Glück Auf im neuen Jahr,
K4S braucht seine Zeit, auch weil Kopano selbst sich neu aufstellt. Mir ist in der Dunklen Jahreszeit aber langweilig ohne konkrete Frickelei.
Also habe ich die aktuelle KOPANO Version gegen die aktuelle GRAMMUNIO Version für mich in meinem Umfeld mal gegenübergestellt.
Mein Umfeld: lediglich E-MAIL, Kalender, Notizen, Aufgaben, Adressen jeweils für 5 Benutzer (kein FILES, MEET, CHAT oder sonstiges). Die Benutzer haben primäre Mail-Adressen in 2 Basis Domänen. Outlook Integration unter Windows, Syncronisation mit Smart-Gadgets, bei mir ausschließlich IOS. Keine direkte Anbindung des Servers ins Internet, Post-Abholung mittels Fetchmail, Zertifikate über Let's Encrypt via Reverse Proxy und Post-Versand via SMTP-Auth also über einen TSL authorisiereden Server des Provider. Antispam / Antivir mit RSPAMD und weiteren Techniken. Zugriffsschutz mit mindestens Fail2Ban. MobileDeviceManagement (MDM) und Passwort-Änderungen via Web-Client Modul. Alle User in lokaler Datenbank (kein LDAP oder ähnliches).
Mein Fazit: Wer zwingend eine native Windows-Outlook Integration auf Niveau eines Exchange-Servers benötigt (also nicht ActiveSync) hat es mit Grommunio leichter. Vorausgesetzt er hat lediglich eine zu bedienende Mail-Domäne. Wer multiple Mail-Domänen zu betreiben hat, möglicherweise sogar noch interoperativ (z.B. Benutzer A in Domäne A möchte als Benutzer B in Domäne B auf Mails antworten) der wird zur Zeit mit Grommunio nicht glücklich. Solche Konstrukte verbietet das eingesetzte MAPI over HTTP Konzept (Vorgabe von MS Exchange mit stringender Umsetzung in Grommunio). Auch muss man sich für die Windows-Oulook Nutzung an dezidierte DNS Vorgaben halten (z.B. Autodiscover).
Ist das gegeben läuft es super!
Antispam / Antivir nehmen sich in beiden Varianten nur wenig. In Kopano muss es im Terminal selber eingebunden (erfrickelt) werden. Grammunio stellt für viele diese Aufgaben bereits ein Konfigurations-Interface auf WEB Ebene oder ein interaktives Setup zur Verfügung. Das ist für viele Dinge bereits deutlich besser als K4S, insgesamt aber auch noch nicht perfekt. Aber deutlich besser als mein bisheriger Weg alles auf der Kommandozeile selbst einzustellen (was bis jetzt der native KOPANO-Weg ist).
Die IOS Anbindung ist in beiden Varianten gleichwertig, ebenso der Post-Versand, Post-Empfang, MDM und die Passwort Geschichte (wenn man kein LDAP etc.) nutzt.
Ich bewege mich größtenteils im Apple / Linux Universum. Hier hat noch keiner der beiden die Nase vorn. Von unseren 5 Usern erhalten 3 E-Mail's aus anderen Mail-Domänen. In Kopano (nicht OUTLOOK aber WEB-APP) können sie mit einer passenden Absender-Adresse antworten. In Grommunio funktioniert dies nur mit dem Hinweis "Absender A im Auftrag von Absender B". Wir wollen das nicht!
Nativer Support für EWS gibt es in beiden nicht. Das beste aus beiden Universen bliebe mein Wunsch.
Aktuell bleiben wir bei Kopano, da es auch mit mehr Frickelei im Terminal unsere Ansprüche noch besser berücksichtigt. Wir nutzen aber auch kaum natives Outlook (vor allem nicht im Windowsumfeld). In der betreuten Nachbarschaft ist das Windows-Outlook als nativer Client zwar immer ein wichtiges Thema. Aber keiner der Nutzer hat es jemals benötigt Terminanfragen, Notizenspeicher oder Kalender zu nutzen. Warum? Ich persönlich habe in den letzten 20 Jahren noch keine Terminanfrage via E-Mail erhalten. Meine Frau trägt alle Geburtstage in der Weihnachtszeit manuell in einen analogen Papierkalender ein, obwohl dieser Kalender auch seit 10 Jahren digital zur Verfügung steht.
Das ist der Unterschied zwischen enterprise Exchange-Ersatz und commuity driven User Einsatz. Meine Anwender brauchen aus Enterprise lediglich den Sync zwischen HandHeld und WebApp, aber traditionell ggf. mit Outlook. In der Regel wegen der Gewohnheit = Gleiches Tool für zu Hause oder im Büro.
Beste Grüße und immer ein Licht bei der kürzer werdenen Nacht
F@H