Hallo Jörg,
die Modelle der DiskStations unterscheiden sich durchaus. Normalerweise kann man die Einteilung wie folgt darstellen:
- j bedeutet Junior-Modell (meist weniger RAM, kleinerer Prozessor)
- ohne Zusatz haben die Geräte meist etwas mehr RAM als die Einsteiger-Modelle, stärkerer Prozessor
- +-Modelle sind dann Profi-Geräte, haben oft weitere Anschlüsse (eSATA, SD-Card-Reader), Hotplug-Wechselrahmen, noch mehr RAM und stärkerer Prozessor
- die Bezeichnung air deutet auf die integrierte WLAN-Funktion hin; bei den anderen Modellen benötigt man dazu einen USB-WLAN-Adapter
Man kann durchaus mit den j-Modellen arbeiten. Als Dateiserver sind diese allemal gut ausgestattet und flott. Möchte man Intranet-Systeme (phpbb, Groupware-Anwendungen, Hompage, DNS-Server, Datenbankanwendungen usw...) verwenden, wird es bei einem Junior-Modell schnell eng. Deshalb gibt es auch stärkere Modelle. Gut, die Datenübertragung dürfte auch etwas flotter von der Hand gehen, wenn der Prozesor mehr Reserven hat.
Die Software ist bei allen DiskStations in etwa gleich. Es stecken zwar unterschiedliche Prozessoren (unterschiedliche Befehlssätze) in den DiskStations, die Software wird aber weitestgehend gleich gehalten. Oft ist auch eine Migration von einer in eine andere DiskStation möglich.
Die Raid-Level und sonstige Platten-Konfiguration wird nicht mittels Taster eingestellt. Vorgehensweise ist in etwa so:
- Platten einbauen
- Gerät anschließen (Netzwerk und Strom), einschalten
- Software am Besten von der Synology-Homepage herunterladen (DSM = Betriebssystem für die DiskStation, Assistent)
- Assistent auf dem PC / Mac installieren
- Assistent starten, DiskStation finden lassen und DSM installieren
Das Volume / die Volumes kann man entweder über den Assistenten einrichten lassen, oder später über die Verwaltungsoberfläche der DiskStation. Dort kann man dann auch weitere Pakete (vergleiche Anwendunen / Apps) nachinstallieren, Funktionen einstellen, Datensicherung konfigurieren, Benutzer anlegen, Freigaben erstellen, Dateien hin und her schubsen... halt alles administrative.
Obwohl die DiskStations sich relativ leicht bedienen lassen, wäre es durchaus von Vorteil, wenn man sich in Sachen Netzwerk-Konfiguration und im Umgang mit Servern etwas auskennt.
Um sich an die DiskStation erst zu gewöhnen, würde ich nicht gleich mit Produktiv-Daten los legen. Erst mal die DiskStation erkunden, nachdem sie eingerichtet wurde. Was benötige ich, wie funktioniert das Gerät, wo lege ich Fotos, Musik und Videos ab? Brauche ich den Medienserver? Was ist die AudioStation? Was ist die PhotoStation? Wie funktionieren die Apps für mobile Geräte (iPad, iPhone, Android-Geräte)?
Ein ganz wichtiger Punkt ist auch die Datensicherung. Da viele Leute ein NAS anschaffen, um Daten von vielen Datenträgern auf ein zentrales System zu zentralisieren, liegen die Daten ja nur noch dort. Losgelöst vom Raid müssen diese natürlich auch gesichert werden, es sei denn sie sind unwichtig oder einfach wieder zu beschaffen. Wenn man z. B. 100 DVDs rippt und auf die DiskStation kopiert, müssen diese Inhalte nicht zwangsläufig gesichert werden. Sind sie verloren, kann man ja erneut rippen und ablegen. Im Grunde genommen hat man "nur" Zeit investiert. Aber wichtige Familien-Fotos, wichtige Dokumente oder unwiederbringliche Musikstücke (weil die Schallplatte / CD zerbrochen ist) liegen auf einer DiskStation nicht sicherer, nur weil ein Raid dahinter stecken kann.
Zu den Festplatten, da gibt es unterschiedliche Meinungen. Manche (ich eingeschlossen) verwenden normale Desktop-Platten, die eigentlich für den Dauerbetrieb nicht ausgelegt sind. Dann gibt es spezielle Festplatten für NAS-Umgebungen (hier sei die WD-Red-Serie erwähnt). Die NAS-Festplatten sind meist 24/7 (Dauerbetrieb) zertifiziert, was hier und da wegen der Garantie-Ansprüche bestimmt kein Fehler sein dürfte. Es gibt aber auch Festplatten für Raid-Systeme (mit mehr als 4 Platten), die dann entsprechend teuer sind. Wichtig wäre noch, wie die Platten eingesetzt werden sollen. Laufen sie wirklich 24 Stunden? Oder sollen sie auf Standby gehen? Wird die DS 24 Stunden benötigt oder nur tagsüber und ist nachts aus? Das Thema Festplatte

wird hier oft und viel diskutiert, keine einfache Frage, bzw. gibt es da keine einfache Antwort drauf. ich stehe z. B. mit WD etwas auf Kriegsfuß, wenngleich ihre Garantieleistungen oft reibungslos klappen.
Bevor die nächste Frage aufkommt... Da der DSM / das Betriebssystem der DiskStation erst installiert werden muß, werden die Festplatten, die in die DiskStation eingebaut werden, gelöscht. Sie werden partitioniert und entsprechende Dateisysteme werden erstellt. Alle darauf befindlichen Daten sind also erstmal weg. Man kann also so keine Daten in die DiskStation rein bringen. Im Gegenteil, ich empfehle sogar eine komplette Löschung der Festplatten vor dem Einbau, also mit Nullen überschreiben. Dabei wird jeder Block geschrieben und die Platte ist definitiv leer. Hin und wieder weigert sich der Assistent, den DSM zu installieren, wieso auch immer. Und das auch bei Fabrikneuen Platten. Da ist eine Nullung dann zu empfehlen. Auch Antivirensoftware (und Firewallsysteme auf dem PC) können die Installation behindern.
So, das solls erstmal gewesen sein.
Ciao Jan