Leider ist es hier nicht weiter gegangen.
Ich greife diesen Thread auf, weil ich den gleichen Fehler Ende Oktober gemacht habe, allerdings mit einem RAID5 Array, den ich von 3 Platten (sda5, sdga5, sdgb5) auf 4 Platten (sda5, sdga5, sdgb5, sdb5) erweitern wollte, weil eine der 3 Platten (Device /dev/sdga) sich mit einer Fehlermeldung aus dem RAID Array verabschiedet hatte. Alle Festplatten sind 3TB Platten vom Typ WD Green.
Aus einer gewissen Unkenntnis heraus, habe ich als 4. Platte eine Platte verwendet (/dev/sdb), von der ich wusste, dass Sie in meinem alten RAID1 miit Hardwarefehlern aufgefallen war. Mir war zwar bekannt, dass ein gleichzeitiger Ausfall von 2 Platten in einem RAID5 extrem kritisch sind, aber ich habe mir da viel zu wenig Gedanken über die Konsequenzen gemacht. Und so nahm das Schicksal seinen Lauf.
Mitten im Umbau das RAID5 Arrays von 3 auf 4 Platten ist zunächst erneut die Festplatte /dev/sdgb in der DX213 ausgestiegen, zwei Stunden später ist dann in der DS712+ die Festplatte /dev/sdb ausgestiegen, welche ich neu einbinden wollte.
Ich habe dann eigentlich den Datenträger1 in der DS712+ entfernen wollen und irrtümlich "Entfernen Volume 1" als Bedienung eingegeben. Die Warnung zuvor alle Daten zu sichern habe ich ignoriert.
Durch das Entfernen des Volume1 werden die Metadaten für den physikalischen Datenträger, die Datenträgergruppen, den logischen Datenträger, sowie für den RAID Superblock auf allen Festplatten gelöscht.
Damit gehen neben dem Filesystem des Volume1 auch die Informationen über den Fortschritt des RAID5 Umbau von 3 auf 4 Platten verloren.
Ich will an dieser Stelle nur das
Ergebniss berichten:
Bis zu dem Moment, dass auf einem getrennten Rechner der gesamte Array ohne korrupte Dateien wiederhergestellt werden konnte und mit rsync alle Daten auf die neu initialisierte Synology zurück gespielt werden konnen war es ein langer Weg.
Nachdem mir klar wurde dass des Entfernen des Volume1 ein (fast) irreparabeler Fehler war, habe ich die 4 Original-Festplatten nur noch zum Kopieren mittels ddrescue angefasst, und immer mit den Kopien gearbeitet.
Es werden hierfür 4 Festplatten benötigt. Da die alten Festplatten (vom Typ WD Green) Timing Probleme in einer NAS Umgebung verursachen können, waren alle neuen 3TB RAID Platten vom Typ WD RED.
Dank der Hilfe vom Synology Support konnte derjenige Teil des RAID5 Arrays, der bereits auf den 4-Platten Array umkopiert war, wiederhergestellt werden, allerdings war eine unbekannte Anzahl an Dateien nicht verwendbar, damit war mir aber der Weg zur weiteren Datenrettung vorgegeben.
Die Daten, die zum 3 Platten Array gehören, konnten in Eigenregie ebenfalls wiederhergestellt werden, dazu wurde der RAID5 Array mittels dmsetup gesplittet.
Die Information, wo die Grenze zwischen der 3 und der 4 Platten Konfiguration zu setzen ist, konnte den Fehlermeldungen aus /var/log/messages entnommen, da dort die Sektoren angegeben waren, auf /dev/sdga und auf /dev/sdb Fehler verursacht haben. Mit debugfs konnte ermittelt werden welche Dateien und welche Teile vom Filesystem (inodes) auf der Grenze liegen. Mit diesen Informationen wurde die Theorie auf Ihre Praxistauglichkeit hin überprüft.
Hindernisse:
Die DS712+ hat eine 64 Bit Intel CPU, der verwendete Testrechner eine 32 Bit Architektur (i686 AMD CPU).
Es mussten verschiedene Utilities der Synology auf dem Testrechner verwendet werden, der Grund hierfür ist noch unklar.
Verwendung von Overlay Techniken:
Das Klonen einer 3TB Platte dauert mindestens ca. 7h.
Basierend auf den
hier berichteten Overlay Techniken konnte das zeitaufwändige Kopieren zur Wiederherstellung des Originalzustandes auf ein absolutes Minimum reduziert werden.
Zusammenfassung:
Mir war ebenfalls nicht bewusst, dass der Aufbau eines RAID5 Arrays mit einem Volume auf einer DS712+ / DX213 nicht tolerierbar ist.
Es gibt mehrere singuläre Punkte: Ausfall des eSATA Interfaces, Ausfall der Stromversorgung der DX213 oder der DS712+. Ein Ausfall dieser singulären Punkte hat immer den simultanen Ausfall von 2 Devices zur Folge. Ob dies in der Synology abgefangen wird ist mir nicht klar. Eine Konfiguration als mirrored RAID1 hat ebenfalls singuläre Punkte. Ich habe daher den neuen RAID Verbund als RAID6 konfiguriert.
Frage:
Vielleicht liest hier jemand vom Synology Support mit und kann mir folgende Frage beantworten: Ist das Zeitverhalten der WD GREEN Platten in Extremsituationen kritisch ?