neue NAS gleich mit 10GBit?

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poff

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Hi zusammen,

Ich spiele schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, dass ich das Netzwerk unserer kleinen Firma auf 10Gbit hochdrehe.

Zurzeit sind wir ein 2Mann-Büro, wobei wir 3d Inhalte, Animationen und ähnliches produzieren.
Für die Daten im Netzwerk tut seit langem einen DS213+ ihren Dienst. Via HyperBackup sichern wir auf eine DS115j im Keller und (un-)regelmäßig noch auf eine externe HDD, damit für den Extremfall auch was an einem anderen Ort liegt.
Bis jetzt läuft das alles problemlos.
Nach nun ca. 7 Jahren habe ich das ungute Gefühl, dass ich doch mal was aktualisieren sollte... und nachdem die HDDs in der DS2013+ zu 90% voll sind besteht auf alle Fälle Handlungsbedarf.
(Anm.: die Festplatten selber wurden ca. alle 2 Jahre erneuert)

Wie eingangs erwähnt, machen wir viel in 3d und es kommen schon recht ordentlich Datenmengen zusammen. Eine Datei hat dann gleich mal über 100Mb und das zu speichern dauert (=nervt).
Da kann man mit der DS2013+ nicht mehr viel retten.

Meine Idee wäre: 10Gbit Karten für die Rechner, ein 10GBit Switch und die DS1817, welche zwei 10GBit Ports hat.
Die beiden HDDs aus der DS213+ im RAID1 (wie gehabt) als Projekt-Archiv weiterzuverwenden und zwei SATA-SSDs (zB Western Digital WD Red SA500 NAS SATA SSD 2TB) im RAID1 als Arbeitslaufwerk einzubauen. Backuplösung würde ich so belassen.

Ist diese Idee Zielführend?
Bringt es die DS1817 mit SSDs annähernd auf 10Gbit?
Gibt es einen Flaschenhals, den ich übersehen habe?

ganz neu ist die DS1817 ja auch nicht. Weiß wer, ob die bald einen Nachfolger bekommt?
Bessere Ideen bzw. Vorschläge sind herzlich willkommen ?

Danke !
Christoph
 

blurrrr

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Hoi,

10Gbit macht auf "jeden" Fall Sinn, wenn "3d Inhalte, Animationen und ähnliches" auch so gemeint ist, wie ich es verstehe. Kurzum: Dicke Projektordner, noch dickere Texturen (ich meinte nicht die mit ein paar MB, sondern die mit 50+GB (pro Textur)), etc.

Dazu noch folgendes: Raid1 bitte vergessen als Hot-Storage (also das, wo ihr a) entweder direkt drauf arbeitet, oder b) euch die Daten her holt). Ein Raid1 hat da mit normalen HDDs VIEL zu wenig Wums für 10Gbit (das bringt ca. 1Gbyte/S, mit 2 "HDDs" im Raid1 liegt man dann irgendwo zwischen 0,1-0,2GByte/s, das wäre also Perlen vor die Säue.

Also entsprechend aufteilen: Hot-Storage (gern SSDs z.B. im Raid5-Verbund) für die "aktive" Arbeit und dazu noch ein Cold-Storage (HDDs im Raid-Verbund).

Ich kenne halt den ein oder anderen aus der Branche und weiss, dass die meist sogar mit irgendwelchen externen Thunderbolt-Gehäusen mit 2 SSDs im Raid0 unterwegs sind, damit die benötigte Performance auch vorhanden ist. Insofern ist 10G erstmal ein guter Ansatz, nutzt aber "garnichts", wenn ihr die dadurch gewonnene Performance direkt wieder wegkickt, indem ihr normale HDDs im Raid1 betreibt :)

Ist jetzt natürlich unnötig zu erwähnen, dass die Workstations im besten Fall natürlich mit M.2-SSDs bestückt sein sollten und ggf. noch eine größere SSD als lokalen Storage haben sollten.

EDIT: Als Hot-Storage vllt auch nicht die 0815-Billigbomber-SSDs nehmen, sondern eher welche aus der Enterprise-Ecke, da diese i.d.R. dann doch wesentlich mehr aushalten.
 
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poff

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Hi blurrr,

Vielen Dank für dein Feedback!
Prinzipiell denken wir in die gleiche Richtung, meine ich. Vermutlich muss ich aber noch ein paar Details ergänzen.
Die alten HDDs würde ich im RAID1 weiterverwenden, allerdings nur für Cold Storage, also archivierte Projekt, die xls-Datei der Buchhaltung usw. Hier ist Performance nicht relevant.

Wo ich mir schon einen Leistungszuwachs durch 10GBit erhoffe, ist beim Arbeitslaufwerk.
Allerdings möchte ich „die Kirche im Dorf lassen“. Auf das letzte Quäntchen kommt es also nicht an.

Ich habe folgendes auf meiner Workstation (AMD 16Kerner, 64 GB Ram, M.2 1TB, …. und eine SATA SSD als Mullhalde) probiert:
Ordner mit ca. 20 GB Video Files von der M.2 auf die SATA SSD kopiert. Die ersten paar GB gehen mit ca. 2,6 GB/sec drüber dann fällt es auf ca. 300 MB/sec runter.
Das ist absolut okay für mich. Die meisten Dateien, die ich so alltäglich speichere sind selten mehr als 1GB groß und das liegt in einem Bereich, wo die SATA SSD noch volle Leistung bringt. Die 2,6 GB/Sec bringe ich auch gar nicht über die 10Gbit.

Meine Milchmädchen-Rechnung sagt, dass ich. mit 2 SATA SSDs im RAID1 (einfach und sicher) schon eine ansprechende Leistung bekommen kann (klar, mehr geht immer).
Fraglich ob die NAS da nicht irgendwo einen Flaschenhals in den Weg stellt, den ich nicht bedenke?

Jetzt stellt sich die Frage. Welche NAS (ab 4 HDD Einschüben) kommt prinzipiell in Frage?
Spricht was gegen die Western Digital WD Red SSDs (je 1.92TB dürfte reichen)?
 

linn

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Ich würde mir im Firmenumfeld überlegen, ob der Aufpreis für Enterprise-SSDs sinnvoll ist (ca. 200,- / SSD bzw. ca. 100,-, wenn Du mit weniger IOPS beim Schreiben zufrieden bist). Entscheidungskiterium wäre, ob Du die Power Loss Protection bei diesen SSDs brauchst. USV habt Ihr sicher im Einsatz, aber die schützt nicht vor einem Ausfall des Netzteils. Der korrekte Weg ist natürlich das Risiko zu berechnen nach Schadenshöhe (bei nächtlichem Backup ist maximal die Arbeit von 2 Personen von einem Tag verloren, Aufwand für die Wiederherstellung, ggf. vertragliche Termine verletzt, weil die Daten nicht rechtzeitig geliefert werden können, etc.) mutlipliziert mit der Eintrittswahrscheinlichkeit. Der Aufpreis für Power Loss Protection muss dann unter dem ermittelten Wert liegen, damit sich die Maßnahme rechnet. Für mein privates NAS habe ich mich dagegen entschieden, Euer Risiko kann ich nicht einschätzen.
 

ThomasK

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Eine Datei hat dann gleich mal über 100Mb und das zu speichern dauert (=nervt).
Christoph

Die Übertragung einer Datei von 100 MB sollte im 1 GBit Netzwerk etwa 1s dauern. Diese wahnsinnig lange Zeit ist sehr nervend. ;-) Spass beiseite, warum dauert das Speichern ganz schön lange? Weil das Anwenderprogramm, in deinem Fall vermutlich irgend ein CAD- oder Zeichenprogramm sich 15s oder so Zeit lässt, bis es die Inhalte in einer Datei zur Verfügung stellen kann und diese dann in 1s auf das NAS schiebt. Das Speichern dauert dann 15 + 1 = 16s. Mit 10 Gbit wird es wesentlich schneller, es dauert nur noch 15 + 0.1 = 15.1s. ;-)
Was ich damit sagen will: Erhoffe dir nicht zuviel von einem schnelleren Netz im täglichen Abeiten. Ein Backup KANN schneller sein, ich vermute allerdings dass da Hyperbackup mit seiner Cluster-Verwaltung bremsen wird. Ausserdem macht man doch in der Regel bei grossem Datenvolumen inkrementelle Backups. Zwei Mitarbeiter können pro Tag gar nicht soviel neue Dateien erzeugen.
Zu den Arbeitsplatzrechnern schreibst du nichts. Sollten diese auch aus der "DS213+er Zeit" stammen, dann würde ich erst einmal diese durch moderne Geräte ersetzen, inkl. M2-SSD. Faktor 5 ist da locker drin, etwa mit einem AMD 3900/3950.
 

blurrrr

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@ThomasK: Gehen wir mal eher von Maya, 3D-Studio-Max oder Cinnema 4D (sowie div. Sculping- und Texture-Tools) aus und nicht von einem "CAD- oder Zeichenprogramm". Zudem "Datenmengen" bedeutet nicht 1 Datei, mitunter wird in solchen "Projekten" doch ein "bisschen" mehr gespeichert als nur eine Datei (da bewegen sich einzelne Projekte mitunter durchaus im TB-Bereich (je nach Qualitäts- und Aufwandsstufe), die meisten haben haben aber i.d.R. aber "nur" einige GB).

Zu den Arbeitsplatzrechnern schreibst du nichts.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil sag ich mal: "...meiner Workstation (AMD 16Kerner, 64 GB Ram, M.2 1TB, …. und eine SATA SSD als Mullhalde)..." :p
 

poff

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Servus blurrr,

Danke soweit!
Wie schon erwähnt, sollte es nicht an unserenWorkstations hapern. Konkret werkelt da ein AMD 3950X und eine M.2 SSD.
Die größten Dateien produzieren wir mit Cinema4D und Photoshop (500MB+). Dazu kommen immer wieder mal ein paar tausend Einzelbilder für eine Animation, die irgendwohin verschoben werden müssen.
Die aktuell NAS213+ schreibt die Daten mit ca. 60-80 MB/s .... also sind das bei größeren Dateien schon eher 10 Sekunden Wartezeit.
Ich bin ein regelmäßiger "Strg+S" Drücker und da nervt diese Wartezeit dann durchaus.
Von 10Gbit und natürlich der passenden NAS würde ich mir daherschon eine Verbesserung erwarten.

Wo ich mit diesem Threat eigentlich hin will, ist welche NAS (am besten Synology, weil es mir sympathisch ist und ich mich hier schon ein wenig auskenne) die passende ist.

So viel ist für mich klar:
- min. 4 bay Lösung (2x langsame große HDDs im Raid1 für die unwichtigen Sachen und 2x schnelle SSDs im Raid1 zum Arbeiten)

- Die Schreibgeschwindigkeit einer aktuellen SSD ist ausreichend. Brauche also keine RAID5 Konstruktion für noch mehr Speed.

- Für beide Speichervarianten aber auf alle Fälle Raid1 (Sicherheit). Nur eine SSD für die Arbeitsdaten ist mir also zu unsicher.
Kleinere NAS hätten ja eine M.2 Schnittstelle... aber eben nur 1, richtig?
Ich bin auch nicht sicher, ob die dann nur als Cache, oder auch als vollwertiges Laufwerk verwendet werden können

- Eine NAS nur mit SSD Cache soll es auch nicht sein. Ein Bekannter hat das gehabt, war auch von der Performance anfänglich beeindruckt.
Allerdings gab es eine Störung (ja, das gibt es auch bei Synology ;-) ) bei der Synchronisierung zwischen Cache und der eigentliche HDD und es war ein wildes Theater, die Daten wieder herzustellen.

- last but not least. Preis/Leistung ist ein Thema.
Wir sind nur ein sehr kleiner Betrieb. Irgendwelche Enterprise Lösungen (die sicher sehr geil wären) spielt es leider nicht

Was wäre da hier wohl das passende/vernünftige Modell?
 

whitbread

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Also ich würde tatsächlich die oben angesprochene Hot-Storage, Cold-Storage-Lösung nochmal beachten. Ob es dann wirklich 10GBit sein muss darfst Du dann selber entscheiden. Dazu muss halt die gesamte Investition in Switche, Leitungen und Netzwerkkarten betrachtet werden. Es gibt tatsächlich sehr bezahlbare Lösungen im sog. Multi-Gigabit-Bereich.

Was ich noch mit auf den weg geben möchte ist Folgendes: Bevor man eine grosse Multi-Bay-NAS anschafft kann man auch über 2x2-Bay-NASen nachdenken - warum? Wenn Du eine als Hot-Storage verwendest und mit SSDs bestückst (von mir aus auch im Raid-1-Verbund) und die andere mit "normalen" Festplatten bestückst und als Cold-Storage verwendest hast Du Performance und Ausfallsicherheit zu relativ günstigen Konditionen. Ich würde sogar ins Hot-Storage nur eine SSD und eine normale HDD einstecken. Die Daten vom Hot- zum Cold-Storage können je nach Bedarf in sehr kurzen Intervallen repliziert (Snapshot und Replikation) werden. Das geht schnell und ist performant - kein Gemurkse mit Hyperbackup o.ä.
Konkret: Bevor ich als Privatuser 800€ für eine 1618+ ausgebe (zzgl. 10Gbit-Hardware) gehe ich doch lieber auf 2x718+ bzw. 1x720+ und 1x220+ sobald verfügbar. Tatsache ist natürlich, dass Du dort erstmal auf die 2x1GBit limitiert bist - jedenfalls offiziell. Wenn Du mit iSCSI oder SMB Multichannel arbeitest kannst Du die aber schonmal ab Werk kpl. nutzen.
Übersetzt für die Firmenumgebung ist dann aktuell die 1618+ der Einstieg in 10GBit, wobei eben auch 4x1GBit schon vorhanden sind und als alt. Anbindung zu betrachten wäre. Dazu würde ich dann aber unbedingt noch eine 220+ oder 420+ (noch nicht verfügbar) als Cold-Storage einplanen!
 

blurrrr

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Wollte es grade noch anmerken mit Snapshot/Replication ... da könnte man die 2 SSDs dann auch direkt im Raid0 laufen lassen (dann halt alle paar Minuten ein Snapshot), dann stimmt die Rechnung auch halbwegs.
 
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