Moin,
ich "kekse" mich hier mal eher allgemein aus.
Mich hatte in Deinem Anfangspost bereits gewundert warum Du da mehrere Ubuntu Versionen für verschiedene Aufgaben aufzählst und hier jetzt auch wieder von 4 Lubuntu VM die Rede ist, aber in #29 hast Du ja erklärt was Du damit bezweckst. OK kann man machen, aber denk dann auch daran das Du jede VM fortlaufend pflegen musst.
Zumindest für mich ist das ein nicht zu unterschätzender Punkt und Zeitaufwand. Wenn ich z.B. (nur) 5 Linux VM am laufen habe - sagen wir mal Linux Mint, Home Assistant, Openmediavault, OPNSense, Backupserver - ist man schon gut damit beschäftigt diese 5 Linux VM + Proxmox selber, auf dem aktuellen Stand zu halten. D.h. anders als bei DSM gibt es nicht ein zentrales Update, zu dem ich hier im Forum mal schauen kann wie die Erfahrungswerte damit sind, sondern ich muss mich an x unterschiedlichen Stellen darüber informieren wofür das jeweilige Update für Mint, HA, OMV, OPNSense, Backup, Proxmox denn gut ist, ob es damit ggf. Probleme gibt usw. Anders als bei DSM passiert das dann auch nicht alle paar Monate mal, sondern im Prinzip mind. wöchentlich. Zumindest dann wenn ich fortlaufend auf dem Laufenden sein möchte. Darüber sollte man sich im Vorfeld im klaren sein.
Wenn Du bisher noch nichts mit Linux am Hut hattest und mit Proxmox ja ebenfalls nicht, würde ich an Deiner Stelle erst einmal viel Dinge ausprobieren und unterschiedliche Dinge mit und unter Proxmox testen. Gerade das Thema HDD-Nutzung und Aufteilung, mit seinen unterschiedlichsten Möglichkeiten (einbinden und durchreichen an eine VM oder einen LXC), ist bei Proxmox nicht ohne. Hinterher irgendwelche VMs einzurichten ist kein großes Problem.
Nur am Rande und weil es hier gerade so schön passt, zitiere ich mal ein Antwortposting eines erfahrenen Proxmox Users auf die Frage wie man sinnvoll HDD durchreichen sollte/könnte:
Am universellsten dürfte es sein, wenn man die 1TB Disk partitioniert (würde ich einzelne 1TB Partition nehmen), formatiert (ZFS wenn man Warnungen bei schleichendem Dateivefall haben will, dann sind aber Consumer SSDs nicht geeignet. Sonst ext4 oder xfs) und über die fstab (siehe hier mit UUID) im PVE Host einhängt. Dann hätte dein Host ein neues 1TB Dateisystem zur Verfügung. Von diesem Dateisystem könnte man jetzt beliebige Ordner in beliebig viele LXCs bind-mounten. Gleiche Ordner können auch parallel in verschiedenste LXCs "gebind-mountet" werden, dass da die LXCs auf die gleichen Daten Zugriff haben. Bei Bind-Mounts hast du kaum Overhead, jedoch musst du bei unprivilegierten LXCs mit dem User-Remapping aufpassen. Siehe hier: https://pve.proxmox.com/wiki/Unprivileged_LXC_containers
In der Kurzfassung: UID/GID 0 bis 65535 im privilegierten LXC sind UID/GID 0 bis 65535 auf dem Host. Aber UID/GID 0 bis 65535 im unprivilegierten LXC sind UID/GID 100000 bis 165535 auf dem Host. Wenn also z.B. ein Ordner auf dem Host UID 1000 gehört und du den dann bind-mountest, dann könnte ein User mit UID 1000 im privilegierten LXC auf diesen Ordner zugreifen, ein User mit UID 1000 im unprivilegierten LXC aber nicht, da dieser User in Wirklichkeit UID 101000 hätte (von Sicht des Hosts). Da müsste man dann erst eine Ausnahme im User-Remapping erstellen, dass da zwar UID/GID 0 bis 999 nach 100000 bis 100999, sowie UID/GID 1001 bis 65535 nach 101001 bis 165535 gemappt werden, aber UID/GID 1000 nach 1000 gemappt wird. Dann würden für den unprivilegierten LXC für UID/GID 1000 im LXC auch UID/GID 1000 auf dem Host sein und UID 1000 könnte auf dem Bind-Mount zugreifen der am Host UID 1000 gehört.
Was dann noch fehlen würde wäre Zugriff auf die Ordner durch VMs. VMs können keine Bind-Mounts benutzen, da diese vollisoliert sind, also musst du mit SMB/NFS Shares arbeiten. Hier könnte man jetzt einen SMB/NFS Server selbst direkt auf dem Host einrichten (alles per CLI) oder alternativ in einem LXC. Da würde man dann die Ordner, die man per SMB/NFS teilen will, erst wie oben beschrieben per Bind-Mount in den LXC bringen, dass da der SMB/NFS Server im LXC Zugriff auf die Ordner hat. Dann würde der SMB/NFS Server diese Ordner im Netzwerk bereitstellen, welche dann die VMs/LXCs als SMB/NFS Shares bei sich einbinden würden.
Eine andere Option wäre dir eine NAS-VM mit z.B. OMV/Xpenology/TrueNAS zu erstellen und dort die 1TB SSD per Disk Passthrough druchzureichen und dann das NAS-OS diese partitionieren und formatieren zu lassen. Dann kann das NAS OS Ordner auf der durchgereichten SSD anderen VMs oder privilegierten LXCs bereitstellen. Unprivilegierte LXCs beleiben aber außen vor, da sie keine Rechte haben um SMB/NFS Shares mounten zu können. Hier gibt es aber einen Workaround. Man kann ein SMB Share erst direkt im Host mounten (wieder fstab) und dieses Mountpunkt des SMB Shares dann per bind-mount in den unprivilegierten LXC bringen. So hat der unprivilegierte LXC dann indirekt Zugriff auf den SMB Share.
Bahnhof? Auch wenn ich schon länger mit Linux arbeite, aber von dem was dort als Antwort geschrieben wurde habe ich in meiner Anfangszeit mit Proxmox vielleicht gerade mal die Hälfte verstanden.
Ich musste in der Anfangszeit auch aufgrund von zu wenig Proxmox Grundlagenwissen die ein oder andere negative Erfahrung machen, sprich Proxmox ein oder zweimal neu installieren, weil ich irgendwelche Dinge gemacht hatte die ich später nicht mehr wirklich nachvollziehen konnte, oder weil mir irgendwelche LXC mein Proxmox irgendwie "verbogen" hatten. Gerade wenn man zu Fuß, sprich per Console etwas einrichtet kann das schnell mal in die Hose gehen.
Somit ist Dein Ansatz mit lieber VM statt LXC schon gar nicht schlecht. Auch wenn man dann einige Dinge in ein oder zwei VM zusammenfassen kann und wohl auch sollte. Aber das hattest Du ja auch schon erwähnt.
Ich empfehle Dir es ruhig anzugehen und nicht gleiche zu viele Dinge (bis ins kleinste Detail) einrichten zu wollen. Erstell regelmäßig Snapshots von der VM bevor Du Dinge testest oder änderst, sodass Du notfalls noch die Vorgängerversion der VM wiederherstellen kannst. Manchmal ist es auch besser eine VM einfach wieder kompl. neu zu erstellen, statt zu versuchen eine ggf. "verbogene" VM wieder gerade biegen zu wollen.
Wie Du jetzt sicherlich auch schon festgestellt hast ist Proxmox halt kein DSM, sondern eine Hypervisor der zwar sehr flexible und vielseitig ist, aber in vielen Dingen eben nicht so einfach und komfortabel wie ein DSM. Somit kann man bei Proxmox auch mal schnell etwas machen was bei DSM ggf. gar nicht möglich wäre, aber was man ggf. bei Proxmox auch besser nicht hätte machen sollen.
Ach ja - noch etwas: Verlass Dich nicht unbedingt auf irgendwelche Infos und Anleitungen zu Proxmox auf irgendwelchen Webseiten. Proxmox hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt, sodass eine Info oder Anleitung die vielleicht vor 6 oder 12 Monaten noch galt oder funktioniert hat, bei eine aktuellen Proxmox Version ggf. nicht mehr gilt oder funktioniert. Oder schlimmstenfalls ggf. auch irgendwelchen Schaden anrichtet.
VG Jim