Backupstrategie: Wie macht man es eigentlich richtig?

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jo-hannes

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Hallo Leute!

Ich hab mal eine Frage zur Backupstrategie im allgemeinen. Wie macht man es eigentlich richtig? Klingt jetzt simple und naive - ich weiß ;) Auch ist es immer eine Frage der Details, die im einzelnen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Was hat man für Daten? Wie oft ändern die sich? Wie wichtig sind sie? Wie große? Wie viel Budget hat man? etc...

Bei mir spuken gerade ganz prinzipielle Überlegungen im Kopf. Ich breche die Komplexität mal runter auf eine 4TB Festplatte mit gemischten Daten (Foto, Audio, Video, Grafik, Texte, Tabellen, E-Mails, etc.), die ich alle X Stunden sichern möchte. Die Sicherung soll idealerweise automatisiert laufen.

Wenn man sichert, will man sich ja gegen verschiedene "Fehler" schützen:
- Platten-Crash
- Geräte-Crash
- Strom-Stoß bei Überspannung
- Brand
- menschliches Versagen
- ??

Gegen einen PlattenCrash schützt man sich mit einer Kopie auf einer zweiten Platte => NAS mit gespiegeltem Laufwerk.
Gegen einen GeräteCrash, der auf einen Schlag alle eingebauten Platten versenkt, nimmt man ein zweites Gerät und kopiert die Daten auch dorthin.

Ein Strom-Stoß (Blitzeinschlag in der Umgebung, etc.) würde im schlimmsten Fall alle ans Stromnetz angeschlossenen Geräte mit allen Platten zerstören.
Daher müsste es eine Sicherung im Schrank geben. Das könnte man per USB und Quickport etc. machen. Dann liegt immer eine Platte im Schrank. Auch Brennen wäre als Option denkbar.

Der Haken: diese Platte (oder DVD) ist a) nicht uptodate und b) muss sie manuell (=> Mensch) ein und ausgeklingt werden. Das ist halbwegs umständlich (einloggen) und geht so nicht automatisiert. => Menschliches Versagen.
Ein weiterer Gedanke ist das Backup in der Cloud. Für kleine Dateinen ohne Secret-Level sicher eine Option. Aber bei großen Datenmengen wirds blöd. (=> Upload zu klein, => CloudPlatz teuer). Und sobald es um sensible Daten geht, ist die Cloud der falsche Platz.

Gegen Brand, der auch die Platten im Schrank frißt, kann man sich schützen, wenn die Daten auch noch außer Haus liegen. Aber auch hier trifft das gleiche Problem wie oben: per Internet/direkt Verbindung wohin auch immer, ist alles zu langsam. Datenträger per Kurier wegzubringen, ist auch umständlich und nie aktuell.

Ein anderer Aspekt des menschlichen Versagens ist versehentliches Löschen / Ändern von Dateien. Dagegen hilft Versionierung. Für kleine Dateien geht damit sicherlich das TimeBackup. Aber wehe, man hat es mit Videobearbeitung zu tun. Wie geht es dann?

Wie schützt man also seine Daten professionell? Wie geht man vor? Muß man dafür immer Unsummen ausgeben?

Habt ihr da ein paar Anregeungen?
Vielen Dank und Grüße
Jo
 

dil88

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Du hast das Thema bis auf einen Aspekt m.E. ziemlich erschöpfend analysiert und dargelegt. Der Aspekt, der noch fehlt, ist das Backup-Testing - also dass Du immer wieder ein Backup testhalber zurückspielst, um sicher zu stellen, dass das im Ernstfall auch wirklich funktioniert.

Ich glaube, dass Geld allein nur sehr eingeschränkt hilft. Wie oft gibt es Bandfehler bei sauteuren Systemen (ich kenne es z.B. von DLT/SDLT). Mit Intelligenz kann man auch ohne großes Geld viel Sicherheit erreichen. Was hilft es z.B. hundertmal eine Datei, die sich nicht verändert hat, zu sichern? Besser als permanent spiegeln ist m.E. dann ein Backup anzustoßen, wenn man neue Daten eingespielt hat - z.B. die neuen Fotos vom Urlaub. Das geht durchaus auch manuell auf externer Platte, die man anschließend abzieht und extern lagert. Will man mehr ausgeben, es automatisieren und bequemer haben, nimmt man ein zweites NAS, was man möglichst entfernt und sicher platziert. Ansonsten regelmäßig rsync nutzen hält die Laufzeiten im Rahmen und sichert dennoch die neuen bzw. geänderten Files.

Was auch viel bringt, ist Archivierung unabhängig von regelmäßigen Backups. Fotos sind beispielsweise einmalig und wertvoll. Sie ändern sich aber meistens nicht mehr großartig, wenn man sie eingespielt, ggfs. überarbeitet und katalogisiert hat. Archiviert man sie immer mal wieder, hat man den Stand auf einem separaten Datenträger fixiert und dadurch eine zusätzliche Redundanz.

Und kleine Dateien, an denen viel gearbeitet wird (z.B. Word- oder Excel-Dokumente), sollten idealerweise mehr oder weniger sofort und versioniert gesichert werden (also z.B. per CloudStation).

Kurz: Man sollte sich ein Konzept machen, dass die unterschiedlichen Daten und ihre Wichtigkeit berücksichtigt, und dementsprechend unterschiedliche Backup-Verfahren entwickeln und nutzen.
 
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Arny

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tja, wie macht man es richtig? Eine gespiegelte Partition in der DS (RAID 1) bringt wohl nix. Es sichert zwar in einem gewissen Maße die Datenverfügbarkeit, aber weiter auch nix, denn läuft was schief auf der Systempartition, läuft es auch auf der gespiegelten Partition schief und nützt als BackUp gar nichts!
Ein brauchbares BackUp fertigt man auf einem externen LW an, deren Datenträger sicher im Save verwahrt werden können. Den eigentlichen BackUpvorgang kann man vollautomatisch ablaufen lassen, man sollte eben nur immer für genügend Speicherplatz sorgen ;-)!
Es bleibt da auch immer noch ein gewisser Spielraum, denn man muß auf gar keinen Fall jedes Mal ein VollBackUp ausführen, ein inkrementielles BackUp genügt ja auch!
Merke, nix, aber auch nix ersetzt ein vernünftiges BackUp und in diesem Zusammenhang sollte man auch nicht knauserig sein, denn wichtige Daten verloren zu haben ist gegebenenfalls bedeutend teurer!

Gruß Arny

mein BackUp Gestell umfasst 4xEX-503, jeweils fünf Platten (WD 3 TB red) und hin und wieder passiert es auch schon mal ein Gerät neu bestücken zu müssen. Nachteilig ist halt nur, dass jedes Mal gleich fünf neue Platten fällig sind (Big Vol.), aber das passiert in der Regel bloß alle zwei-,dreihundert Jahre einmal ;-)!!

Und wenn die ganze Welt untergeht, das BackUp bleibt uns doch !
 
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trevorreznik

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Wie schützt man also seine Daten professionell? Wie geht man vor? Muß man dafür immer Unsummen ausgeben?

Backup ist ein schwieriges Thema. Nach 3 Jahren Datensicherung gehe ich nun (auch dank VDSL) immer mehr zu Cloud-Backups.

Meine Strategie früher sah so aus:
* Backup A: Täglich von Platte 1 auf Platte 2
* Backup B: Regelmäßig von Platte 1 auf externe Platte
* Backup C: Wöchentlich von Platte 1 in die Cloud


Nach 3 Jahren bin ich nun fast soweit, alles durch ein einziges Backup in die Cloud zu ersetzen. Ich teste gerade die experiementelle Version 2 von Duplicati und das deckt vieles ab:
* Es arbeitet inkrementell und sichert so immer nur die Änderungen. Das bedeutet manchmal auch nur winzige Teile von großen Dateien.
* Seit V2 sind die regelmäßigen Full Backups weggefallen. Nach einem ersten großen Upload halten sich die anschließenden Datenmengen in Grenzen.
* Alles wird auf dem Client sicher verschlüsselt bevor es hochgeladen wird.
* Und seit V2 wird das vorhandene Backup in Stichproben getestet, um sicherzustellen, dass die Daten auch wiederhergestellt werden können.

Wenn alles weiterhin so gut läuft wie in den Tests, werde ich definitiv die externe Platte anderweitig nutzen und bei Bedarf die 2. eingebaute Platte für normale Datenspeicherung (nicht Sicherung!) verwenden. PS: Mein Provider bietet mir 100GB Speicherplatz kostenlos.
 

Arny

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Backup ist ein schwieriges Thema. Nach 3 Jahren Datensicherung gehe ich nun (auch dank VDSL) immer mehr zu Cloud-Backups.

Meine Strategie früher sah so aus:
* Backup A: Täglich von Platte 1 auf Platte 2
* Backup B: Regelmäßig von Platte 1 auf externe Platte
* Backup C: Wöchentlich von Platte 1 in die Cloud


Nach 3 Jahren bin ich nun fast soweit, alles durch ein einziges Backup in die Cloud zu ersetzen. Ich teste gerade die experiementelle Version 2 von Duplicati und das deckt vieles ab:
* Es arbeitet inkrementell und sichert so immer nur die Änderungen. Das bedeutet manchmal auch nur winzige Teile von großen Dateien.
* Seit V2 sind die regelmäßigen Full Backups weggefallen. Nach einem ersten großen Upload halten sich die anschließenden Datenmengen in Grenzen.
* Alles wird auf dem Client sicher verschlüsselt bevor es hochgeladen wird.
* Und seit V2 wird das vorhandene Backup in Stichproben getestet, um sicherzustellen, dass die Daten auch wiederhergestellt werden können.

Wenn alles weiterhin so gut läuft wie in den Tests, werde ich definitiv die externe Platte anderweitig nutzen und bei Bedarf die 2. eingebaute Platte für normale Datenspeicherung (nicht Sicherung!) verwenden. PS: Mein Provider bietet mir 100GB Speicherplatz kostenlos.

das ist eine sehr bequeme Lösung. Das Problem scheint mir hier halt nur die Sicherheit der Cloud selber zu sein. Also mein BackUp auf einem ausländischen Server anzulegen widerstrebt mir doch gewaltig, denn dort gelten immer die Gesetze des jeweiligen Landes. Wenn Cloud, dann schon die eigene, mittels DS realisiert.

Gruß Arny
 

dil88

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Finde den Ansatz von trevorreznik auch spannend einschl. der Einwände von Arny, denke aber, dass er aktuell für bestimmte Zwecke (vor allem Videodatenmengen) noch nicht so gut geeignet ist.
 

Arny

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Finde den Ansatz von trevorreznik auch spannend einschl. der Einwände von Arny, denke aber, dass er aktuell für bestimmte Zwecke (vor allem Videodatenmengen) noch nicht so gut geeignet ist.

stimmt, hier kommt man doch schon leicht ins Grübeln, denn Upload (Cloud) in dieser Dimension kostet Geld und das riesige Datenaufkommen will ja bewältigt sein.
Ich denke mal, das Beste wirds wohl sein seine BackUps auf Wechselplatten zu machen und in den Schrank zu stellen.

Gruß Arny
 

insano

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Ich kann den Einwand für die Online Backups verstehen, halte sie aber für sehr sinnvoll.
Meine Strategie sieht momentan so aus:
* Backup A: Alle 2 Tage Sicher DS 1 auf DS 2 in der Nacht
* Backup B: Täglich sichern alle Rechner in die Cloud und die DS sichert sich jede Nacht
Ich nutze Crashplan seit knapp 2 Jahren und habe dort ca. 1,6 TB Daten von verschiedenen Rechnern liegen. Ich kann die stärke der Verschlüssung einstellen und habe auch mit den Recoverzeiten sehr gute Erfahreungen gemacht.
Es kostet mich knapp 12 Euro im Monat für bis zu 10 Endgeräte ohne jede Speicherbegrenzung. Dies halte ich für eine gute Möglichkeit gegen Feuer/Diebstahl und Daten, die ich vor Ewigkeiten gelöscht habe.
 

jo-hannes

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Hallo miteinander!

Vielen Dank für euer zahlreiches Feedback! :)

Ja, die Sicherung in der Cloud ist ein toller ANsatz und löst so manche Probleme. Dafür gibt es neue ;)

Verschlüsselung ist ja schön und gut. Nur wenn dann irgendwann mal der Schlüssel weg ist, kommt man auch nicht mehr an die Daten ran.

Wie zum Henker kann man eigentlich unlimitierten Speicherplatz für n paar Dollar anbieten?? Klar, die TByts kosten kaum noch Geld. Aber nicht Null. Dahinter muß ja auch ne kleine IT-Farm stehen. Die passt zwar sicherlich mittlerweile in ne Garage, aber auch die muß klimatisiert sein, kostet Geld und will betreut werden. Platten crashen, wollen ausgetauscht werden, Support leisten, Rechnungen stellen, usw. Geht das für fast nichts?

Jo
 

Merthos

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Wie immer: Mischkalkulation. Nur die wenigsten werden das auch wirklich ausnutzen.
 
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