Hallo,
das ist natürlich sehr bedauerlich, wenn mehrere Platten und mehrere DSse nicht zusammen arbeiten wollen. Die Differenzierung nach Software- oder Hardwarefehler ist auch teilweise schwer. Schwebende Sektoren können auch durch einen Stromausfall z. B. auftreten, und werden dann bei einem zweiten Anlauf wieder zu "normalen" Sektoren. Ich verwende zum Prüfen von Festplatten oft den Befehl "badblocks" unter Linux. Der prüft alle Block-Inhalte mit deren Parity. Ich führe das zuerst nur lesend aus, sicherer wäre es aber, einen schreibenden Test durchzuführen. Dabei wird aber die Platte überschrieben und alle Daten sind weg. Trotzdem würde ich ein Nullen noch nachschieben.
Festplattenfehler können also neben Hardware-Fehlern auch Software-Fehler sein. Also nicht im Dateisystem sondern von der Firmware / Informationen auf der Platte. Dann kann natürlich eine fehlerhafte Stromversorgung die Platte auch nachhaltig beschädigen. Ob das jetzt vom Netzteil kommt, von der Stromquelle oder aber von der Hauptplatine an sich (fehlerhaftes Layout, fehlerhafte Bauteile wie Kondensatoren und Spulen) müßte noch geklärt werden. Aber vom Prinzip her reagieren Festplatten sehr sensibel auf kurze Unterbrechungen in der Stromversorgung. Auch so können fehlerhafte Sektoren / Blöcke auftreten.
Dann gibt es noch weitere Faktoren, wieso eine Platte aus dem Raid fliegt. Die DS verwendet Software-Raid, was nicht so kritisch mit den Platten um geht, als ein Raid-Controller. Aber Desktop-Platten haben eine Fehlerkorrektur an Bord, die versucht bei eventuellen Fehlern den tatsächlichen Inhalt mittels mehrerer Versuche und Prüfung anhand der Parity-Informationen noch zu lesen. Das dauert natürlich einige Zeit und dann kann es bei Raid-Systemen durchaus passieren, daß die Platte aus dem Raid fliegt. Anschließend würde die Platte die fehlerhaften Blöcke noch umadressieren und der Fehler ist erst mal weg. Hier gibt es spezielle Raid-Platten, die auf eine solche langwierige Fehlersuche verzichten und gleich dem Raid-Controller mitteilen, daß ein Fehler vorliegt und er die Daten durch seine Redundanz wiederherstellen soll. Hat die Raid-Platte noch Reserve-Blöcke frei, wird umgelagert und gut ist.
Die grünen Platten (stromsparende Platten im Allgemeinen) haben zusätzlich spezielle Stromspar-Mechanismen, die auch teilweise einige Zeit benötigen, bis die Platte verfügbar ist. Oft wird der Lesearm geparkt (Load/Unload) und der Plattenmotor gedrosselt. Bis der Motor wieder hochgefahren und die Köpfe in Position sind, vergehen auch wichtige Millisekunden. Sollte zwar bei einem Software-Raid nicht so kritisch sein, aber das gibt es halt auch zu bedenken.
Wie werden die Platten behandelt? Von der Fertigung bis zur Montage und schließlich im Betrieb. Das ist ein langer weg, bei dem überall Schäden auftreten können. Es könnte sogar sein, daß die Festplatten "generalüberholte" Festplatten sind, also schon mal einen Defekt hatten. Das hat man oft bei OEM-Platten, die von PC-Herstellern oder in USB-Platten verbaut werden. Oft wird von den original-Herstellern da keine Garantie mehr übernommen, die Garantie übernimmt dann der PC-Hersteller beispielsweise.
Lange Rede, kurzer Sinn. Hätte ich ein derartiges Problem, hätte ich offenbar auch kein Vertrauen mehr in Synology. Man könnte vielleicht ein anderes Gerät / Modell von Synology verwenden und damit testen, ob es sich anders verhält. Normalerweise treten Festplattendefekte nicht so konzentriert auf, wenngleich die heutigen Festplatten durchaus ein Problem damit haben, überhaupt die Garantie-Zeit zu überdauern. Trotzdem sollten sie durchaus länger halten, als einige Wochen. Meine DS hat mir mal einen Lesefehler gemeldet, da waren die Platten aber nach etwa 2,4 Jahren Betriebszeit (das Meiste davon im Dauerbetrieb) dann aufgebraucht.
Ciao Jan