@All mit den Performance Problemen.
Bei DSM 7 wird leider nicht mehr alles in die CPU Anzeige reingepackt, was so im Hintergrund ackert.
Ich habe das Phänomen bei der 416Slim mit 512MB RAM festgestellt, die ich seit ein paar Wochen bei jemandem umgestellt und beobachtet habe.
Verantwortlich für diese Performance Probleme sind:
- Die Dateiindexierung als größtes Übel. Die wird zwar wenigstens als Blatt mit Lupe Symbol in der DSM Weboberfläche angezeigt, wenn sie rödelt, aber sie legt das System auf den kleinen Synologys ganz schön übel lahm, trotz dass die CPU Last nur mit 15-30% angezeigt wird.
- Bei mir hing die Dateiindexierung übrigens auch tagelang fest. Ein einfacher Neustart der Dateiindexierung für den /home Ordner brachte hier Abhilfe.
- Gnade dem, der mehr als seinen eigenen persönlichen /home Ordner im Drive Index drin hat, bei mir braucht der /home Ordner mit derzeit rund 16.000 Dateien + 5 Dateiversionierungen schon ziemlich lange (1 Tag) bis er durch ist, wenn nicht zu viel anderes parallel läuft. Ich habe alle Ordner außer diesem Pflichtordner aus der Indexierung rausgeschmissen, da ich sie eh nicht brauche. Drive nutze ich nur als Cloudstation Ersatz für Auto-Sync/Backup zum NAS am PC. Leider ist das nicht für jeden eine Lösung, da manche viele User haben und viele Team Drive Ordner freigegeben haben.
- Das Stoppen/Unterbrechen der Dateiindexierung stoppt diese NICHT. Die DS suggeriert zwar, dass der Prozess pausiert, aber er tut fröhlich dauerhaft weiter irgend etwas im Hintergrund und lastet das System weiter aus.
- Ich habe festgestellt, dass jedes Update der Drive App eine Neuindexierung auszulösen scheint. Mitte letzter Woche gab es für Drive ein Update und Zack startete ein Rebuild des Index. Ziemlicher Schwachsinn in meinen Augen.
- Wenn man Photos als zweitgrößtes Übel nutzt und einen Stapel Fotos hinzufügt, auch wenn es nicht zu viele sind, dann ist der Prozess nicht dann abgeschlossen, wenn in der DSM Weboberfläche das 8 Punkte Rädchen Symbol verschwindet. Wenn man den Performance Monitor öffnet, wird man ggf. Prozesse wie "syno-fotoface-extraction" finden. Diese laufen aber nicht ständig, sondern werden nur zyklisch angezeigt. Dennoch ziehen sie währenddessen das ganze System runter, bis wirklich jeder Photos Schritt (Erstellen von Thumbnails für neue Bilder, Durchlaufen der Gesichtserkennung, etc.) durch ist. Leider ist das nirgends im Performance Monitor oder aber in der allgemeinen CPU Last Ansicht zu erkennen.
- Warum die Photos App so viel zieht, konnte ich nun auch etwas rausfinden: 10.000 Bilder erzeugen bei der Thumbnailerstellung 10.000 versteckte Thumbnails und 1.000 versteckte Ordner. Diese sieht man weder im SMB, noch in der File Station. Man kann sie nur über SSH finden. Die Datei-/Verzeichnisnamen beginnen alle mit "@". Man kann sie in der File Station kurzzeitig "passiv" erkennen, in dem man mal einen Photos Ordner 1:1 verschiebt, dann zeigt er neben den eigentlichen Bildern einen Berg Ordner zum Verschieben an. Deshalb ist es auch eine ganz miese Idee Fotos via SMB in andere Verzeichnisse umzukopieren, da dies den ganzen Photos Prozess neu auslösen könnte, wenn dabei nicht die versteckten Thumbnails/Verzeichnisse mitgenommen werden.
- Was noch erheblich zieht ist der Virenscanner. Bei 120.000 Dateien läuft der auf der DS416 Slim rund 1,5 Tage und legt in dieser Zeit das System komplett lahm. Auch diese Last wird in der CPU Auslastung defintitiv NICHT angezeigt. Obwohl das System komplett am Anschlag läuft, zeigt die CPU Auslastung 15-30%. Ich habe den Virenscanner von Vollscan nun auf den kleinen Systemscan umgestellt, da der Scanner sowieso nicht viel bringt und in der Regel der Windows Client über einen ausreichenden Virenschutz verfügt.
- Manchmal shuffele ich auch die Prozesse händisch, wenn ich grade Zugriff aufs System habe. z.B. 5000 neue Fotos drauf, dann schalte ich in der Zeit mal die Surveillance Station ab und kontrolliere, dass der Virenscanner in der Zeit auch nichts tut.
Übrigens führt eine Vollauslastung auch zu "lustigen" Phänomenen:
- Die DS meldete, beim Surveillance Station Zugriff vom PC z.B., dass die Netzwerkverbindung zur DS nicht vorhanden ist, oder es TLS Probleme oder SSL Probleme mit dem Zertifikat gibt. Hab 2 Tage danach gesucht, warum der Zugriff nicht klappt. Am Ende war es schlichtweg Photos, dass im Hintergrund die Kiste zu stark ausgelastet hatte, obwohl die CPU laut DSM nur bei 30% lief.
- Manchmal reagierte die DS in der Zeit der Vollauslastung beim Speichern von Einstellungen mit einer Fehlermeldung, dass die Einstellungen nicht gespeichert werden konnten, obwohl sie dann doch gespeichert waren, manchmal aber auch wirkich nicht.
- usw.
Wenn dann mal alle Prozesse abgeschlossen sind, ist die 416Slim unter DSM 7 sogar leicht besser bedienbar, als unter DSM 6.2.4.
Aber nur, so lange nicht zu viel im Hintergrund arbeitet. Man muss aber auch immer dazu sagen, dass solche kleinen DS grundsätzlich schon sehr viel langsamer und träger in der Bedienung sind, als z.B. + Modelle. Ich habe selbst ja eine 415+ mit 8GB RAM hier stehen. Die lacht sich über das beschriebene oben tot. Die ist selbst bei paralleler Drive Indexierung + neue Fotos zu Photos und Virenscan noch flott bedienbar.
Die 416 Slim wird nur von einem einzigen Benutzer mit folgenden Paketen und zu folgenden Zwecken genutzt:
- Drive (16.000 Files, als Cloudstation Sync von einem Endgerät mit 5x Versionierung)
- Photos (35.000 Bilder)
- Surveillance Station mit 5 Full HD Kameras im 24x7 Stream
- Calendar
- Datengrab für weitere 70.000 Bilder und Dateien
Für jemanden, der mehr als 1, 2, 3 User mit viel Drive Teamarbeit und Photos nutzt, würde ich ein Upgrade auf eine performantere DS empfehlen.