Da haben die Hersteller auch immer so gebesserwissert, von oben herab abkekanzelt und belehrt. ;-)
Das kommentiere ich jetzt mal nicht, da wenig sachlich.
Inzwischen hat es sich jedoch herumgesprochen, dass…
- … Raw längst kein Hexenwerk mehr ist, nicht beißt und keine Pandemien verursacht;
- … in Folge die Hersteller ihre proprietären Raw-Specs nicht mehr in Atombunkern inmitten von Sperrgebieten horten;
- … selbst wenn sie es täten, Reverse engineering auch Fortschritte macht, jedenfalls bei Dateien, die mit der Beyer-Matrix entstanden;
- … zuerst mac OS, danach auch einige andere Betriebssysteme die Vorschau von den meisten Raw-Dateien bereits auf der Betriebssystemebene längst unterstützen;
- … für diese Vorschau entweder die in Raw eingebetteten Vorschau-Daten verwendet werden…
- … oder sogar eine hochwertige Vorschau anhand jener embedded-Vorschauen generiert wird;
Also ich nutze zur Bildwiedergabe primär ein AppleTV 4K Gen2 am 4K Flatscreen TV, manchmal auch Apple iPads. In Ermangelung einer Synology Photos App auf dem AppleTV für DSM7.1 nutze ich die Apps Elmedia Player oder 8Player Pro zur Bildwiedergabe. Die können beide die RAW-Dateien meiner Kameras nicht darstellen. Da hilft auch kein Atombunker, Sperrgebiet, Reverse engineering und ähnlich unnötiges Gedöns - funzt nicht!
Im Großen und Ganzen sind Raws jedoch heutzutage problemlos auf den meisten halbwegs vernünftigen Endgeräten darstellbar – und auch editierbar. Das hat den großen Vorteil, dass einfach grundsätzlich nur noch in Raw fotografiert werden kann, was jedem zu empfehlen sei.
Fotografiert wird auch bei mir i.d.R. immer im RAW-Format, aber darum geht hier nicht: Es geht um das Format für die Bildwiedergabe und nicht das Format für die Bildaufnahme! Editierbar muss das RAW Bild an genau einer Stelle sein: Im RAW-Konverter und sonst nirgendwo. Das passiert bei mir genau einmal und zwar in Lightroom auf dem MacBookPro (iOS Version von Lightroom mag ich nicht - persönliche Vorliebe). Das manuell optimierte Bild wird als Jpeg exportiert. Das könnte die Kamera intern automatisch zwar auch generieren - es sieht aber bei weitem nicht so gut aus wie das manuell nachbearbeitete Bild. Die so erzeugten jpegs landen dann auf der DS und können von dort auf den genannten Apps bzw. iOS Clients betrachtet werden - funzt!
Eine Notwendigkeit oder gar einen Mehrwert davon, eine RAW Dateien auf diversen Clients zu betrachten oder gar zu editieren gibt es nicht - Zero.
Darüber hinaus sei angemerkt, dass der Nutzen einer RAW Datei, die mit den Standardeinstellungen der Kamera aufgenommen wird, darin liegt, das Bild im RAW Konverter anschließend verlustfrei nachbereiten zu können. Das führt zu einem besseren Bild als das ursprüngliche RAW. Nebenbei wird dadurch auch noch die Dateigröße reduziert. Bevor ich mir also RAW Dateien anschauen würde, wäre ich ja noch besser bedient, die suboptimale automatische RAW-Konvertierung in der Kamera zu nutzen. Dafür sind mir meine Bilder aber einfach zu schade.
Der von mir beschriebene Workflow dürfte der absolute Standard sein - die simplen Basics der Digitalfotografie. RAW-Konverter wie Lightroom, Capture One und wie sie alle heißen werden dafür tausendfach (oder gar millionenfach?) genutzt. Die Kamera-interne Behandlung der Bildinformationen im RAW-Format und welche Einstellungen der Kamera dabei berücksichtigt werden oder nicht lasse ich jetzt mal weg. Aber wenn man Spaß daran hat, sich mit RAW Dateien zu begnügen, feel free. Jedem Tierchen sein Plaisierchen.