zyxel GS1900-24E und Fritzbox DHCP Frage

[steje43]

Hallo,

ich habe mal eine Frage zum DHCP Server.

Zurzeit übernimmt die Fritzbox 6490 diese Aufgabe. Nachteil, wenn die mal ausfällt geht auch das Netzwerk nicht.
Internet ist weg, wäre ja kein Problem aber auch die DS ist nicht mehr erreichbar.

Also dachte ich mir, warum soll das nicht der Zyxel übernehmen.

Wie geht man da vor?

Wenn ich nun beim Zyxel den DHCP Server einschalte, vergibt der ja die IP-Adressen.
In der Fritzbox schalte ich dann DHCP aus.
Woher weiß der Zyxel nun woher er das Internet bekommt.
Was muss ich denn noch beachten?

Gruß
Jens

 

[Mavalok2]

Grundsätzlich ist es durchaus üblich den Router als DHCP-Server im Heimnetz zu verwenden und somit diesem die Verteilung der IP-Adressen zu überlassen. Aber natürlich, wenn die Fritzbox ausfällt... aber das könnte der Switch ja auch, aber dann hast Du ohnehin ein größeres Problem.

Ich für meinen Teil vergebe den NAS grundsätzlich manuell eine feste IP. Man kann zwar per static DHCP immer die gleiche IP-Adresse dem gleichen Gerät verteilen, aber macht der DHCP-Server Ärger, oder bei Umstellen kommt es immer wieder mal gerne zu Problemen. Die IP kannst Du manuell mit der WebGUI bei den Netzwerkeinstellungen der DS anpassen.

Dem DHCP-Server des Zyxel gibst Du einen Gateway an, sprich wo der Weg ins Internet geht. Im Normalfall ist dies die IP-Adresse der Routers, in Deinem Fall die Deiner Fritzbox.
Wichtig ist auch, dass Du nicht zwei DHCP gleichzeitig in Betrieb hast. Das gibt Chaos pur, denn dann kann die selbe IP-Adresse unter Umständen zweimal vergeben werden. Hier ist Sicherheitsdenken (doppel hält besser) fehl am Platz.
Normalerweise muss man bei einem DHCP-Server auch noch die DNS-Server angeben. Die dienen zur Namensauflösung. Wenn Du im eigenen Netzwerk keinen eigenen DNS-Server betreibst - was im Heimnetz normalerweise eher nicht der Fall ist, kannst Du hier entweder auch die IP-Adresse des Routers angeben oder die DNS-Server Deines Internet-Providers (ISP) (steht meistens bei den Angaben zum Internetanschluss). Alternativ, wie ich es gerne auch mache (wenn möglich), 1. DNS Router, 2. und 3. DNS ISP. Sollte der Router hier mal Probleme haben, geht es automatisch an den Provider weiter.

 

[steje43]

Vielen Dank für die Info.
Ich muss mir das mal genau überlegen.
Feste IP vergeben ist mir zu viel Aufwand.

Sind zu viele Geräte, da finde ich den DHCP Server besser.

 

[Mavalok2]

Manuell eine fixe IP Adresse vergeben ist nur für das NAS gedacht. Für die Endgerät ist dies definitiv zu unkomfortabel. Wenn gewünscht, dann mit dem DHCP-Server per static IP. Hier teilt dann der DHCP dem Endgerät immer die selbe IP Adresse zu.

 

[blurrrr]

Alles was irgendwie "Dienste" im Netz anbietet oder zur Bereitstellung der "Infrastruktur" dient sollte statische Adressen haben (und nicht nur DHCP-Reservierungen, oder rein DHCP). Ich wunder mich allerdings schon kräftig, dass Dein Switch einen DHCP-Dienst bereitstellen können soll. Das wäre dann der erste Switch von dem ich gehört habe, der sowas kann

"Woher weiß der Zyxel nun woher er das Internet bekommt."

Indem Du - nebst der DHCP-Range - in den DHCP-Optionen angibst, wer das Gateway und wer der DNS-Server ist (in beiden Fällen vermutlich die Fritzbox)

"Was muss ich denn noch beachten?"

Nix falsch machen, weil sonst nix mehr geht Aber ernsthaft... ein Switch ist (und bleibt) ein Switch. Managed hin oder her, die Funktion bleibt die gleiche... Sowas sollte keine kritischen Netzwerkdienste bereitstellen, aber das ist nur meine bescheidene Meinung... Dann eher der Router oder das NAS oder ein ganz anderes Gerät.

 

[Mavalok2]

Wenn der Switch ausfällt geht im Netzwerk meist ohnehin nichts mehr, mit oder ohne DHCP spielt da auch keine Rolle mehr. Wäre jetzt aber auch nicht meine erste Wahl.
Bei den kleineren managed Switch dürfte DHCP nicht ganz unüblich sein, schon mehrfach gesehen.

 

[ThomasK]

Alle meine DS haben DHCP Adressen, allerdings mit unendlicher Gültigkeit. So erreicht man im Prinzip denselben Effekt wie bei statischen Adressen, nur mit weniger Aufwand (einmal MAC-Adresse eintragen)
Ein Switch im eigentlichen Sinne kann keine DHCP Adressen vergeben, der sieht diese Protokollschicht gar nicht. Aber es gibt natürlich Switche, die das (und noch viel mehr) können. Sie haben eben eine Funktionalität, die über den Switch hinausgeht. Da die Angabe des Typs des Zyxel fehlt, kann man nicht wirklich hilfreich antworten.
Eine "poor-mans" DHCP Failover Möglichkeit ist es, die IP-Ranges von zwei DHCP Servern geeignet aufzuteilen. z.B. DHCP Server A von 192.168.0.1 bis 192.168.0.50 und DHCP Server B von 192.168.0.51 bis 192.168.0.100 vergeben zu lassen.

PS: Blind war ich, ganz oben steht ja "Zyxel GS1900-24E" . Das Gerät kann keine DHCP Adressen vergeben, nur selbst welche (für das Management) erhalten.

 

[blurrrr]

Wenn der Switch ausfällt geht im Netzwerk meist ohnehin nichts mehr, mit oder ohne DHCP spielt da auch keine Rolle mehr. .

Da hast Du jetzt aber definitiv WLAN völlig aussen vor gelassen. Man bedenke was für ein Bär brüllt, wenn der gemeine User kein Internet mehr hat...

Bei den kleineren managed Switch dürfte DHCP nicht ganz unüblich sein, schon mehrfach gesehen.

Also ich hab's noch nicht gesehen - weder bei den kleinen, noch bei den großen (Enterpriseklasse). Die Switche wo Du es gesehen hast waren von welchem Hersteller?

 

[Mavalok2]

Habe gerade bei 2 älteren 3Com Switch drauf geschaut, bei denen ich meinte, die könnten dies vielleicht auch haben. Ist jedoch etwas anders, kein DHCP-Server. Bei dem ich meinte es gesehen zu haben war ein HP-Switch. Aber da ich dies nie bei einem Switch eingerichtet habe und somit auch nicht genau hingesehen habe, kann es durchaus sein, dass ich dies mit anderen DHCP-Funktionen verwechselt habe.

 

[blurrrr]

HP habe ich selbst im Einsatz (Enterprisemodelle), die haben sowas definitiv nicht. Ist aber auch nicht weiter wild, hat mich nur sehr stark gewundert

EDIT: Trotzdem danke für's nachgucken!

 

[Mavalok2]

So, jetzt hast Du mich auch neugierig gemacht. Konnte herausfinden um welches Modell es sich handelte: Es war ein HP 1920-16G JG923A.
Aber Du hast recht, laut Spez kein DHCP-Server. Ich habe es wohl mit diesen Funktionen verwechselt: DHCP-Relay, -Client und -Snooping.

Sorry, mein Fehler.

 

[blurrrr]

Kommt vor, hauptsache das ist nun geklärt und mein Weltbild ist nicht erschüttert worden

 

[steje43]

Dann bin ich der Blöde der dachte, dass der Zyxel das kann. Sorry, Leute für meine Blödheit.

 

[Mavalok2]

Aber wieso, gibt doch schon dieses nette Kinderlied:

... wer nicht fragt bleibt dumm ...

Aber jetzt wollte ich es genau wissen und habe mich auf die Suche nach einem Switch mit DHCP-Server gemacht.
@blurrrr: Sorry, dass ich Dein Weltbild ins wanken bringen muss, aber ich habe einen gefunden:
Ubiquiti Networks EdgeSwitch™ Lite ES 24 / 48
Laut Spez kann dieser als DHCP-Server fungieren.

DHCP Server:
• Maximum Number of Pools: 8
• Maximum Number of Leases (Total): 128

Und wo es einen gibt...

 

[blurrrr]

Du redest hier auch von einem Layer3-Switch (Falls dem Layer 8 der Layer 3 nicht bekannt ist, sollte sich Layer 8 mal das OSI-Schichtenmodell zur Brust nehmen ). Ich meinte schon die "normalen" Layer2-Switche. Layer3-Switche haben meist Layer2+3 intus und agieren somit meist zusätzlich auf der IP-Ebene (was ein normaler Layer2-Switch eben nicht macht). Hier mal der Link zum OSI-Schichtenmodell https://de.wikipedia.org/wiki/OSI-Modell (Es gibt übrigens keinen Layer8, das ist dann der "User" ). Da der Switch eben auch auf Layer3 agiert, sind natürlich alle möglichen IP-Dienste (theoretisch) möglich. Dazu gehört eben auch - als kleines Beispiel, da es in der Beschreibung direkt unter dem DHCP-Server steht - Routing.

EDIT: Auf der Wikipedia-Seite wird es auch nochmal gut beschrieben (bin derzeit etwas faul) https://de.wikipedia.org/wiki/Switch_(Netzwerktechnik) Zusammen mit dem OSI-Schichtenmodell sollte das schon gut verständlich sein. "Switch" heisst bei mir "immer" Layer2, ausser ich sage Layer3-Switch.

 

[Mavalok2]

Also Layer 2 Switches sind bei Dir normale Switches. Was sind dann Layer 3 Switches? Abnormal? Und Layer 4/7 Switches? Die Ausgeburt der Hölle?
Nein ich weiß was Du meinst. Du hast schon recht.

 

[blurrrr]

Mindestens, wenn nicht noch schlimmeres! Man darf bei Ubiquity aber auch nicht vergessen, was deren Kerngeschäft ist ("Ubiquiti manufactures wireless data communication products for enterprise and wireless broadband providers") und da macht es schon durchaus Sinn (grade in großen Strukturen) mit L3-Switchen zu arbeiten, im privaten Umfeld halt doch eher zweifelhaft, aber ist ja schlussendlich auch jedem selbst überlassen