Sicherung mit dritter Platte im Wechselbetrieb. Geht das?

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jansen_h

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Liebe Mitglider!

Bevor ich mir eine dritte Platte zulege wollte ich fragen ob mein Vorhaben überhaupt einfach funktioniert.

Ich betreibe eine DS214+ mit 2 Platten gespiegelt. Um auch Sicherheit gegen Diebstahl oder Feuer (in der Weihnachtszeit waren einige Einbrüche bei uns in der Gegend und Computer oder wahrscheinlich auch eine DS sind sicher beliebte Beute) würde ich mir gerne eine dritte identische Platte besorgen und diese wöchentlich wechseln und extern aufbewahren. D.h. eine der synchronen Platten raus, neue rein und die soll synchronisiert werden. Nach einer Woche wieder eine raus und die alte wieder rein, und so weiter. Beim ersten mal, wenn die Platte noch neu ist, ist alles klar. Die wird komplett synchronisiert. Beim zweiten mal fehlt der Platte sozusagen die letzte Woche. Kann die partiell nachsynchronisiert werden oder muss ich die zuvor komplett löschen? Wie gehe ich da am besten vor? Möchte das ganze quasi mit einem Handgriff bzw. Mausclick erledigen. Hab im Forum eigentlich nichts gefunden.

Bitte um Hilfe. DANKE.

LG aus Österreich,
Paul
 

Frogman

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Nein, solltest Du gar nicht erst probieren - zumal die Ports für die Festplatten auch nicht für häufiges Stecken ausgelegt sind.
Kauf Dir eine externe USB-Platte und lege Dir einen Backuptask an, mit dem Du zB. wöchentlich die Daten auf die externe Platte sicherst und dieses dann schön weit weg irgendwo in den Schrank legst.
 

chats

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Also wenn man die Platte wöchentlich wechselt linker Port und rechter Port jeweils 500 mal macht ist die DS fast 20 Jahre alt. 500x stecken muss ein normaler SATA-Anschluss abkönnen.
ABER: Du willst hier Dein Raid absichtlich in einen Fehler bringen. Das würde ich nur dann machen wenn ich vorsorglich aus Altersgründen der Festplatte diese sicherheitshalber ersetze.
Frogman hat 100% recht. Nimm Dir eine externe Platte und sicher da drauf Deine Daten. Und lass das RAID einfach RAID sein.
 

fpo4711

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Also wenn man die Platte wöchentlich wechselt linker Port und rechter Port jeweils 500 mal macht ist die DS fast 20 Jahre alt. 500x stecken muss ein normaler SATA-Anschluss abkönnen.

Ich glaube das bist Du auf dem Holzweg. Finde jetzt die Spezifikationen nicht aber ich habe das im Kopf das bei diesen Steckverbindern nur max. 60-80 Steckverbindungen garantiert werden.

Gruß Frank
 

Frogman

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Als Beispiel sei einmal WD zitiert, die 50 Steckzyklen nennen:
"eSATA and internal SATA cables and connectors cannot be used interchangeably. This is important since eSATA cables and connectors are designed for 5000 insertion and removal cycles while internal SATA cables and connectors are designed for only 50 insertion and removal cycles."

Quelle: WD Interface Guide
 

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Uiii, das hätte ich nicht erwartet das es so wenig sind. Auf der anderen Seite aber unter normalen Bedingungen völlig ausreichend.
 

jan_gagel

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Losgelöst von der Hardware-Seite möchte ich die Software etwas beleuchten. Die DS / der DSM verwendet kein Hardware-Raid, bei dem die Platten alle 100 % identisch gespiegelt werden. Es wird ein Software-Raid auf Partitions-Ebene eingesetzt. Dazu ist auch das Betriebssystem der DS in großen Teilen auf den Platten installiert, also in der ersten Partition. Und das auch noch im Raid 1 (Spiegelung) über alle internen Platten.

Ich könnte mir vorstellen, daß die DS da etwas durcheinander kommt, wenn da plötzlich ein älterer Stand dazu geschaltet wird. Denn synchronisiert wird da jetzt nichts, ich vermute, die Platte müßte neu initialisiert werden und dann wird das Raid neu gespiegelt. Also von Vorne bis hinten.

Einfacher und besser wäre es, mit USB- oder eSATA und zwei Backup-Jobs für die jeweilige Platte. Denn da wird dann synchronisiert.
 

jansen_h

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Danke für die Infos!

Hab schnell erkannt, dass ich mir das laienhaft einfacher vorgestellt hab als es software- und hardwareseitig ist...

Hab mir jetzt einfach 2 Stk. 2,5" Platten gekauft die ich wöchentlich tausche und eben eine davon getrennt aufbewahre. Auf der Synology laufen zwei geplante Sicherungen jede Nacht - da nur eine Platte steckt wird natürlich nu einmal gesichert. Funktioniert wunderbar und ich bin glücklich...

LG Paul
 

Galileo

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Hallo Frogman,

Als Beispiel sei einmal WD zitiert, die 50 Steckzyklen nennen:
"eSATA and internal SATA cables and connectors cannot be used interchangeably. This is important since eSATA cables and connectors are designed for 5000 insertion and removal cycles while internal SATA cables and connectors are designed for only 50 insertion and removal cycles."

Quelle: WD Interface Guide
hier möchte ich allerdings zwei andere Quellen daneben stellen:

Zum einen gibt es hier im Forum die Wiedergabe einer Auskunft von Synology selber, die von 500 Steckvorgängen spricht:
Lebensdauer der SATA Steckverbindungen ?:
Hier die Antwort von Synology
Thank you for your feedback.

I consulted this issue with our connector supplier, the max connection cycles is 500. Hope this information could be of some help to you.

If you have further questions or suggestions, please feel free to contact Synology support again.

Sincerely,

Adair Hsu
Synology scheint hier also 500 angegeben zu haben.

Zweitens und damit übereinstimmend habe ich hier die SATA-Spezifikation gefunden, und die besagt:
Durability EIA 364-09
50 cycles for internal cabled application;
500 cycles for backplane/blindmate application.
Das Problem ist ja wohl nicht der Platinenstecker an der Disk sondern der Gegenstecker, und da scheint es wenn ich das richtig lese so zu sein, dass die Kabelstecker eben nur auf 50 spezifiziert sind, während Backplanes auf 500 spezifiziert sind, was sich ja auch leicht begründet:

Kabel werden theoretisch ein Mal beim Bau des PC gesteckt, bei Upgrade oder Reparatur während der Lebensdauer ggf. noch ein paar Mal, und falls sie kaputt sind kann man sie wegwerfen und ersetzen. Backplane-Lösungen hingegen werden ja von Natur aus zum Tauschen von Platten gebaut, das müssen die also im Rahmen des Betriebs auf die Lebensdauer gesehen schon öfter mal abkönnen, zumal ein defektes Backplane anders als ein Kabel dann gleich ein defektes Gerät bedeutet.

Seit ich das gelesen habe, habe ich die DS1513+ auf RAID1 mit 3 Platten laufen und tausche zwecks Datensicherung immer eine aus, dies alle 1-2 Wochen. Nutze ich alle 3 Steckplätze, dann komme ich auf eine Spezifikation von 45 Jahren.

Bei einem RAID1 mit nur 2 Platten würde ich es allerdings nicht tun, und erst recht würde ich zum Durchtauschen nicht nur eine einzige zusätzliche Platte verwenden sondern mindestens 2 oder 3 im Wechsel (2 liegen extern im Safe und eine ist unterwegs oder so).

Ich muss dazu sagen, dass ich damit noch keine langjährige Erfahrung habe, bin auch erst seit kurzem DS-User, vorher haben wir uns noch ohne Server durchgeschlagen (17 USB-Platten :D ...). Allerdings habe ich die Methode nicht selbst erfunden, die hat mir Anfang der 80er mein EDV-Professor so beigebracht. :D

Ich finde die Methode einfach deshalb so reizvoll, weil man eben nicht in der Gefahr steht inkonsistente Backups anzufertigen weil das Original während des Kopierens verändert wird, bzw. anders rum: weil die Maschine während der Herstellung des Backups online und schreibfähig bleibt.
 
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jan_gagel

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Hallo,

ohne jetzt Erfahrungen mit einem Raid mit wechselnder Platte als Datensicherung zu haben, möchte ich trotzdem meine Bedenken äußern. Bei jedem Raid-Volume gibt es nur ein einziges Dateisystem. Im klassischen Fall von einer Spiegelung (Raid 1) ist man da schnell dem Gedanken verfallen, die Daten sind zweimal vorhanden. Die Daten schon, auch die Daten des Dateisystems werden ja gespiegelt. Trotzdem ist es ein einziges Dateisystem. Wenn da mal der Wurm drin ist, nützt einem das zweifache Vorhandensein der Daten nix mehr.

@Galileo: Wie hast du das Raid 1 mit drei Platten eingerichtet? Via DSM? Oder via Kommandozeile? Wie ist dein Vorgehen, wenn du ein solches "Backup" erstellst? Läuft die dritte Platte permanent mit und wird alle paar Wochen einfach ausgetauscht? Oder ziehst du sie nach dem Synchronisieren wieder raus?

Ich finde ein normales Backup via DSM, ggf. mit autorun verfeinert, wesentlich eleganter als ein solches Raid-Konstrukt. Kommt beim Raid-Konstrukt noch hinzu, was ist, wenn die ganze DS streikt?

Ciao Jan
 

Galileo

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Hallo Jan,

ohne jetzt Erfahrungen mit einem Raid mit wechselnder Platte als Datensicherung zu haben, möchte ich trotzdem meine Bedenken äußern. Bei jedem Raid-Volume gibt es nur ein einziges Dateisystem. Im klassischen Fall von einer Spiegelung (Raid 1) ist man da schnell dem Gedanken verfallen, die Daten sind zweimal vorhanden. Die Daten schon, auch die Daten des Dateisystems werden ja gespiegelt. Trotzdem ist es ein einziges Dateisystem. Wenn da mal der Wurm drin ist, nützt einem das zweifache Vorhandensein der Daten nix mehr.
Ich sehe das Problem so nicht: Bei RAID1 trägt jede der Platten unabhängig von den anderen Platten die kompletten Daten. Um sie zu lesen sind keinerlei übergreifende Daten notwendig. Sonst könnte ich ja auch aus der Platte die ich dem Array einfach so entnommen habe die Daten nicht auslesen.

@Galileo: Wie hast du das Raid 1 mit drei Platten eingerichtet? Via DSM? Oder via Kommandozeile?
Meine Linux-Kenntnisse sind gering, ich arbeite bisher nur mit DSM.

Wie ist dein Vorgehen, wenn du ein solches "Backup" erstellst? Läuft die dritte Platte permanent mit und wird alle paar Wochen einfach ausgetauscht? Oder ziehst du sie nach dem Synchronisieren wieder raus?
Normalzustand ist dass drei Platten laufen. Würde ich nur zwei laufen lassen, dann hätte ich ja permanent das System im Alarmzustand.

Normalzustannd:
Raid-A.jpg

Dann fahre ich die DS runter, tausche zum Beispiel Platte 2 gegen eine gelöschte Platte aus und fahre wieder hoch.
Das gibt Alarm:
Raid-B.jpg

Dann mache ich Verwalten / Reparieren:
Raid-E.jpg

In den nächsten 10 Stunden wird das Array wieder komplettiert:
Raid-F.jpg

Den Alarmzustand kann man auch vermeiden, wenn man vorher schon eine Hot-Spare-Platte drin hat. Würde aber bedeuten einen weiteren Steckplatz dafür zu verwenden, ist nicht notwendig.

Ich finde ein normales Backup via DSM, ggf. mit autorun verfeinert, wesentlich eleganter als ein solches Raid-Konstrukt.
Über Geschmack kann man streiten, ich finde es eben nicht sehr elegant wenn man während des Backupvorgangs entweder auf seine Daten nicht schreibend zugreifen darf oder eben riskiert, dass das Backup keinen konsisten Stand darstellt.

Kommt beim Raid-Konstrukt noch hinzu, was ist, wenn die ganze DS streikt?
Dann habe ich (mindestens :D ) noch eine weitere DS. Im Übrigen kommt man ja auch mit dem PC mit Ubuntu oder Knoppix Live-DVD an die Daten wieder dran.

Aus meiner Sicht hat meine Methode nur 2 Nachteile:

Erstens ist ein 3er RAID1-Array natürlich "verschwenderisch", d.h. man braucht im Verhältnis zur Datenmenge eine relativ große DS und nutzt von drei verbauten Platten nur die Kapazität von einer. Das ist mir aber egal, sichere und bequeme Backups sind mir das wert.

Zweitens ist RAID1 von der Schreib-Performance nicht so sehr gut. Da müßte man dann auf RAID10 gehen und 2 Platten tauschen, dann bräuchte man aber schon 6 Steckplätze für ein Volume - oder 2 DS im High Availability-Cluster, das teste ich als nächstes.
 
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jan_gagel

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Hallo Jan,

Ich sehe das Problem so nicht: Bei RAID1 trägt jede der Platten unabhängig von den anderen Platten die kompletten Daten. Um sie zu lesen sind keinerlei übergreifende Daten notwendig. Sonst könnte ich ja auch aus der Platte die ich dem Array einfach so entnommen habe die Daten nicht auslesen.

Das schon. Wenn aber bei einem Raid 1 (wo die Daten ja doppelt vorhanden sind) bzw. bei deinem Konstrukt dann mit drei Platten die Daten dann gleich dreimal vorhanden sind, ein Dateisystem-Fehler auftritt, ausgelöst durch einen Crash oder Software-Fehler, dann sind die Daten auf allen zwei bzw. drei Platten möglicherweise nicht zugreifbar.

Ich muß gestehen, dein Backup-Konzept mit 4 Platten, von denen drei zeitgleich im Raid 1 betrieben werden, durchaus verlockend. Gerade weil man ja von oben arbeitet, also eine Ebene höher als das Dateisystem. Trotzdem würde ich ein normales Backup vorziehen. Ich sichere z. B. nicht immer alles sondern in Abstufung je nach Wichtigkeit der Daten. Dokumente werden mehrmals wöchentlich automatisch gesichert, sind aber auch in anderen Sicherungen mit drin. Video-Daten (Aufnahmen von meinem Receiver) sind hingegen nicht so wichtig wie Bilder und Dokumente. Von da her wird letzteres eher unregelmäßig gesichert. Verlust hier wäre verschmerzbar, weil alles nur FTA-Aufnahmen sind, wird ja sowieso oft genug wiederholt.
 

Galileo

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Richtig, das Sicherungskonzept muss natürlich zu den Anforderungen passen.

Ich habe auch einen großen Fundus an TV-Aufzeichnungen und Mediathek-Downloads, die sind aber natürlich NICHT auf einem 3fachen RAID1-Array. :D Und sie werden auch nicht alle 1-2 Wochen aufs Neue komplett gesichert, weil erstens nicht so viel Neues dazu kommt und zweitens wie du schon sagst der Verlust verschmerzbar wäre.


Auf dem 3fach-RAID1 hingegen sind bei mir betriebliche Daten in Truecrypt, und da ich aus Bequemlichkeit nicht mit vielen kleinen TC-Containern arbeite sondern mit einem einzigen großen kann ich die Daten nicht selektiv sichern: Gesichert werden kann nur der ganze Container am Stück, und das dauert mir eben über USB oder eSATA viel zu lang.

Mit dem Wechseln der RAID-Platte ist das Thema Backup in Nullkommanix erledigt und kann abgehakt werden. Damit ist dann aber alles komplett gesichert, ohne dass ich überhaupt selektieren muss, was denn nun diesmal gesichert werden muss und was nicht.
 
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