Praxiserfahrung zu Raid 5

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Peter-111

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Hallo Forum !

Ich stehe vor der Frage, ob Raid-5 für eine neue DS416 sinnvoll oder nicht doch eher overkill ist. Zum Start sind sind 3 x 3 TB in Raid-5 Verbund, alternativ 2 x 6 TB im Raid-1 geplant.

Grundsätzlich sind mir Vor- & Nachteile beider Varianten bewußt, es geht mir hier mehr um den Erfahrungswert aus der Praxis langjähriger Benutzer.

Beim "Stöbern" im Netz überwiegt die Skepsis zu Raid-5, vor allem bei so kleinen Systemen mit nur 4-Bays, viele "Horrorberichte" geben zu denken, anbei die meistgenannten Punkte:

- Es wird schon fast zwingend zum Einsatz einer USV-Anlage geraten, um bei bereits minimalen Stromschwankungen Probleme bei der Paritäten-Berechnung und -Speicherung zu verhindern.

- Merkbar langsamere Schreibgeschwindigkeit durch die Papritätenerstellung, falls kein spezieller Controller eingebaut ist.

- Die Wiederherstellung beim Failure sei langwierig und keinesfalls gewährleistet, bereits ein Lesefehler auf einer der restlichen Platten führt angeblich zum Totalverlust der Daten. Das System hängt dann in ergebnislosen Dauerschlaufen und bricht die Wiederherstellung ab.

- Zusätzlich ist die Wiederherstellung zwingend nur in identer Hardwareumgebung möglich.


Zusammenfasseen bin ich also für Rückmeldung von Raid-5 Anwendern, vorzugswiese auf 4-Bay System, dankbar, die auf eigner Erfahrung und täglichem Praxiseinsatz (ohne USV) beruhen. Macht es Sinn, die effektivere Speicherausnutzung und das "höherwertige" System dem einfacheren und in Summa wahrscheinlich problemloseren Raid-1 vorzuziehen ? Wie problematisch ist ggf. die Wiederherstellung tatsächlich, was ist von den o.a. Negativa zu halten ?

Vielen Dank im Voraus für jede Stellungnahme.
 

dil88

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Ich bin zwar kein (langjähriger) RAID-Nutzer im (privaten) Synology-Zusammenhang, habe aber beruflich (auch) mit RAID-Systemen zu tun - mit und ohne RAID-Controller.

Zu 1. Eine USV empfiehlt sich meiner Einschätzung nach.

Zu 2. Bei kleinen Dateien kann das so sein, aber insgesamt belegen Testergebnisse und auch meine eigenen Erfahrungen nicht, dass ein RAID-5-NAS gegenüber einer Single-Disk-Konfiguration beim Schreiben unbenutzbar wird.

Zu 3. Die Wiederherstellung dauert und stresst die Platten. Dass kann zum Ausfall weiterer Platten führen. Deshalb ist ein Backup unerlässlich. Das ist es aber aus anderen Gründen m.E. sowieso.

Zu 4. Das ist bei einem Software-RAID - und so arbeiten die Disk Stations - nicht der Fall (Beispiel Synology-FAQ zur Wiederherstellung auf einem Live-Linux-PC).
 

heavy

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Es gab hier den Fall bei dem wärend der wieder Herstellung des Raids zu einem weiteren Fehler kam, so dass selbst der Syno support nicht mehr weiterhelfen konnte und den User an ein Datenrettungsunternehmen verwießen hat. (14.000€ als Kostenvoranschlag) Und der User hatte eben kein Backup. Deshalb egal ob Raid oder nicht Raid oder was für ein Raid (wobei ein Raid 1 natürlich das unkritischste Raid ist) ist ein Backup ( in dem Fall sogar incl 2ter DS) immer billiger als eine Rettung der Daten bei einem absturz des Volumes.
 

dil88

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Richtig. Aber schon das fehlerhafte Ändern oder versehentliche Löschen einer (wichtigen) Datei kann große "Schmerzen" verursachen, die ein RAID in keiner Weise lindert, ein gutes Backupkonzept hingegen schon.
 

heavy

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Nur mal als Beispiel (es soll wirklich in keiner Weise ein so muss man es machen sein). Ich habe eine 213+ die als Mail/Web/DNS/DLNA/SMB-Server 24 Stunden 7 Tage die Woche läuft sie hängt an einer kleinen USV (leider usb inkompatibel da sie nicht in erster Linier für die DS gekauft wurde). Die zwei Platten sind als Raid 1 konfiguriert, damit wenn eine ausfällt die DS weiterläuft und ich eine ohne Probleme wechseln kann (sofern die zweite nicht zeitgleich kaputt geht, da ja alle Zugriffe auf beide Platten identisch sind). Dann werden die Daten alle komplett einmal die Woche auf die 210j gesichert. Meine Bilder sind zusätzlich auf einer Externen Platte und auf Blu-Ray gesichert. Genauso sind die Maildir Verzeichnisse zusätzlich auf DVD gesichert und die Mails an sich mit Mailstore home nochmal separat. So sind die für mich wichtigsten Daten mehrfach vorhanden einzig die räumliche Trennung ist bei mir noch nicht realisiert. Also fällt die 213+ aus habe ich alles nochmal da. Und im Notfall könnte auch die 210j ein paar der Aufgaben (mailserver) übernehmen.
 

Peter-111

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Vielen Dank für die sehr hilfreichen Antworten, dieses Forum ist wirklich Gold wert und m.E. eine besseres Argument für Synology als so manche Werbeaktion, aber das nur nebenbei :).

Grundsätzlich wird meine Befürchtung bestätigt, dass Raid-5, trotz seiner konzeptionellen Vorteile, für meinen Gebrauch schlicht und einfach eine Nummer zu groß ist. Es erscheint mir daher vernünftiger, lieber eine ganze Platte für Raid-1 zu opfern als in Schönheit zu sterben. Daher ist der Weg klar und ich danke nochmals für die Unterstützung. Dass übrigens kein Raid ein Backup ersetzt steht außer Frage.
 

Nomad

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USV würde ich von "Stromqualität" abhängig machen.

Die ist hier in der Regel sehr gut. Würde sagen wenn man sich gar nicht mehr erinnern kann wann im Haus die Lichter ausgingen baut man mit einer USV nur eine zusätzliche Fehlerquelle ein. Hatte schon ungeplante Abschaltung wg. kaputten USV. Dazu müssen die Akkus getauscht werden, sie machen evtl. Lärm, entwickeln Hitze und verursachen zusätzichen Stromverbrauch. Dass die Teile schwer, sperrig sein können und den Kabelsalat bereichert sollte man auch bedenken.
 

dil88

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Ich kann Deine Bedenken und Argumente verstehen, obwohl ich RAID-5 durchaus für praktikabel halte. Letztlich muss man für sich eine Lösung finden, mit der man sich wohlfühlt. Wenn das bei Dir mit RAID-1 der Fall ist und mit RAID-5 nicht, dann ist die Sache klar.
 

frankyst72

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Umkehrschluss: wenn man ein ordentliches Backupkonzept hat, kann man auch ruhig ein RAID5 einsetzten, da die Kosten pro nutzbaren Gigagbyte geringer sind als beim RAID1
 

heavy

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@nomad damit das Licht aus geht muss die Spannung schon für mindestens eine halbe Sekunde zusammenbrechen, ich habe aber des öfteren auch nur Schwankungen die kürzer sind und man sie so nicht mitbekommt um aber schreibfehler zu verursachen reicht auch schon ein "Fehlen" von 10 millisekunden aus. Und ja ich habe ab und zu auch so starke Schwankungen das das Licht ausgeht. Also so lange du keine Langzeitmessung mit einem Empfindlichen Spannungsmessgerät mit Datenloggin vorgenommen hast (und selbst dann) würde ich zu einer USV raten, denn es gibt ja noch so was wie Staubsauger, Föhns, Waschmaschinen, Geschirspüler etc., und nicht zu unterschätzen die Mehrfachsteckdosenleisten (am besten noch mit Schalter) die alle durch einen Kurzschluss die Sicherung auslösen können und dann ist das gar nicht gut für die DS.
 

Peter-111

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USV wäre leider unverzichtbar, da Altbau mit z.T. sehr alten Kabeln, somit definitiv riskant, auch aufgrund der von heavy angeführten Beispiele. Entscheidung für Raid-1 ist gefallen, in meinem Umfeld eindeutig die bessere Wahl.
 

axuaxu

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bei den synos ist noch zu beachten, das der Rebuild massiv beschleunigt werden kann. Syno hat da in der standardconfig nen flaschenhals geschaffen (kann aber via ssh und ein paar commands umgangen werden)
 
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