Zwei Dinge noch mal vorab:
- Ich werde nicht mit Beispielen arbeiten ("wenn ich Google öffne"). Die machen es nur übermäßig kompliziert. Ohne richtige Fachkenntnisse kannst du dir kein vollständiges Beispiel zusammen bauen. Vorher müsste dir jemand einige der Grundprinzipien mal sehr eingehend erklären. Alleine für die TCP/IP-Protokollfamilie und damit eng verwandte wie UDP hatte ich einen zweiwöchigen Intensivkurs zusätzlich zur "normalen" fachlichen Ausbildung. Und selbst dann versteht man nicht alles von vorn bis hinten, weil die gesamte WAN-spezifische Technik fehlt. Ja, an der Stelle ist wissen nun mal teuer.
- Wenn du planst tiefer einzusteigen, kommst du um ein gutes Buch als günstige Variante oder einen Kurs (falls du das Wissen auf Arbeit einsetzt) nicht herum.
Da es hier nur um das Thema "wie passt IP in Ethernet" geht, werde ich auch nicht weiter auf die Schichten darüber eingehen. Für IP ist alles, einschließlich der Header von TCP, der Applikation usw. Payload. Das ist das "Data encapsulation" genannte Prinzip, das hier sehr schön erklärt wurde:
http://docstore.mik.ua/orelly/networking_2ndEd/tcp/ch01_03.htm (den Link gabs weiter oben schon mal, ich finde die Schaubilder sehr gut).
Zu den Aufgaben von IP gehört es nun, sich in Pakete so zu zerlegen, dass Ethernet keine weitere Fragmentierung vornehmen muss. Dazu gibt es ein "More Fragments"-Flag, welches anzeigt dass noch weitere Fragmente kommen, sowie einen Offset-Zähler, der die Position des Paketes anzeigt. In allen Paketen gleich ist hingegen ein Identifier. Das Ziel der Kommunikation auf IP-Ebene muss daher die Pakete anhand des Offsets wieder zusammenbauen.
Was genau schmadde mit "unvollständigem Header" gemeint hat, erschließt sich mich nicht ganz, weil meines Wissens nach jedes IP-Paket auch einen vollständigen IP-Header aufweist.
Was die Schichten darunter angeht, hast du die Aussage von schmadde falsch verstanden: Während ein IP-Paket während des Transports im Idealfall zum Endpunkt weitestgehend unverändert bleibt, sind die Schichten 1 und 2 immer nur bis zum nächsten Gerät, also zum Beispiel von PC zu Switch, identisch. Beim nächsten Gerät werden diese Schichten vollständig neu aufgebaut. Das zählt zu den Prinzipien die du dir im Detail erklären lassen solltest, wenn du dich eingehender damit beschäftigen möchtest.
MfG Matthieu