Also soweit ich das beurteilen kann, funktioniert die Namensauflösung mittels Masterbrowser aka Netbios-Namensauflösung nicht nur mit shares. Es gibt dafür sogar einen eigenen Server, der ähnlich einem DNS-Server funktioniert, genannt WINS (Windows Internet Name Service). Da dies aber eine reine Netbios-Geschichte ist, möcht ich gerne wissen, wieso da Internet steht. Denn zum Einen funktioniert dies nicht über Router-Grenzen hinweg (kommt also nicht ins Internet) und funktioniert auch nicht via Internet-Protokoll (IP), da wie oben erwähnt reine Netbios-Geschichte.
Hat man jetzt ein klassisches Heimnetz mit einem Router und zwei Windows-PCs, kann man mittels "ping google.de" eben google pingen und bekommt Antwort. Die Namensauflösung in diesem Fall erledigt der Router, da DNS. Sitzt man jetzt am PC1 und macht einen ping auf den PC2 mit dessen Netbios-Namen (der übrigens gleich dem DNS-Namen ist), funktioniert die Namensauflösung entweder via hosts-Datei, DNS (-Cache) oder Netbios. Ist kein WINS-Server vorhanden und eigetragen, wird dies wohl via Broadcast erledigt.
Diese netbios-Geschichte und Namensauflösung mittels WINS oder Broadcast funktioniert nur bei Windows. Also nicht bei Linux und Mac OS.
So, kommen wir jetzt zum Masterbrowser. Ein Masterbrowser kann in einem Netzwerk jeder beliebige Windows-PC oder Linux-PC mit Samba werden. Werden bedeutet, man kann einen PC hierfür nicht explizit konfigurieren, sondern er wird "gewählt". Bei dieser Wahl gibt es bestimmte Kriterien. Z. B. spielt die verwendete Windows-Version eine Rolle. Höhere Windows-Version bedeutet (laut Microsoft-Logik), daß der PC neuer und stärker ist, und sich so besser für den Einsatz als Masterbrowser eignet. Auch werden Server-Betriebssysteme den Client-Betriebssystemen vorgezogen.
Was ist ein Masterbrowser? Er führt eine Liste von den PCs in der Arbeitsgruppe. Auch weiß der Masterbrowser, welcher PC welche Services anbietet. Es gibt auch eine höhere Instanz, den sog. Domain Master Browser. Dieser führt eine Liste von den Masterbrowsern in einem Netzwerk, wenn es z. B. verschiedene Arbeitsgruppen gibt. Denn die Grenze beim Masterbrowser ist die Arbeitsgruppe. Es wird also für jede Arbeitsgruppe ein Masterbrowser gewählt. Masterbrowser können unter sich keine Daten austauschen, da sie von einander nix wissen --> andere Arbeitsgruppe.
Startet jetzt ein Windows-PC, sucht er den Masterbrowser in seiner Arbeitsgruppe. Gibt es einen Masterbrowser, melder der PC sich dort an und übergibt ihm die Informationen zu Rechner-Name, angebotene Dienste (Freigaben) und BS-Version. Gibt es keinen Masterbrowser, wird ein Masterbrowser gewählt. Steht der Masterbrowser nach der Wahl dann fest, sammelt er selbständig diese Informationen von allen verfügbaren PC ein, dies geschieht via Broadcast.
Einige von euch haben sicher schon mal die Netzwerkumgebung angeschaut. Wenn dort die Taschenlampe geschwenkt wird, findet gerade eine Wahl statt. Die angezeigten PCs in der Netzwerkumgebung kommen vom Masterbrowser, bzw. dessen Liste.
Fährt ein Windows-PC runter, meldet er sich normalerweise beim Masterbrowser ab, der den PC dann aus der Liste rausnimmt. Trotzdem kann es passieren, daß ein PC schon 30 Minuten abgeschaltet ist, trotzdem noch in der Liste der Netzwerkumgebung erscheint. Nach 30 Minuten sollte dieser aber dann entfernt werden, da der Masterbrowser normalerweise von sich aus alle 30 Minuten die PCs abfragt, ob sie noch da sind. Andersherum kann es durchaus auch sein, daß ein PC funktioniert und arbeitet, trotzdem nicht in der Liste erscheint.
Da diese Wählerei, und die Namensauflösung da nur zufällig funktioniert, hab ich mich schon frühzeitig für die DNS-Schiene entschlossen. Momentan verwende ich sogar nur noch ein Windows, nämlich für mein Auto. Mit einem speziellen Adapter und einer speziellen Software kann ich so auf die Steuergeräte im Auto zugreifen. Leider gibrts derartige Software nicht für Linux oder Mac. Ansonsten arbeite ich nur noch mit Macintosh und Linux.
