JBOD direkt unter Mac OS/Windows auslesbar?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Irgendwer

Benutzer
Mitglied seit
20. Jan 2010
Beiträge
141
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
16
Hallo zusammen.

Wenn man sich ein externes Festplattengehäuse (mit 4 Schächten) holt, kann man meistens auch als JBOD formatieren. Das bedeutet ja, dass die Platten im Normalfall einzeln im Finder angezeigt werden und ich somit bestimmen kann, auf welcher Platte einzelne Daten landen. (anders als bei Raid 0)

Nun 2 Fragen:

1. Fällt eine Platte aus, sind "nur" die Daten dieser Platte hinüber? Und alle anderen 3 Platten könnten noch normal eingesehen werden?

2. Wenn man eine derartig formatierte Platte in ein einzelnes USB/Firewire-Gehäuse packt, kann man dann unter Windows/Mac trotzdem direkt darauf zugreifen oder ist das nur mit "JBOD-Gehäusen" möglich?

Danke schonmal!
 

itari

Benutzer
Mitglied seit
15. Mai 2008
Beiträge
21.900
Punkte für Reaktionen
14
Punkte
0
Unter dem Namen 'JBOD' (just a branch of disks) gibt es kein einheitliches Verständnis. Auf der DS ist es der RAID-Modus 'linear' und bedeutet, dass das Dateisystem (unabhängig wie groß die einzelnen Platten sind) hintereinander auf die Platten aufgetragen wird. Man kann sich also nicht direkt aussuchen, auf welche Platte die Daten landen. Je nach Dateisystem (ext3) werden die Verwaltungsinformationen verteilt (redundant) geschrieben und können deswegen auch auf allen Platten liegen. Ich habe es nicht weiter ausprobiert und kann dir also nicht definitv sagen, ob du bei einer Entnahme wirklich an die Daten herankommst. Mir wäre das zu heikel, deswegen habe ich auf jeder Platte ein BASIS-Volume angelegt und verlinke die Platten untereinander mit mount --bind. Da bin ich mir 100% sicher, dass ich immer an die Daten herankomme.

Itari
 

piquadrat

Benutzer
Mitglied seit
04. Jul 2011
Beiträge
4
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
1
...Mir wäre das zu heikel, deswegen habe ich auf jeder Platte ein BASIS-Volume angelegt und verlinke die Platten untereinander mit mount --bind. Da bin ich mir 100% sicher, dass ich immer an die Daten herankomme. Itari

Könntest Du bitte den Effekt näher beschreiben, wie es dann funktioniert/was man sieht und bitte auch erklären wie ich das genau einrichten kann?
Ich überlege mir gerade ein JOBD mit 4 2TB WD EARS einzurichten und darauf einen verschlüsselten Ordner zu legen. Ich weiß nur nciht, wie sicher die Verschlüsselung ist und ob das so Sinn macht...

piquadrat
 

amarthius

Super-Moderator
Teammitglied
Mitglied seit
03. Jun 2009
Beiträge
6.816
Punkte für Reaktionen
33
Punkte
174
Könntest Du bitte den Effekt näher beschreiben, wie es dann funktioniert/was man sieht und bitte auch erklären wie ich das genau einrichten kann?
Ich überlege mir gerade ein JOBD mit 4 2TB WD EARS einzurichten und darauf einen verschlüsselten Ordner zu legen. Ich weiß nur nciht, wie sicher die Verschlüsselung ist und ob das so Sinn macht...

piquadrat
Bei einem Ausfall einer Festplatte sind dann alle (mit sehr großer Wahrscheinlichkeit) deine Daten dahin.
Warum nicht 4 Basisvolumes? Oder ein RAID1? Wie sieht deine Backupstrategie aus? Warum verschlüsseln?

Für mount -- bind gibt es eine Anleitung im Wiki und jede Menge Einträge im Forum.
 

itari

Benutzer
Mitglied seit
15. Mai 2008
Beiträge
21.900
Punkte für Reaktionen
14
Punkte
0
Bei 4 Platten hätte man dann Volume1 bis Volume4 (ganz normal einzurichten als BASIS-Volume im DSManager).

Zur Verteilung der Daten: Du kannst bei den 'gemeinsamen Ordnern' angeben, wo die Verzeichnisse gespeichert werden sollen, also kannst z.B. 'music' auf Volume2 legen.

Hättest jetzt recht viele und große Video-Dateien (also für 2 Platten), dann könnstes zunächst angeben, dass dein gemeinsamer Ordner 'video' auf Volume3 liegen soll. Dann legst (per FileBrowser) unterhalb von 'video' zwei Ordner an, z.B. 'teil1' und 'teil2'. Unter Teil1 kannst jetzt direkt deine Videodateien ablegen (bis das Volume3 voll ist).

Jetzt legen wir den Link auf von Volume4 auf 'teil2'.

1] Hierfür legst du einen 'gemeinsamen Ornder' namens 'video2' per DS-Manager an (der Name spiel keine große Rolle).

2] Jetzt musste auf die Linux-Kommandozeile per Telnet oder SSH, die musste jetzt im DSM aktivieren - auf dem PC kannst putty dazu nehmen. Dann meldest dich per putty an mit dem Benutzer 'root' und dem Kennwort des Benutzers 'admin'. Im unserem Wiki gibt es dazu Hinweise, wie man sich auf der Linux-Kommandozeile wohlfühlen kann.

3] Auf der Kommandozeile eingeben: mount --bind /volume4/video2 /volume3/teil2

Das war es auch schon. Jetzt gibt es ein paar Hinweise:

a] jedesmal wenn du die DS neu startest, musste den Schritt 3 wieder holen, oder du musst dafür sorgen, dass dies automatisch bei starten passiert. Wie man das macht, ist hier beschrieben: http://www.synology-wiki.de/index.php/Mount_Bind

b] wenn du Dateien in das Verzeichnis /volume3/teil2 kopierst, kanns es sein, dass du noch einmal 'neu ordnen' in den Media-Anwendungen im DSManager klicken musst (probiere das einfach aus ... )

Zu deine andere Frage:

Die Verschlüsselung ist sicher und wenn du dich ungeschickt verhältst, dann kommste auch nicht mehr an deine Daten heran :D

Itari
 

piquadrat

Benutzer
Mitglied seit
04. Jul 2011
Beiträge
4
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
1
Danke für Eure Antworten. Fürs Backup ist gesorgt. Verschlüsseln gehört bei mir zum Standard, seit mir ein Notebook gestohlen wurde.
Mich nervt bei Basisvolumes, dass ich erst mehrere verschlüsselte Laufwerke einhängen soll, bevor ich diese komfortabel nutzen kann. Danach erstreckt sich die Suche nach den Daten auch wieder über 4 Laufwerke.
Gut, wie Itari beschrieben hat, lassen sich die Laufwerke durch eine Ordnerstruktur "umgehen", wirklich komfortabler wirds damit aber kaum (für mich).
Ich habe Itaris Thread mit Sonya zum Thema Volume am anderen Rechner auslesen verfolgt. Gepaart mit Verschlüsselung lassen sich aus meiner Sicht die Daten auch bei der Verwendung von Basisdatenträgern nicht wiederherstellen, oder Itari?
Daher bin ich gleich zu JBOD übergegangen. So nach dem Motto: Wenn Datenverlust, dann aber richtig! JBOD bringt für mich den Vorteil: Ein root Ordner und fertig. Einmal einhängen und fertig. Ich dachte bisher nur, dass bei JBOD die Datenträger einzeln nacheinander beschrieben werden. Damit bleiben die Platten einzeln lesbar. Ist bei den DS wohl nicht so.
Lange Rede, wenig Sinn. Die Infos zu den Basisvolumes, gepaart mit dem Startscript und einer sinnvollen Ordnerstruktur können eine Alternative sein.
Und PS: Raid 1 ist kein Backup :)

Vielen Dank

pi^2
 

itari

Benutzer
Mitglied seit
15. Mai 2008
Beiträge
21.900
Punkte für Reaktionen
14
Punkte
0
JBOD (oder auch 'linear' genannt) organisiert die Partionen (Platten) hintereinander, aber es wird nirgends etwas darüber ausgesagt, dass pro Partition (Platte) die Verwaltungsstruktur vorhanden ist. Im Grunde ist das aus der Sicht eines Block-Device ein kontinuierlicher Strom von Datenblöcken. Mit der Wahl des Dateisystems (FAT, NTFS, EXT3, EXT4, RaiserFS, XFS, ZFS und wie sie alle heissen mögen und auch gar nicht alle auf der DS zur Verfügung stehen) wird eine Verwatungstruktur (free-block-table, inode-table usw) auf den kontinuierlichen Strom von Datenblöcken aufgetragen. Oft gibt es 'robuste Strukturen', also mehrfache Wiederholung der Verwaltungstruktur oder Parzelierung der Verwaltungstruktur usw. und man kann das auch bei manchen Dateisystemen recht ordentlich konfigurieren, aber es kann auch total willkürlich erfolgen. Das Ergebnis ist, dass es nicht unbedingt vorhersagbar ist, ob auf bei einem JBOD tatsächlich die Verwaltungsinformationen zu den passenden User-Daten auf der jeweiligen Partition liegen und dass auch die zusammenfassende Superstruktur (superblock) so redundant ausgelegt ist, dass man tatsächlich mit einer Teilmenge eines JBODs arbeiten kann. Meist geht das mit der ersten Partition (Platte) gut, aber hört dann auf.

Im übrigen lautet der Satz: Wenn Datenverlust, dann aber richtig mit RAID0 *gg*.

Es spricht nichts gegen eine RAID5, wenn man es komfortabel haben möchte. Und selbstverständlich darfst auch ein JBOD aus Bequemlichkeit machen. Nur Auslesen kannst das im Fehlerfall halt nicht mehr und darum ging es ja.

Auch die Verschlüsselung ist so eine Sache ... auf der DS werden Ordner (und nicht Partitionen oder Platten) verschlüsselt. Das gibt einem etwas mehr Flexibilität. Andererseits muss man konsequenter Weise auch alle Backups verschlüsseln ... und ist dann im Falle eines Disasters nicht unbedingt in einer glücklichen Lage ... man braucht dann schon eine weitere DS oder einen Linux-Rechner, um die Rekonstruktion bei einem schweren Fehler durchführen zu können.

Wer ein Disaster simuliert und mit einem Restore zurechtkommt, darf machen, was er möchte.

Itari
 

piquadrat

Benutzer
Mitglied seit
04. Jul 2011
Beiträge
4
Punkte für Reaktionen
0
Punkte
1
JBOD (oder auch 'linear' genannt) organisiert die Partionen (Platten) hintereinander, aber es wird nirgends etwas darüber ausgesagt, dass pro Partition (Platte) die Verwaltungsstruktur vorhanden ist. Im Grunde ist das aus der Sicht eines Block-Device ein kontinuierlicher Strom von Datenblöcken. Mit der Wahl des Dateisystems (FAT, NTFS, EXT3, EXT4, RaiserFS, XFS, ZFS und wie sie alle heissen mögen und auch gar nicht alle auf der DS zur Verfügung stehen) wird eine Verwatungstruktur (free-block-table, inode-table usw) auf den kontinuierlichen Strom von Datenblöcken aufgetragen. Oft gibt es 'robuste Strukturen', also mehrfache Wiederholung der Verwaltungstruktur oder Parzelierung der Verwaltungstruktur usw. und man kann das auch bei manchen Dateisystemen recht ordentlich konfigurieren, aber es kann auch total willkürlich erfolgen. Das Ergebnis ist, dass es nicht unbedingt vorhersagbar ist, ob auf bei einem JBOD tatsächlich die Verwaltungsinformationen zu den passenden User-Daten auf der jeweiligen Partition liegen und dass auch die zusammenfassende Superstruktur (superblock) so redundant ausgelegt ist, dass man tatsächlich mit einer Teilmenge eines JBODs arbeiten kann. Meist geht das mit der ersten Partition (Platte) gut, aber hört dann auf.

Itari

Das klingt noch wie original aus meiner Vorlesung "Betriebssysteme" von der Uni. Hab mich gefreut. Liegt nur schon etwas zurück.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
 

Kaffeautomat

Wenn du das Forum hilfreich findest oder uns unterstützen möchtest, dann gib uns doch einfach einen Kaffee aus.

Als Dankeschön schalten wir deinen Account werbefrei.

:coffee:

Hier gehts zum Kaffeeautomat