Hallo Sebastian,
ich kann dich gut verstehen. Man kauft ein Gerät für eine kleine Aufgabe, und das klappt nicht. Da ist man schon etwas frustriert, das ist klar. Ob du mit einem anderen Hersteller weniger Probleme hättest, kann ich nicht sagen. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Modelle heute schon sehr leistungsstark und preiswert sind. Der Druck durch die Konkurrenz ist hoch. Aber wenn man mal die verschiedenen Gerät im Internet recherchiert, erkennt man, dass alle nur mit Wasser kochen und viele irgend welche Probleme haben. Und auch eine hohe Übertragungsrate ist heute leider bei vielen Geräten immer noch Wunschdenken. Aus dem Grund habe ich vor ca. 6 Jahren einen Rechner auf Basis eines Core 2 Duo aufgebaut und zuerst ein Debian-Linux installiert, weil damit die wahnsinnige Geschwindigkeit von ca. 60 MByte/s übertragen werden konnten. Nach ein paar Linux-Updates ist die Übertragungsrate dann auf weniger als 40 MByte/s eingebrochen, auch eine komplette Neuinstallation brachte nicht mehr Leistung. Dann kam ein Test mit Suns OpenSolaris, was mit auf der gleichen Hardware 80 MByte/s ermöglichte und seit dem läuft die Kiste auch so. Internet-Zugang hat sie keinen, also für mich kein Problem. Ein schnelles NAS war zum damaligen Zeitpunkt für privat nicht wirklich erschwinglich... aber da musste ich auch viel testen und messen usw. auch auf NAS ausgelegte Unix-Distributionen (z.B. FreeNAS v0.8x) waren da nicht einsatzfähig. Einfach während dem Beschreiben des Servers mal den Netzstecker gezogen und der Plattenstapel wurde nicht mehr erkannt, also alle Daten (für mich) unrettbar verloren... darauf hin habe ich mit FreeNAS keinen weiteren Test gemacht...
Das hilft dir jetzt natürlich nichts, das ist mir klar. Ich habe seit ein paar Tagen eine DS414 mit 4x 4TB als RAID 10, kann damit schnell das System beschreiben und davon lesen. Viel mehr brauche ich auf dem NAS nicht, es soll, wie bei dir, Daten zentral halten und für zwei Rechner bereitstellen. Auch eine Synchronisation auf die beiden Rechner plane ich, so dass bestimmte Dateien lokal verfügbar sind. Ich habe schon einiges getestet und bis jetzt zwei unerklärliche Neustarts des NAS gehabt. Einer war evtl. eine Stromschwankung, die wir leider immer mal wieder im Hausstrom haben. Dann die Platte an eine USV angeschlossen und trotzdem hat das NAS einmal neu gestartet, ohne dass ich einen Grund erkenne. Aber ohne einen Eintrag im Protokoll und nicht reproduzierbar brauche ich mich auch nicht an den Support zu wenden. Wenn das aber noch öfter auftritt, dann werde ich das tun und hoffen, die können mir mitteilen, wo man welche Protokolleinstellungen anpassen kann, damit mehr aufgezeichnet wird.
Allerdings habe ich bei den ersten Tests auch zwei verschiedene Programme zur Synchronisation eingesetzt. SyncToy von Microsoft nutze ich schon seit ein paar Jahren ohne nennenswerte Probleme. Allerdings kann das Tool nur einmal gleichzeitig laufen, aber meine lokalen Platten liefern die Daten nicht so schnell, so dass die Netzwerkschnittstelle nicht wirklich ausgelastet wird. Also würde ich gern zwei Sync-Aufgaben parallel laufen lassen und habe dafür FreeFileSync auf dem Windows-PC installiert. Beide Programme arbeiten mit lokalen Datenbanken auf beiden Seiten, was zum einen wichtig ist, zum anderen aber auch dazu führt, dass man keine verschiedenen Tools für ein Verzeichnis oder eine Verzeichnisstruktur einsetzen darf. Warum, versuche ich mal zu erklären (basierend auf meinen Erfahrungen, die ich mit den Tools gemacht habe, aber ohne den Quellcode analysiert zu haben):
Ich nutze SyncToy für einen Abgleich von
D:\Daten
und
\\nas\daten\PCDaten
SyncToy legt hierfür eine "Datenbank" SycnToy_xxxx.dat auf D:\Daten und eine SyncToy_yyyy.dat unter \\nas\daten\PCDaten an.
Darin werden wohl die Datenstände beider Seite protokolliert. Ändert sich eine Datei auf Laufwerk D:, dann erkennt SyncToy das am geänderten Datum und/oder der geänderten Dateigröße und prüft nun, ob das Gegenstück auf der anderen Seite unverändert ist. Genau dann kann es die Datei auf das NAS schreiben. Wurde die Datei aber auf dem NAS ebenfalls geändert, dann gibt es einen Konflikt und die Datei bekommt einen neuen Namen und ist somit auf beiden Seiten doppelt vorhanden. Ein kleines Problem gibt es aber, denn es kann bei verschiedenen System durchaus vorkommen, dass ein Datum leicht unterschiedlich ist, also zwei Sekunden können durchaus vorkommen und somit bleibt eine bleichgroße Datei dann auch logisch identisch.
Wenn man jetzt eine Datei auf D: ändert und manuell auf das NAS kopiert, dann erkennt SyncToy die beiden Änderungen, weiß aber nicht, dass da manuell abgeglichen wurde und geht von verschiedenen Dateiinhalten aus - was somit zu einer Dopplung führt. Einen byteweisen Vergleich kann man für solche Fälle leider nicht konfigurieren. Aber andere Programme werden sehr ähnlich aufgebaut sein.
Was passiert jetzt aber beim Einsatz zweier verschiedener Programme für das gleiche Ordnerpaar? Wenn ich von Programm 1 zu Programm 2 wechsle und Programm 1 "entsorge" oder "bereinige", sollte das kein Problem darstellen. Programm 2 sollte entscheiden zwei ähnliche Datenbestände nun abzugleichen und wird seinerseits dafür eine Datenbank anlegen. Wenn keine Fehler in den Sync-Programmen enthalten sind, kann man dies also durchaus machen. ABER: wenn ich beide Programme im Wechsel einsetze, dann stimmen die Datenbanken mit den Verzeichnisstrukturen nicht mehr! Denn jede Änderung von Programm 1 wird von Programm 2 als zwei verschiedene Anpassungen aufgefasst und umgekehrt! Damit vervielfachen sich die Datenmengen...
So, noch mal zu den Daten: man kann für gemeinsame Ordner auf den Synologies einen Papierkorb anlegen lassen, was sehr sinnvoll ist. Auch für die Cloudstation ist das hilfreich, denn alle überschriebenen Dateien wandern in diese Papierkörbe. Da auf den DS ein Linux läuft und auch ein anderes Dateisystem wie unter Windows verwendet wird, sind die Papierkörbe hier auch unterschiedlich zu Windows. Im Windows-Papierkorb wird man keine Dateien vom NAS finden, und umgekehrt. Also muss man über das Verzeichnis "#recycle" im Windows-Explorer bzw. über das DSM-Webinterface den Inhalt dieses Papierkorbes wohl von Zeit zu Zeit aufräumen.
Wenn man jetzt andere Software einsetzt, sei es CloudStation oder andere Tools, werden die sicherlich ähnlich arbeiten. Und keine dieser Programme wird fehlerfrei sein... :-( die CloudStation besteht aber eigentlich aus mehrere Programmen, denn man braucht zum einen ein Stück Software auf der DS und zum anderen auf jedem Rechner. Die Programme auf den Rechnern kommunizieren dann mit dem CloudStation-Server-Dienst und bekommen immer sehr schnell den Befehl zum Abgleich, sobald sich eine Datei geändert hat. Somit sollte mit den obigen Informationen auch klar werden, dass ein Ordner mit der CloudStation und mit einem anderen Sync-Programm nicht abgeglichen werden darf.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den ich oben erwähnt habe, ist die Uhrzeit. Diese sollte auf allen System sehr gleich sein. Am besten verwendet man hierzu entweder einen lokalen Zeitserver (z.B. das NAS) und alle Geräte holen sich hier ihre Uhrzeit oder man verwendet die gleiche NTP-Quelle. Ich habe mich für letzteres entschieden, damit muss das NAS dann nicht immer laufen und kann auch in den Ruhezustand wechseln. Für Deutschland gibt es freie NTP-Server, z.B.
http://www.pool.ntp.org/zone/de. Auch hier können Fehler entstehen, wenn das NAS immer die falsche Uhrzeit verwendet. Ein Windows-Rechner bedient sich in der Standard-Konfiguration bei Microsoft, ein Mac bei Apple und ein NAS irgendwo. Das sollte eigentlich kein wirkliches Problem sein, aber je nach Netzwerkausbau können da schon Unterschiede entstehen.
An die Experten: oder gibt es da eine Konfigurationsmöglichkeit, so dass der Papierkorb max. x Prozent des freien Speicherplatzes verwenden darf?
Ich hoffe, damit vielleicht ein wenig Licht ins Dunkle gebracht zu haben...
Gruß
Nils