3 Anfängerfragen

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HappySmithers

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Hallo liebes Forum,

mein erster Post und mein erster Ausflug in die NAS-Welt...

Ich bin kurz davor, mich gegen QNAP und für eine Synology DS213+ zu entscheiden. Einsatzgebiet: zum einen Server für Mediendateien (Musik und Fotos), zum anderen sollte das NAS mein Haupt-Backup-Medium werden (bisher nutze ich dafür ein Set externer Festplatten).

Nun habe ich drei Fragen dazu und wäre dankbar für jegliche Erläuterung bzw. auch Verweis auf lesenswerte Dokumente.

1) Backup
Wie gesagt: ich möchte das NAS als Backup-Destination nutzen. Ich stelle mir das so vor, dass ich zu Hause sehr rasch über das LAN Backups fahren kann, ohne externe Festplatten via USB anschließen zu müssen. Weiters stelle ich mir als Vorteil vor, dass ich auch von unterwegs meinen Laptop auf das NAS zu Hause sichern kann (hier sollte man dann keine gigantischen Datenmengen transferieren, logischerweise). Ist diese Vorstellung erstmal richtig? Sodann stellt sich die Frage, wie man denn typischerweise ein Backup vom Backup macht. Also wie sichere ich die Daten der NAS-Festplatten am Einfachsten? Wichtig wäre mir dabei, dass diese Sicherungskopien physisch an einem anderen Ort liegen können. Also etwa, ich schließe eine externe Platte am NAS an, mache ein Komplett-Backup, und lege die externe Platte dann sonstwo (z.B. in meinem Büro) in den Schrank. Geht das? Und, ist die externe "Backup vom Backup"-Platte dann auch verschlüsselt, oder kann die Daten jeder lesen dem die Platte in die Hände fällt?

Oder noch besser vielleicht: ich habe ja zwei Festplatten-Einschübe. Die brauche ich eigentlich nicht, also RAID 1 wäre nett, aber wenn mal wirklich eine Platte ausfällt, ist das Ding halt für ein paar Tage offline, das wäre erstmal kein Drama. Könnte ich einfach Backup von der einen Platte auf die andere machen? Dann würde ich nämlich eine Platte A als Hauptplatte hernehmen, eine Platte B als Backup, jeden Tag ein Backup laufen lassen, und z.B. jedes Wochenende die Platte B gegen eine dritte Platte C tauschen, B irgendwo sicher verwahren, die nächste Woche A immer auf C backupen, und so weiter und so fort. Wenn DAS ginge, wäre das absolut genial, weil auch billiger als externe Platten...



2) Verschlüsselung
Gleich eine gute Überleitung zu meinem nächsten Thema: Ich möchte sicherstellen, dass die Daten verschlüsselt sind. Nun habe ich verstanden, dass Synology keine Volumes verschlüsseln kann - das wäre mir aber egal, ich verschlüssele einfach alle Folder und dank des extra-Prozessors der DS213+ mache ich mir da auch keine Performance-Sorgen. Klappt das so, wie ich mir das vorstelle? Dh die Platten sind, wenn sie einem Einbrecher in die Hände fallen, nicht auslesbar (bzw. eben die Folder nicht)? Benötigt man dann zwingend ein Synology NAS, um die Platten auslesen zu können, oder geht das auch über eine andere Plattform/Software (dh, ist die Verschlüsselung ein standardisiertes Format oder proprietär)?

3) WLAN
Gerne würde ich, zumindest nach dem ersten Transfer großer Datenmenge, das NAS via WLAN laufen haben, damit es räumlich getrennt vom Router/WLAN-Switch stehen kann. Dazu benötige ich beim DS213+ einen separaten Dongle. Ist dabei irgendetwas speziell zu beachten? Ich habe eine Zeitlang mit dem DS213air geliebäugelt, aber mich dann aus Performancegründen für die 213+ entschieden, und nehme eben noch einen Dongle wie den TP-Link TL-WN823N um 15 Euro noch dazu... ist das sinnvoll?

Danke Euch für Eure Hilfe!

Smithers
 

Matthieu

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Hi,
ein paar Dinge vorab: Wenn du Anwendungen wie der VideoStation oder dem Medienserver arbeiten möchtest, beachte dass die betroffenen Ordner nicht verschlüsselt werden können. Insbesondere bei Medien muss man das beachten. Darüber hinaus ist WLAN nur sehr begrenzt brauchbar. Wenn du die 213+ wegen der Leistung möchtest, lohnt sich WLAN nicht; über WLAN kannst du auch die 213air nicht auslasten.

1) Das Backup außer Haus mit den externen Festplatten ist so realisierbar. Ich möchte dir aber stark davon abraten, die Wechseleinschübe dafür zu nutzen. USB ist relativ strapazierfähig. SATA hingegen nicht. Gemäß Standard darf nach ein paar Dutzend Steckvorgängen alles vorbei sein - und da trägt auch die Garantie nicht (höchstens die Kulanz).

2) Synology verwendet ecryptfs. Das lässt sich auf einem Linux-PC wiederherstellen - Anleitungen findest du im Netz.

3) Die DS kommt nur begrenzt mit 5GHz klar. Außerdem sollte man sich streng an die Kompatibilitätsliste von Synology halten, weil die Treiberauswahl nicht so groß ist. Leider gibt es ja nicht von jedem Hersteller offene WLAN-Treiber ... (und nein, Treiber die ein Hersteller anbietet lassen sich nicht so einfach nachladen)

MfG Matthieu
 

HappySmithers

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Hallo Matthieu,

herzlichen Dank für Deine Antwort.

Das ist ja sehr spannend, da habe ich vielleicht doch einiges falsch eingeschätzt.

1) Ich verstehe. Dh was würde man machen -- externe Festplatten in der erforderlichen Anzahl kaufen, oder gibt es noch eine smarte Alternative? Die Backups sind aber verschlüsselt?
2) Ok, das klingt zumindest nach nicht-proprietär. Ist damit die ganze Platte verschlüsselt (so klingt es nach einem kurzen Google) oder einzelne Folder? Und, mit Windows habe ich keine Chance, ranzukommen?
3) Hm. Ich könnte das Teil ggf. im Wohnzimmer ins Eck stellen... kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich mir die Geräuschkulisse vorstellen kann - einerseits im Standby-Betrieb ohne Belastung, andererseits wenn es läuft? Die Kompatibilitätsliste von Synology scheint mir etwas veraltet zu sein (November): http://www.synology.com/support/faq_show.php?q_id=427

Viele Grüße
Smithers

PS: Ach - was heisst das mit dem Verschlüsseln und Mediaserver genau? Also, ich möchte Fotos zB über ein iPad abrufen können, aber auf der Platte sollen diese verschlüsselt liegen. Das geht nicht?
 
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itari

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zu 1: verschlüsselte Verzeichnisse werden auch verschlüsselt im Backup angelegt

zu 2: Linux ist zielführend

Itari
 

Frogman

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PS: Ach - was heisst das mit dem Verschlüsseln und Mediaserver genau? Also, ich möchte Fotos zB über ein iPad abrufen können, aber auf der Platte sollen diese verschlüsselt liegen. Das geht nicht?
Nein.
 

HappySmithers

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:(( und danke für die wichtige Info!

Im Handbuch konnte ich diese Tatsache nicht finden.
Warum machen die denn das? Ich meine, das Gerät ist in der Lage, die decodierten Daten auszugeben -- warum dann gerade für manche Dienste nicht?

Sollte ich nur deshalb QNAP wählen? Und - bin ich wirklich der Einzige, den es stört, dass Mediendaten unverschlüsselt irgendwo herumliegen?

Smithers
 

raymond

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:(( und danke für die wichtige Info!

Im Handbuch konnte ich diese Tatsache nicht finden.
Warum machen die denn das? Ich meine, das Gerät ist in der Lage, die decodierten Daten auszugeben -- warum dann gerade für manche Dienste nicht?

Sollte ich nur deshalb QNAP wählen? Und - bin ich wirklich der Einzige, den es stört, dass Mediendaten unverschlüsselt irgendwo herumliegen?

Smithers

Warum auch immer machen das die Synology eigenen Apps nicht mit.

Vorschlagen:
http://www.synology.com/support/beta_form.php?lang=deu
http://www.synology.com/company/contact_us.php?lang=deu

Die Mediendateien kannst du ja auch auf einer normalen Freigabe speichern (halt darauf dann nicht mit den Apps zugreifen da nicht unter /photo , /music , /video liegend).
 

nachon

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Der Medienvertreter stellt die Daten über bestimmte Protokoll im Netzwerk zur Verfügung. Ich denke mal, dass die Client, die auf diese Daten zugreifen können und bei vielen auch sollen, nicht entschlüsseln können.

(Das ist eine reine Vermutung meinerseits, evtl. Sagt jemand etwas dazu der sich damit auskennt.) :)
 

jan_gagel

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Hi,

also eine smarte Alternative zu USB-Platten wäre ein USB-Dock, in dem man einfach SATA-Platten einstecken kann. Ich verwende das Dock sowie USB-Platten. Das Dock habe ich allerdings mittels eSATA mit der DS212+ verbunden. Ein Backup könnte man auch auf eine weitere, kleinere DiskStation schreiben.

Meine beiden DiskStations stehen direkt neben dem Router, weil ich dort eine schnelle Anbindung (GBit) realisiert hab. Mir ist es relativ egal, wo die DiskStation steht. Eine Anbindung via WLAN halte ich nicht für sinnvoll bzw. gut, denn WLAN verhält sich wie ein HUB. Schickst du z. B. Daten vom Notebook (WLAN) zur DS (WLAN), gehen die Daten zweimal übers WLAN. Bei einem GBit-Switch, also fest verdrahtet, ist das nicht so.

Zu dem Verschlüsseln. Man muß da unterscheiden zwischen "normalen" Freigaben für Daten, die ausschließlich der Client nutzt, und "speziellen" Freigaben. Bei normalen Freigaben kann man eine Verschlüsselung einstellen. Sprich die Daten liegen in einer Container-Datei, welche über den DSM (und natürlich Kennwortgeschützt) angebunden werden muß. Anchließend stehen die Daten für die Clients zur Verfügung.
Spezielle Freigaben, wie sie z. B. für die PhotoStation und den Medienserver genutzt werden, können nicht verschlüsselt werden. Denn hier greift ein Dienst auf die Daten zu und trägt den Inhalt der Freigaben in eine Datenbank ein. Diese Daten werden dann über andere Protokolle (UPNP / DLNA) verteilt. Man müßte also neben der Anbindung der verschlüsselten Freigabe auch die entsprechenden Dienste starten und vor dem Aushängen wieder stoppen. Es ist also ziemlich komplex.

Der Medienserver kennt übrigens keine Berechtigungsstruktur. Also alles, was innerhalb der Freigaben "Video", "Music" und "Photo" liegt, wird also generell via Medienserver (UPNP/DLNA) freigegeben und ist somit von jedermann im LAN / WLAN einzusehen. Von da her macht eine Verschlüsselung dieser Daten eher keinen so großen Sinn.

Zwecks Diebstahlschutz würde ich die DS einfach in einen abschließbaren (aber belüfteten) Raum stellen. Dank Netzwerk ist es ja prinzipiell egal, wo die DS steht.

Zum Thema WLAN nochmal. Handelsübliche Router stellen Geräte, die im LAN hängen, auch im WLAN bereit. Dann gibt es auch noch die Möglichkeit, Daten über Stromleitungen zu übertragen, nennt sich DLAN. Je nach zugrunde liegendem Strom-Netz ist die Übertragungsgeschwindigkeit oft höher als über WLAN.

Zur Entscheidung ob QNAP oder Synology solltest du noch wissen, daß dieses Forum einzigartig ist. Man kann bei Synology auch weitere Dienste installieren. Für die Sicherung von deinem Notebook wäre die CloudStation interessant. Die Funktion ist ähnlich wie bei Dropbox, es gibt einen Ordner, der synchronisiert wird. Das klappt auch von unterwegs aus. Eine komplette Sicherung ist das zwar jetzt nicht, aber man kann wichtige Dokumente beispielsweise so relativ schnell sichern.

Ciao Jan
 
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