

1. Auf der Synology-Seite hatte ich irgendwo gelesen, dass man zur Verwendung von Enterprise-Platten anstelle normaler Desktop-Platten rät, um die Datensicherheit zu verbessern. Die Enerprise-Platten sind aber richtig teuer und sprengen dann doch den finanziellen Rahmen (ich nutze das ja rein privat). Im Gegensatz zum Rechner läuft die DS ja später Tag und Nacht durch, wird also nicht runtergefahren (man will ja an die Daten immer ran kommen). Machen Desktop-Festplatten das auf lange Zeit mit? (Ich bin wahrlich kein Hardware-Experte ...)

2. Auf der Synology-Seite ist zu lesen, die Platte Western Digital Caviar Green WD20EARX wäre kompatibel. Laut deren Spezifikation hat sie den SATA (III)-Standard, während im Datenblatt der DS steht, sie würde nur SATA (II) unterstützen. Wie erklärt es sich, dass die Platte trotzdem kompatibel ist? Kann ich die DS mit Platten dieses Typs bestücken?

Für Eure Hilfe vorab herzlichen Dank!

Gruß Diego
 

Merthos

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Mach Dir nicht so viele Gedanken. ;) Die DS ist einfach ein Server, der die Dienste bereitstellt - in Deinem Fall Samba (Windows Freigaben). Was dann darunter passiert, sieht man normalerweise von außen nicht. Abstrahiert wird das über das gemeinsam verwendete Protokoll für die Kommunikation - hier SMB.

  • Die DS verwendet (in der aktuellen Firmware) ext4, das passiert aber alles automatisch.
  • iSCSI geht immer nur mit einem Rechner, passt also nicht in Dein Szenario.
  • 2 Platten + ext. Sicherung klingt gut.
  • Die Freigaben der DS kannst Du als Netzlaufwerk einbinden, alles mit Bordmitteln.
  • Platten sind Verbrauchartikel. Enterprise ist nicht nötig, nimm was Dir gefällt / billig ist. Bei Synology gibt es eine Kompatibilitätsliste oder schau mal hier im Forum, was die Leute so verwenden.
  • Bei SATA ist (prinzipiell) alles miteinander kompatibel, die Unterschiede sind nur die Geschwindigkeiten.
 

Trolli

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Hallo erstmal!

Schön, dass Du dich für eine DS interessierst. Deine Anforderungen solltest Du damit problemlos abdecken können. Ich werd mal versuchen auf ein paar Deiner Fragen zu antworten...
- Das Dateisystem auf der DS spielt überhaupt keine Rolle für die spätere Nutzung. Die internen Platten werden immer mit ext4 formatiert, eine Auswahl hat man dabei nicht.
- Die Anbindung an die PCs erfolgt dann über die Netzwerksoftware Samba, über die das Linux der DS problemlos mit Windows-Rechnern kommunizieren kann. Man braucht also auf Seite des PCs keine weitere Software zu installieren.
- iSCSI ist für Deine Anwendung nicht geeignet. Das hast Du bereits richtig erkannt.
- Ich würde aufgrund des Preises auch keine Enterprise-Platten einsetzen. Das halte ich für völlig übertrieben. Normale Desktop-Platten reichen völlig aus und sind bestens geeignet. Was die genaue Wahl der Platten angeht, solltest Du dich an die offizielle Kompatibilitätsliste von Synology halten, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Was die WD20EARX-Platte angeht, SATA III ist generell abwärtskompatibel zu SATA II, so dass da keine Probleme auftreten werden.
 

jan_gagel

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Hallo Diego,

das liest sich ja schon mal sehr gut und du scheinst wirklich schon ein Konzept ausgearbeitet zu haben. Von allen Dingen an die Datensicherung denken viele Einsteiger leider nicht. Ich habe rausgelesen, daß du evtl. an einem Zwei-Bay-Gerät interessiert bist.

Beim Installieren der Firmware (bitte immer die aktuellste von Internet verwenden, die beigelegte ist immer alt) mittels Assistent (ebenfalls von der Synology-Homepage laden), wird normalerweise nur die Systempartition angelegt. Du kannst aber auch gleich die Daten-Partition entsprechend konfigurieren. Ich hab das aber bisher immer erst nach der Installation gemacht. Beim Zwei-Bay-Gerät kannst du da festlegen, wie sich die Datenpartition verhalten soll, also ob du ein Raid 1 (Spiegelung) zwischen den beiden Platten haben möchtest, Raid 0 (Striping, also zusammenhängen) oder zwei Basis-Volumes haben möchtest. Ich persönlich verwende Raid 1, andere verwenden zwei Basis-Volumes und erstellen automatisch ein Backup vom Volume 1 auf Volume 2, genau wie du das beschrieben hast. Das betrifft nur die Daten, das Betriebssystem und die Einstellungen liegen immer auf allen Platten.

Ich persönlich betreibe meine DS auch 24/7 im Dauerbetrieb und hab dort auch nur gewöhnliche Desktop-Platten drin. Enterprise-Platten sind zwar für eine solche Aktion besser geeignet, aber auch wesentlich teurer. Wahlweise kannst du die Festplatten ja auch in den Ruhezustand schicken, das vertragen Desktop-Platten besser als Enterprise-Platten. Ich halte davon jedoch bei beiden Platten-Typen nicht viel.

Die SATA III Platten könnten abwärtskompatibel sein, deshalb wird sie wohl als kompatibel angeführt.

Zu den Freigaben noch was kurz. Es handelt sich dabei um ein Netzlaufwerk, auf das man prinzipiell alles speichern kann. Ob man dort hin Programme installieren kann, mußt du von Fall zu Fall testen, nicht alle Programme starten von einem Netzlaufwerk. Daten wie Bilder oder Dokumente, können dort aber durchaus abgelegt werden. Bei großen Dateien fällt aber eine gewisse Ladezeit an, denn es muß der Inhalt da durchs Netzwerk.

ISCSI verwende ich nicht, da gehen nämlich alle Vorteile der DS verloren. Dafür hast du aber wirklich ein lokales Laufwerk, was sich wie eine Festplatte verhält. D. h. das Laufwerk muß unter Windows formatiert werden. Der Inhalt des Laufwerks liegt in einer großen Datei auf der DS.

Ciao Jan
 

Bahnfreund_Bln

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Danke!

Hallo nochmal!

Erst mal ganz herzlichen Dank für die schnellen und kompetenten Antwworten :) Meine Fragen wären damit sämtlich geklärt. Und eine Fehlinvestition wird sicher vermieden.

Von allen Dingen an die Datensicherung denken viele Einsteiger leider nicht. Ich habe rausgelesen, daß du evtl. an einem Zwei-Bay-Gerät interessiert bist.

Nein, sogar ein 4-Bay. Ich will lieber gleich was Vernünftiges kaufen, was dann auch lange hält. Ich dachte an die DS 411 (nicht +II, nicht Slim, sondern die für ca. 400 EUR).

Von allen Dingen an die Datensicherung denken viele Einsteiger leider nicht.

Daran denke ich, seit ich (ab 1994) mit einem PC arbeite. So hielten sich Datenverluste in Grenzen bzw. wurden sogar gänzlich vermieden, als nach einer Hardware-Aufrüstung durch einen damaligen Freund beide Platten in dem Rechner das Zeitliche segneten. Alle beide waren vor dem Umbau noch mal frisch gesichert :) Auch so passiert es öfter, das man mal beim Bearbeiten einer Datei Mist baut, und sich gar nicht mehr alle Schritte zurück nehmen lassen. Da ist es dann einfacher, sich die Sicherungskopie zu holen und damit noch mal neu anzufangen.

Ich persönlich verwende Raid 1, andere verwenden zwei Basis-Volumes und erstellen automatisch ein Backup vom Volume 1 auf Volume 2, genau wie du das beschrieben hast.

Ich wollte auch erst RAID 1 nehmen (für das Volume, auf dem gearbeitet wird), hatte aber vorhin hier im Forum Kritisches dazu gelesen. Wenn die DS selber nicht mehr will, kann ich die Daten mit RAID 1 nicht mehr woanders auslesen, dann hätte ich nur den Stand der letzten Sicherung. Bei RAID 0 (normale Platte) wäre das anders. Im Gegensatz dazu bietet RAID 1 eben eine Sicherheit gegen Ausfall einer einzelnen der beiden Platten, auf dem das Volume angelegt ist.

Die ursprüngliche Planung, nach mehrstündigem Einlesen (inklusive Hard- und Software-Anleitung von der Synology-HP) war: Die DS mit 3 Platten bestücken, 2 davon RAID 1 für das "Arbeitsvolume", die dritte einzeln für das tägliche Backup. In größeren Abständen wiederum wird der aktuelle Zustand des Arbeitsvolumes auf USB-Platte zusätzlich gesichert, sodass man ggf. auch auf ältere Backups mal zurück greifen kann. Letztere Aufgabe erledige ich gegenwärtig mit O&O Disk Image, aber das kann ja leider nicht den Inhalt der Netzlaufwerke sichern (sondern ein NAT nur als Ziel der Sicherung benutzen). Soweit ich gelesen und verstanden habe, kann ich von der DS auf die ext. Festplatte (USB) eh nur einen normalen Kopiervorgang starten, also die Daten unkomprimiert 1:1 übertragen. Was die Backup-Software auf der DS für diesse (sage ich mal so) "Level-2-Backup" noch anbietet, weiß ich gegenwärtig nicht, das wird noch zu ergründen sein. Wichtig war zunächst, dass ein automatisches "Level-1-Backup" am Tagesende möglich ist, das ich derzeit mit der Shareware "AllSync" auf ein altes NAS von WD durchführe (das lässt sich nicht mal mehr regulär runterfahren, weil der Drucktaster sich vor einiger Zeit durch einen kühnen Sprung aus dem Gerät auf den Schreibtisch verabschiedet hatte).

Das betrifft nur die Daten, das Betriebssystem und die Einstellungen liegen immer auf allen Platten.

Genau, das soll auf der PC-Festplatte bleiben. Wobei ich viele Programmeinstellungen ausgelagert habe auf die "Daten-Festplatte", damit die bei einem Windows-Crash nicht mit restauriert werden müssen. Besipiele: Die Mailordner von Thunderbird oder die Datenbank meines Bildarchivierugnsprogramms. Diese Programme müssten dann ihre Einstellungen auch von der DS holen können. Das setzt wiederum voraus, dass sie auf Netzwerklaufwerke zugreifen können. Manche Proggis verweigern das, bei anderen wird es in "Free"-Versionen nicht freigeschaltet, sondern nur in kostenpflichtigen Versionen. Das dürften aber bei mir die wenigsten der betroffenen Proggis sein (deren Einstellungen ich ausgelagert habe), die zickig sind bei Netzalufwerken.

Zu den Freigaben noch was kurz. Es handelt sich dabei um ein Netzlaufwerk, auf das man prinzipiell alles speichern kann. Ob man dort hin Programme installieren kann, mußt du von Fall zu Fall testen

Das ist klar, bis auf o.g. Einschränkungen, wenn ein Proggi das verweigert. Da ich schon in VB .net programmiert habe (u.a. "FlinkLink Netzlaufwerke" -- kurz FLN -- zum schnellen Verbinden/Trennen mit lokalen Laufwerkbuchstaben), weiß ich, dass man den Status des Laufwerks programmiertechnisch erkennen kann. Wenn ein Hersteller sagt, für den Zugriff auf Netzlaufwerke soll der Interessent bitte die kommerzielle Version kaufen, statt die Privatanwender-Gratis-Version zu nehmen, dann ist sowas problemlos umsetzbar. "FLN" soll dann später natürlich dafür sorgen, dass der Rechner über LW-Buchstabe mit den Freigaben verbunden wird. Wenn die immer da sind (also beim Hochfahren des Rechners zur Verfügung stehen), brauche ich das Verbinden dann auch nicht mehr manuell auszulösen wie derzeit.

Was die genaue Wahl der Platten angeht, solltest Du dich an die offizielle Kompatibilitätsliste von Synology halten, dann kann eigentlich nichts schief gehen

Wie gesagt, die WD20EARX taucht da auf, in der richtigen Tabelle auch (nicht in der ganz unten) ;-)

Was nur ärgerlich ist: Ich wollte die DS heute bei Mindfactory bestellen. Gestern Abend hatte sie da noch 372 EUR gekostet. Bei dem Laden kann man die Versandkosten sparen, wenn man zwischen 0 und 6 Uhr bestellt. Um bis 0 Uhr zu warten, war ich zu müde. Hab heute um 05:15 geguckt -- da war sie plötzlich 32 EUR teuer! Über Nacht! Nun ist erstmal noch nichts bestellt. Die Teile scheinen beliebt zu sein, auch bei amazon ist der Preis in den letzten Tagen gestiegen statt gesunken.

Gruß
Diego
 
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