DS als NUT-Client, aber Signal vom NUT-Server zum Shutdown kommt anscheinend nicht an

jaydee73

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Hallo zusammen,

ich habe meine DS720+ gemäß dieser Anleitung als NUT-Client konfiguriert. Als NUT-Server fungiert ein Proxmox-Host.

Alle Dienste laufen, die USV (Eaton Ellipse ECO via USB am Proxmox) liefert Werte, alles scheint ok.

Wenn ich nun aber die Shutdown-Sequenz per "upsmon -c fsd" forciere/teste, dann geschieht auf Seiten der Syno leider gar nix! Der Proxmox-Host hingegen fährt ordnungsgemäß runter, danach schaltet sich nach der festgelegten Zeit die USV ab und dabei fällt die Syno dann logischerweise voll auf die Nase. :-(

Die Verbindung der Syno zum NUT-Server scheint aber ok. Wartezeit ist auch ganz kurz:

Bildschirmfoto 2021-01-27 um 21.12.52.png
(IP unkenntlich gemacht)

Das Syslog vom NUT-Server gibt auch nichts her. Im Gegenteil: Ich hätte erwartet, dass hier irgendwo Log-Einträge auftauchen, dass das Shutdown-Kommando auch an den NUT-Client (also die Syno) geht. Auch Fehlermeldungen gibt es nicht:

Jan 27 20:57:14 pve upsmon[1109]: Signal 10: User requested FSD
Jan 27 20:57:14 pve upsd[1106]: Client upsmon_local@127.0.0.1 set FSD on UPS [ups]
Jan 27 20:57:45 pve upsmon[1109]: Host sync timer expired, forcing shutdown
Jan 27 20:57:45 pve upsmon[1109]: Executing automatic power-fail shutdown
Jan 27 20:57:45 pve upsmon[1109]: Auto logout and shutdown proceeding
Jan 27 20:58:00 pve systemd[1]: Starting Proxmox VE replication runner...
Jan 27 20:58:01 pve systemd[1]: pvesr.service: Succeeded.
Jan 27 20:58:01 pve systemd[1]: Started Proxmox VE replication runner.
Jan 27 20:58:45 pve systemd[1]: nut-monitor.service: Succeeded.

Ich habe leider keine Ahnung, wie ich dem Fehler hier weiter auf die Spur komme. Ich hatte gehofft, dass ich vom NUT-Server aus ein dediziertes Kommando geben kann, dass nur der NUT-Client seinen Shutdown-Prozess durchführt, habe dazu aber leider nichts gefunden. Oder kann ich auf der Syno in irgendwelchen Logs sehen, ob sie Kommandos vom NUT-Server bekommt?

Was ich noch nicht getestet habe, ist tatsächlich den Strom-Stecker der USV zu ziehen, ob sich dann ein anderes Verhalten zeigt. Aber warum sollte es...Ich trau mich auch schon fast gar nicht mehr, irgendwas auszuprobieren. Die Syno ist jetzt 4x hintereinander bei den Tests auf die Nase gefallen. Ich möchte keinen Datenverlust riskieren...

Vorher hatte ich mal die Syno als NUT-Server konfiguriert und Proxmox als Client. Da fuhr die Syno dann auch runter (und hat auch das Kommando an Proxmox gegeben), aber ich hätte das lieber umgekehrt, da auf dem Proxmox so einiges läuft, was definitiv erst zum Schluss off gehen soll. Da erschien es mir logischer, dass Proxmox der NUT-Server wird.

Hat hier vielleicht jemand noch Ideen?

Tausend Dank!

Gruß,
Stefan
 

Kurt-oe1kyw

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hmmmmm, das ist in der Tat ungewöhnlich. Es scheinen ja die Daten der Eaton da zu sein, wie der Klick auf "Geräteinformation" zeigt.
Nur zur Sicherheit der Port 3493 ist offen für die Diskstation?
Ich kann daher auch nur raten.
Vielleicht sind die 2 Sekunden "zu kurz"? Hast du mal versucht auf 30 Sekunden zu erhöhen?
Die USV MUSS ZWINGEND danach mindestens noch weitere 2-3 Minuten Strom liefern! Damit die DS den Prozess mit dem Wechsel in den sicheren Modus erfolgreich abschliessen kann.
Nicht vergessen, die DS läuft weiter! Aber das Volume ist ausgehängt (=sicherer Modus) so passiert den Daten nichts.
Dh. die DS wird "hart" abgeschaltet durch den Stromausfall weil entweder die Batterie der USV leer ist, oder die eingestellte Zeit für die Abschaltung der USV selbst erreicht wurde.
Das ist normal.
Andere Variante, vielleicht liefert die Eaton wirklich nur den Befehl zum Wechsel in den sicheren Modus an die DS wenn sie tatsächlich ohne Netzstrom ist und der Softwarebefehl den du absetzt dies nicht auslöst.
Dazu müsstest du den Stecker ziehen und schauen was passiert.
Hast du irgendeine SSD/HDD herumliegen die du für Testzwecke in die DS stecken kannst, einfach Grund DSM drauf installieren und das Paket welches du für den NUT brauchst, dauert ca. 15 Minuten zur Grundinstallation. Damit du diese Versuche nicht mit der "Live" DS machen musst.
Wie gesagt, ich kann da auch nur raten.

Wenn die DS den Befehl zum Wechsel in den sicheren Modus erhält, dann MUSS dies im Log zu sehen sein!
Beim "Stromausfall" sollte da eine Zeile sein

usv_60min_testlauf.png

"Server is on battery" und wenn der Strom dann wieder da ist, bevor die eingestellte Zeit in der DS abgelaufen ist dann sollte dann stehen
"Server back online".
 

jaydee73

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Hi,

vielen Dank für deinen Input.

Mich hat das natürlich auch nicht in Ruhe gelassen und ich habe weiter getestet. Dazu habe ich dann doch mal den Stromstecker der USV gezogen.
Im Log des NUT-Servers wurde daraufhin auch der Wechsel von "OL" auf "OB" angezeigt und die Kapazität ging langsam runter (100,99,98...).

Im DSM kam auch relativ zeitnah (einige Sekunden) die Benachrichtigung, dass die DS auf Akkustrom läuft. Also so, wie es sein soll. Die Zeit zum "runterfahren in den sicheren Modus" hatte ich vorher auf 45 Sekunden vergrößert.

Und nach 45 Sekunden fuhr die Syno dann auch in den Safe Mode. Siehe Log:

Log.JPG

Im NUT-Server-Log stand zu dem Zeitpunkt noch 96% Kapazität und Proxmox (auf dem ja der NUT-Server läuft) ist nicht heruntergefahren (weil ja noch genug Kapazität da war nehme ich an). Nachdem ich Strom wieder zugeschaltet hatte, fuhr die Syno wieder hoch. Alles so wie ich es erwartet hatte.

Was sagt uns das? Die Syno erhält also quasi sofort nach Wechsel auf Akkustrom die "Anweisung", herunterzufahren. Und nicht erst, bis irgendein Battery-Low-Status erreicht ist. Sie wartet dann noch die bei mir eingestellten 45 Sekunden ab und fährt runter. Der NUT-Server bleibt dabei online. So wollte ich das auch haben.

Und es bestärkt deine Vermutung, dass der reine Befehl zum Force-Shutdown da irgendwie nicht das auslöst, was er soll. Zumindest nicht auf der Syno.

Ach so, deine Fragen: Den Port 3493 habe ich nirgendwo explizit freigegeben (Firewall, Router, DSM). Und statt 2 Sekunden hatte ich auch 10 und 20 Sek. probiert. Alles mit dem gleichen Ergebnis.

Ich würde nochmal einen weiteren Test machen, wo ich den Stecker ziehe, und dann aber nicht 45 Sekunden warte bis die Syno den Safe-Mode einleitet. Ich würde vorher schon wieder Strom zuschalten und schauen, ob die Syno das dann auch ordnungsgemäß mitbekommt und wieder in den Netzstrom-Modus geht und nicht in den Safe-Mode.

Ist ja alles hochgradig spannend...
 

Kurt-oe1kyw

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Prima, Danke für deinen Erfahrungsbericht.
Jetzt habe ich auch wieder etwas dazugelernt bezüglich Befehl Force-Shutdown, dass dieser nicht an die DS durchgereicht wird.

Die anderen Sachen welche du beschreibst, passen zu 100%, das ist normal so.
Auch das Verhalten deiner DS ist ok, sie macht das was du eingestellt hast, dadurch passiert folgender Ablauf:

Netzstrom vorhanden > alles gut
Netzstrom Ausfall > DS bekommt vorerst nur die Info "Derzeitiger Betrieb über Akkustrom". Protokolliert dies im Log (Server is on battery).
AB JETZT beginnt die Diskstation mit dem "Countdown", dh. die von dir eingestellten 45 Sekunden werden von der Diskstation "abgewartet".
Sie macht nichts, sie läuft normal weiter.
Kommt jetzt innerhalb der 45 Sekunden die Meldung (Server back online) also Netzstrom ist wieder da, dann macht die DS immer noch nichts.
Sie protokolliert lediglich den "Stromstatus" Netzstrom wieder da.

Aber wenn jetzt NICHT innerhalb der eingestellten 45 Sekunden der Netzstrom wieder da ist, dann leitet die Diskstation den Vorgang ein zum Wechsel in den sicheren Modus, das Volume wird ausgehängt und somit die Daten geschützt. Je nach Grösse usw. dauert der Vorgang 1-2 Minuten.
Also alles so wie es sein soll.

Anmerkung:
Ich weiß nicht wie die EATON das macht, aber meine APC Schneider USV (siehe Signatur unten) führt selbstständig und automatisch alle 14 Tage einen "Selbsttest" durch, dh. sie schaltet, obwohl der Netzstrom da ist, für 6-30 Sekunden in den Batteriemodus um und prüft dabei die interne Funktion der USV sowie den Zustand der Batterie ( n ).
Hier ist jetzt auch das Interessante, das nur manchmal dieser "Test-Akkubetrieb" im Log aufscheint. Also ähnliches Verhalten wie bei dir mit dem Befehl Force-Shutdown.
"Echte (simulierte durch Stecker ziehen) Stromausfall" werden sofort und einwandfrei protokolliert.

Ich erwähne dies deshalb weil es sein könnte, dass deine "scharfe" 2 Sekunden Einstellung möglicherweise dann schon beim etwaigen Selbsttest deiner USV anspricht und die DS korrekt in den sicheren Modus wechselt da sie ja vieleicht die Info erhält "Stromausfall" und sie tut nach 2 Sekunden das was du ihr eingestellt hast :), obwohl es "nur" der Selbsttest deiner USV ist.

Aber jetzt schon vielen Dank für deinen Erfahrungsaustausch.
 
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jaydee73

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Hi,

Danke für den Hinweis mit dem Selbsttest. Das werde ich nochmal prüfen, wie die Eaton das handhabt.

Die "scharfen" 2sek. hatte ich bei mir nur zu Testzwecken so kurz eingestellt, damit ich möglichst schnell eine Reaktion sehe im Test. Das würde ich im Realbetrieb jetzt eher auf 1-2 Minuten stellen. Sofern ein USV-Selbsttest nicht länger dauert. Die Batteriekapazität soll für ca. 30 Minuten reichen, insofern ist da genug Luft.
 

jaydee73

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@Kurt-oe1kyw : Jetzt ist in dem Zusammenhang doch noch eine Frage aufgekommen, vielleicht kannst du mir dazu auch was sagen:

Nach den 45sek ist die Syno dann ja in einen sicheren Modus gegangen. Die HDD&Status-LEDs waren aus und die Power-LED hat dauerhaft blau geblinkt. Weißt du, ob das das normale Anzeigeverhalten für den Safe-Mode ist? Weil im Internet liest man bei "Syno&blaues Blinken" auch gerne mal was von Blue-Blink-of-Death.
 


 

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