Und jetzt erklär das mal unserem Politiker-Volk. Außerdem bin ich der Meinung wir sind noch gut dran. Ich habe schon Schulen im Ausland gesehen da hätt ichs nicht jahrelang drin ausgehalten. Es gibt keine perfekte Schule, genauso wie es keine perfekte Demokratie geben kann. Hört sich schlimm an, ist es auch. Aber das Leben ist halt ungerecht und man muss sehen wie man das beste draus machen kann wenn sich von oben nichts tut. Der gemeine Schüler ist leider noch zu abhängig von gewissen anderen Institutionen
um sich ähnlich wie die Studenten diesbezüglich zu engagieren. Warum bitte muss ein Informatiker in Deutschland (in meinem Bundesland
) mindestens 5 Jahre Biologie gemacht haben? Was interessieren ihn DNA und Evolutionstheorien? Warum muss ein Historiker in Deutschland mindestens 12 Jahre Mathe inkl. Integralrechnung und co absolvieren?
Es gibt so viele schwierige Fragen. Man könnte seine gesamte Schulzeit damit verbringen darüber nachzudenken
MfG Matthieu
Darauf gibt es von mir 2 Antworten:
1] es gibt zwei Arten von Schulen oder besser Bildungseinrichtungen: die eine Art bildet Leute aus, die später 'herrschen' sollen (in USA, CH, F und GB kennt man das als Elite-Schulen), mit dem Vorbild: "nur wenn ich in meiner Schulzeit genug 'gedrückt' worden bin, kann ich später auch genug 'Druck' erzeugen". Die andere Art bildet Leute aus, die später in einem Lohnverhältnis arbeiten sollen. Mehr oder weniger mit allen allgemeinen Kulturfertigkeiten ausgerüstet (so dass man sie auch Verträge unterschreiben lassen kann, die sie zwar nicht wirklich verstehen, aber wo ein Richter sagen würde, er muss dafür die Verantwortung übernehmen) und mit speziellem Wissen, Fertigkeiten, Einstellungen zum 'Ducken' usw. ausgerüstet, damit man ein mehr oder minder qualifizierten Job auch (ohne eine Firma zu ruinieren) ausüben kann.
2] Es ist völlig egal was man (in der Schulzeit) lernt - Hauptsache ist, dass man möglichst viel von allem lernt und dabei das Lernen lernt ... Nebenbei, es ist mittlerweile Quatsch, zu meinen man könne sein Leben lang 'Historiker' sein; man sollte sich eher drauf einstellen, dass man mehrere Berufe erlernen und ausüben wird, Berufe, die nichts miteinander zu tun haben und auch nicht immer 'höhere' Anforderungen erwarten. Schau doch einfach mal die Windows7 Artikel an: in 5 Jahren (wir denken in 15 Jahren) wird es keine PCs mehr geben (deswegen wird es auch kein Windows mehr geben). Also bedeuten das das 'Aus' für alle PC-supportenden Berufe. Ist doch das gleiche wie bei den Lochkarten-Stanzer-Mädels, die es nicht mehr gibt.
Itari
PS. fällt mir gerade auf:
Eine Demokratie ist dann perfekt, wenn jeder das Gefühl hat, dass man sie noch verbessern kann und eventuell auch noch mit der ein oder anderen Idee oder Tat dazu beitragen kann
Leider hindert uns das mitteleuropäische Gottesideal daran, das in aller Tragweite zu verstehen, weil wir alle geneigt sind, Vollkommenheit anzustreben und für schön zu halten. Daher geben wir der Unvollkommenheit als Ideal keine Chance, obwohl sie es ist, die uns inspiriert, motiviert und nach Höherem streben lässt. Folglich ist es erstrebenswert (eine Tugend), die Unvollkommenheit für die Zukunft zu bewahren. - Wie immer schwer Kost, aber filosofisch wie theologisch sauber argumentiert