Ich hab mal einige Jahre bei einem Anbieter im technischen Bereich gearbeitet und auch den FUT (Friendly User Test) mitgemacht bevor der DS-Lite scharf geschalten wurde bei uns im Netz samt IPv6 Schulung.
IPv6 sieht nicht vor das es ein Portmapping gibt, sondern das jeder Nutzer sein eigenes Subnet innerhalb eines Providernetzes hat. Man müsste also die Geräte anhand ihrer vergebenen IPv6 Adressen direkt ansprechen. In meinem Fall zum Beispiel: 2a02:xxxx:xxxx:xxxx::/56, diese IPv6 Adresse wurde meinem Kabelmodem zugewiesen. Nett, ich hab nen /56 Netzwerk, das heisst ich hab nen paar Millionen IP Adressen. Nun kann man auf der DS unter Systeminfo nachschauen welche IPv6 diese hat.
Mit dieser IP der DS kann man nun im Browser
https://[2a02:xxxx:xxxx:xxxx:xxx:xxxx:fe15:1e4d]:8001 eingeben und ich lande Schnurstracks auf meiner DS. Ein anderes Gerät in meinem Subnet, das auch nach aussen hin Erreichbarkeit haben kann ist auch direkt erreichbar, obwohl ich unter IPv4 keine Portweiterleitung in meinem Kabel Modem (Fritz!Box 6360 cable) angegeben hatte. Ergo fällt das Port Forwarding eh flach, brauch man einfach nicht mehr, da wir mit IPv6 nun alle in einem großen Heimnetzwerk sitzen (Überspitzt gesagt), was auch einer der Kritikpunkte ist, da im Falle von kleineren IP Pools die Netze gezielter gescannt werden können. Solange es bei /56 bleibt, ist das aktuell aber noch ein zu großer Aufwand und dauert zu lange.
DS-Lite hat seine Problem, NAT funktioniert nicht, da die Implementierung aufwendig ist, und das Ziel eh ist sobald wie möglich volles IPv6 zu fahren und zwar Zwangsweise. Man kann sich bei den Anbietern beschweren und auf Dual Stack umgestellt werden (So wie ich es direkt getan habe, da es massive Probleme mit VPN gab, und mein VPN Anbieter noch keine IPv6 Unterstützung hat.) und somit wieder NAT-fähig zu sein. Wenn man das bei der Kontaktaufnahme schon richtig beschreibt ("Hardware nicht mehr von extern Erreichbar, Geräte funktionieren nicht mehr richtig im Internet die nur IPv4 Unterstützung haben." Sowas in der Art halt.) sollten die es machen. Danach hat man beides, eine echte IPv4 und eine echte IPv6 Adresse.
Problem bei DS-Lite ist halt leider, das man bis zum Anbieter zwar eine IPv4 Adresse hat, diese aber aus einem Privaten Subnet kommt, sprich man ist mit dem Provider in einem "lokalen" Netzwerk. Die IPv4 Pakete werden halt gekapselt weitertransportiert über das IPv6 Netzwerk sobald sie sie Entrypoints des Anbieters verlassen. Nach aussen hin hat das Kabel Modem dann auch diese "interne" IPv4 Adresse und ist zu keiner Zeit erreichbar über dieselbige. Alle Pakete direkt an diese IP gesendet, die nicht als Antwort auf eine Anforderung kommen, laufen also ins Leere, da der DS-Lite 0 Ahnung hat, was du von ihm willst. Wenn es eine Antwort auf eine Anforderung des Kabel Modems ist und somit ein gekapseltes IPv4 Paket in einem IPv6 Paket, dann kennt der DS-Lite die Route und findet auch die entsprechende IPv4 Adresse. (NAT auf Providerebene, ganz großes Thema, woran sich schon so einige die Zähne ausgebissen haben wie man das evtl. umsetzen kann, das Portforwarding bei DS-Lite funktioniert.).
Im Grunde ist die Kernaussage aber folgende: Du brauchst kein Portforwarding mehr wenn du selber in einem IPv6 Netz unterwegs bist, was du heute bei den meisten Anbietern eh schon bist, da alle Geräte über ihre IPv6 Adresse auch über den Router hinweg direkt ansprechbar sind. Wenn du in einem IPv4 Netz bist und der Gegenüber hat nur DS-Lite, schwer, sehr schwer. Möglichkeiten sind Proxies, öffentlichen Tunnelbroker und Toredo. Aber bei Toredo schrillen bei jedem guten Admin die Alarmglocken, da es dir nen Tunnel selbst durch die beste Firewall bohrt. 6to4, ja, aber... Im Grunde ist das Thema extrem Komplex und nicht einfach zu lösen, aber es wäre irgendwie machbar. Und eben der freundliche eBrief an den Anbieter zur Umstellung auf DualStack. Hier noch kurz ein Angebot zu dem Thema
http://www.feste-ip.net/dslite-ipv6/ . Ist leider ein kostenpflichtiger Dienst, aber er funktioniert auch bei DS-Lite und man ist auch aus einem nativen IPv4 Netz ohne DualStack erreichbar. 1 Jahr kostet 4,95, wer es wirklich viel und oft braucht, naja, muss jeder selber wissen.
P.S.: Ich habs vereinfacht dargestellt, wer mit mir gerne über IPv6 detailierter und technischer diskutieren will weiß hoffentlich wie die PN Funktion geht.