Die Recherche nach einem effizienteren DS1618+ Netzteil

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

mgutt

Benutzer
Mitglied seit
14. Nov 2012
Beiträge
429
Punkte für Reaktionen
20
Punkte
18
Hardwareluxx hat netterweise im Test auch das Innere der DS1618+ fotografiert und so kann man sehen, dass das "DPS-250AB-44M" von Delta Electronics verbaut ist:
https://www.hardwareluxx.de/index.p...netzwerk/synology_diskstation_ds1618plus.html
2019-06-19 23_56_38.jpg

Das 44M findet sich nicht in der 80Plus Liste, aber ich gehe mal davon aus, dass es wie die anderen 250AB Netzteile über Bronze verfügt:
https://www.plugloadsolutions.com/80PlusPowerSuppliesDetail.aspx?id=27&type=2

Gehen wir vom DPS-250AB-89 M aus, dann gehen bei 25 Watt ca 8 Watt verloren, so dass der Gesamtverbrauch bei 33 Watt liegt:
https://clearesult5.sharepoint.com/...true&cid=88a82f8d-f796-4b12-a367-049fb26e77a2

Bei 51 Watt gehen dagegen 61 Watt drauf. Also 8 bis 10 Watt Verlust durch die Effizienz.

Hier auf der Seite finde man ein DPS-250AB-44A:
http://www.deltaww.com/Products/CategoryListT1.aspx?CID=010102&PID=ALL&hl=zh-TW

Die Abmessungen dieser Modellreihe ist 150x81.5x40.5mm. Also ein klassisches 1HE Server-Netzteil. Jetzt könnte man gezielt nach einem Platinum Netzteil suchen, aber umso kleiner die Netzteile sind, umso unwahrscheinlicher ist es, dass sie eine so gute Effizienz erreichen. Das beste was ich finden konnte ist das FSP FSP150-50LH und das baugleiche Sparkle Power SPI150F4BSN. Also ein 150W Netzteil mit Silber-Zertifikat. Und 150W sollten ja denke ich für die DS1618+ ausreichen.

Das verbraucht bei 15 Watt nur 19 Watt und bei 30 Watt nur 35 Watt. Also grob über das ganze Band kann man denke ich von 3 Watt mehr Effizienz ausgehen und damit ca 8 € Ersparnis pro Jahr. Und das Netzteil wäre im Gegensatz zum FSP sogar passiv, also ohne Lüfter.

Allerdings war das bereits im Jahr 2013 nicht im Handel auffindbar:
https://www.hardwareluxx.de/communi...n54l-microserver-752079-335.html#post20622767

Und das obwohl es nach wie vor auf der Website gelistet ist:
https://www.fsp-group.com/en/product/ipcpsu/1487840339-135.html

Aber ohne Preis kann man natürlich nicht abwägen ob sich die Investition jemals rechnet. Wobei es zugegeben mit dem Netzteil eh zu Problemen kommt, da die Position der Strombuchse sicher nicht 1:1 gleich ist und das FSP hat Luftauslässe auf der Buchsen-Seite und da ist das Synology NAS geschlossen.

Naja, vielleicht hat zumindest das Lesen dieses Beitrags jemandem Spaß gemacht ^^
 

Kurt-oe1kyw

Benutzer
Sehr erfahren
Mitglied seit
10. Mai 2015
Beiträge
9.139
Punkte für Reaktionen
1.798
Punkte
314
Also grob über das ganze Band kann man denke ich von 3 Watt mehr Effizienz ausgehen und damit ca 8 € Ersparnis pro Jahr.

Erstmal vielen Dank für deinen Bericht und die Recherche. Grundsätzlich hast du Recht, so lange der Kunde (also wir) nur die von uns verbrauchte Energie bezahlen, die sogenannte Wirkleistung. Einheit Watt (W) abgerechnet nach kWh (Kilowattstunden).
Das hat die letzten Jahrzehnte mit der "alten" Zählung mit den Ferraris Zählern (die schwarzen Dinger mit der sich drehenden silbernen Scheibe) auch wunderbar funktioniert. Die Versorgungsunternehmer müssen aber weit mehr Strom liefern und die Wirkleistung ist da ein Teil davon, aber der größte Teil natürlich. Die Verluste und Blindleistungen wurden in Haushalten (Industrieanlagen, Sonderanlagen. usw. haben eigene Zählungen/Regelungen, Komp-Anlagen usw usw) bisher nicht berücksichtigt und die Versorgungsunternehmen haben dies als Netzverlust hingenommen.

Schaltnetzteile, also auch jene unserer DSen, haben Aufgrund ihres Aufbaues und Bauart immer einen Blindleistungsanteil. Das war früher egal, wir haben ja nur die Wirkleistung bezahlt.
Nur jetzt ist das nicht mehr relevant.
Die neuen SMART Meter die kommen zählen auch diesen Teil des verbrauchten Blindleistungsanteiles mit:

smartmeter_var_messung.jpg
Quelle: h**ps://mietervereinigung.at

Das was früher durch Umdrehungen am alten Zähler gemessen wurde, wird jetzt in Impulsen gemessen, zB (siehe Bild oben) 1000 Impulse für eine kWh (=alte Wirkleistungszählung), ABER auch 1000 Impulse für ein kvarh (Kilo VoltAmpere reaktiv pro Stunde = Blindleistungsmessung).
Selbstverständlich verkauft dir die E-Wirtschaft in ihren Auftritten, Foldern und diversen Veröffentlichungen die "Vorteile" der SMART Meter, wie: du kannst jederzeit online deinen Stromverbrauch ablesen, auf Wunsch im 15 Minuten Takt (ok früher hätte ich alle 5 Minuten einen Blick auf die drehene Scheibe werfen können....) aber jetzt muss man dafür nicht mehr aufstehen und sich bewegen :)
Also in Zukunft mit den SMART Metern wird beim Endkunden auch die Blindleistung gemessen und erfasst, ich sage nicht dass du sie bezahlst...... (noch nicht).

smartmeter_nutzen_energielieferant.jpg

In den ganzen FAQs findest du alle möglichen Antworten über "Entstehen Kosten durch den Zählertausch", "Kann ich trotzdem am neuen Zähler etwas ablesen" usw. aber über die Zählung von der Blindleistung findest du bei keinem der Infoseiten über SMART Meter etwas....
 
Zuletzt bearbeitet:

mgutt

Benutzer
Mitglied seit
14. Nov 2012
Beiträge
429
Punkte für Reaktionen
20
Punkte
18
Privatkunden bezahlen nichts für die Blindleistung:
https://partner.mvv.de/blog/blindleistung-im-stromnetz-so-vermeiden-sie-unnoetige-energiekosten
Davon betroffen sind Unternehmen, deren Anlagen entsprechend große elektromagnetische Felder erzeugen. Sie finden diesen Kostenfaktor als eigene Position auf der Stromrechnung. Privatkunden werden mit den durch Blindleistung verursachten Kosten dagegen nicht belastet.

Ich kenne die Studie, die gezeigt hat, dass ein Stromzähler wegen der Blindleistung von LED Dimmern 600% zu viel gemessen hat, aber das ist nicht relevant für uns:
http://www.mbi-mh.de/2017/08/09/messfehler-smart-meter-stromkunden-alleine-gelassen/
Moderne Messeinrichtungen im Sinne des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) sind erst seit Dezember 2016 verfügbar und entsprechen aktuellen Standards, so dass die von der Universität Twente entdeckten Probleme bei diesen Geräten nicht relevant sind. In einer aktuellen Pressemitteilung zu diesem Thema äußert sich die Physikalisch Technische Bundeanstalt, die für die Baumusterprüfung elektronischer Stromzähler zuständig ist, wie folgt:
Die Einführung moderner Messeinrichtungen und intelligenter Messsysteme, wie sie das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende in den kommenden Jahren in Deutschland vorsieht, ist nach Einschätzung der PTB durch die Forschungsergebnisse der Universität Twente nicht gefährdet. Die dafür vorgesehenen Zählerbauformen sind Geräte, die von den Herstellern in vollständiger Kenntnis des – inzwischen als beseitigt geltenden – Normungslückenproblems entwickelt wurden.

Smart Meter sind wenn überhaupt lustig ;)
https://youtu.be/aqHauk3bNFA
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
 

Kaffeautomat

Wenn du das Forum hilfreich findest oder uns unterstützen möchtest, dann gib uns doch einfach einen Kaffee aus.

Als Dankeschön schalten wir deinen Account werbefrei.

:coffee:

Hier gehts zum Kaffeeautomat