@Thonav @plang.pl @ctrlaltdelete @BirdofPrey @maxblank @Iarn @metalworker @Jim_OS @klaus99
Hallo und guten Morgen alle zusammen
Wie
hier beschrieben, habe ich mir ein Asustor AS6704 gekauft, aufgerüstet und in der Zwischenzeit einige Stunden damit verbracht. Mir geht es bei diesem Experiment darum, nach 8 Jahren Synology über den berühmten Tellerrand hinaus zu schauen und mal etwas anderes auszuprobieren.
Von ‚himmelhochjauchzend‘ bis ‚zutodebetrübt‘ habe ich einige Zustände durchlebt. Der grösste Fehler war zu glauben, dass die Erfahrungen vom SynoDSM 1:1 auf das AsusADM übertragen zu können. Gewisse Dinge sind im AsusDSM einfacher, andere etwas versteckt und einige sehr ähnlich – und ja, es gibt natürlich auch Dinge, die nicht vorhanden sind.
Darum: Das grundsätzliche KnowHow aus 8 Jahren Synology ist vielfach anwendbar, jedoch der Weg zum Ziel ist oftmals ein anderer. Mann muss sich vom etwas einfacheren und ins sich geschlossenen SynoDSM lösen und sich auf AsusADM einlassen das oftmals mit Dritt-Anbietern eine Lösung zur Verfügung stellt. Das macht die Installation manchmal etwas aufwändiger, jedoch im Ergebnis nicht schlechter.
Womit habe ich mich beschäftigt:
Docker-Containern, Virtuellen Maschinen, Datensynchronisation, Office-Anwendungen, Benutzer erstellen, Laufwerke/Volumes erstellen und natürlich mit den grundsätzlichen Bedienelementen des ADM‘s.
Da auf einem Proxmox-Server noch ein Cloudflare-Client installiert war habe ich diesen wieder zum Leben erweckt um via Cloudflare-Tunnel das NAS (nicht ADM, nur die Apps) erreichbar zu machen. Das hat bei gewissen Installationen wie zum Beispiel Vaultwarden geholfen. Ob diese Lösung bleibt, weiss ich noch nicht. In der jetzigen experimentellen Phase macht es viele Sachen einfacher. Es bestünde natürlich auch die Möglichkeit der Umsetzung via DDNS.
Docker: Diese im ADM vorhandene App in Kombination mit Portainer war innert Minuten lauffähig installiert. Mittlerweile habe ich Vaultwarden, Paperless_ngx und watchtower darin installiert. Seit heute auch noch OnlyOffice – aber dazu komme ich später nochmals.
Vaultwarden war mit einem Click lauffähig inkl. HTTPS. So schnell habe ich Vaultwarden noch gar nie installiert. Paperless_ngx war auch nicht viel komplizierter musste aber manuell via Portainer-Stack umgesetzt werden. Gefühlt läuft es (Paperless_ngx) auf ASUS schneller als bei der Syno. Der Upload von 100 PDFs inkl. OCR war bei der Asus deutlich schneller als bei der Syno.
Bei der Nutzung von Docker hat sehr geholfen, dass ich mich mit Docker-Containern und Portainer schon oft beschäftigt habe. Die Seiten von
Marius sind auch im Zusammenhang mit Asustor (Docker, Portainer) sehr hilfreich. Mann muss die Stacks zwar etwas anpassen aber meistens nur was die Pfade betrifft. Und auch das nicht immer. Ergänzend dazu bieten viele Apps auf ihren Seiten Hilfestellungen zur Installation an. Zum Beispiel bei Bookstack - aber auch anderen.
Ich habe auch noch einige vorinstallierte Apps (Sonarr, Radarr, AdguardHome, Pihole etc.) einfach mal mit einem Click installiert und abgewartet was passiert. Das hat immer gut geklappt. Die Container wurden automatisch erstellt, die Ports wurden einem angezeigt und die Apps liefen problemlos. Die Löschung war ebenso dann ganz einfach im ADM möglich. Also alles ganz easy.
Virtuelle Maschinen mit der VitualBox: Das war schon eine grössere Herausforderung und bei Synology sind VMs sehr viel einfacher zu handhaben.
Mit zwei, drei Tutorials und herumprobieren klappte es dann aber ganz gut. Geholfen hat die Proxmox Erfahrung, da die VirtualBox zwar ein komplett anderes GUI hat, aber irgendwie von der Art der Installation doch ähnlich ist. Der Profi wird bei dieser Aussage vermutlich lachen.... aber so hat es sich für mich angefühlt. Mittlerweile kann ich sagen, dass ein Ubuntu-Sever in wenigen Minuten parat steht.
Zwei VM‘s auf Basis Ubuntu-Server 22.04 habe ich zur Zeit am laufen. Einerseits Bookstack – als Ersatz für die NoteStation und andererseits eine Nextcloud-Instanz auf Basis des CarstenRieger-Scriptes (der meiner Meinung nach die absolut beste Art ist, Nextcloud zu installieren.)
Die VM‘s sind im Volume2 (M.2-SSD) und laufen saumässig schnell ;-). Also spürbar schneller als zum Beispiel meine andere Nextcloud-Instanz (Docker, Synology DS1522+).
Und da komme ich doch gleich zum heutigen Highlight: Innert weniger als 30 Minuten habe ich einen Ubuntu-Server (in der VM) darin eine Nextcloud-Instanz (fehlerfrei mit grün hinterlegtem Haken) und OnlyOffice installiert. Es läuft wie die Sau und ich bin wirklich begeistert davon. Erreichbar von extern mit eigener Domain via eingangs erwähntem Cloudflare-Tunnel.
Warum Nextcloud mit OnlyOffice? Das ist dann auch gleich eine betrübliche Sache. Es gibt nämlich keine App oder andere Möglichkeit, Office (also nicht MS-Office) Anwendungen zu installieren. Es gibt keine App oder sonstig vernünftige Alternative zu Synology-Office. Auch Asustor und sogar OnlyOffice empfiehlt die Nextcloud/OnlyOffice Kombination.
Die grunsätzlichen NAS-Funktionen wie Benutzer erstellen, Ordner erstellen, einbinden via SMB/AFP, Ordner/Dateien teilen und solche Dinge sind problemlos möglich.
Sehr schade ist, dass es keine Volltextsuche innerhalb des ADM gibt. So, wie es sie bei Synology gibt. Es gibt eine Suche nur auf File-Namen-Ebene. Das ist für mich sehr betrüblich, denn ich kann somit meine tausende von PDFs nicht via ADM durchsuchen. Das geht nur über Paperless oder allenfalls - wenn ich es einrichten würde - via Nextcloud (Elesticsearch).
Die optische Gestaltung der Hintergründe, Anmeldemasken und solche Dinge sind etwas vielfältiger, spielerischer als beim DSM.
Für mich wichtig sind auch immer die Möglichkeiten, Backups zu machen. Da gibt es wie bei der Syno diverse Möglichkeiten in die unterschiedlichsten Clouds aber auch lokal via USB oder rsync. Auch Snapshots sind machbar. Probehalber wird die Asus via rsync zur Syno gesichert und auf der Syno habe ich ein rsync-Verbindung zur Asus hergestellt.
Übrigens: Es gibt
hier eine Demo-Version des ADM
Auch ein Negativpunkt der Asustor ist die Tatsache, dass es für Mac (für Windows schon) keinen Sync-Client gibt. Da muss man sich mittels GoodSync behelfen. Da gibt es eine kostenlose Variante, wenn man es mit der Anzahl der Sync-Jobs nicht übertreibt. Im ADM App-Store schon vorinstalliert, benötigt es nur einen klick. Auf die beiden Macs musste ich die App dann noch installieren.
Noch nicht herausgefunden habe ich, wie ein Ordner über das MacBook, den MacMini und die Asustor synchron gehalten werden kann. Das wird sicherlich gehen, aber eben... mal gucken wie.... Bei der Synology ist das kein Problem.
Eine Lizenz GoodSync für 5 Geräte kostet p.a. Euro 29.95. Das habe ich mir mal für ein Jahr gegönnt. Einmal installiert, ausprobiert meine ich, dass das eine gute Sache ist.
Ich würde meinen, dass ich die Asustor nahezu so eingerichtet habe, wie ich auch mit der Synology meinen Alltag verbringe. Die grösstee Umstellung scheint mir die Nutzung der Kombination Nextcloud/Onlyoffice zu sein. Das Syno-eigene Office ist schon eine sehr gute Sache - trotz einigen Schwachpunkten. Aber dennoch. Wäre ich der PM bei Asustor, würde ich umgehend daran arbeiten eine solche Lösung zu bauen und anzubieten.
Ohne Kenntnisse aus den vergangenen 8 Jahren Synology wäre das ganze Unterfangen bis hierher sicherlich sehr viel anspruchsvoller gewesen. Für Neulinge in Sachen NAS ist die Synology sicherlich geeigneter. Zumal es für die Asustor keine wirklichen aktiven Foren gibt. Es sind schon zwei 3 Foren verfügbar, aber deren Aktivitäten sind sehr, sehr bescheiden. Insbesondere das Synology-Forum würde ich als Killer-Feature bezeichnen, das Neulingen den Weg zur NAS Nutzung sehr viel einfacher gestaltet.
Ich werde mal die Nutzung der Asustor im Alltag - so als paralleles Universum - auf die Probe stellen und dann wieder hier berichten.
Beste Grüsse und einen schönen Sonntag
PS: Ja, grammatikalische Fehler sind bewusst eingebaut und dienen der Erheiterung des Lesers. Bin schliesslich Schweizer und für unsereins ist Hochdeutsch bekanntlich schon eine Fremdsprache ;-)