Hallo tangulas,
und willkommen im Forum!
Dir hatte so lange keiner geantwortet, weil ja noch niemand "praktische Erfahrungen" mit diesem Sachverhalt hat. Und wer will schon einen Rat geben, welcher das Problem vielleicht nur noch mehr verschlimmert?
(An dieser Stelle müsste jetzt ein Disclaimer stehen, welcher mich von jeglicher Haftung ausschließt ... . Aber ich denke mal, es lesen genug andere User mit, die bei einem groben Denkfehler meinerseits schon warnen werden.)
Du hast mit dem harten Ausschalten der DS auf jeden Fall das Richtige gemacht. Die Probleme, welche mit einem harten Ausschalten entstehen, sind IMHO geringer, als wenn alle Dateien in aller Ruhe "durchverschlüsselt" werden. Dass du die DS jetzt nicht wieder einschalten darfst, sollte auch klar sein.
Für das weitere Vorgehen ist wichtig, wie du dein(e) Festplatte
ins System eingebunden hast. Hast du nur eine einzige HD in der DS drin oder bei mehreren, diese als Einzel-Datenträger (also nicht als RAID) eingebunden, dann sehe ich kein Problem diese per PC auszulesen. Ich würde wie folgt vorgehen:
- In einem PC die vorhandene HD (zur Sicherheit!) abstecken und an deren oder einen anderen SATA-Anschluss die HD aus dem NAS anstecken.
- Weiterhin an diesen Rechner einen ausreichend großen USB-Datenträger anstecken.
- Den Rechner mit einem von DVD bootenden LINUX-System (vorrangig "desinfec´t", auch "Knoppix", o.a.) booten. Die HD aus dem NAS nur lesend, den ext. Datenträger schreibfähig einbinden.
- Mit dem unter dem laufenden Linux vorhandenen Dateimanager (oder natürlich auch per cp-Befehl auf der Konsole) den eigentlichen Datenbestand auf den ext. Datenträger kopieren.
- Wenn der Kopiervorgang beendet ist, die HD (NAS) entmounten.
- Mit den vier in "desinfec´t" vorhandenen AV-Scannern den kompletten Datenbestand auf der ext. HD scannen lassen. Das dauert sehr lange, und ich kann dir auch nicht sagen, ob die Scanner überhaupt etwas erkennen können. Aber ich würde es auf jeden Fall tun!
- Jetzt, ebenfalls mit diesem gebooteten System, die Daten auf Lesbarkeit prüfen. Alles, was verschlüsselt ist, löschen.
- Die lesbaren Dateien danach auf den wieder vom Windows gebooteten Rechner kopieren.
Sicher ist das eine umständliche Methode. Aber ich würde niemals einen aus einem verdächtigen System entnommenen Datenträger "einfach so" in einen meiner Rechner stecken. Auch wenn der Schädling mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nicht auf der Architektur und dem BS eines PC laufen sollte. Wer es schafft, derartigen Schaden an NAS anzurichten, der kann auch so ganz nebenbei noch ein paar Ostereier für die Freunde der WinDOSe verstecken.
MfG Peter