Neue DS, alte als Backup - was ist das sinnvollste Setup?

bardom

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Hallo zusammen,

ich habe seit knapp 10 Jahren eine DS413 in Betrieb. Aktuell ist diese mit 4+4+4+1 TB WD red ausgestattet und als SHR mit nur einem Volume mit 8,9TB Speicherplatz konfiguriert, wovon ca. 3,9 TB belegt sind. Tendenz natürlich leicht steigend. Über die Zeit hatte sich immer mal wieder eine HDD (in Summe 3) verabschiedet (damals angefangen mit 1+1 TB), wozu es mit der Zeit eben zu dieser Konfiguration gekommen ist. Ich hatte dadurch nie ein Problem mit Datenverlust oder dergleichen. Ein Backup auf einer externen HDD wird regelmäßig erstellt – das habe ich glücklicherweise nie benötigt. In der Praxis ist es (leider) häufig so, dass die externe HDD über längere Zeit angeschlossen bleibt, was eigentlich nicht Sinn der Sache ist.

Nun habe ich realisiert, dass meine DS413 so langsam am Ende der Lebensdauer angekommen ist (keine DSM updates mehr). Ich möchte per Docker Influx und Grafana aufsetzen, ggf. später noch weitere Anwendungen. Also habe ich mich dazu durchgerungen in Kürze auf eine DS423+ oder DS923+ oder RS422 umzustellen (…welche nur…?).

Nun mache ich mir Gedanken wie ich das neue Setup konfiguriere. Mein bisheriger Plan:
  • Die neue DS (423+?) wird mit neuen 6+6TB ausgestattet und als SHR (…oder RAID 1??) konfiguriert. Vorerst reichen 6TB locker, durch die 2 freien Plätze kann ich später noch upgraden.
  • Die alte DS413 wird an anderer Stelle im Haus aufgestellt, fährt 1x täglich hoch und zieht ein Backup (per hyperbackup?)
  • Die externe HDD wird bei Family&Friends ausgelagert als Langfrist-Backup im ~2Monats-Intervall. Ggf. kommt noch eine Zweite dazu um das ganze rollierend zu machen.
Wie würdet ihr das Setup konkret aufsetzen? Wie kann ich eine Art time machine zu realisieren um die Daten z.B. auf den letzten stand der je letzten 7 Tage, 6 Wochen und 6 Monate wiederherstellen zu können? Das geht doch nicht mit Hyperbackup, oder?

Wie würdet ihr die alte DS413 bzgl. der HDDs konfigurieren? Auch SHR/RAID oder komplett ohne? Ggf. könnte ich ja neu-Anschaffungskosten sparen und alte HDDs „recyclen“…?

Was ich auch noch im Hinterkopf habe, ist evtl. eine HDD als NTFS formatiert in einer der DS als sep. Volume einzubauen und als Backup zu nutzen um diese im absoluten Notfall in einen PC einzubauen zu können und ohne besondere Tools auf die Daten zugreifen zu können… Ich weiß, das ist ein bisschen paranoid, in der Praxis – ja nach Art des „Notfalls“ – aber recht easy.

…Wie würdet ihr vorgehen? Vielen Dank vorab für eure Inputs!
 

Benares

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Ich würde die DS413 so lassen wie sie ist und die DS423+ auch wieder als SHR1 aufsetzen. Dann hast du 6TB netto auf der DS423+, 8,9TB auf der DS413 als Backup und kannst die DS423+ später auch leichter mit größeren Platten erweitern. Evtl. würde ich aber die DS423+ gleich mit 2 etwas größeren Platten bestücken, schau einfach nach dem Preis/TB, welche Platten da momentan am günstigsten sind.
 

plang.pl

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EDvonSchleck

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Generell kannst du als Backup-NAS RAID oder JBOD einsetzen. RAID kann nicht schaden, ist aber für ein Backup nicht unbedingt notwendig. Es kommt dort eher auf den benötigten Speicherplatz an.

Das Backup kannst du nativ durch rsync (DSM) machen oder über Hyberbackup/Hyperbackup-Vault. Du musst halt wissen, was dir lieber ist als Endausgabe.
 

bardom

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Hallo zusammen und vielen Dank für eure Antworten!

Okay, ich denke es geht alles in die selbe Richtung. Ich lasse die alte DS413 mehr oder weniger wie sie ist und Nutze sie als normales Backup Ziel.
Hyperbackup kenne ich beisher eben nur zum sichern auf eine ext. USB Festplatte - einmal vor vielen Jahren eingerichtet gehts halt immer von alleine... ;-) Hyperbackup vault muss ich wahrscheinlich einfach mal ausprobieren...
Ist es besser, wenn das Master-NAS die Sicherung auf das Ziel pusht (wie bei einer ext. HDD per hyperbackup), oder eher so, dass das Backup-NAS die Daten zieht (hyper backup vault)? Letzteres scheint viel sinnvoller, insb. wenn das Backup-NAS keinerlei (Schreib-)Freigaben hat, über die Malware aktiv draufgeladen werden kann.
Wenn ich hyperbackup(vault) so einrichten kann, das ich wie gesagt wahlweise auf einen Stand z.b. der letzten 7 Tage, 7 Wochen und xx Monate rücksichern kann, wären letztendlich alle Wünsche erfüllt.

- Altes NAS auslagern: Gute Idee, hatte ich schon drüber nachgedacht. Würde grundsätzlich gehen, hab aber noch Respekt vor dem Gefummel mit VPN etc. Würde ich nur machen, wenn ich wirklich zu 100% verstanden habe was ich tue und die Sicherheit gegeben ist.
- Bzgl. der NTFS Idee: Jo, das geht natürlich nicht und ist quatsch.. ich sehs ein ;-)

Jetzt muss ich mich nur noch zw. DS423+ und DS923+ entscheiden. Tendiere zu letzterer weil ich glaube dass die besser bzgl. Virtualisierungsmöglichkeiten geeignet ist. Kaufberatung ist wohl aber in einem extra Thread besser aufgehoben...


Danke euch und viele Grüße!
 
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EDvonSchleck

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Threads zu der 423+ gibt es genug, dort solltest du bestimmt fündig werden.
 

Gulliver

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Ist es besser, wenn das Master-NAS die Sicherung auf das Ziel pusht (wie bei einer ext. HDD per hyperbackup), oder eher so, dass das Backup-NAS die Daten zieht (hyper backup vault)?
Ein Pull-backup wäre aus den von dir genannten Gründen besser. Hyperbackup kann aber nur pushen und HB Vault nimmt es entgegen. Es zieht nicht aktiv von deiner Quell-NAS.
 

bardom

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Hmm.. Nachdem ich eure Antworten gelesen habe kam mir natürlich die Frage "wie ist für diesen Fall dann die gängige Vorgehensweise für Pull Backups?"

...damit habe ich dann die Büchse der Pandorra geöffnet und die unzähligen Threads zum Thema gefunden, das Anliegen scheint ja wirklich in aller Munde zu sein und es scheint (warum auch immer) keine "out-of-the box Lösung" dafür zu geben. Hatte gehofft, ich kann einfach im Backup-NAS als Quelle die Freigaben vom Produktiv-NAS angeben - aber so leicht ist es wohl nicht :-|

Da werd ich mich nun erstmal genauer damit auseinander setzen müssen...
 

plang.pl

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Pull Backup geht zB mit Active Backup
 

ctrlaltdelete

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Active Backup läuft aber nicht auf der DS413.
 

bardom

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oh man... ich seh mich schon zwei neue synologies kaufen...
Aber im ernst: auf der DS413 läuft DSM 6.2.4-25556 Update 6, aber die CPU (FREESCALE QorIQ P1022) ist 32-bit - das scheint das Problem zu sein.
D.h. es bleibt wohl nur eine Bastellösung übrig oder es kommt eine DS220j für ~190€ dazu...

Edit: Wenn ich die alten 4TB weiter nutzen möchte, muss ich dann auf RAID verzichten - denn idealerweise hab ich auf dem Backup-NAS wegen der versionierung mehr Speicherplatz aus auf der Quelle. Dass Festplatten kaputt gehen kommt halt erfahrungsgemäß schon vor (bisher 3x in 10 jahren...)
 
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plang.pl

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Oder mal das Community Paket Ultimate Backup (DSM6) oder Basic Backup (DSM7) von @Tommes ankucken
 

Benie

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bardom

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Hallo zusammen,

nochmals danke für eure Inputs. Ich habe mich für eine DS923+ mit 2x8TB WD Gold mit einem zusätzlichen 16GB ECC RAM upgrade entschieden - wenns gut läuft kommt die schon morgen an *freu* :)

Bzgl. der Datensicherungstrategie bin ich noch nicht so richtig weiter gekommen. Ich wollte aber auch noch nicht anfangen etwas zu installieren und rumzuspielen bevor die Daten nicht auf dem neuen NAS liegen - rein sicherheitshalber "never touch a running system" ;-).

Ich muss aber sagen, dass ich die Hyperbackup Lösung schon echt toll finde und nun doch dazu tendiere die bzgl. der Backup-NAS Strategie auf ein klassisches push backup zu setzen. Gefühlt scheint das auch ein Großteil der Anwender so zu machen.

Ich habe bisher auch noch von keinem Malware Fall gehört, dass bei richtigen Settings bzw. User Einstellungen der Hyperbackup Dienst kompromitiert und das Backup-NAS verschlüsselt wurde. Hat jemand so etwas schonmal erlebt oder von Berichten gehört? Natürlich ist es ein prinzielles Risiko, aber durch die zusätzlichen externen Sicherungen bin ich geneigt, es als "akzeptables Restrisiko" einzustufen. Häufig lese ich, dass ausreichend weit zurückliegende BTRFS Snapshots das Ransomware Risiko massiv senken, wobei es da auch andere Meinungen dazu gibt...

Fragen an euch:
- Die DS413 erhält ja keine updates mehr (zumindest kein DSM7 - wird sie ggf. noch Sicherheitsupdates bekommen??). Wäre das für euch hinreichend akzeptabel und Nachhaltig genug oder würdet ihr die Nutzung von so alter HW als Backup-Ziel als tickende Zeitbombe einstufen?
- Muss ich z.B. ggf. bei ultimate backup oder eben beim (bevorzugten) Hyperpackup(vault) mit Schwierigkeiten wegen der unterschiedlichen DSM Versionen rechnen?
- Die DS413 als Backup NAS würde ich am liebsten komplett jungfrälich neu aufsetzen - nicht dass ich irgendeinen Dienst oder Einstellung übersehe - die DS muss ja dann quasi "inkognito" sein (hab in den 10 jahren immer mal wieder irgendwas rumgebastelt..). Wenn ich über "Systemsteuerung" -> "Aktualisieren und Wiederst." -> "System zurück setzen" gehe, landet dann wieder das ganz urspüngliche DSM4 (oder 5? .. weiss nicht mehr..) auf dem Gerät? Oder was passiert dann außer dem Löschen der Daten?
 
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plang.pl

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Ich habe davon auch noch nicht gehört.
Meine Haupt DS sichert auf die Backup DS mit einem User ohne Adminrechte. Die Backup DS macht Snapshots. Die sind read only. Die Haupt DS könnte also das Backup verschlüsseln. Nicht aber die Snapshots
 


 

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