Kaufberatung, bin Anfänger

[alex303]

Hallo zusammen,

bin neu hier und möchte mir eine DS zulegen.

Was möchte ich alles damit machen:
- VM Ware: - Homeserver für KNX
- 3cx Telefonanlage
- Win10 bzw. Win11 für die ETS (KNX Software)
- Netzwerkspeicher ähnlich OneDrive, das die eigenen Dateien auf dem lokalen Rechner und mit der NAS synchronisiert werden (ca 300GB).
- Netzwerkspeicher wo Dateien liegen die nur zu Hause genutzt werden z.B. Filme für Vu+ und ältere Dokument usw. (ca. 2TB)
- Speicher für Fotos und Videos von Handy und PC (ca. 500GB)
- E-Mail
- LDAP Server

Herausgesucht habe ich folgendes:
DS1621+ mit 16GB RAM

Jetzt weiß ich nicht wie viele Festplatten ich verbauen soll, 3 mit 8TB oder 4 mit 6TB damit noch Optionen zum erweitern bestehen.
HDD oder SSD oder beides?
Wie konfiguriert man die Festplatten? Alles Raid5, oder die Platten für VM und Daten separates Raid?
Brauch man M.2 SSD für Cache-Beschleunigung?

Für Eure Hilfe wäre ich sehr Dankbar.

Gruß
Alexander

 

[Synchrotron]

Vermeide die 8TB, außer die DS steht irgendwo, wo man sie nicht hört. Das Format gilt allgemein als rumpelig.

Bei dem Nutzungsprofil bringt ein SSD Cache nichts, außer sinnlos verbrannten SSD-Zellen.

Wenn du keine 10GBit Netzwerkkarte einsetzt, kannst du ruhig auf 3x 10TB gehen. Die sättigen ein Gigabit-Ethernet zuverlässig.

Für die VMs empfiehlt es sich, eine SSD als eigenes Volume einzusetzen. Grundsätzlich sind Windows-VMs auf einer + keine Spaßveranstaltung, für bestimmte Anwendungen vielleicht, zum normalen Arbeiten eher nicht. Wenn möglich ist eine Installation von Paketen über Docker die bessere Wahl.

Zwei wichtige Aspekte, die in deiner Liste fehlen:

• USV zur Absicherung gegen Stromschwankungen und Stromausfall
• Backup-Lösung

 

[alex303]

Für die VMs empfiehlt es sich, eine SSD als eigenes Volume einzusetzen. Grundsätzlich sind Windows-VMs auf einer + keine Spaßveranstaltung, für bestimmte Anwendungen vielleicht, zum normalen Arbeiten eher nicht. Wenn möglich ist eine Installation von Paketen über Docker die bessere Wahl.

Das heißt 3x 10TB HDD für die Daten in Raid5 und zusätzlich SSD für VMs?
Wenn ja, wie viele SSD und RAID?
Kann man alle Anwendungen die ich in VMs am Laufen habe auch in Docker betreiben, oder Windows in Docker und der Rest in VM?

Zwei wichtige Aspekte, die in deiner Liste fehlen:

• USV zur Absicherung gegen Stromschwankungen und Stromausfall
• Backup-Lösung

Ist USV dringend empfohlen oder sollte man eine machen?
Welche Backup Lösung ist sinnvoll und wie groß soll sie sein?

 

[Synchrotron]

Ein RAID ist viel empfindlicher gegen Stromausfälle - selbst gegen kurze Schwankungen, die wir vielleicht als Flackern der Deckenbeleuchtung wahrnehmen. Der RAID-Controller verteilt die Daten auf die Platten und merkt sich, was wo liegt. Wird diese Information gestört, kann es zu erheblichen Datenverlusten kommen.

Daher ist aus meiner Sicht eine USV Pflicht.

Zum Backup: Gute Backups sind versioniert. Das heißt du kannst auf ältere Stände einer Datei zurück gehen, sollte die neue etwa zerstört sein. Das bedeutet, dass das Backupmedium größer sein sollte, als die gesicherten Daten. Es hängt etwas von der Änderungshäufigkeit ab - eine gute Faustregel ist Backupmedium 1,5x die zu sichernden Daten.

Eventuell benötigst du keine Versionen von einem Teil der Daten - Filme, Musik u.ä. ändern sich wahrscheinlich nicht mehr. Dann kannst du den Faktor reduzieren.

Eine gute Methode bei größeren Datenmengen ist eine zweite, einfache DS. Ich benutze dafür z.B. meine 220j - für Backups völlig ausreichend, da benötigt man keine sonderliche Performance.

Zum RAID: Ich würde SHR empfehlen, in deinem Fall SHR1 (1 Laufwerk Ausfallsicherheit). SHR baut im Hintergrund einen RAID-Verbund auf. Größter Vorteil: Es lässt sich sehr gut erweitern.

Zur SSD: Keine Ahnung, was da drauf laufen soll. 512GB oder 1 TB sollte für fast alles reichen. Mit VM und Docker bin ich raus - es gibt für sehr viele Programme vordefinierte Dockerpakete, die man downloaden und installieren kann. Da sind andere fitter als ich.

 

[alex303]

@Synchrotron vielen Dank für die Unterstützung.
Mit SRH habe ich verstanden.
Auf die SSD sollte Windows und die 3cx usw. laufen, macht man da auch mehrere SSD 2,5" oder M.2 mit SRH?

 

[Synchrotron]

Normalerweise eine SSD, auf der alles installiert wird. Die Schnittstelle muss passen, also ggf. NVME-M2 in ein entsprechendes Gehäuse einbauen, oder gleich SATA-SSDs nehmen.

 

[alex303]

Ist die integrierte M.2 Schnittstelle nicht geeignet?
Ansonsten einen verbleibenden Schacht nutzen?
Ist hierfür kein RAID oder SRH sinnvoll, wegen Ausfall?

 

[Synchrotron]

Wenn nur OS und die Programme auf der SSD liegen, reicht m.E. eine Datensicherung.

Man kann die Cache-Steckplätze umstellen auf Volumes. Setzt einen Eingriff über die Konsole voraus, wird nicht offiziell unterstützt …

Wozu, hast doch genügend Laufwerks-Steckplätze ?!

 

[alex303]

Für die Festplatten habe ich folgendes raus gesucht:
1 St. SSD IronWolf 125 SSD 500GB ZA500NM10002
3 St. HDD IronWolf 10TB (ST10000VN0008)

Sind die ok für meinen Anwendungen?

 

[alex303]

Kann man auch ein Backup von Microsoft 365 Family mit einer DS machen?

 

[Thonav]

Nutze kein MS 365, aber es gibt ein Paket seitens Synology mit dem Namen Active Backup for Office 365.
Sollte also klappen

 

[RichardB]

Wenn Du Dich für die 10TB Ironwolf NAS entscheidest, achte auf die Firmware. Bei älteren Modellen ist der Cache aus welchen Gründen auch immer deaktiviert. Es gibt zwar ein Firmware-Update, nur musst Du das halt für jede HDD am PC einspielen (für mich war das seinerzeit eine Operation am offenen Herzen, weil meine 5 Stück Teil eines SHR1 waren). Neuere Chargen haben das Problem nicht mehr. Ich würde aber dennoch darauf achten, was ich da kaufe.

 

[EDvonSchleck]

@alex303, uch würde aber bei den jetzigen Preisen lieber eine Seagate Exos nehmen - das sind Enterprise-HDDs mir Heliumfüllung. Preislich sogar attraktiver als die Ironwolf, welche ich auch nutzen. Bei Neuanschaffung würde ich auch wechseln
Für 10€ mehr bekommst du 4Tb extra!

Auch kannst du die M2 nutzen für Windows. Wird zwar nicht offiziell unterstützt aber funktioniert schon seit einiger Zeit und auch bei Updates (bis jetzt). Schade das Synology dieses nicht direkt offiziell anbietet, also eine Auswahl zwischen Cache und Speicher. Die Installation ist recht einfach und innerhalb von 5 min zu realisieren. Gute Erfahrungen gibt es bei SSD mit Samsung Evo. Wobei ich meistens die 500er MX von Crucial einsetze. Ich würde dort einfach nach den Preis gehen.

 

[RichardB]

Hinsichtlich Preis/Leistung würde ich auch zur Exos greifen (verwende selber 12- und 18TB-Modelle in meiner Backup-DS). Die Dinger machen sich nur deutlich bemerkbar, wenn sie arbeiten. Das würde ich hinsichtlich des Aufstellungsortes beachten.

 

[Thorfinn]

- VM Ware: - Homeserver für KNX
- 3cx Telefonanlage
- Win10 bzw. Win11 für die ETS (KNX Software)

Wenn du mit VM Ware vertraut bist: kann man machen. Hier wirst du aber nicht unbedingt viel Unterstützung finden, wenn du Klippen umschiffen musst. Wenn du mit VM Ware üben willst: Fang auf einem offenerem und besser dokumentiertem OS als Synology DSM an.
Selbst wenn du VM Ware laufen lassen kannst, ist das System nicht für den Serverbetrieb designed.

Die anderen Sachen sind klassische NAS Anwendungen.

 

[Thorfinn]

Ist USV dringend empfohlen oder sollte man eine machen?

Einige hier im Forum sehen USV bei einem Betrieb von RAID als unerlässlich an.
Ich würde zunächst eine Risikoabschätzung machen.

• Welche Risikokonsequenz besteht.
  Du musst ein Backup komplett wieder einspielen und kannst dein System in der Zeit nicht benutzen. Sind dann alle Mitarbeiter eines KMU arbeitslos oder muss Kleinbärle darauf verzichten einen Abend das Sandmänchen zu gucken?
  
• Welche Risikowahrscheinlichkeit besteht? Da muss man Hausinstallation und Netzsituation getrennt betrachten. An meinem Wohnort habe ich ein hochvermaschtes Versorgungsnetz und eine solide Hausinstallation mit getrennten RCD. In meinem Sommerhaus keine Vermaschung gegeben. Die Freileitungen hängen im Wald. Die Installation ist einfachst gestrickt. Versorgungsausfälle habe ich da häufig und längerwahrend.
  Abstürze des Systems aufgrund von Stromversorgungsfehlern habe ich erlebt. Die Fehlerquelle war die Lötstelle der Stromversorgungsbuchse in der NAS. Eine USV hätte da nicht geholfen. Schäden hatte ich keine.

Welche Backup Lösung ist sinnvoll und wie groß soll sie sein?

Welches Risiko willst du eingehen? Über was für Daten reden wir hier?

 

[Thorfinn]

Nachtrag:
servilianus hat seine Erfahrungen zu 3cx auf Synology hier zusammengefasst.

 

[alex303]

Danke für die vielen Antworten.

Meine Überlegung ging in folgende Richtung:
1. Zulegung eines Microsoft 365 Family Kontos, alle eigenen Dateien Bilder usw. mit OneDrive synchronisiert.
2. DS1621+, SSD 500GB für Win10 oder Win11 (ETS Software für KNX), 3cx und Homeserver KNX Visu. Auf VW oder Docker
6TB HDD für Filme und Musik, Dateien die ich nur zu Hause brauche.
10TB oder 12TB für Backup von MS 365 SSD und HDD.

Im MS 365 sind pro User 1TB zur Verfügung, Handy und PC synchronisieren direkt in die Cloud.
Für den Zugriff auf die Daten hätte ich die DS nicht beansprucht (weniger Festplatten und weniger Stromverbrauch).

Wäre das eine Sinnvolle Lösung?

 

[EDvonSchleck]

Ich würde ja kein Outlook 365 nutzen - noch nicht einmal geschenkt. Das ist aber meine Einstellung.
Warum ein so teuren NAS wenn du einen Clouddienst nutzen willst?
Auch würde ich keine 1621+ mehr kaufen - der Nachfolger Ryzen steht ja in den Startlöchern. Der v1500 wird dann gegen den v1600 getauscht.
Ob die Leistung für dich ausreicht musst du wissen - für den produktiven Einsatz mit mehreren Client in einer VM würde ich eher die *-XS einsetzen. Das hat aber andere Nachteile bie der Benutzung von HDDs/SSDs. Die XS ist dort ein bisschen wählerischer.

Und das wichtigste wenn du anfängst mit Stromverbrauch, dann lass es doch lieber gleich sein.
Ist aber mein persönliche Meinung und bevor du mit Zeitplänen, Standby etc anfangst solltest du das ganze noch einmal genau durchdenken.
Meine DS läuft 24/7 dafür sind sie gedacht und beansprucht die Platten auch deutlich weniger.

 

[hondaracer]

@alex303 also wenn du sowieso dir eine Cloud zulegen willst kannst dir das NAS Sparen.
Weil erstens du dann extra Geld ausgibst für ein Abo was du auch alles mit der DS machen kannst.
2. die DS am besten durchläuft mit den Ironwolf oder den EXOS Festplatten. Weil die sind dazu ausgelegt durchzulaufen.
Um Strom zu sparen kannst du am besten die Docker bzw VM Pausieren das spart ein bissl Strom wenn die nicht gebraucht werden. Aber nur minimal.
Ich habe das bei mir so geregelt das ich ein Backup meiner Aktiven RS mache auf 2 große USB Platten und noch die 2 RS als zwischen Backup nutze was öfter die Backups durchführt vom Produktivsystem.
Aber muss jeder selber wissen wie wichtig ihm die Daten sind die er hat. was er dort für eine Backup Strategie fährt.
3. ich habe auch meine RS mit einer USV gesichert. Gerade weil bei den Unwettern bzw sonstige vorkommnisse doch mal zu Stromausfall kommen kann und ich deswegen schon mal daten verloren habe. Zwar nicht mit einer DS/RS die hatte ich da nicht aber das kommt immer dann wenn man es nicht gebrauchen kann.

Gruß Swen