Herzblut

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Merthos

Benutzer
Mitglied seit
01. Mai 2010
Beiträge
2.709
Punkte für Reaktionen
2
Punkte
84
wenn man es für möglich hält dass einem die Schlüssel ausgelesen werden können, dann muss man auch PFS als "geknackt" anschauen. Denn steht ein alter TLS Session Key in dem Block, dann kann man alle damit verschlüsselten PFS Sessions entschlüsseln
Na ja, die wechseln regelmäßig und man müsste jeden von Session Keys erwischen...
 

jahlives

Benutzer
Mitglied seit
19. Aug 2008
Beiträge
18.275
Punkte für Reaktionen
4
Punkte
0
Na ja, die wechseln regelmäßig und man müsste jeden von Session Keys erwischen...
klar wechseln die regelmässig, sonst wäre es wohl zu einfach :)
Wenn man aber ein TLS Ticket bekommen könnte, was gemäss Ivan Ristic möglich wäre, dann wären alle damit verschlüsselten PFS Verbindungen im Nachhinein doch entschlüsselbar. Klar bräuchte man auch noch den private Key des Servers.
Das grosse Risiko dieser Lücke ist auch nicht dass man SSL rückgängig machen könnte, sondern mehr dass man an sehr sehr viele Logindaten kommen kann
 

jahlives

Benutzer
Mitglied seit
19. Aug 2008
Beiträge
18.275
Punkte für Reaktionen
4
Punkte
0
Gerade zwei interessante Berichte gefunden (leider nur englisch). Gemäss EFF gibt es Hinweise, dass diese Lücke schon deutlich vor der Veröffentlichung am Montag missbraucht wurde. Und zwar mindestens seit November 2013 https://www.eff.org/deeplinks/2014/...gence-agencies-using-heartbleed-november-2013
Die andere Seite befasst sich mit dem "Erfinder" dieser Lücke. Er sagt natürlich war keine Absicht, wollte ich nicht und ist mir durch die Lappen gegangen. Wobei das wohl auch jeder Angeklagte vor Gericht behaupten würde :) http://www.smh.com.au/it-pro/securi...-inserted-it-deliberately-20140410-zqta1.html
 

Frogman

Benutzer
Mitglied seit
01. Sep 2012
Beiträge
17.485
Punkte für Reaktionen
8
Punkte
414
...Die andere Seite befasst sich mit dem "Erfinder" dieser Lücke. Er sagt natürlich war keine Absicht, wollte ich nicht und ist mir durch die Lappen gegangen. Wobei das wohl auch jeder Angeklagte vor Gericht behaupten würde :) [/url]
Er hat sich wohl auch gegenüber dem Spiegel geäußert, gestern gab's dazu einen Artikel: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/...r-schrieb-den-fehlerhaften-code-a-963774.html Den Verdacht, es sei doch wohl eher kein Zufall gewesen (offen geäußert auch durch v. Leitner), wird er wohl kaum komplett ausräumen können.
 

jahlives

Benutzer
Mitglied seit
19. Aug 2008
Beiträge
18.275
Punkte für Reaktionen
4
Punkte
0
@Frogman
es ist ja nicht nur die Implementation die äusserst schlampig erfolgte. Auch das Konzept des Heartbeats ist alles andere als über alle Zweifel erhaben: wieso braucht ein Heartbeat einen Payload? Warum kann dieser Payload vom Client beeinflusst werden? Und wieso ist die Länge des Payloads nicht fix, sondern kann vom Client festgelegt werden? Dann noch die Frage wieso 2x ein Length Parameter spezifiziert wird. Einer würde reichen
Und als letztes wieso kann ein Heartbeat bis zu 64K RAM auf der Gegenseite reservieren? Ein Byte würde vollends reichen, wenn man denn unbedingt eine Payload braucht
 

Mike0185

Benutzer
Mitglied seit
26. Jun 2012
Beiträge
447
Punkte für Reaktionen
14
Punkte
24
Angeblich tauscht auch StartCOM nun kostenlos die Zertifikate aus. Ich probiere es gerade über einen "Revocation Request" mit dem Grund "OpenSSL Bug". Laut einem Forumbeitrag bei Heise ist der Rückruf, entgegen der Angaben von StartCOM, nun doch kostenlos... ich bin gespannt :)
 

Frogman

Benutzer
Mitglied seit
01. Sep 2012
Beiträge
17.485
Punkte für Reaktionen
8
Punkte
414
Auch das Konzept des Heartbeats ist alles andere als über alle Zweifel erhaben: wieso braucht ein Heartbeat einen Payload? Warum kann dieser Payload vom Client beeinflusst werden? Und wieso ist die Länge des Payloads nicht fix, sondern kann vom Client festgelegt werden? Dann noch die Frage wieso 2x ein Length Parameter spezifiziert wird. Einer würde reichen Und als letztes wieso kann ein Heartbeat bis zu 64K RAM auf der Gegenseite reservieren? Ein Byte würde vollends reichen, wenn man denn unbedingt eine Payload braucht
Da stimme ich Dir vollständig zu - und wenn der gute Mann hier so "geschludert" hat (oder eben doch nicht), spätestens beim Code-Review hätte hier korrigiert werden müssen. Mir scheint es nach all den inzwischen bekannten Schlapphut-Initiativen auch durchaus nicht ganz unwahrscheinlich, dass hier im OpenSSL-Projekt mitgemischt wurde - bei dem Verbreitungsgrad wäre es töricht gewesen, diesen Hebel nicht anzusetzen.

Edit:
Ich habe mir gestern mal seine Diss angeschaut - die Abschnitte über Sicherheitsbetrachtungen sind wirklich abenteuerlich knapp - der Prof hat da wohl auch nicht wirklich viel reingeschaut...
 

Frogman

Benutzer
Mitglied seit
01. Sep 2012
Beiträge
17.485
Punkte für Reaktionen
8
Punkte
414

tops4u

Benutzer
Mitglied seit
12. Sep 2013
Beiträge
126
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
16
Ich bin immer noch entgeistert von der *NICHT* Information. myds.synology.com nicht ein Wort... Man wird nun im Nachhinein auch gar nicht mehr rausfinden können wer denn nun alles betroffen war.
 

wired2051

Benutzer
Mitglied seit
17. Mrz 2010
Beiträge
898
Punkte für Reaktionen
12
Punkte
44
Ich gebe zu, ich habe nicht alle Posts hier gelesen. :eek: Kann bitte jemand den aktuellen Stand wiedergeben? :)

Ich habe meine https://USER.dyndns.org:PORT/photo mit http://filippo.io/Heartbleed/ getestet und sie ist VULNERABLE. Aktuelle ist auf der DS209 DSM 4.2-3246 installiert.

Das ist auch einer der Gründe, weswegen ich jetzt nicht in Panik verfalle und auf Teufel komm' raus jeden nur irgendwo auffindbaren Patch von Synology aufspiele.

Das sehe ich grundsätzlich ja auch so, die Frage ist für mich als nicht-Auskenner: kommt was von Synology und werde ich von der Paketverwaltung informiert werden?
 

gizmo21

Benutzer
Mitglied seit
16. Jul 2012
Beiträge
120
Punkte für Reaktionen
17
Punkte
18
aktuelles Problem mit Update 2

Heartbleed-Bugfix legt einige NAS-Systeme lahm:
http://www.golem.de/news/synology-d...legt-einige-nas-systeme-lahm-1404-105796.html

Ein Blick in die Synology-Foren zeigt, dass wir nicht allein sind. Es betrifft anscheinend nur wenige Geräte. In einem Thread http://forum.synology.com/enu/viewtopic.php?f=7&t=84286 meldet sich ein Besitzer einer DS112j und vermeldet ein ausgefallenes System. Rückmeldungen gibt es zudem von Nutzern mit den Modellen DS211j, RS214 und weiteren DS112j. Betroffen sind derzeit anscheinend insbesondere Besitzer der Modelle DS112j und RS214. Ein Nutzer berichtet zudem, dass eine Diskstation DS112j zwar vom Synology Assistant noch entdeckt werde, aber der Modelleintrag sei verschwunden, so dass der Assistent nicht wisse, welche DSM-Version installiert werden kann. Ein weiterer Nutzer hat eine Antwort vom Synology-Support erhalten. Der zitierten E-Mail zufolge weiß Synology von dem Problem, geht derzeit aber davon aus, dass nur das Modell DS112j betroffen ist.

Also wenn der Patch jetzt doch noch länger auf sich warten lässt, dann ist es noch wichtiger JETZT die Ports bei von aussen dicht zu machen.
 

Puppetmaster

Benutzer
Sehr erfahren
Mitglied seit
03. Feb 2012
Beiträge
18.991
Punkte für Reaktionen
628
Punkte
484
Mir scheint es nach all den inzwischen bekannten Schlapphut-Initiativen auch durchaus nicht ganz unwahrscheinlich, dass hier im OpenSSL-Projekt mitgemischt wurde - bei dem Verbreitungsgrad wäre es töricht gewesen, diesen Hebel nicht anzusetzen.

Auf der anderen Seite ist es töricht zu glauben, dass man damit auf längere Sicht Erfolg haben wird. Der Code ist doch wohl offen und früher oder später wird es entdeckt werden. Die Wellen, die dann geschlagen werden sind hoch, gerade immer unter dem Aspekt der Enthüllungen der jüngeren Vergangenheit.
 

hopeless

Benutzer
Mitglied seit
18. Feb 2013
Beiträge
1.066
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
56
Angeblich tauscht auch StartCOM nun kostenlos die Zertifikate aus. Ich probiere es gerade über einen "Revocation Request" mit dem Grund "OpenSSL Bug". Laut einem Forumbeitrag bei Heise ist der Rückruf, entgegen der Angaben von StartCOM, nun doch kostenlos... ich bin gespannt :)

Ich wäre dir sehr dankbar, (solltest du Erfolg haben) wenn du die nötigen Schritte hier dann posten könntest :)
 

Frogman

Benutzer
Mitglied seit
01. Sep 2012
Beiträge
17.485
Punkte für Reaktionen
8
Punkte
414
Auf der anderen Seite ist es töricht zu glauben, dass man damit auf längere Sicht Erfolg haben wird. Der Code ist doch wohl offen und früher oder später wird es entdeckt werden. Die Wellen, die dann geschlagen werden sind hoch, gerade immer unter dem Aspekt der Enthüllungen der jüngeren Vergangenheit.
Da hast Du sicherlich recht - wobei ich fest annehme, dass eben deshalb viele Maßnahmen redundant/diversitär angelegt werden nach dem Motto 'wenn ihr eines entdeckt, haben wir immer noch etwas anderes...'. Und die Spuren sind ja hinreichend gut verwischt, selbst bei den Aktivitäten am NIST, die ja auch nur offenkundig geworden sind, weil Snowden die Unterlagen veröffentlicht hat. Aber wie ja schon anklang, selbst bei öffentlichem Code ist angesichts der Komplexität und Masse nicht immer gewährleistet, dass ein inhaltlich sauberer Review stattfindet.
 
Zuletzt bearbeitet:

ottosykora

Benutzer
Mitglied seit
17. Apr 2013
Beiträge
8.805
Punkte für Reaktionen
1.124
Punkte
288
Habe da gleich noch Frage zu den Schlüsseln.

Habe also Update gemacht auf die letzte Version von Synology.
Die filipo Site sagt es ist nun alles OK.

Wie geht man jetzt korrekterweise mit den Schlüsseln um?
Hat der Update von Syno auch etwas an den Schlüsseln ersetzt?
Wenn ich den originalen Public Key von der Synology verwende, wurde es nun zusammen mit dem Private Key ersetzt bei dem Update?

Wenn ich einen Selfsigned habe, muss ich den neu erstellen?
 

Frogman

Benutzer
Mitglied seit
01. Sep 2012
Beiträge
17.485
Punkte für Reaktionen
8
Punkte
414
Nein, Schlüssel musst Du selbst ersetzen - lies einfach mal weiter oben in diesem Thread, da wurde schon viel dazu geschrieben.
 

ottosykora

Benutzer
Mitglied seit
17. Apr 2013
Beiträge
8.805
Punkte für Reaktionen
1.124
Punkte
288
Nein, Schlüssel musst Du selbst ersetzen - lies einfach mal weiter oben in diesem Thread, da wurde schon viel dazu geschrieben.


ja nur kann ich nicht finden was und wie genau vorgesehen ist.

Kann ich also einen neuen mit der GUI der DS erstellen?
Oder muss ich den extern erstellen und dann importieren?

Wir haben bis jetzt bei den DS die sich im Feldeinsatz befinden die Schlüssel nie geändert, sonder diejenigen verwendet welche drin waren ab Fabrik. Darum dachte ich vielleicht hat Syno das bei dem Update auch gleich erstellen lassen.
 

Frogman

Benutzer
Mitglied seit
01. Sep 2012
Beiträge
17.485
Punkte für Reaktionen
8
Punkte
414
Wir haben bis jetzt bei den DS die sich im Feldeinsatz befinden die Schlüssel nie geändert, sonder diejenigen verwendet welche drin waren ab Fabrik. .
Dann einfach über die GUI neu erstellen lassen.
 

tops4u

Benutzer
Mitglied seit
12. Sep 2013
Beiträge
126
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
16
Ich habe einen Schlüssel von RapidSSL (via psw.net) und der wurde mir innert 5 Min ersetzt (kostenlos).
 

akon1317

Benutzer
Mitglied seit
11. Apr 2014
Beiträge
3
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
0
Hallo alle zusammen,

verfolge die Diskussion nun schon länger. Ich setze noch DSM 4.3 ein. Ich glaube seit heute Nachmittag hat Synology gepacht! Habe nun 4.3-3827 Update 1 via Update-Oberfläche installiert. Heartbleed scheint nun in 4.3 gefixt!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
 

Kaffeautomat

Wenn du das Forum hilfreich findest oder uns unterstützen möchtest, dann gib uns doch einfach einen Kaffee aus.

Als Dankeschön schalten wir deinen Account werbefrei.

:coffee:

Hier gehts zum Kaffeeautomat