SHA: High Availability mit zwei DS216+II oder Alternative

[TantGerda]

Hallo zusammen,

ich habe eine DS216+II in einer kleinen Produktivumgebung laufen, diese stellt neben Fileserver mittlerweile auch DNS und AD bereit, Mail soll eventuell noch dazu kommen. Nun ist die DS dieses Jahr bereits zwei Mal ausgefallen, einmal war das Stromkabel defekt und einmal musste der Speicherpool repariert werden. Konnte beides behoben werden, hat jedoch Ausfallzeiten verursacht.

Nun gibt es in einem anderen Brandabschnitt noch eine zweite DS216+II als Hyper Backup Vault und es kam die Überlegung auf, diese beiden identischen Synos zu einem SHA Cluster zusammen zu schalten, um eine Ausfallsicherheit herzustellen (und das Hyper Backup Vault durch eine andere Syno zu ersetzen). Die Anforderungen aus dem KB Artikel sind soweit gegeben (selbes Modell, selbe Ausstattung etc.), allerdings finde ich auf der DS216+II im Paketzentrum das Paket "Synology High Availability" nicht, sodass ich davon ausgehe, dass diese Diskstations zu klein und/oder zu alt sind für SHA?

Vielleicht hat hier ja jemand schon mal ein ähnliches Problem in einer SOHO Syno Umgebung gehabt und irgendwie anders eine gewisse Ausfallsicherheit hergestellt? Cold Standby mit baugleichem und didentisch ausgestattem Gerät für ein Fullbackup-Restore oder auch nur Ersatzteile auf Lager legen wären so meine beiden alternativen Ansätze, aber ich wollte mir hier einfach noch mal ein paar weitere Meinungen einholen und bin gespannt auf eure Antworten.

Besten Dank und schöne Grüße.

 

[DaveR]

The DS216+II only has 1 LAN port.

You need two LAN ports on each NAS. One for the heartbeat connection and one for connecting to your network.
https://kb.synology.com/en-au/DSM/t..._configuration_with_Synology_NAS#x_anchor_id5

List of models that support SHA
https://www.synology.com/en-au/dsm/packages/HighAvailability

 

[TantGerda]

Ah OK thanks for this Info, could have found it for myself. Now I'm interested more than before in the ideas for other resilience options like cold standby.

 

[metalworker]

Dave hat ja schon gesagt woran es klemmt.
Wie viele Clients hast denn dran ?

Ich persönlich würde eher so richtig RP Modell gehen.
Und dazu , wenn nen Pool defekt ist , dann kannst ja dann Raid das wiederherstellen und nebenbei läuft ja trotzdem alles weiter.

 

[TantGerda]

Wie viele Clients hast denn dran ?

Ca. 20 Clients zzgl. mobile Geräte.

Ich persönlich würde eher so richtig RP Modell gehen.

Ja das wäre der logische Schritt, SHA-fähige Hardware zu besorgen, aber du weißt sicher wie das ist, da spielt dieses Geld, von dem zur Zeit alle sprechen, eine kleine Nebenrolle

 

[FricklerAtHome]

Aktuell bekommt man zwei (Festplattenleere) DS220+ für in Summe ca. 600 €. Mit denen gehts! Die DS216'en können dann als "echtes Backup" dienen. Bei der Geldfrage muss man leider in der eigenen Bewertung den Preis der Hardware gegen die Kosten des Ausfalls relativieren. Bei mir stehen / laufen 3 (kleine) Synos mit jeweils 2 Lan-Ports. Den Weg der "Hochverfügbarkeit" bin ich aber nie gegangen, da bei uns der Ausfall maximal 2 Stunden bis zum Wiederbetrieb dauert. Wir haben das mit syncronisierten Ordnern und echten Backups realisiert. ist sicher auch nicht wasserdicht aber seit mehr als 10 Jahren kein Datenverlust oder Ausfall länger als 2 Stunden.
Nerviger ist eigendlich und auch viel häufiger wenn aus welchen Gründen auch immer das "Internet" nicht geht.

F@H

 

[TantGerda]

Aktuell bekommt man zwei (Festplattenleere) DS220+ für in Summe ca. 600 €. Mit denen gehts!

Ah cool danke für den Hinweis, so genau hatte ich mir die Kompatibilitätsliste gar nicht angeschaut, die 220+ und auch die 224# würde in der Tat gehen.

Bei der Geldfrage muss man leider in der eigenen Bewertung den Preis der Hardware gegen die Kosten des Ausfalls relativieren.

Ja das stimmt, ist ja immer so: Nutzen muss bei mindestens 99% liegen. Die restlichen 1% oder weniger dürfen dann die Kosten sein

da bei uns der Ausfall maximal 2 Stunden bis zum Wiederbetrieb dauert (...) oder Ausfall länger als 2 Stunden.

Dann scheint das so, als hättest du auch so Dinge wie ein Ersatz-Netzteil oder Ersatz-Platten auf Lager und bist da vor Ort und kannst schnell reagieren. Lagerhaltung könnte ich auch einrichten aber die schnelle Reaktion ist leider nicht immer möglich, da nicht vor Ort und manchmal nicht mal im (gleichen) Ort bin.

Nerviger ist eigendlich und auch viel häufiger wenn aus welchen Gründen auch immer das "Internet" nicht geht.

Ja, der Klassiker Das kommt zum dem Thema HA ja noch dazu, dass die DS216+II eben auch DNS ist und wenn der wegfällt, geht dieses Internet halt nicht mehr. Unglücklicherweise ist der Router in diesem Konstrukt auch noch eine Fritzbox, die DHCP macht und keine Möglichkeit bietet, den obligatorischen zweiten DNS Server mitzugeben, aber das ist ein anderes Thema.

 

[FricklerAtHome]

wie beschrieben beschäftigen wir uns seit mehr als 10 Jahren mit dem Thema "Ausfallsicherheit". Da gab es noch keine "Highava-Dingsbums". Wie gesagt habe ich 3 Kisten, ausgefallen sind bisher nie mehr als eine zeitgleich. Und da auch ich aufs Geld achte liegt bei mir bisher kein Ersatzteillager rum. Mit den zwei laufenden Kisten konnten wir bisher die Gesamtfunktionalität zur Not auch für einige Tage sicherstellen. Die 2 Stunden resultieren in der Regel z.b. aus den manuellen Schwenks der Shares für die Clients. Das geht per VPN. Gleichzeitig Internetausfall und interne Schadenslage hatten wir zum Glück noch nicht. Und Notstrom oder andere weiteren Sicherungen begegnen wir mit einem Schulterzucken als Katastophe des Alltags. ---- Echte 100% Sicherheit gibt es nicht egal wie viel Aufwand in Geld und Arbeit investiert werden.

F@H

 

[ottosykora]

Das kommt zum dem Thema HA ja noch dazu, dass die DS216+II eben auch DNS ist und wenn der wegfällt,

da fühle ich mich schon zu hause bei unserer NAS Farm

irgednwie historisch bedingt, haben wir zwei NAS die in Daten synchronisiert sind, ganz plump mit DriveShareSync. Damit ist alles auf zwei Standorten verfügbar auch wenn ein NAS ausfällt , dazu jeweils noch zwei kleine Backup NAS und alles läuft über 10G Verbindung

Aber dummerweise, ebenfalls irgendwie historisch gewachsen, ist eine der der NAS auch DNS in dem einen Standort. Verschluckt sich da mal was, geht garnichts, Clients haben keine IP im ganzen Haus....

 

[TantGerda]

Mit den zwei laufenden Kisten konnten wir bisher die Gesamtfunktionalität zur Not auch für einige Tage sicherstellen.

Habt ihr auch DNS und Directory Server darauf laufen? Oder nur Fileserver?

haben wir zwei NAS die in Daten synchronisiert sind, ganz plump mit DriveShareSync
(...)
NAS auch DNS in dem einen Standort. Verschluckt sich da mal was, geht garnichts, Clients haben keine IP im ganzen Haus....

Also um die reinen Nutzdaten, sprich Fileserverzugriffe geht es mir hier eher untergeordnet. Also auch wichtig, klar, aber da wäre wie du schon schreibst eine simple Sync-Lösung ja ausreichend. Mir geht es viel mehr um die Directory Services, denn ohne die können sich die Leute u.U. nicht mal mehr an den Geräten anmelden. Und wenn der DNS Dienst auf dem selben Gerät dann auch noch wegfällt, gehen auch keine Mails und Clouddienste mehr.

 

[metalworker]

Aber wie oft fällt das denn nun wirklich aus?

WIe gesagt nen Plattenausfall ist ja unkritisch . Dafür hast ja das Raid.
Das System läuft ja weiter wenn da eine ausfällt.

Und sowas wie Hardwareausfall kann natürlich passieren.
Aber wenn dann musst es ja auch durchziehen , USV Redundant , Switche mit Redundanzen,


so eine HA Installation ist halt auch jetzt nicht ganz Trivial . Da muss einiges beachtet werden .
Und bringt nur dann echt was wenn es wirklich durchgezogen wird.

 

[TantGerda]

Und sowas wie Hardwareausfall kann natürlich passieren. Aber wenn dann musst es ja auch durchziehen

Ja das stimmt natürlich, da können dann definitiv noch weitere Komponenten ausfallen und man müsste das in letzter Konsequenz auch bis hin zur Backup Internet Leitung absichern.

Es ging halt darum, wie man sich gegen den Ausfall der Haupt-Syno absichert und ich dachte zu Beginn nur: "Es sind ja zwei baugleiche DS vorhanden, da kann man ja mal schnell ein HA Cluster draus machen." und bin dann beim Recherchieren hier gelandet. Nun sind wir einen Schritt weiter in den Überlegungen undd es müssen Alternativen besprochen sowie Kosten und Nutzen der Maßnahmen gegenübergestellt werden.

Vielen Dank bis hier hin.

 

[FricklerAtHome]

Für DNS und AD nutzen wir die Abbildung in einer VM (egal ob in vDSM oder Proxmox VM, letzteres auch wieder Zusatzhardware). Die können wir beliebig zwischen den Kisten hin und her verschieben (ja etwas Frickelei, geht aber). Die Änderungen die da auch über einen längeren Zeitraum auftreten halten sich im Rahmen und die Dienste an sich laufen direkt nach einem "Neustart". In der betreuten Ver- / Bekanntschaft hat das bisher immer geholfen (die haben in der Regel gar keine Redundanz, wollen aber problemlos auch mal ein neues NAS haben). Eine VM kann man halt vollständig rückgesichert halten. Und DHCP mit einer Fritzbox ist dann auch kein Problem! ---- Das alles zu erklären sprengt aber hier den Rahmen.

F@H

 

[metalworker]

Also ich hab es bei uns im groben so gemacht ( netz mit über 100 Clients , 3 Gebäude komplexen )

DNS , DHCP und co liegen aufm Zentralen Gateway. Der hat ne eigene 1 HE Appliance .
Wenn da mal was ausfällt hab ich immer ne 2. als Reserve da . ( Tausche die aller 5 Jahre aus , und die alten bleibt als Reserve )
Die halte ich immer mit den Config aktuell.

Meine NAS System hab ich auch ohne HA laufen .Aber regelmäßige Backups . Alles mindestens SHR1 Raids.

Ich hallte es bewusst simple und übersichtlich.
Und damit fahre seit vielen Jahren sehr gut.

Da ich aber die System immer im Blick hab , und auch nie bis zur Kotzgrenze laufen lassen .Hab ich noch nie nen großen Hardwareausfall gehabt.

Und die Kosten um alles als HA zu betreiben übersteigen einfach den Nutzen.

 

[TantGerda]

Für DNS und AD nutzen wir die Abbildung in einer VM (...) und die Dienste an sich laufen direkt nach einem "Neustart" (...) Eine VM kann man halt vollständig rückgesichert halten.

Das ist auch ein interessanter Ansatz, ich glaube eine virtuelle DSM Instanz ist kostenlos, richtig?

Wenn da mal was ausfällt hab ich immer ne 2. als Reserve da . (...)
Und die Kosten um alles als HA zu betreiben übersteigen einfach den Nutzen.

Da hast du natürlich Recht, cold Standby mit alten Geräten geht bei mir hier nicht ohne mindestens ein neues Gerät anzuschaffen aber wäre auch eine Überlegung wert.

 

[metalworker]

ja eine Virtuelle Instanz ist Kostenlos .

Ist nen ähnlicher Ansatz wie ich das halte . Nur halt Virtuell

Beide Variante finde ich persönlich besser zu handhaben als nen HA System.

 

[TantGerda]

Da werde ich mich mal schlau machen, wie ich den Directory Server und den DNS Server ins virtuelle DSM bekomme, vermutlich einfach Backup einspielen...

Aber angekommen die DS fällt komplett aus. Wäre es dann nicht relativ egal, ob ich eine neue DS einrichte und dort das Backup der VDSM einspiele oder ob ich das Full System Backup der alten DS auf die neue drauf spiele?

OK, wenn man eine zweite DS vorhält als kalte Redundanz, die soweit schon eingerichtet ist, wäre es wohl deutlich schneller, da nur die VDSM einzuspielen...