IPKG
Einleitung
Um die Installation von zusätzlicher Software zu vereinfachen, verwendet man das Paketverwaltungssystem IPKG (Itsy Package Management System). IPKG verwendet dabei bereits prozessorspezifische Programmpakete, so dass bei der Installation zusätzlicher Software nicht mehr auf die Kompatibilität zum verwendeten Prozessor geachtet werden muss. IPKG ist nicht Bestandteil der Synology-Firmware und muss zunächst selbst installiert werden.
Vorbereitung
Die Installation von IPKG muss auf den vorhandenen Prozessortyp abgestimmt sein. Welchen Prozessortyp besitzt mein System?
- Für ARM (armv5tejl): http://ipkg.nslu2-linux.org/feeds/optware/syno-x07/cross/unstable/syno-x07-bootstrap_1.2-7_arm.xsh
- Für PowerPC (ppc_6xx): http://ipkg.nslu2-linux.org/feeds/optware/ds101g/cross/unstable/ds101-bootstrap_1.0-4_powerpc.xsh
- Für PowerPC (ppc_85xx): http://ipkg.nslu2-linux.org/feeds/optware/syno-e500/cross/unstable/syno-e500-bootstrap_1.2-7_powerpc.xsh
- Für Marvell Kirkwood 88F6281, 88F6282: http://ipkg.nslu2-linux.org/feeds/optware/cs08q1armel/cross/stable/syno-mvkw-bootstrap_1.2-7_arm.xsh
- Für Intel Atom: http://ipkg.nslu2-linux.org/feeds/optware/syno-i686/cross/unstable/syno-i686-bootstrap_1.2-7_i686.xsh
Neue, jedoch noch ungetestete Adressen gibt es hier: http://www.synology-forum.de/showthread.html?p=106324
Installation
- Mit SSH/Telnet !als root, nicht als admin! auf der Synology Station einloggen. Das Passwort für root ist das gleiche wie für den user admin
- Ins Verzeichnis public wechseln (wenn nicht vorhanden, muss das Verzeichnis erstellt werden)
cd /volume1/public
- Die prozessorspezifische Datei mit wget herunterladen - Beispiel:
wget http://ipkg.nslu2-linux.org/feeds/optware/syno-x07/cross/unstable/syno-x07-bootstrap_1.2-7_arm.xsh
- Das .xsh Skript starten - Beispiel:
sh syno-x07-bootstrap_1.2-7_arm.xsh
- DS211: Das Boostrap Skript syno-mvkw-bootstrap_1.2-7_arm.xsh ist noch nicht an den in der DS211 verwendeten Marvell 88F6282 angepasst worden. Es bricht unnötigerweise mit der Fehlermeldung "Error: CPU not Marvell Kirkwood, probably wrong bootstrap.xsh" ab. Dies kann man korrigieren, indem man in der Datei /volume1/public/bootstrap/bootstrap.sh die Zeile 21 wie folgt ändert von
if ! grep Feroceon-KW /proc/cpuinfo >/dev/null 2>&1; then
inif ! grep Feroceon /proc/cpuinfo >/dev/null 2>&1; then
Es wird also nur das "-KW" gelöscht. Das geänderte bootstrap Skript startet man danach mitsh bootstrap.sh
- DS211: Das Boostrap Skript syno-mvkw-bootstrap_1.2-7_arm.xsh ist noch nicht an den in der DS211 verwendeten Marvell 88F6282 angepasst worden. Es bricht unnötigerweise mit der Fehlermeldung "Error: CPU not Marvell Kirkwood, probably wrong bootstrap.xsh" ab. Dies kann man korrigieren, indem man in der Datei /volume1/public/bootstrap/bootstrap.sh die Zeile 21 wie folgt ändert von
- Herunterladen des aktuellen Paketverzeichnisses mit
ipkg update
- Neustart des Systems
Die .xsh Datei kann jetzt aus dem Verzeichnis public gelöscht werden.
Weitergehende Installation IPKG
Auch wenn die einfach IPKG Installation erst einmal funktionsfähig ist, hat diese Originale IPKG Installation leider ein paar Nachteile. Vor allem kann es vorkommen, dass die DS nicht mehr korrekt heruntergefahren wird, wenn man nicht noch ein paar Dinge anpasst, welche nachfolgend beschrieben werden.
Altes Startup Script anpassen
Im originalen IPKG Startup Script /etc/rc.local werden die Optware Startup Scripte aufgerufen. Bevor man ein neues Startup Script etablieren kann, muss der alte Eintrag des IPKG Pakets entfernt oder wenigstens auskommentiert werden. Der entsprechende Eintrag könnte nach der Änderung so aussehen:
# Optware setup #[ -x /etc/rc.optware ] && /etc/rc.optware start
Mount Bind entfernen
Nach dem entfernen des Originalen Startup Scripts, wird /opt beim Booten der DS nicht mehr per mount bind eingebunden. Das ist auch gut so, da man ohne Probleme einen Symbolischen Link verwenden kann und so der Mount Bind beim herunterfahren nicht mehr per umount entfernt werden muss.
Umount eines ggf. noch gemounteten /opt
umount /opt
Falls es beim umount zu Problemen kommen sollte, weil noch Dienste der Optware laufen, müssen diese vorher beendet werden. Danach klappt es auch mit dem umount. Falls es gar nicht klappen will, dann wird nach dem entfernen des Eintrags in rc.local einfach die DS neu gestartet. Da die Optware Prozesse zu diesem Zeitpunkt ggf. noch laufen, kann es allerdings sein, dass die DS nicht sauber herunterfährt. Einfach nicht nervöss werden und der DS ein paar Minuten Zeit geben, die Filesystem Caches auf die Platte zu schreiben. Danach beherzt abschalten und wieder hochfahren lassen. Dann wieder als root einloggen und weitermachen.
Um den Symbolischen Link statt des Mount Bind zu setzen wird folgendermaßen vorgegangen:
rmdir /opt ln -s /volume1/@optware /opt
Dabei bitte Kontrollieren, dass /volume1/@optware auch existiert! Auf manchen DS Varianten scheint das Verzeichnis anders zu heissen. Zur Not also mit einem
ls -l /opt
nachsehen, wie das entsprechende Verzeichnis heisst.
Neues Seperates Startup Script für Optware
Ein neues Startup Script sorgt dafür, dass die Optware Scripte doch wieder ausgeführt werden, diesmal sorgt aber der DS Startup und Shutdown Prozess dafür, dass auch jeweils die "start" und ganz wichtig die "stop" Scripte ausgeführt werden. Es sollte dabei darauf geachtet werden, dass die Originalen IPKG Optware Startup Scripte nicht unbedingt gut für Start/Stop betrieb geeignet sind und daher sollte vor deren verwendung noch einmal sichergestellt werden, dass diese Scripts ordentlich mittels start und stop gesteuert werden können, ansonsten muss man vor einem sauberen Shutdown die entsprechenden Dienste von Hand per "kill" beenden. Wenn alle Scripte sauber mittels "start" und "stop" Parameter funktionieren, kann die Diskstation die IPKG Optware Dienste und selbstdefinierte Dienste sauber hoch und runter fahren. Damit wird sichergestellt, dass die DS beim herunterfahren nicht "hängen" bleibt.
Nicht verschwiegen werden soll, dass das neue Optware Startup Script die Optware Dienste erst gegen Ende des Startup Prozesses startet und nicht wie das Alte Script, ganz am Anfang. Dies dürfte aber keinen Nachteil darstellen, die Vorteile überwiegen eindeutig.
Das neu Optware Startup Script sollte unter /usr/local/etc/rc.d/optware.sh abgelegt werden und folgendermaßen aussehen, dabei muss man ggf. das Verzeichnis /usr/local/etc/rc.d von Hand mittels mkdir anlegen. Fall es gar nicht mit dem mkdir klappen sollte, kann man noch das AdminTool installieren, beim Installieren des 3d Party Scripts wird das Verzeichnis unter /usr/local mit angelegt.
#!/bin/sh # # Optware setup # Alternatives Optware Startup und Shutdown Script /usr/local/etc/rc.d/optware.sh # case $1 in start) for i in /opt/etc/init.d/S??* ;do # # Ignore dangling symlinks (if any). [ ! -f "$i" ] && continue # case "$i" in *.sh) # Source shell script for speed. ( trap - INT QUIT TSTP set start . $i ) ;; *) # No sh extension, so fork subprocess. $i start ;; esac done ;; # stop) # for i in /opt/etc/init.d/S??* ;do # # Ignore dangling symlinks (if any). [ ! -f "$i" ] && continue # case "$i" in *.sh) # Source shell script for speed. ( trap - INT QUIT TSTP set stop . $i ) ;; *) # No sh extension, so fork subprocess. $i stop ;; esac done ;; # *) echo "Usage: $0 [start|stop]" ;; esac # # End
Jetzt noch das Script ausführbar machen, damit es von der DS beim Starten und Stoppen ausgeführt werden kann.
chmod +x /usr/local/etc/rc.d/optware.sh
Fertig zum Testen. Wenn man alles richtig gemacht hat, werden die Optware Dienste beim Starten ausgeführt und beim Herunterfahren sauber beendet. Kein Hängenbleiben der DS beim Reboot mehr.
Wer ganz vorsichtig sein will, benennt erst einmal alle Scripts unter /opt/etc/init.d/ von gross "S" nach klein "s" am Anfang um und startet seine DS erst einmal neu. Danach wird ein Script nach dem anderen wieder nach gross "S" umbenannt, wenn es denn gebraucht wird und die DS neu gestartet. Wenn man die nicht benötigten Startup Scripte weglässt, hat das gleich noch den Vorteil, dass man etwas entrümpelt, falls doch alzu viele IPK Dienste bereits ihren Weg auf die DS gefunden haben.
Zusätzlich kann man mit dieser Vorgehensweise sehr klar feststellen, wo es hakt.
Alternative IPKG Startup Scripts
Wie bereits geschrieben, sind die Originalen Startup Scripts des IPKG Optware unter "/etc/opt/init.d/" nicht gerade das gelbe vom Ei. Die Scripts eignen sich gerade mal dazu die Dienste zu starten, aber für das herunterfahren der DS sind diese Scripts einfach nicht geeignet. Daher sind hier alternative Start/Stop Scripts abgelegt und jeder, der seine DS erweitert ist aufgerufen, weitere Scripts, welche ein sauberes Starten und stoppen ermöglichen, hier abzulegen. Wenn man nachfolgende Scripts verwendet, ist das alternative "optware.sh" Sript beim herunterfahren der DS dazu in der Lage die entsprechenden Dienste sauber mit stop zu beenden.
Startup Script atd
Das originale Startup Script unter /opt/etc/init.d/ wurde um start/stop/restart Prozeduren erweitert.
#!/bin/sh # # Startup script for atd # # Stop myself if running PIDFILE=/var/run/atd.pid # start() { /opt/sbin/atd & echo "Optware startup atd" } # stop() { [ -f ${PIDFILE} ] && kill `cat ${PIDFILE}` echo "Optware shutdown atd" } # case "$1" in start) start ;; stop) stop ;; restart) stop sleep 1 start ;; *) echo "Usage: $0 (start|stop|restart)" exit 1 ;; esac # End
Startup Script fetchmail
Das Script ist etwas angepasst, damit für jeden User ein eigenes fetchmail aufgerufen werden kann. Das Logfile hat derzeit den Nachteil, dass es für alle User beschreibbar und lesbar sein muss. Da ist noch ein kleines TODO, aber fürs erste ist das Script besser, wie das Originale, welches sich für das IPKG unter /opt/etc/init.d/ findet.
#!/bin/sh PROG=fetchmail #ARGS="-d 300 -t 60 -a -e 50 --auth password -f /opt/etc/fetchmailrc -L /opt/var/log/fetchmail" ARGS="-d 910 -t 60 -a -e 50 --auth password -L /opt/var/log/fetchmail" # if [ -z "$1" ] ; then case `echo "$0" | /bin/sed 's/^.*\/\(.*\)/\1/g'` in S??*) rc="start" ;; K??*) rc="stop" ;; *) rc="usage" ;; esac else rc="$1" fi # case "$rc" in start) echo "starting service $PROG" for user in `cat /etc/passwd | awk -F':' '{ print $1}'`; do USERHOME=`cat /etc/passwd | grep "^${user}" | awk -F':' '{print $6}'` if [ -f ${USERHOME}/.fetchmailrc ]; then su - ${user} -c "export HOME=${USERHOME} ; $PROG $ARGS" 2>&1 fi done exit # ;; stop) echo "stopping service $PROG" # if [ -n "`pidof $PROG`" ]; then killall $PROG fi ;; restart) "$0" stop sleep 1 "$0" start ;; *) echo "Usage: $0 (start|stop|restart|usage)" ;; esac # # End
Startup Script rsyncd
Das nachfolgende Script für /opt/etc/init.d/ sollte bei verwendung besser noch einmal sauber durchgetestet werden. Da mit DSM3.0 die Diskstation einen eingenen rsynd anbietet, ist das Script nur vollständigkeitshalber hier abgelegt.
#!/bin/sh # # Startup and Shutdown script for rsyncd # # Start start() { [ -e /opt/etc/default/rsync ] && . /opt/etc/default/rsync # if ${RSYNC_ENABLE} ; then /opt/bin/rsync --daemon ${RSYNC_OPTS} echo "Optware startup rsyncd." fi } # # Stop stop() { if [ -f /var/run/rsyncd.pid ] ; then kill `cat /var/run/rsyncd.pid` else killall rsync 2>/dev/null fi rm -f /var/run/rsyncd.pid } # stop # start # case "$1" in start) start ;; stop) stop ;; restart) stop sleep 1 start ;; *) echo "Usage: $0 (start|stop|restart)" exit 1 ;; esac # # End
Backup Script Optware / IPKG Installation
Das nachfolgende kleine Backup Script soll als Beispiel dienen, wie die Optware Installation gesichert werden kann. Das Quellverzeichnis muss entsprechend dem DS Pfad für IPKG angepasst werden und das BACKUPDIR sollte natürlich auf einem externen Medium liegen.
#!/bin/sh # # Script zum Backup der Optware incl. der Einstellungen # OPTWARE="/volume1/@optware /etc/rc.optware /etc/rc.local /usr/local/etc/rc.d/optware.sh" BACKUPDIR="/volume1/backup_data" # BACKUPFILE=optware-backup-`date +%a`.tar.bz2 tar -cjf ${BACKUPDIR}/${BACKUPFILE} ${OPTWARE} # # End
externe Links, Mirrors
Mirror wenn ipkg.nslu2-linux.org down ist