Ich setz sowohl DD-WRT als auch OpenWRT, weil zumindest finde ich diese beiden ihre stärken an verschiedenen Punkten haben.
OpenWRT setz ich ein, wenn ich Router als Firewall, mit ein bischen DHCP, QoS und so laufen lasse. Du kannst in den Configdateien noch viele Optionen setzen die du über die WebGUI nicht setzen kannst und er läuft extrem stabil.
Generell finde ich die Shell von OpenWRT sehr klasse, fühlt sich beinahe wie ein echter vollwertiger Rechner an. Die Schwäche von OpenWRT ist finde ich, wenn man mehr machen will als das. Vieles ist nicht gut dokumentiert,
einiges veraltet, manches findet man nur wenn man schon weis was man suchen muss zb pmksa_caching oder okc für WPA2-Enterprise.
Dir ne Eierlegende Wollmilchsau zu bauen ist extrem viel Arbeit. Aber wenn es läuft dann läuft es bis dir das Netzteil eingeht =D
DD-WRT hat find ich genau hier die Stärke. Es kann einfach extrem viel per Default. Vieles was ich in OpenWRT mühsam mir zusammenkonfigurieren muss, brauch in bei DD-WRT nur aktivieren und vllt ein wenig noch konfigurieren, weswegen
ich es gern für Wireless AP's usw einsetze. Manche Dinge finde ich in DD-WRT schlecht gelöst, manche Dinge kann es nicht per WebUI nicht und du kannst auch nur rudimentärst was mit der Shell machen. Du hast nur wenige Shell Befehle ( ganz im Gegensatz zu OpenWRT, wo man auf der Shell fast keine Einschränkungen hat), vieles ist Read only, Die Dateisystemstruktur ist gewöhnungsbedürftig, keine sysctl usw usf. Alles was DD-WRT nicht auf dem WebGUI kann, kannst du ohne das du des Binary auseinandernimmst, dem Ding auch nicht wirklich praktikabel beibringen ( z.b. die Certifikate fürs WebGUI ändern =D ). Aber dafür kann es per Default viel, du brauchst bei viel nur mehr aktivieren wo du bei OpenWRT lange konfigurieren müsstest. Als Firewall würde ich persönlich DD-WRT aber nicht haben wollen, keine Sysctl um ein paar schalter zu setzen die man auf ner Firewall doch haben will ( bzw. müsste man sich ein Script bauen welches dann in /proc die Schalter setzt, is mir zuviel aufwand, da nehm ich lieber OpenWRT). Das selbe Spiel mit den IPTables. DD-WRT kann zwar IPTables, nur merkt sich das System die über dem reboot hinaus nicht, man müsste sich wieder ein Skript schreiben. Die Dinge funktionieren auf der DD-WRT Shell auch nicht immer so wie sie sollen. Z.b. macht ipkg update nix (wahrscheinlich weil read only ) und wenn du jetzt z.b. ipkg install iptables-persistent installieren wollen würdest ( Paket ist egal, nix geht, ned mal htop oder so ) bekommst ne Meldung das du ipkg update laufen lassen solltest. OpenWRT im Gegensatz installiert dir alles was du begehrst auch wenn du unkonventionelle Begierden hast =D
DD-WRT hat auf meinem Archer-C7 wiederum des Hardware - NAT Kernelmodul, was es rein vom Datendurchsatz um längen schneller macht als OpenWRT wenn man Daten auf dem Ding rumschiebt, weswegen ich auf dem C7 auch DD-WRT drauf hab, weils nur ein AP ist und da ist mir Performance wichtiger,
Ich find es haben beide ihren Einsatzzweck. Tomato und Gargoyle hab ich nie eingesetzt, darum kann ich dazu nich viel sagen. Über Gargoyle hört man viel gutes, sehe aber gerade keinen Grund den C7 auf Gargoyle umzustellen. Sollte LEDE wirklich fahrt aufnehmen werd ich wahrscheinlich OpenWRT auf LEDE umstellen früher oder später, weil OpenWRT von den Versionen schon teilweise weit hinten ist, so weit zurück, das mich die Begründung dazu teilweise gar nicht mehr interessiert. LEDE macht aktuell hier sehr sehr viel.
Auch wenn der Thread schon ein wenig älter ist, dachte ich mir ich schreib mal meine Erfahrung dazu hier rein, weil so eine Information vorher zu haben hätte mir Tage des Experimentierens in den letzten Jahren erspart =D