Komplett-Umzug von DS218+ zu DS220+/ stelle ich mir das zu einfach vor?

[Pontis]

Ich bin kein Experte, daher bitte ich um Nachsicht, falls dies eine dumme Frage sein sollte:

Ich betreibe eine DS 218+ im Raid-0-Verband mit 2 x 6TB WD Blue unter DS 7.0 (ständiges Backup auf externem USB-Laufwerk). Musik-, Video- und Fotoverzeichnisse sowie ein VEEEAM-Backup-Ordner sind darauf vorhanden. That's it!

Ich möchte nun nichts weiter, als die DS 218+ gegen eine DS220+ austauschen. Ist das auf simple Weise möglich, indem ich einfach beide Platten unverändert in das neue NAS-Laufwerk einsetze? Warum eigentlich nicht? Sämtliche Software ist ja darauf vorhanden... Oder?

Pontis

 

[tschortsch]

Ja das geht. Aber das DSM wird dann trotzdem Migiriert (neuinstalliert da anderer Kernel), Paketeinstellungen können übernommen werden.
Aber nicht ohne aktuelles Backup machen!

Warum willst du überhaupt die 218+ gegen eine 220+ austauschen? Der Leistungsgewinn ist nicht besonders hoch.

 

[Pontis]

Das will ich Dir gerne sagen: Ein Bekannter schaltete seine DS218+ während seines 3-wöchigen Urlaubs aus, da das Netzlaufwerk in dieser Zeit nicht benötigt wurde. Nach seiner Rückkehr vergangene Woche dann das böse Erlebnis: Das gute Stück war nicht mehr zum Leben zu erwecken - das NAS lief nicht wieder an (zum Glück gibt es ein komplettes Backup!).

Nach ein wenig eigener Recherche zitiere ich hier mal die Computer-Zeitschrift c't, Ausgabe 16/2021: "Intels Atom-C2000-Prozessoren in (...) Netzwerkspeichern (NAS) tendieren dazu, (...) wegen eines Bugs in der Takterzeugung nach einem Kaltstart nicht mehr anzulaufen." Genau das ist meinem Freund passiert.

"Ein ähnlicher Effekt scheint aktuell vermehrt NAS mit Celeron-Prozessoren der Serien J1800/1900 und J3355/3455 zu treffen (QNAP TS-451 und Synology DS218+)". Die Zeitschrift beschreibt auch einen Workaround, wie man nicht mehr bootende NAS wieder zum Laufen bringen können soll. Da dies aber mit Lötarbeiten auf der Platine verbunden ist, ist das nicht so mein Ding! Ergo gehe ich den sicheren Weg und tausche die Synology DS218+ vor der Havarie gegen eine DS220+ mit einem anderen Prozessesor aus.

Vielleicht ist das geschilderte Problem ja der wahre Grund, warum der Hersteller nun ein fast identisches NAS anbietet - jedoch mit einem anderen Prozessor, der vom sog. Clock-Bug nicht betroffen sein soll...

Gruß, Pontis

 

[Kurt-oe1kyw]

betreibe eine DS 218+ im Raid-0-Verband

Ja das geht, einfach die beiden HDD in die neue DS220+ stecken, Geduld haben die wird nach dem Einschalten länger blau blinken als sonst üblich, also WARTEN!
Dann den Anweisungen zur Migration folgen.

Ich würde mir das aber mit dem RAID 0 noch mal gut überlegen. Das ist das mit dem höchsten Risiko verbundene Raid. Es bringt dir zwar den meisten Speicherplatz, ABER bei Ausfall einer HDD ist alles weg!
Ich würde mir (sofern finanziell machbar) eine 4 bay neu holen und diese mit 3 Stück HDD bestücken und als SHR1 einrichten. Dann hast du den gleichen Speicherplatz wie bisher und bei Ausfall einer der 3 HDDs passiert im Normalfall gar nichts. Du tauscht die defekte HDD aus und gut ist.

Bezüglich CPU Bug kann ich hier bei mir an meiner DS218+ noch nichts feststellen. Diese schaltet sich auch nur für 2 Stunden in der Nacht autom ein für das Backup, mal schauen wie sich das bei ihr entwickelt und ob da tatsächlich der Fehler Auftritt.
Ich bin ja damals genau aus dem Grund auch von meiner usprünglichen Erst-DS, einer DS415+ wegen dem Intelbug zur DS916+ gewechselt.
Aus Platzgründen bin ich jetzt vor kurzem erst Umgestiegen auf die RS121+ mit AMD Prozessor und habe mir wirklich lange überlegt ob ich das wegen dem AMD Prozessor machen soll.
Wenn sich allerdings jetzt herausstellt dass auch die DS 218+ betroffen wäre, dann bin ich ja schon wieder froh mich für ein AMD CPU Modell entschieden zu haben, vielleicht was das auch der Grund warum synology zu AMD gewechselt ist?

Für alle jene welche ihre DS218+ später gekauft haben, es wäre möglich dass ihr nicht vom Problem betroffen seid, weil Intel die J3355 in der Produktion damals gestoppt hat und das Stepping auf F1 geändert hatte, diese CPU erhielten dann den Buchstaben E am Ende und nennen sich J3355E und sollten diesen "Clock-Fehler" nicht haben.
Aber warten wir ab ob sich hier im Forum die Berichte über Ausfälle mit J3355 CPU Modellen häufen.

 

[tschortsch]

Danke für die Info mit dem Bug in der 218+
Ich betreibe meine 415+ seit 5 Jahren und die 218+ seit 3 Jahren im Dauerbetrieb und hatte noch keines der besagten Probleme.

Das RAID 0 ist wahrlich nicht besonders sicher wie Kurt sagt.
Wenn du keine größere DS kaufen willst würde es auch einfach reichen beide Platten jeweils als basisvolumen zu betreiben und der Freigaben entsprechend zu verteilen.

 

[Jim_OS]

Für alle jene welche ihre DS218+ später gekauft haben, es wäre möglich dass ihr nicht vom Problem betroffen seid, weil Intel die J3355 in der Produktion damals gestoppt hat und das Stepping auf F1 geändert hatte, diese CPU erhielten dann den Buchstaben E am Ende und nennen sich J3355E und sollten diesen "Clock-Fehler" nicht haben.

Dazu eine Frage: Das E sollte dann bei model name per cat /proc/cpuinfo auch auftauchen?



Sprich wenn dort kein E steht handelt es sich noch um die alte Version? Oder wie/wo erkenne ich ob die CPU eine J3355 oder J3355E ist?

Lt. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Intel-Celeron-Prozessoren sollte das J3355E Modell im 3Q/2019 rausgekommen sein. Meine DS218+ habe ich im Januar diesen Jahres über Amazon bezogen, aber sie hat dann scheinbar auch noch die alte J3355 CPU.

VG Jim

 

[Pontis]

Schaut man mal bei EBAY-Kleinanzeigen nach, werden dort aktuell defekte DS218+ angeboten, die "plötzlich nicht mehr liefen" - Nachtigall, ick hör Dir trapsen...

 

[Pontis]

Nun ist der Wechsel von der DS218+ zur DS220+ vollzogen. Kein Quantensprung, das war klar, aber ich wollte dem Risiko des plötzlichen NAS-Todes (Clock-Bug) zuvorkommen. Immerhin, so verriet mir ein kleiner Aufkleber, den ich mal im Inneren des NAS angebracht hatte, lief die Ds218+ (mit nächtlichen Pausen) seit Januar 2018. Der Start der Nachfolgerin begann mit einer kleinen Enttäuschung: die 4-GB-RAM-Erweiterung passt nicht in die Schnittstelle der neuen, keine Ahnung, welche technischen Gründe es dafür gibt. Also habe ich 4 GB RAM übrig (Kingston Modul HX318LS11IB/4 4GB 1 x 4GB DDR3-RAM 1866MHz CL11) und muss neu kaufen. Allerdings sind die Preise wohl moderat (20 - 30 EUR).

Wie hier angefragt, habe ich gestern Abend die beiden "alten" Platten (2 x 6 GB im RAID 0) samt ihrer gespeicherten Daten (DMS 7.0 und einige Tausend Musik-, Video- und Bilddateien) in der Nachfolgerin installiert. Aktueller Stand nach 12 Stunden: noch immer rödelt die DS220+ ununterbrochen vor sich hin. Dabei blinzelt die Status-Anzeige (orange) rhythmisch im 1/4-Sekunden-Takt, die Anzeige LAN1 flackert etwas unregelmäßig so etwa im Halb-Sekunden-Takt, begleitet von Plattenzugriffsgeräuschen. Trotz sämtlicher vorhandener Daten gibt es intern offenbar viel zu tun mit den Daten...

Ich werde hier noch mal über das Ergebnis bzw. das "Ende" des Vorgangs berichten. Aus jetziger Sicht wäre es vermutlich besser gewesen, das DSM frisch zu installieren und anschließend sämtliche Daten vom BackUp-Medium (externe 10 GB USB-Festplatte) in gleichartige Ordner zu kopieren. Aber es siegte meine Bequemlichkeit (und Neugier, ob es funktioniert)...

Pontis

 

[synfor]

die 4-GB-RAM-Erweiterung passt nicht in die Schnittstelle der neuen, keine Ahnung, welche technischen Gründe es dafür gibt.

DDR3 vs. DDR4