Unterschied von Snapshot Aufbewahrung und Replikation Aufbewahrung

T-K-W

Benutzer
Mitglied seit
05. Mai 2016
Beiträge
19
Punkte für Reaktionen
1
Punkte
3
Hallo,
ich versuche mittels Snapshot Replication auf zwei NAS Stationen eine Backupstrategie zu fahren bei der auf NAS1 (der primären NAS) regelmäßig Snapshots gemacht werden und in größeren Abständen der Inhalt der NAS1 auf eine NAS2 (mittels Replikation) gespiegelt wird um im Falle eines Fehlers von NAS1 auf NAS2 switchen zu können.

Zur Frage:
Bei der Konfiguration der "Snapshot Replikation" soll sowohl bei den Snapshot als auch den Replikationseinstellungen jeweils einen Aufbewahrungrichtlinie eingestellt werden. Aus den Anleitungen kann ich leider nicht entnehmen ob die Einstellung von Aufbewahrungen bei der Replikation (die nur bei ersten Einrichten der Replikation angeboten wird) bedeutet dass vom Image auf NAS1 nun auf NAS2 nun abermals Snapshots erstellt werden oder ob es sich auf die unter Snapshots eingestellte Aufbewahrungrichtlinie bezieht. Ich will ja letztlich nicht Snapshots von Snapshots machen.

Ich sehe zwei Optionen für eine Einstellung:
1: Snapshots - Aufbewahrung nach meinen Präferenzen + Replikation mit identischen Snapshot Aufbewahrungs Einstellung
2: Snapshots - Aufbewahrung nach meinen Präferenzen + Replikation nur jeweils einer Replik (Die ja implizit bereits Snapshots enthält)

Die Verwirrung wird für mich maximiert indem auf

NAS1 unter Replikationsaufgabe bearbeiten die Anmerkung kommt:
Anmerkung: Sie können die Remote-Aufbewahrungsrichtlinie in NAS2 bearbeiten

NAS2 unter Replikationsaufgabe bearbeiten die Anmerkung kommt:
Anmerkung: Sie können die Remote-Aufbewahrungsrichtlinie in NAS1 bearbeiten

Wie stelle ich es korrekt ein... bzw. wo ist mein Denkfehler?

Es wäre schön wenn mir da jemand weiter helfen könnte.

Gruß
Thomas
 

Fusion

Benutzer
Sehr erfahren
Mitglied seit
06. Apr 2013
Beiträge
14.159
Punkte für Reaktionen
912
Punkte
424
Es sind keine Images sondern btrfs-snapshots.
Es gibt eine Aufbewahrungsrichtlinie für die lokalen Snapshots auf der Quelle und es gibt eine seperate Richtlinie für replizierte Snapshots zur Aufbewahrung am Ziel.
Das sind prinzipiell zwei unterschiedliche Vorgänge.
Man kann auch Replikation ohne lokale Snapshots betreiben.

Replikation erstellt von einem Gemeinsamen Ordner der Quelle einen read-only snapshot auf dem Ziel.
Ist ein Ordner mit diesem Namen schon vorhanden wird Name-1 etc verwendet.
Beim Failover wird eine les/schreib-bare Version erstellt.

Zum endgültigen Verständnis hilft glaube ich nur: selber damit spielen und schauen, was wie wo geht.
Also kleinen Datensatz und ein paar Gemeinsame Ordner nehmen und probieren.
Dann siehst du recht schnell, was wo wie sichtbar ist und mit den Beschreibungen gemeint ist.

https://www.synology.com/de-de/dsm/feature/snapshot_replication
https://www.synology.com/en-us/knowledgebase/DSM/help/SnapshotReplication/data_protection_mgr
https://www.youtube.com/watch?v=WkMmcho2Vy8
https://global.download.synology.co...aper/Synology_Data_Protection_White_Paper.pdf
 

T-K-W

Benutzer
Mitglied seit
05. Mai 2016
Beiträge
19
Punkte für Reaktionen
1
Punkte
3
Danke für die Links und insbesondere die Erläuterungen.

Ich werde mal damit rum spielen. Wie heißt es so schön. Wenn ich erst verstehe wie es funktioniert, dann verstehe ich auch die Anleitung.

Gruß Thomas
 

Geniemann

Benutzer
Mitglied seit
18. Okt 2012
Beiträge
194
Punkte für Reaktionen
14
Punkte
18
Hallo,

also ich hatte mit dieser Verwirrung anfangs auch zu kämpfen, aber inzwischen habe ich das glaube ich verstanden und nutze das her auch als HauptBackup.

Ich versuche es mal simplifiziert:

Auf NAS 1
Hier laufen lokale Snapshots mit dem konfigurierten Zeitplan und der eingestellten Aufbewahrungsrichtlinie. Also werden dort z.B. jede Stunde Snapshot erstellt und diese werden dann einer stündliche, einen von jedem Tag, einen aus den letzten 4 Wochen und noch jeweils einer aus den letzten 3 Monaten aufbewahrt.
Das ist aber alles LOKAL. Also kein BACKUP, sondern lediglich einer Unterstützung bei versehentlichem löschen o.ä.

Zusätzlich kann ich eine Replicationsaufgabe erstellen. Diese kopiert nach dem voreingestellten Zeitplan meine Daten auf das Ziel NAS 2 in dort gleich benannte Gemeinsame Ordner und ÜBERSCHREIBT dabei jedesmal alle dort befindlichen Daten. Also, lösche ich etwas auf NAS 1, wird es während der Replicationsaufgabe auch auf NAS 2 gelöscht. Das mag unsinnig erscheinen ... aber ...

Auf NAS 2
Hier kann ich jetzt - genau wie auf NAS 1 - Snapshots erstellen Ich schnappe mir also die (aus Sicht des NAS 2) lokalen Gemeinsamen Ordner (Sie Spiegelung von NAS 1) und richte hier z.B. die gleiche Versionierung ein, wie auf NAS 1:
Also werden dort z.B. jede Stunde Snapshot erstellt und diese werden dann einer stündliche, einen von jedem Tag, einen aus den letzten 4 Wochen und noch jeweils einer aus den letzten 3 Monaten aufbewahrt.

JETZT wird ein Backup draus. Weil, dieses NAS 2 jetzt wiederum auch gelöschte Ordner, die durch die Replicationsaufgabe gelöscht wurden, in den Snapshots ja weiter aufbewahrt. Sollte also jetzt das NAS 1 wirklich komplett zerstört, geklaut oder sonst etwas werden, habe ich auf dem NAS 2 alle Daten in der letzten Version UND in den jeweils konfigurierten Aufbewahungsintervallen der Snapshots auf NAS 2 noch vorhanden und kann diese nach Wiederbeschaffung des NAS 1 zurückspielen.

Und wenn ich das jetzt noch auf ein ein "räumlich getrenntes" NAS machen würde, bzw. wenn Synology das Protokoll erweitern, oder Unterstützung für die C2 Cloud einbauen würde, dann hätte man mit nur diesem einen Programm ein wirklich umfassendes 3-2-1 Backup.
 

synfor

Benutzer
Sehr erfahren
Mitglied seit
22. Dez 2017
Beiträge
9.033
Punkte für Reaktionen
1.616
Punkte
308
@Geniemann, auf NAS 2 muss man die Snapshots nicht extra einrichten bzw. machen. Die Snapshots werden ja repliziert. Die sind dann auch im Ziel da. Für das was du da beschreibst, benötigt man nur Snapshots auf Quelle und Ziel, aber keine Snapshotreplikation.
 

Geniemann

Benutzer
Mitglied seit
18. Okt 2012
Beiträge
194
Punkte für Reaktionen
14
Punkte
18
Zugegeben:
Den realen Totalausfall hatte ich noch nicht, ich habe das wiederherstellen immer nur "mal so probiert". Entsprechend kann ich gar nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, ob die Snapshot am Ziel wirklich da sind oder nicht, bzw. ob es die replizierten oder die selbst erstellten sind.

ABER:
Wenn es so wäre, wie Du sagst, warum gibt es denn dann die Möglichkeit unterschiedlich Aufbewahrungsrichtlinien auf Quell- und Ziel-System zu machen?
Bildschirmfoto 2020-02-06 um 17.20.01.png

Das würde ja zu einem völlig unübersichtlichen Chaos führen, oder nicht? Oder verwenden tatsächlich beide Geräte die gleichen Daten & Snapshot, aber heben die dann einfach unterschiedlichem Muster auf?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Geniemann

Benutzer
Mitglied seit
18. Okt 2012
Beiträge
194
Punkte für Reaktionen
14
Punkte
18
So, nach längerem Suchen eben das hier gefunden:
https://www.security-insider.de/nas-systeme-gegen-ransomware-schuetzen-a-750870/

Demnach ist es tatsächlich so:
1: Auf NAS 1 liegen die original Dateien und dort werden auch die Snapshots erstellt nach dem konfigurierten Zeitplan, und aufbewahrt nach den eingestellten Richtlinien.
2: Auf NAS 2 werden diese GESAMATEN Daten - also Originale + Snapshots - von der Replications-Aufgabe rüber kopiert und gespeichert.
3: Hier kann ich nun tatsächlich gesonderte Aufbewahrungsrichtlinien festlegen!

Man könnte dann z.B. auf dem Produktiv-NAS 1 nur Snapshots von den letzten drei Tagen aufbewahren, damit Nutzer schnell an versehentlich gelöschtes dran kommen, ohne zuviel Speicherplatz zu belegen. Auf dem Backup-NAS 2 lässt man die Snapshots dann aber stehen, speichern 24 Std. 7 Tage, 4 Wochen, was auch immer und kann somit dort auf dem Backup-Space eben aus den Snapshots von NAS 1 längere Aufbewahrungsketten erstellen, die dann auch tatsächlich ein Backup darstellen.
 
  • Like
Reaktionen: Simon88

tribulaun

Benutzer
Mitglied seit
26. Jul 2016
Beiträge
92
Punkte für Reaktionen
1
Punkte
8
Ist zwar schon etwas älter der Thread aber was hat das alles für einen Vorteil im Vergleich zu Hyperbackup? Geht es schneller oder verbraucht weniger Speicher?
 

Geniemann

Benutzer
Mitglied seit
18. Okt 2012
Beiträge
194
Punkte für Reaktionen
14
Punkte
18
Snapshots sind grundsätzlich erst mal kein Backup sondern eher eine Versionierung ohne Datensicherheit.
Mit Replikation, in gewissem Maße dann natürlich auch mit Datensicherheit.

HyperBackup hingegen ist ein reines Backup Programm.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

tribulaun

Benutzer
Mitglied seit
26. Jul 2016
Beiträge
92
Punkte für Reaktionen
1
Punkte
8
Was heißt in gewissem Maße? Wo liegt denn der Nachteil zu Hyperbackup und wo der Vorteil?

Das reine Snapshots kein Backup sind ist mir bewusst. In diesem Thread ging es ja vielfach um Snapshot mit Replication.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Geniemann

Benutzer
Mitglied seit
18. Okt 2012
Beiträge
194
Punkte für Reaktionen
14
Punkte
18
Ja, also Snapshots machen eine Versionierung deiner Dateien auf dem gleichen Laufwerk.
Wenn Du das mit Replication auf ein anderes Laufwerk schiebst und dort auch nochmal Versionierungen machst, hast Du Versionierung mit Datensicherheit.

Aber außer „normler“ Dateien ist ja alles ausgeschlossen bei den Snapshots. Keine Programme, keine Einstellungen, das alles ist eben nicht Bestandteil von Versionierung, aber von Backup.
 
  • Like
Reaktionen: tribulaun

tribulaun

Benutzer
Mitglied seit
26. Jul 2016
Beiträge
92
Punkte für Reaktionen
1
Punkte
8
Ok, also ist HyperBackup etwas besser als Replication
 

Geniemann

Benutzer
Mitglied seit
18. Okt 2012
Beiträge
194
Punkte für Reaktionen
14
Punkte
18
Ich würde eher noch mal sowas sagen, was ich eingangs schon gesagt habe:
Snapshot und Replikation ist eine Datei-Versionierung.
HyperBackup ist ein System-Backup Programm.

Es sind einfach zwei unterschiedliche Programme, für unterschiedliche Zwecke.
Unterschiede jetzt hier alle im Detail aufzuführen, wäre etwas zu aufwändig. Aber du kannst dich ja im Internet mal zu diesen Themen informieren.

Natürlich gibt es bei zwei Programmen, deren Funktionskern es ist, verschiedene ältere Versionen von Dateien aufzubewahren, durchaus auch mal Schnittmengen, wo denn das eine Programm etwas ähnliches erzielt wie das andere Programm.
Man muss dann einfach schauen was für den eigenen Zweck am besten passt.

Mit Snapshots kannst du halt kein System Backup machen. Und mit HyperBackup kannst du nur sehr schwierig z.B. stündliche Versionierungen von sehr vielen Dateien speichern.
 

Chryser

Benutzer
Mitglied seit
30. Mrz 2013
Beiträge
23
Punkte für Reaktionen
1
Punkte
3
Wenn ich nach älteren Versionen oder gelöschten Dateien suche, nutze ich Synology Drive. Welche Vorteile hat da die Datei-Versionierung per Snapshot?
 

Geniemann

Benutzer
Mitglied seit
18. Okt 2012
Beiträge
194
Punkte für Reaktionen
14
Punkte
18
Wenn ich nach älteren Versionen oder gelöschten Dateien suche, nutze ich Synology Drive. Welche Vorteile hat da die Datei-Versionierung per Snapshot?
Es ist bei Synology tatsächlich so, dass viele Apps ähnliches machen. Drive bietet ja eine Versionierung mit glaube ich maximal 32 Versionen. Wenn Du an einer Datei arbeitest und die häufig speicherst, ist hier nach wenigen Stunden Schluss. Eine Version von letzter Woche bekommst Du dann vermutlich nicht mehr. Snapshot macht nach eingestelltem Zeittakt Sicherungen und bewahrt diese nach entsprechender Voreinstellung auf. Du kannst hier also für die vergangenen Tage stündliche Versionen aufbewahren, dann eine von jedem tag der letzten Woche, eine aus jeder Woche des letzten Monats usw. Das ist tatsächlich einfach etwas völlig anderes. Auch wenn es eben Schnittmengen gibt - z.B. dass man eben mit beidem eine Datei von "vorhin" wieder herstellen kann.
 


 

Kaffeautomat

Wenn du das Forum hilfreich findest oder uns unterstützen möchtest, dann gib uns doch einfach einen Kaffee aus.

Als Dankeschön schalten wir deinen Account werbefrei.

:coffee:

Hier gehts zum Kaffeeautomat