Falls es jemanden interessiert wollte ich dann noch mein Fazit abgeben.
Vorab: Ich habe das Teil wieder zurückgegeben, auch wenn ich das eigentlich nicht wirklich geplant hatte.
DSM ist m.M.n. etwas strukturierter aufgebaut, wirkt aber auch etwas altbackener. QTS ist ein bischen klickibunti und wirkt/ist manchmal etwas chaotisch, aber wenn man erst einmal weiß wie es läuft, oder wo sich etwas versteckt, ist es ok.
Nach einigen Tagen des Testens hier ein paar der Gründe für meine Rückgabe:
1. Genau das "Chaotische" beim QTS hat mich dann u.a. doch zu sehr gestört. Golem.de hat es in einem Artikel zu einem Qnap NAS ziemlich gut beschrieben:
"QTS vielseitig, aber teils fummelig" und
"Wir haben uns das eine oder andere Mal gewundert, wo Einstellungen zu finden sind, und welche Einstellungen welche Applikationen betreffen."
Installiert man die App "X" muss ggf. als Voraussetzung auch gleich noch die App "Y" installiert und eingerichtet werden und man sucht nach den entsprechenden Einstellungen und Abhängigkeiten an "Z" Stellen. Dabei besteht natürlich die Gefahr das man irgendwann den Überblick verliert.
Fazit: Die ganzen Apps wirken irgendwie wie "zusammengewürfelt". Es gibt z.T. ganz unterschiedliche GUIs und somit sind die Konfigurationen und Einstellmöglichkeiten immer (mal) wieder anders und man sucht und konfiguriert sich z.T. einen Wolf.
2. Da ich ja schon mal ein TS-253Be hatte, hatte ich noch irgendwie im Hinterkopf das bei den Qnap Geräten für die Surveillance Station immer gleich vier Lizenzen im Lieferumfang sind. Das war leider ein Trugschluss, denn bei dem TS-251D gehören lediglich zwei Lizenzen zum Lieferumfang, sodass ich für meine vier Außenkameras noch zwei Lizenzen hätte nachkaufen müssen. OK mein Fehler, denn das hätte ich im Vorfeld natürlich über die technischen Daten --> Softwarespezifikationen abklären können.
Das wäre ggf. gar nicht schlimm gewesen, denn schließlich gehört auch noch QVR Pro mit 8 Kamera Lizenzen zum Lieferumfang. Leider hat die aktuell von Qnap angebotene QVR Pro Client Version für Linux (V.1.5.1.20308) ein Problem, sie funktioniert (aktuell) weder unter Debian 10, noch unter Linux Mint 19.3. Da ich diese beiden BS bei mir einsetze konnte ich QVR Pro somit auch nicht wirklich (umfänglich) nutzen.
OK bei der QVR Pro Client Version für Linux gibt Qnap als BS nur Ubuntu an, aber ich hatte nicht damit gerechnet das es dann mit Debian und Mint tatsächlich nicht funktioniert.
3. Unter Last war der Lärmpegel des Lüfters schon recht deutlich zu hören. Deutlich bedeutet das man das Teil am besten in einen Raum verband, in dem man sich nicht selber bzw. sich niemand aufhält. Ich denke da macht sich der günstige Preis für das TS-251D bemerkbar. Das Gehäuse des TS-251D ist so leicht und dünn, das schwimmt sogar in Milch.
Ich habe aktuell als Vergleich natürlich nur mein DS215J bzw. meine Intel NUCs, aber ich würde mal sagen das das TS-251D
unter Last mind. den doppelten Lärmpegel im Vergleich zu meinem DS215J hat.
4. Da ich bei meinen Test des TS-251D ja doch auf die ein oder andere Frage, bzw. auf das ein oder andere Problem gestoßen bin, habe ich auch häufiger im I-Net nach Antworten und Lösungen dazu gesucht. Dabei sind mir zwei Sachen aufgefallen:
- Es ist - auch Dank dieses Forums hier - wesentlich leichter Antworten und Lösungen zu Synology NAS zu finden, als zu Qnap NAS.
- Aufgrund der häufigen Änderungen und Updates bei Qnap ist es wesentlich schwieriger passende Antworten und Lösungen zu finden.
Abschließend noch als Erklärung: Ich bin bei meinen Tests nicht wirklich in die Tiefe gegangen und habe auch nicht alle möglichen, vielleicht "exotischen" Apps durchprobiert und z.B. nicht mit VMs oder Docker rumgespielt, sondern nur erst einmal die für mich wichtigen Dinge getestet. D.h. so Sachen wie Fileservices, Backup, Freigaben per NFS, Samba usw., Surveillance Station bzw. QVR Pro und die HDMI Schnittstelle mit den entsprechenden Apps dafür. Aber auch bei diesen eher einfachen und grundlegenden Dinge war das z.T. immer ein "Gefummel". Und ich bin nicht gerade ein Anfänger wenn es um solche Dinge wie Linux oder NAS geht.
Auch bin ich eigentlich ein geduldiger Mensch und möchte eigentlich immer eine Lösung für ein Problem finden, aber bei dem Qnap NAS bin ich dann doch irgendwann an einen Punkt angekommen, an dem ich mir gesagt habe: Darauf habe ich jetzt keinen Bock mehr.
OK, wenn ich nicht noch andere Alternativen hätte, hätte ich vielleicht noch mehr Zeit in das Qnap installiert, aber dann eher ungern.
Abschließendes Fazit
für mich: Wenn es keine zwingenden Gründe für ein Qnap NAS gibt, dann bleibe
ich bei NAS von Synology. Was die allgemein gültige Meinung zu Qnap auch für mich wieder bestätigt: Hardware hui Software pfui.
VG Jim