Das wird nicht mehr allzu lange gut gehen...
Gelten rund vier weitere Jahre nach Auftreten des Pending Sectors als "nicht allzu lange gut"? Das ist nämlich in etwa das Alter, das eine meiner Platten im Backup-NAS nach dem Auftreten dieser paar pending sectors erreicht hat, bevor ich sie Ende 2021 zugunsten von mehr Speicherkapazität (und nicht wegen der pending sectors) ersetzt habe. Betrieb 24/7, die hatte also mehr als 35.000 Betriebsstunden auf der Uhr.
Kleine Werte ungleich 0 in den Attributen 1, 197 und 200 sind nicht automatisch und ausnahmslos ein Problem, sondern bestenfalls ein Indiz für einen sich anbahnenden Plattendefekt. Bleiben die Werte über längeren Zeitraum stabil, sind sie erfahrungsgemäss nicht wirklich relevant, zumindest dann nicht, wenn nur EINE der Platten im RAID betroffen ist. Schadet natürlich nicht, einen Ersatz in der Schublade zu haben, falls die Zahl der Pending Sectors dann doch irgendwann rasch ansteigt, aber in Aktionismus verfallen muss man da direkt bei den ersten 1 bis 10 Meldungen wirklich noch nicht.
Im vorliegenden Fall mit den rund fünf Jahren Nettobetriebszeit kann man durchaus einen Austausch einplanen, das hat Benares ja schon geschrieben. Panik ist da aber halt auch nicht notwendig.
Die erfahreneren User hier wissen alle, dass schon kleinste Wackelkontakte, Erdstrahlen, Vollmond, die Periode der Ehegattin und was sonst noch für Faktoren dazu ausreichen, dass ne Syno aus heiterem Himmel einen R/W-Error protokolliert oder nen Pending Sector produziert. Entsprechend zurückhaltend darf man diese "Information" beurteilen, da sie nicht selten den Qualitätslevel von RT-Propaganda hat.
Auch dass der SMART-Test von Synology eben wegen der 90%-Aussetzer weitgehend Müll ist, ist nicht unbekannt. Ich habe mir angewöhnt, in schwerwiegenderen Fällen als nur ein paar Pending Sectors das NAS runterzufahren, die Platte auszubauen und über einen PnP-Adapter direkt am PC/Notebook mit der WD-Diskdiagnostic einen erweiterten Test durchzuführen. Wenn DER dann auch ausrastet, wird die Platte ersetzt. Läuft der aber klaglos durch (und das ist sehr häufig der Fall), geht die Platte wieder ins NAS zurück und ich warte die weitere Entwicklung ab (und deaktiviere den regelmässigen erweiterten Test für die betroffene Platte).
Cave: ich setze selbstredend voraus, dass die auf dem NAS gespeicherten Daten ausnahmslos nochmals in einem oder mehreren redundanten Backups gesichert werden.