Hallo an Alle,
ich war heute auch in Düsseldorf.
Die Neuerungen im Privatbereich fand ich durchwachsen, hat Matthieu schon im Blog beschrieben.
Hier ging es offensichtlich vor allem um sex appeal, d.h. die neue Benutzeroberfläche hat die ach so modernen flachen Strukturen (und ist mangels Kontrasten schlechter zu bedienen, wie ich meine, aber natürlich dafür auf der Höhe der Zeit wie IOS, Win 8x etc.). Interessant, dass das "Startmenü" (=Paketliste oben links) nun durch einen Kacheldesktop ersetzt ist. Besser aber als Win 8x: die Icons sind nicht größer geworden, und so hat man auf dieser Seite einen guten Überblick aller installierten Pakete.
Albern halt nur, dass es eine separate Seite ist, d.h. es wird von der Ansicht komplett umgeswitcht. Und wenn man dann eine Anwendung startet, wird zurück zum Desktop geswitcht und dort die Anwendung ausgeführt. Hin- und herschalten ist halt auch modern, und wird, wie bei allen anderen, auch bei Synology als "bessere usability" verkauft. Wer's mag.
Vorteil allerdings ist wirklich, dass es auf Touchscreens (Tablet als Frontend fürs NAS) besser zu bedienen sein müßte.
Der QuickConnect wurde ausgebaut. Auf Nachfrage wurde mir erzählt - was ich vorher nur ahnen konnte -, dass hierzu die DS kontinuierlich ihre IP an einen Server von Synology schickt. Wenn dann ein Client (Smartphone) Kontakt nach Hause sucht, fragt auch der Client beim Synologyserver nach. Die DS schickt dann über einen SSL-Tunnel die Daten zum Synology-Server, und dieser gibt sie über einen zweiten SSL-Tunnel an den Client.
Unschöne Besonderheit, die nicht propagiert wird: der Server steht in UK, und auf dem Server wird kurz entschlüsselt (Daten kommen aus Tunnel 1 an) und dann neu verschlüsselt (Daten gehen über Tunnel 2 raus). In UK ist also ein Vollzugriff auf die Daten möglich, die über QuickConnect-Verbindungen verschickt werden, hier liegt die Schwachstelle. Ausgerechnet UK mit ihrem Geheimdienst GCHQ, der alles und jedes versucht mitzuschneiden. Gut, hier müßte er Zugriff auf den Synology-Server bekommen, aber man sollte sich bewußt sein, dass Synology theoretisch an sämtliche Daten herankommt, die über QuickConnect-Verbindungen laufen. Im Ergebnis erkauft man sich die einfache Konfiguration (im Vergleich zu VPN) mit einem drastischen Absenken des Sicherheitsniveaus.
Bei der Cloudstation ist die Integration der Altversionen in den Explorer (rechte Maustaste-Kontextmenü) interessant. Mit wenigen Klicks kommt man an die letzten (bis zu) 32 Versionen heran.
Die 2-Wege-Synchronisierung von 2 (oder auch mehr !) DS untereinander in der Cloud Station ist gerade für Headquarter-Filialen-Szenarien interessant.
Im Multimediabereich ist erwähnenswert, dass die DS Video-App nun auch Videos offline zur Verfügung stellt, wie zuvor schon DS Audio, wenn man Videos unterwegs betrachten will.
Zur Surveillance-Station gab es eigentlich nur einen Schnellabriss. Meine persönliche Erfahrung: das SurveillancePlugin für den LiveView-Ansichten der Kameras im Browser (für Firefox oder Internet Explorer) arbeitet extrem instabil und stürzt immer wieder mal ab. Laut Aussage eines Mitarbeiters soll das bei Win 7 häufiger auftreten. Wichtig seien ein aktueller Grafikkartentreiber und Open GL-Unterstützung (von mir noch nicht getestet).
Im Businessbereich ist abseits von Marketingschlagwörtern (Big Data) hoch interessant das Central Management System, das auch für Privat dann interessant wird, wenn mehr als eine DS (alle müssen DSM 5.0 haben) vorhanden ist. Sofern eine x86-DS (ab DS412+/DS713+) vorhanden ist, kann auf dieser das Central Management System aufgespielt werden, das dann die anderen DS mit verwaltet. So sind einheitliche Einstellungen möglich, auch in Gruppen aufgeteilt (2 DS Gruppe #1, 1 DS Gruppe #2, jede Gruppe hat andere Einstellungen). Auch das DSM-Update kann dann bspw. einheitlich angestoßen werden. Ist natürlich nur ein Komfortmerkmal bei 2, 3 oder 4 DS, aber eine riesige Erleichterung bei Maschinenparks ab 10 oder mehr DS. In der zentralen Konsole ist dann bspw. Zugriff auf sämtliche Logs aller verwalteten DS möglich, ohne dass man sich dort separat anmelden muss.
Professionell wird es dann bei High Availability und dem neuen "CIFS Scale-Out Storage Cluster". Der Cluster bedeutet, dass 2 oder mehr DS zusammengeschlossen werden und ihr Speicher nach außen hin wie ein großer Speicherbereich gebündelt wird. Praktisch legt man einen Gemeinsamen Ordner an, dessen Daten dann automatisch auf 1 oder 2 DS liegen. Bedingung: alle DS müssen dieselbe Speichergröße für den Cluster bereit stellen, und zwar als separates Volume. Wer also 2x 3 TB in der DS hat, kann bspw. ein zweites Volume mit 1 TB auf beiden DS anlegen, das dann für den Cluster benutzt wird.
Interessant: der Cluster kann so eingestellt werden, dass die Daten entweder einfach, doppelt, oder dreifach (benötigt dann 3 oder mehr DS) gespeichert werden, so dass bei dreifach-Speicherung und 3 DS bspw. 1 DS komplett ausfallen kann, und alle Daten sind noch da.
Außerdem macht der Cluster einen Lastausgleich (nur sinnvoll bei mind. doppelter Speicherung), d.h. wenn die Datei A auf 2 DS gespeichert wird und viele Anfragen kommen, werden sie abwechselnd von beiden DS bereit gestellt.
Failover ist ebenfalls integriert, d.h. wenn eine DS ausfällt, übernehmen die anderen automatisch die weitere Bereitstellung der Daten.
Neu ist der Dateieditor. Entgegen erster Gerüchte nur für Textdateien, dafür mit Syntaxhighlighting für HTML und einige Programmiersprachen. Wird sicherlich ganz nett, wenn Anwender, die die Kommandozeile nicht bedienen können, jetzt alle Konfigurationsdateien mit dem Editor direkt editieren und sich wundern, wenn die DS nicht mehr so richtig will
Die neue erweiterte Rechtevergabe bedeutet, dass die Windows-Berechtigungseinstellungen nun auch direkt auf der DS gesetzt werden können (mit Vererbung). War vorher schon vom Client aus möglich, nun auch in DSM.
Dass die Datensicherung nun in einer einheitlichen Anwendung zusammengefasst und nicht mehr verstreut ist, begrüße ich sehr. Hervorgehoben wurde die Versionierung von Dateien, d.h. dass auch ältere Versionen aus früheren Backups beibehalten werden. Auf den alpha-Versionen, die im Foyer liefen, konnte man aber nur einstellen: Multi-Versionierung ein oder aus. Wie viele Versionen gespeichert sind, kann jedenfalls derzeit nicht eingestellt werden (sollen angeblich, wie bei der Cloud Station, 32 sein). Auch einen Punkt Bereinigung, d.h. lösche alle alten Datenen vor Datum xx oder behalte nur die letzten 3 Versionen, sucht man derzeit vergeblich.
Das einmal als Überblick,
viele Grüße
ForumLeser