Wieviel Datensicherung ist übertrieben für privat?

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Dracolein

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Hallo zusammen,

ich bin mittlerweile langjähriger Synology Anhänger und Nutzer. Zuhause werkelt eine DS213j mit 2x 2 TB Platten im RAID1. Darauf sind mittlerweile enorm viele private Daten unserer Familie wie Fotos von den Kindern ab Geburt, Urlaubsvideos etc. pp.
D.h. Daten, die mir persönlich enorm viel bedeuten. Das NAS ist zentral in unserem Netzwerk integriert, jegliche Clients speichern die Daten automatisiert dort hin.
Am NAS hängt per USB eine externe Festplatte und dient als Backup, jedoch bin ich unsicher, ob dies zuverlässig läuft.
Dieser genannte Systemverbund funktioniert bislang prima.

Bereits im vergangenen Jahr habe ich in meinem Haus eine professionelle mehrstufige Blitzschutzanlage nachrüsten lassen, hauptsächlich um das NAS gegen Blitzschlag zu schützen. Hauptgrund: Angst vor Datenverlust durch Defekt.
Gegen Einbruch ist mein Haus bereits bestmöglich geschützt, inkl. Hund.

Ein möglicher Fall, der mir seit Tagen im Kopf rumgeistert: was passiert, wenn die Diskstation aus dem Regal auf den Fußboden knallt und beide Platten hinüber sind. Dieser Fall mag zunächst unwahrscheinlich sein, aber wie es mancher Zufall will.... wer weiß.
Seither überlege ich die Anschaffung einer weiteren kleinen Diskstation vom Typ DS115j, um diese in einem Kellerraum zu plazieren und als zusätzliche Datensicherung zu konfigurieren. Würde meine existierende DS213 samt Platten - aus welchen Grüden auch immer - herunterfallen oder kaputt gehen, hätte ich noch eine dritte Sicherungskopie woanders. Optional wäre sogar zu überlegen, diese DS115j per Internet zu synchronisieren und einen gänzlich anderen Standort 8z.B. bei Freunden, Familie zu wählen. Falls das Haus abbrennt, wäre dort noch eine Kopie (beim Schreiben dieses Satzes überlege ich grade ob dies wirklich sogar mehr Sinn ergäbe, als in meinem Kellerraum...)

Lange Rede, kurzer Sinn:
Sind meine Gedanken objektiv betrachtet total übertrieben? Was denkt ihr dazu?
 

dil88

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Ich finde sie nicht übertrieben, wobei ich für ein Backup-NAS ein Modell wählen würde, dass sich per WOL starten läßt, was bei der 115j nicht der Fall ist. Du solltest aber neben physischen Vorfällen auch an Bedrohungen wie Krypto-Malware a la locky und eigene Fehler denken. Dafür idealerweise ein versioniertes Backup betreiben, dessen Daten sich nicht direkt über das Netzwerk einbinden lassen.
 

Puppetmaster

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Also wenn du eine professionelle, mehrstufige Blitzschutzanlage eigens für die DS nicht für übertrieben erachtest, dann sollte ein (mehrstufiges und ggf. versioniertes) Backup erst recht nicht übertrieben sein.

Backup wird IMMER angeraten, wenn es WICHTIGE Daten sind. Was "wichtig" ist, liegt immer im Ermessen des Dataowners.

Also eine DS115j ist sicher eine relativ günstige Variante zur Datensicherung; vermutlich auch wesentlich günstiger als Deine Blitzschutzanlage. :)
 

Thonav

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Hi Dracolein.
Aus gleichem Grunde habe ich mir auch zu meiner DS1515+ eine einfachere DS213 gekauft. Dort läuft Nachts ein Backup der wichtigsten Daten. Zudem habe ich mir für ca. 90 Euro eine Eaton USV gekauft. Ein weiteres Backup der allerwichtigsten Daten (Bilder, Dokumente) äuft ab und an zudem auf eine USB-Platte. Das sollte dann reichen :)
 

jugi

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Hm, was ist übertrieben? Ich würde sagen, das hängt immer von der eigenen Paranoia ab :D

Hier werkelt eine DS215+ als primärer Datenserver, daneben steht eine 115 als lokales Backupziel (versioniert) und zusätzlich steht an einem anderen Standort eine 215j für ein nächtliches Sync-Backup. Ab und zu wird noch ein Sync auf eine Externe HDD gemacht, die im Schrank liegt. Damit sind wir gegen so ziemlich alles abgesichert (Stadtweiter EMP oder krasses Erdbeben sind so Sachen, die nicht abgesichert sind…). RAIDs und USVs gibt es nicht, da die Verfügbarkeit nicht so extrem wichtig ist.
 

bitrot

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Bei USV geht es aber nicht nur um Verfügbarkeit, sondern auch um Schutz. Ein abrupter Stromausfall, so selten ist das selbst in Deutschland nicht mehr, bei laufendem NAS kann zu Datenverlust führen bzw. die Festplatten beschädigen.Je mehr Platten laufen, desto höher das Risiko. Besonders bei einem großen RAID Verbund ist eine USV dringend anzuraten, schaden tut es aber in keinem Fall. Es hält den Strom, der an das / die NAS weitergegeben wird 'sauber', filtert Spannungsspitzen usw. Teuer sind brauchbare USV auch nicht.
 

jugi

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joa, für mich war die Rechnung aber 150€ für die USV vs 70€ für ne HDD - da können mir erstmal 2 HDDs abrauchen :)
Muss halt jeder für sich durchrechnen, ich will USV gar nich pauschal als Sinnfrei darstellen.
 

Puppetmaster

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Teuer sind brauchbare USV auch nicht.

Relativ.
Zum einen die Anschaffung, dann aber auch der Unterhalt.
Meine USV benötigt 10W einfach nur um zu existieren. Das sind dann auch wieder 20€ / Jahr. Alle drei Jahre ein neuer Akku von ca. 30€. Macht in Summe 30€ / Jahr. :)
 

Stewi

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Hallo Dracolein,

als übertrieben sehe ich dein Vorhaben überhaupt nicht. Wenn DIR die Daten wichtig sind, dann triff Maßnahmen, die dir Sicherheit geben, dass du auch im Fall eines Defekts der DS irgendwie an die Daten heran kommst.
Du hast ja selber ein schönes Beispiel dafür gegeben, warum ein RAID1 eben kein BackUp ist.

Eine dezentrale Sicherrung ist bei wichtigen Daten immer eine Empfehlung. Entweder in einem eigenen Brandabschnitt, oder eben an einem anderen Ort. Eine weitere Möglichkeit ist auch noch, die Daten online zu sichern. Hierzu muss man nicht unbedingt auf die bekannten Cloud Dienste zurück greifen. Webspace auf deutschen Servern gibt es schon für erschwingliches Geld. Hängt aber dann auch sehr davon ab, welche Menge an Daten du sichern willst, wie hoch der Datenzuwachs ist, und wie hoch der Upload deiner Internetleitung ist.

Ich habe neben einer externen Festplatte einen wöchentlichen Reminder. Der sorgt dafür, dass ich meine geänderten Daten von Hand auf meinen Webspace sichere. Nach der Initialsicherung, die einige Zeit gedauert hat, brauchen die Änderungen jeweils nur noch kurze Zeit.
 

Dracolein

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Vielen Dank für das zahlreiche Feedback. Das hilft mir bei meiner Entscheidungsfindung sehr. Sprich, ja ich werde mich dann zur genannten DS115 entscheiden.

Also wenn du eine professionelle, mehrstufige Blitzschutzanlage eigens für die DS nicht für übertrieben erachtest, dann sollte ein (mehrstufiges und ggf. versioniertes) Backup erst recht nicht übertrieben sein.
[...]Also eine DS115j ist sicher eine relativ günstige Variante zur Datensicherung; vermutlich auch wesentlich günstiger als Deine Blitzschutzanlage. :)

Naja es klingt auf den ersten Blick teuer, ist es aber letztlich nicht so wirklich. Ich habe damals keine 400 Euro gezahlt inkl Montage. In der Hausverteilung werden zwei Stufen eingedrahtet und die dritte Stufe bildet eine Art Steckdosenadapter, von denen ich im Haus zwei Stück habe. Die eine hängt vor der Diskstation, die andere im Arbeitsraum meiner Gattin. Dort stehen diverse teure Näh- und Stickautomaten herum (ihre Job-Daten liegen nebenbei bemerkt auch auf der Diskstation...)
Alles andere wie Fernseher oder Kühlschränke darf bei Blitzschlag - sofern die ersten beiden Stufen die Energie nicht vollständig ableiten - gern kaputt gehen :)

Danke für die Infos, ich werde dann die Tage mal die Suche bzgl. versioniertem Backup bemühen
 

Frogman

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Ich kann mich größtenteils den Vorschreibern anschließen. Mit Paranoia hat das keineswegs zu tun - letztlich ist es jedem überlassen, diejenigen Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet sind, dem Verlust entsprechend wichtiger Daten entgegenzuwirken. Wie an diversen anderen Stellen bereits beschrieben, sind für ein belastbares Backupkonzept immer die redundante und diversitäre Sicherung von Daten angeraten, wobei gestaffelt nach Wichtigkeit der Daten (unersetzbar/nicht wiederbeschaffbar bis hin zu unwichtig/leicht wiederbeschaffbar) der Aufwand angepasst werden kann, besonders dann, wenn es sich um Kundendaten handelt. Eine zweite Sicherung auf ein weiteres NAS ist nur eine der Maßnahmen, daneben ist auch immer ein Offline-Datenträger (zB externe Platte, die im Schrank oder Tresor liegt) sehr empfehlenswert. Ratsam ist es, eine Sicherung an einem anderen Ort (andere Wohnung/Haus) aufzuheben, wobei das nun nicht immer tagesaktuell sein muss. Ebenfalls sollte immer ein unverschlüsseltes Backup vorhanden sein (im Falle von verschlüsselten Ordnern auf der DS).
 

TACiboy

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Ich halte eine zweite DS auch für sinnvoll und keinesfalls für übertrieben! Selbst im privaten Umfeld eine sinnvolle Erweiterung!
Du kannst dir allerdings überlegen ein aktuelles, leistungsstarkes Modell als "Nachfolger" deiner DS213 zu kaufen (z.B. eine DS216+) und deine DS213 dann als Backup DS umzufunktionieren. Vorteil: du bist bei Hardware up2date und hast die über die nächsten Jahre den Software Support (DSM Updates usw.) gesichert. Wenn du ohnehin in neue Hardware investierst dann besser so herum :)

PS: die Backup NAS an einem entfernten Standort (z.B. Familie) ist eine sehr gute Idee! Im privaten Umfeld fallen ja glücklicherweise nicht allzu viele Daten an, d.h. ein nächtliches Backup ist in aller Regel gut und ausreichend dimensioniert!
 

jugi

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Wenn es um geschäftliche Daten geht würde ich zusätzlich noch über ein RO-Backup (bspw. Blu-Ray) nachdenken, es ist manchmal einfach von Vorteil gar nicht die Möglichkeit zu haben etwas zu löschen… Und so teuer sind die auch nicht, zumal es ja vermutlich um eher kleinere Dateien geht.
 

DanFu

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Warum sicherst du nicht deine Daten verschlüsselt in eine Cloud (per CloudSync auf Strato HiDrive), oder stellst das zweite NAS bei Verwandten/Freunden unter und sicherst dort hin.
Das alles dauert zwar initial etwas, aber dann werden nur noch Änderungen und neue Dateien synchronisiert.

edit: wenn es brennt, ist alles pfutsch!
 

DanFu

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Wenn es um geschäftliche Daten geht würde ich zusätzlich noch über ein RO-Backup (bspw. Blu-Ray) nachdenken.

Ich kenne aber kein NAS, welches automatisch einen optisches Datenträger oder ein Band beschreibt, da brauchst immer noch ein Mgmt-System dazwischen.
 

Puppetmaster

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Also zumindest LG hatte so etwas mal im Angebot. Scheint sich aber nicht wirklich durchgesetzt zu haben. ;)

Leider unterstützt Synology auch bis heute noch keine per USB ansteckbaren DVD/BluRay-Laufwerke. Warum auch immer ...
 

jugi

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Ich dachte da jetzt eher auch "alle paar Wochen" an ein händisches Backup über einen PC… Quasi wie die externe HDD.
 

bitrot

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Relativ.
Zum einen die Anschaffung, dann aber auch der Unterhalt.

Erstens brauchst Du als Privatanwender keineswegs die Batterie schon nach drei Jahren tauschen, die halten i.d.R. deutlich länger (sofern kein China Schrott). Die Herstellerangaben sind bewusst konservativ gewählt, auch Sicht des Herstellers natürlich sinnvoll, da man daran verdient.

Zweitens sind Daten z.T. unersetzlich und nicht mit Geld zu beziffern. Alles relativ, indeed.
 

Puppetmaster

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Stimmt. Mein APC Akku war auch erst nach 5 Jahren platt. Aber dann von jetzt auf gleich. Und damit meine ich total platt, keine 5 Minuten Luft mehr.
Aber ob nun 5 oder 3 Jahre macht den Braten nicht fett, die Stromkosten sind ja der Löwenanteil.

Relativ. Für 30 € im Jahr kann ich schon ganz gut Datensicherung betreiben (was ich auch mit USV müsste). Da kann dann allenfalls die Hardware defektieren, wenn der Strom ausfällt. Ist aber in aller Regel auch nicht soo wahrscheinlich. Im eignen Versuch oft genug praktiziert. ;)

Fazit: eine USV rechnet sich natürlich, wenn die DS keine 115j mit nur einer Platte ist, sondern hier gleich Dutzende Terabyte permanent kreisen. Dann halte ich eine USV für Pflicht.
Zumal: in den Ballungsräumen Deutschlands ist das auch noch einmal etwas anderes, als wenn man nahe am Wald wohnt. In den letzten 10 Jahren gab es bei mir zumindest keine 3 Stromausfälle nennenswerter Natur. Die USV hätte mich bis dato allerdings > 300€ gekostet - plus Anschaffung. :)
 

Stewi

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Ich möchte einer USV keines Wegs die Daseinsberechtigung absprechen, die ist sicher auch im privatem Umfal sinnvoll. Aber auf der Prio Liste steht sie dennoch bei mir weit hinter einem funktionierendem BackUp System.

Und es soll sogar Menschen geben, die sichern ihre Bilder unverschlüsselt auf Amazon, GoogleDrive, OneDrive und DropBox. Sicher auch eine Möglichkeit, auch wenn sie nicht allgemeines Wohlwollen und Zustimmung auslösen sollte.
Der möglichkeiten gibt es viele, nur muss jeder für sich entscheiden wie wichtig ihm seine Daten sind und wie sensibel damit umgegangen werden soll. Im Zeitalter wo jeder Zweite sein Leben in Form von Bildern und Texten in Sozialen Netzwerken offen legt, liegt die öffentliche Cloud auch nahe. (Nachtfrag: zumindest für Bilder)
 
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