Das ist kein Problem, dafür ist ja so ein Forum auch da.
Ich bin nicht so der Stromspezialist, aber ich versuche es dir einfach zu erklären so wie es mir mal erklärt wurde. Bitte nicht festnageln, vielleicht stimmt auch nicht alles was ich schreibe. Aber eventuell wird es danach für dich ein wenig verständlicher.
Eine ohmsche Last ist ein Verbraucher welcher weder Spulen, noch elektrische/elektronische Bauteile oder Kondensatoren besitzt. Der klassische ohmsche Verbraucher ist die gute, alte Glühbirne. Sie hat zB einen Wolframfaden, er erhitzt sich, kann aber nicht verbrennen da er sich in einem luftleeren Raum befindet. Der Wolframfaden glüht, gibt 90% Hitze ab und bissel ein Licht kommt auch raus. Steht also auf der Glühbirne 60W, so werden in etwa 60W verbraucht, welche der Energieversorger für diese Glühbirne zur Verfügung stellen muss. Diese 60W laufen im Regelfall über den alten Plattenzähler, der dreht sich und du bezahlst die Stromrechung, geht weiter über den Biegelmeier zur Sicherung und letztendlich dem Verbraucher, der Glühbirne.
Hier gilt jetzt die Anzeige der Runtimecharts.
Sobald aber Verbraucher angeschlossen werden, welche elektrische/elektronische Bauteile beinhalten, wie u.a. Spulen und Kondensatoren, dann wird die Rechnung nicht mehr so einfach. Denn diese Bauteile haben die Eigenheit dass sie Strom verbrauchen der nicht mit einem normalen Wattmeter gemessen werden kann. Dieser Strom wird auch nicht vom alten Plattenzähler erfasst, ABER die Energieversorger müssen diesen Strom trotzdem aufbringen! Vermutlich mit ein Grund warum die Energieversorger derartiges Interesse daran haben, dass 95% der Haushalte in Europa mit den neuen SMART Metern ausgestattet werden, diese zählen nämlich genau diesen bisher nicht erfassten Strom mit, dh. du bezahlst in Zukunft einen Strom denn du zwar immer schon verbraucht hast, aber welcher dir bisher nicht verrechnet wurde.
Das gleiche "Problem" welches die Energieversorger haben, hat auch deine USV. So lange du nur eine Glühbirne betreiben würdest kommst du mit den 60W schon fast hin. Das Problem beginnt aber beim Aufbau deiner USV, siehe oben.
Du hast zwar "nur" einen rein ohmschen Verbraucher angeschlossen, die Glühbirne, ABER dein Akku in der USV hat zB 12 V Gleichspannung und muss bei Netzstromausfall die komplette Energie liefern welche für die Erzeugung der 230V Wechselspannung notwendig ist.
Dazu werden ein Haufen elektrische/elektronischer Komponenten benötigt um dies zu ermöglichen, hier müssen Filter, Wechsel-/Gleichrichter usw. mit Energie aus der Batterie der USV versorgt werden, damit du überhaupt am Ende die 230V Wechselspannung erhältst und all diese "Verbraucher" werden vom Akku der USV bedient, nicht nur die Glühbirne welche angesteckt wurde.
Steckst du jetzt Netzteile an, dann wiederholt sich das ganze Spiel. Auch dort sind wieder "Verbraucher" zu bedienen die selber Strom verbrauchen, nicht das eigentliche Gerät welches du betreibst, sondern die Komponenten im Netzteil welche für den Betrieb vom "Endverbraucher" notwendig sind. Daher ist die Angabe VA bei einer USV wichtiger als die W Angabe, denn sie gibt an wieviel "Energie" die USV leisten kann um all diese Geräte betreiben zu können.
Als grober Vergleich ist vielleicht ein Motorrad ganz gut zum Verständnis. Im Leistungsblatt wird angegeben 100 PS. Das ist die Leistung welche der Motor an der Welle abgibt, das kommt aber niemals am Hinterrad an! Es müssen ja noch die Kupplung, das Getriebe, der Antriebsstrang (Kette/Kadarn) "versorgt" werden. Am Leistungsprüfstand kann man sich dann die tatsächliche Leistung am Hinterrad anschauen. Genauso ist es mit deiner USV. Erst wenn du statt einem "normalen" Wattmeter ein Messgerät welches VA bzw VAr messen kann anhängst, siehst du was die USV tatsächlich an Leistung aufbringen muss um deine Endgeräte letztendlich zu betreiben.
Ein lustiger Vergleich, aber dennoch zutreffend ist die Darstellung mit dem Bierglas, so habe ich es dann auch Verstanden
Ein Bierglas mit einer ordentlichen Schaumhaube oben drauf ist das was deine USV im gesamten liefern muss. Du betrachtest aber selbstverständlich nur den goldenen Gerstensaft (dein Wattmeter mit der Watt Angabe W) denn es wird eine Wirkung erzielen (Kopfweh), die zusätzliche "Blindleistung" - die Schaumhaube (VAr) ist nur Beiwerk und sieht hübsch aus, trotzdem muss die Zapfanlage die Gesamtleistung (Scheinleistung) erbringen, VA! Also den Biersaft und die Schaumhaube.
Bezüglich der USV musst du auch noch weiter die Bauart unterscheiden! Grundsätzlich gibt es 3 verschiedene Typen, die je nach Art und Bauweise unterschiedliche Arbeitsweisen haben und je nach Ausführung die Batterie mehr oder weniger belasten.
Die höchste Sicherheit erreichst du mit der Version "Online-USV" (VFI), sie ist aber die aufwendigste, somit teuerste Version und bedingt durch ihren Aufbau wird der Akku permanent Dauerbelastet, da die Stromversorgung am Ausgang der USV, also da wo die Verbraucher angeschlossen sind, kontinuierlich immer über den Akku läuft.