Ich habe Dir gestern bereits geschrieben, wie ich dein Problem umsetzen würde.
Eine Segmentierung von einzelnen Volumen, die als internes Backup und Anwendungsspreicher dienen, ist nicht produktiv. Dies bezieht sich auf die Ausfallsicherheit und damit verbundenen Daten, als auch auf den Verlust von Speicherplatz auf den HDDs. Umso mehr Festplatten in einem Raid-Volumen zusammengefasst werden, desto kleiner ist der verwendete Speicher für die Festplattenwiederherstellung und umso größer ist dein nutzbarer Datenspeicher.
Für dein Vorhaben bietet sich an:
- zwei SSD als Datenspiegelung laufen zu lassen, worauf standardmäßig (Volume1) das System, die APPs, Docker, Datenbanken, usw. installiert sind
- restlichen Festplatten zu einem weiteren Raid zusammenfassen und dort alle persönlichen Daten, Bilder, Dokumente, Videos, usw. zu speichern
- die alte Synology mit Zeitsteuerung als externes Backupsystem zu nutzen
zu 1.
Es reicht natürlich aus, dass nur eine SSD für das System genutzt wird, jedoch ist der Ausfall bei SSD größer als bei HDDs.
Marius hat dazu seine Erkenntnisse zusammengefasst. Sicherlich gibt es auch, wie im Beispiel genannt auch teurere SSDs, die länger durchhalten, aber auch dementsprechend kosten. Aus diesem Grund empfehle ich auf jeden Fall eine Spiegelung mit Raid. Sicherlich kann man alles wieder von Hand aus einem Backup herstellen, was jedoch weitaus anspruchsvoller ist als eine neue SSD einzusetzen und auf reparieren zu drücken. Hinzu kommt, dass dieses immer zum ungünstigsten Zeitpunkt passiert und Du als Admin aus persönlichen Gründen nicht immer greifbar bist. Dann sitzt deine ganze Familie ohne die Daten da, weil die persönlichen Daten auf Volume2 dann auch nicht mehr greifbar sind. Es kommt zu einem Totalausfall.
zu 2.
Durch das Raid hast du schon eine gewisse Ausfallsicherheit erreicht. Je nach verwendeter Diskstation oder Raid können das ein oder mehrere Platten gleichzeitig sein. Im Gegensatz zu einem einzelnen Volume bedeutet das keinen Totalausfall.
zu 3.
Die Backupplatten können dabei als max. Speicher (JBOD) oder als Raid betrieben werden. Der Unterschied dazwischen ist die Speichergröße gegenüber der Ausfallsicherheit. Das Ganze kann man natürlich auch als ad absurdum weiter treiben und weitere Backups auf weiteren Nas oder Online-Clouds sichern. Die Herausforderung dabei ist das Fehlen von Dateien und Dokumenten, welches nach dem letzten Backup angelegt wurde. Das Ganze funktioniert alles automatisch und zeitgesteuert, ohne jegliches Zutun des Anwenders.
Wie Du gesehen hast, hat alles seine Vor-und Nachteile, bspw. Preis, Speichergröße, Geschwindigkeit, Ausfallsicherheit, etc.. Ich würde es immer so betreiben, dass so viel wie möglich automatisiert ist. Die Preise für SSDs sind nicht mehr unerschwinglich und selbst wenn Du dir ein Ersatz beiseitelegst, ist es preislich noch verkraftbar. Außerdem benötigst Du für die Anwendung System und Docker keine großen SSDs. Wenn die Performance einer HDD ausreicht, was bei APPs und Docker sein sollte, kannst Du natürlich auch eine HDD verwenden. Diese ist zwar langsamer bietet jedoch gegenüber SSD (Geschwindigkeit) eine höhere Lebensdauer. Du solltest auch wissen, dass auch bei einer SSD die anderen Platten nicht unbedingt in den Spindown gehen. Wobei bei HDDs gerade dieser Spindown die Lebenszeit verkürzt. Mit externen USB Adaptern, Gehäusen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Bei vielen Adaptern kam es durch Verbindungsabbrüchen zum nicht erwünschten Trennen und wieder verbinden der USB Platten. Dadurch kann das Dateisystem dauerhaft geschädigt werden, was zu einem Datenausfall führt. Weiterhin sind direkt verbundene Laufwerke, sowie internen Volumes weder durch äußere Einwirkungen auf den Nas (Wasser, Strom, Feuer) geschützt. Das gilt natürlich auch für eine Softwarelücke z. B. verschlüsseln durch Trojaner. In diesem Falle würden alle angeschlossenen und internen HDDs, Laufwerke betroffen sein. Die Lösung kann nur ein externer Speicher sein, welcher zum Zeitpunkt der Verschlüsselung nicht erreichbar war.
Wenn Dir ein Backup auf eine USB Platte so wichtig ist, empfehle ich Dir die Synology „USB Copy“ App. Damit kannst Du Aufgaben erstellen, welche beim automatischen Einstecken per USB die Ordner nach den Tasks abarbeitet und danach die Festplatte wieder auswirft. Damit kannst Du mit unterschiedlichen Festplatten unterschiedliche Ordner sichern. Dieses wird anhand einer ID der Festplatte und Aufgabe zugeordnet. Der große Vorteil daran ist, dass sie nach erfolgreichen Backup vom System getrennt wird. Der Nachteil, du musst sie manuell anstecken. Den Zyklus des Backups bestimmst Du selbst, je nachdem, wann Du die Platte wieder ansteckt.
Auch bietet ein externes Backup keinen hundertprozentigen Schutz/Garantie, dass die Daten wiederhergestellt werden können. Es kann bspw. durch Übertragungsfehler entstehen, egal ob LAN oder USB.
Natürlich zählt ein Raidsystem auch zu einem Backupsystem. Ein Backup soll im Schadensfall die Daten wieder herstellen können. Genau dies macht ein Raidsystem. Der Nachteil eines Raids sind jedoch die dauerhaften Lese-/Schreibzugriffe, welche besonders bei SSDs zu Lebenszeitverkürzungen führt. Bei HDDs ist es dementsprechend das Anlaufen/Standby (Spindown), welcher hier zu einer Schädigung führt. Ein Dauerbetrieb 24/7 führt bei HDDs selten zu Ausfällen und schadet höchstens deinem Geldbeutel (Stromrechnung). Bei einem externen Backup liegt der Vorteil, dass die Lese-/Schreibzugriffe/Spindown auf ein Minimum reduziert werden. Das steht natürlich dem Backupzyklus gegenüber. Dateien, welche zwischen den letzten Backup und dem Ausfall liegen, sind nicht geschützt, da keine dauerhafte Synchronisation stattfindet. Dieses würde wieder den Vorteil eines externen Backups zunichtemachen und es würde dasselbe Problematik (siehe Raid) entstehen.
Da Du anscheinend über genügend externe Platten verfügst, würde ich diese in die Diskstation verbauen. Über ein SHR Raid, welches dynamischer ist als ein herkömmliches, kannst Du auch gut mit unterschiedlichen Festplattengrößen ein gutes Ergebnis erreichen. Die maximale Sicherheit, egal ob Raid oder nicht erreichst Du sowieso im Verwenden von unterschiedlichen Festplattenherstellern, Festplatten und Chargen. Ich hoffe es konnten jetzt alle Fragen beantwortet werden, ggf. auch solche, die die noch gar nicht in den Sinn gekommen sind.
Alle anderen, die das wieder umdeuten oder Sachen aus dem Kontext entnehmen, kann gesagt werden, dass mir dieses am …. vorbei geht. Auch das mantraartische „C&P“ ein Raid ist kein Backup ist genauso grotesk wie auch abgeranzt. Ein dauerhaftes Wiederholen, anstatt sich mit den Vor- und Nachteilen
aller Backupsysteme zu befassen, ist ebenso falsch, denn den maximalen Schutz bietet nur eine Kombination.
Aus diesem Thema bin ich raus und werde mich auch dazu nicht mehr äußern. Können dieses doch die Besserwisser übernehmen.