Hallo blade999,
ich habe den gesamten Thread gelesen und kann nicht einschätzen (und vielleicht ist das der eigentliche Grund einer fehlenden Lösung), wie gut Deine Kenntnisse im Erstellen von MKVs sind. Ich kenne auch das Tool MakeMKV nicht und kann nicht einschätzen, wieviel Grundwissen zur Materie es voraussetzt, um die richtige Konfiguration vorzunehmen. Vielleicht könntest Du dazu (zu Deinem Wissen um MKVs, Codecs, Rippen usw.) mal ein paar kurze Ausführungen machen. Ich habe nämlich das Gefühl, dass hier deutlich aneinander vorbeigeredet wird.
Ich persönlich nutze auf der Synology den PlexServer und habe parallel dazu auch die VideoStation am Laufen (ich würde sehr gerne meinen Hardware-Transcoder nutzen, aber dafür fehlen mir in der VideoStation-DB so einige Komfortfunktionen, die der PlexServer besitzt ... ist aber ein anderes Thema ... ich gebe die Hoffnung nicht auf
). Ich benutze diverse Tools zur Bearbeitung der Videos, vor allem mkvToolnix, gelegentlich auch andere wie SubTitleEdit oder StaxRip.
Was die Untertitel angeht, so gibt es dabei mehrere Dinge zu beachten:
1. Untertitel können als Teil der Filmspur (oft m.W.n. als "hardcoded" bezeichnet) oder als eigene "Spur" vorliegen.
2. Hardcoded UT's (und das ist der große Unterschied) können nicht abgeschaltet werden. Sie sind Teil des fertigen Bildes, so wie auch der Filmtitel oder der Abspann enthalten sind. Es gibt aus diesem Grund auch manche DVD/Bluray, die mehrere Filmspuren beinhalten. Bestes Beispiel sind die StarWars-Filme mit dem nach hinten scrollenden Text der Story zum Filmbeginn. Dieser Text ist Teil der Filmspur, aber es gibt ihn eben in englisch oder deutsch. Um das umzustellen, muss man die andere Filmspur abspielen. Der Vorteil dieser Art von UT's ist die Tatsache, dass sie nicht synchronisiert werden müssen. Da sie Teil des Bildes sind, sind sie immer zur richtigen Zeit zu sehen, d.h. wenn hier was nicht stimmt, wurde bei der Produktion geschlampt. Vorausgesetzt die UT's sind sauber produziert, können ihnen auch nachträglich rausgeschnittene Filmszenen nix anhaben. Entweder werden sie mit rausgeschnitten oder sie sind halt bei den verbleibenden Filmstellen noch enthalten. Weiterhin muss weniger auf "Kompatibilität" mit dem Player geachtet werden. Kann der Player die Filmspur darstellen, ist der Untertitel mit drin, fertig!
3. UT's als separate Spur können als Bilder oder als Text vorliegen. Bilder muss man sich vorstellen wie eine Folie mit Schrift, die über den eigentlichen Film gelegt wird. Richtiger Text wird zusätzlich eingeblendet. Hier gibt es verschiedene Formate, häufig anzutreffen ist VOB (Schrift als Textfolie) und SRT (reiner Text). Bildfolien benötigen mehr Speicherplatz (heutzutage aber inzwischen irrelevant, da in Unmengen verfügbar) und sind von der Darstellung her fixiert (Farbe, Größe, Schriftart, Positionierung im Bild usw.). Sie sind sowas wie ein "Fertiggericht" im extra Beipack (eigener Spur). Der Nachteil ist hier, dass viele Player das Zusammenmischen von Filmspur und Textfolien nicht hinbekommen und dann der Server ein Trancoding anliefern muss. Reinen Text dagegen können die meisten Player zusätzlich einblenden und dann kann man auch im Player die Standardvorgaben für Schriftgröße, -farbe, -art und Textposition mit eigenen Einstellungen übersteuern.
4. Bei eigenständigen Untertitelspuren kann man zudem entscheiden, ob der Zwangsuntertitell separat eine Spur belegt oder als "extra markierte Stellen" im Gesamtuntertitel enthalten ist. Ich habe ihn i.d.R. als extra Spur vorliegen, weil nicht jeder Player das Auslesen dieser "forced-Markierung" beherrscht.
5. Wichtig bei zusätzlichen UT's ist die Synchronisation mit dem Film, sonst taucht der Text zeitlich falsch auf. Und dies muss besonders unter 2 Aspekten geprüft werden. Erstens die richtige Filmlänge (rausgeschnitte oder eingefügte Teile verursachen dann in der Folge eine falsche zeitliche Darstellung) und dann auch noch die richtige Bildwiedergabe (bspw. 24 fps oder 25 fps usw.). Ist letzteres falsch eingestellt, wird der UT mit zunehmender Filmlänge immer asynchroner.
6. Wer die Vorzüge von reinem Textuntertitel nutzen möchte, muss meist die i.d.R. vorliegenden Textfolien mittels OCR in Text umwandeln lassen. Je nach trainiertem Programm und Wörterbuch klappt das schon sehr gut, logische Fehlinterpretationen oder Schreibfehler bei Mengenangaben oder Eigennamen sind jedoch immer wieder möglich. Dafür kann man hier aber auch selbst kreativ werden, wenn die ursprüngliche Übersetzung lieblos produziert wurde. Wer sich einen Großteil der Arbeit sparen möchte, kann auf die guten Angebote der Community wie bspw. OpenSubtitle.org zurückgreifen. Aber auch hier sei gesagt ... geben ist seeliger denn nehmen.
Soviel zum Grundwissen m.M.n. Was Dein Problem angeht, so musst Du also überprüfen, ob der Zwangsuntertitel als eigene Spur in Deiner MKV vorliegt, ob es sich dabei inhaltlich wirklich nur um den Zwangsuntertitel handelt und ob die "forced"-Einstellung, also das "erzwungene-Anzeige-Tag" gesetzt ist. Den ersten und letzten Punkt bekommst Du über das MKV-Programm raus. Bei der Frage, ob der Untertitel wirklich nur die Passagen enthält, die bei fremder Sprache übersetzt werden sollen, hilft nur
reinsehen in die UT-Spur. Das kann i.d.R. nicht die MKV-Software. Dazu brauchst du eine extra Software wie SubTitleEdit, denn Du musst den Inhalt prüfen. Gleichzeitig kannst Du dabei noch nachsehen, ob die Anzeigezeit der Textstelle
überhaupt stimmt.